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.... und nun der zweite Teil, die Roten.
Vorweg möchte ich sagen, dass mir bei den Roten die Stilistik nicht ganz so gut gefällt wie bei den Weißen. Yannis Papargyrious Rotweine sind alle sehr dicht und haben viel Extrakt. Sie sind sogar richtig gut, aber ich kann mit diesen sehr dichten und meistens auch sehr alkoholreichen Weinen nicht so viel anfangen. Im Gegensatz zu einigen anderen griechischen Weinen sind diese Weine aber überhaupt nicht mastig, marmeladig und breit, sondern sehr strukturiert und balanciert. Sie wachsen in hohen Lagen etwa 600 bis 900 Meter über dem Meer. Die Nächte sind auch im Sommer kühl, und das hilft sehr, den Weinen Struktur zu geben. Im Gegensatz zu vielen anderen griechischen Winzerinnen und Winzern liest Yannis Papargyriou nicht im bereits im August, sondern frühestens Ende September / Anfang Oktober, manchmal erst in der zweiten Oktoberhälfte.
Don Giovanni Nebbiolo 2014. Beginnen wir mit meinem Lieblingswein unter den Roten. Nebbiolo ist deutlich spürbar, allerdings mit weichen Tanninen, reifen Kirschen, etwas Rumtopf, geschmeidig, aber sehr strukturiert ; der Wein lag 28 Monate im großen Holzfass (1300 Liter), einfach schön - durchaus zum Jetzttrinken, aber auch mit langer Zukunft. Toller Wein zum am Spieß gebratenen Schweinefleisch, Lamm und sicher zum Kokoretsi ( Schafsinnereien in Schafsdärme gewickelt und langsam am Spieß über Holzkohle gegart). Diese Kombi von Essen und Wein ist momentan mein Traum. Leider wird er wohl nicht befriedigt. Kokoretsi findet man nur noch selten in griechischen Restaurants und diesen Wein noch seltener. Die Fassprobe vom Don Giovanni Nebbiolo 2015 war etwa auf demselben Niveau, aber noch nicht ganz so zugänglich
Le Roi da la Montagne Syrah 2015 war schön, hatte weniger Alkohol als seine Vorgänger, nämlich nur 15%, war typisch für die Rebsorte, reife Kirschen, etwas schwarzer Pfeffer, hatte aber eine leicht grasige Note. Ich vermute, dass sich das in den nächsten Jahren auswächst. Der Wein war bei weitem nicht so grün wie der 2012er Syrah von Knipser, den ich vor einem Jahr im Glas hatte.
Mavrostyfo 2016, eine vergessene Rebsorte, wahrscheinlich eine Mutation des Mavroudi, als Fassprobe, sehr dunkel, weniger Säure, Fruchtsüße, reife Süßkirschen, etwas Himbeere, weckte in mir vage Erinnerungen an einen Aleatico aus Mittel- bis Süditalien. Das ist ein Wein, der auch als restsüßer Rotwein eine gute Figur machen würde. Schade, dass es dafür keinen Markt gibt!
Es gab dann noch andere nicht abgefüllte Rotweine als Fassproben, allesamt spannend und dem Stil des Hauses entsprechend: dicht und dunkel, aber nicht fett, sondern sehr strukturiert.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass YP fest plant, Xinomavro zu machen. In diesen hohen Lagen angebaut, wird das ein höchst spannendes Projekt. Ich jedenfalls freue mich.
An Yannis Papergyrou herzlichen Dank für die tolle Weinprobe und für die Zeit zum Gedankenaustausch! Mit Weingütern wie diesem ist Griechenland auf einem guten Weg in der globalen Weinwelt.
Vorweg möchte ich sagen, dass mir bei den Roten die Stilistik nicht ganz so gut gefällt wie bei den Weißen. Yannis Papargyrious Rotweine sind alle sehr dicht und haben viel Extrakt. Sie sind sogar richtig gut, aber ich kann mit diesen sehr dichten und meistens auch sehr alkoholreichen Weinen nicht so viel anfangen. Im Gegensatz zu einigen anderen griechischen Weinen sind diese Weine aber überhaupt nicht mastig, marmeladig und breit, sondern sehr strukturiert und balanciert. Sie wachsen in hohen Lagen etwa 600 bis 900 Meter über dem Meer. Die Nächte sind auch im Sommer kühl, und das hilft sehr, den Weinen Struktur zu geben. Im Gegensatz zu vielen anderen griechischen Winzerinnen und Winzern liest Yannis Papargyriou nicht im bereits im August, sondern frühestens Ende September / Anfang Oktober, manchmal erst in der zweiten Oktoberhälfte.
Don Giovanni Nebbiolo 2014. Beginnen wir mit meinem Lieblingswein unter den Roten. Nebbiolo ist deutlich spürbar, allerdings mit weichen Tanninen, reifen Kirschen, etwas Rumtopf, geschmeidig, aber sehr strukturiert ; der Wein lag 28 Monate im großen Holzfass (1300 Liter), einfach schön - durchaus zum Jetzttrinken, aber auch mit langer Zukunft. Toller Wein zum am Spieß gebratenen Schweinefleisch, Lamm und sicher zum Kokoretsi ( Schafsinnereien in Schafsdärme gewickelt und langsam am Spieß über Holzkohle gegart). Diese Kombi von Essen und Wein ist momentan mein Traum. Leider wird er wohl nicht befriedigt. Kokoretsi findet man nur noch selten in griechischen Restaurants und diesen Wein noch seltener. Die Fassprobe vom Don Giovanni Nebbiolo 2015 war etwa auf demselben Niveau, aber noch nicht ganz so zugänglich
Le Roi da la Montagne Syrah 2015 war schön, hatte weniger Alkohol als seine Vorgänger, nämlich nur 15%, war typisch für die Rebsorte, reife Kirschen, etwas schwarzer Pfeffer, hatte aber eine leicht grasige Note. Ich vermute, dass sich das in den nächsten Jahren auswächst. Der Wein war bei weitem nicht so grün wie der 2012er Syrah von Knipser, den ich vor einem Jahr im Glas hatte.
Mavrostyfo 2016, eine vergessene Rebsorte, wahrscheinlich eine Mutation des Mavroudi, als Fassprobe, sehr dunkel, weniger Säure, Fruchtsüße, reife Süßkirschen, etwas Himbeere, weckte in mir vage Erinnerungen an einen Aleatico aus Mittel- bis Süditalien. Das ist ein Wein, der auch als restsüßer Rotwein eine gute Figur machen würde. Schade, dass es dafür keinen Markt gibt!
Es gab dann noch andere nicht abgefüllte Rotweine als Fassproben, allesamt spannend und dem Stil des Hauses entsprechend: dicht und dunkel, aber nicht fett, sondern sehr strukturiert.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass YP fest plant, Xinomavro zu machen. In diesen hohen Lagen angebaut, wird das ein höchst spannendes Projekt. Ich jedenfalls freue mich.
An Yannis Papergyrou herzlichen Dank für die tolle Weinprobe und für die Zeit zum Gedankenaustausch! Mit Weingütern wie diesem ist Griechenland auf einem guten Weg in der globalen Weinwelt.