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Ungarn

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Gerald

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Re: Ungarn

BeitragFr 15. Apr 2011, 12:01

Hallo,

gestern/heute hat sich ein Wein von der ungarischen Seite des Eisenbergs in mein Glas verirrt ;)

Bild

Ein für mich sehr gelungener Wein, ganz typisch Eisenberg. Er stammt aus einer Coproduktion von Thomas Wachter mit Imre Garger von Reben am Südhang des Eisenbergs, knapp jenseits der österreichischen Grenze.

Grüße,
Gerald
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Gerald

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Re: Ungarn

BeitragFr 23. Sep 2011, 21:46

Noch ein Wein ebenfalls aus der Kooperation zwischen Imre Garger und Thomas Wachter von der ungarischen Seite des Eisenbergs:

Bild

Blind würde ich die Rebsorte sicher nicht erraten, die Herkunft vom Eisenberg hingegen schon eher. Im Moment hat der Blaufränkisch (siehe VKN weiter oben) noch klar die Nase voran, allerdings hat er auch schon zwei Jahre mehr Zeit gehabt, sich zu harmonisieren. Möglicherweise könnte der Merlot in ein paar Jahren ein wirklich toller Wein werden.

Grüße,
Gerald
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Budi

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Re: Ungarn

BeitragMi 9. Nov 2011, 07:26

Habe auch was beuzusteuern:

Attila Gere, Kopar 2007 aus Villanyi

http://budisfoodblog.wordpress.com/2011/11/09/ungarn-attila-gere-kopar-2007-villanyi/
Ein weiterer Wein direkt aus Budapest mitgebracht.

Der Wein vom Spitzenerzeuger Attila Gere aus Villanyi gehört mitunter zum besten was Ungarn zu bieten hat. Attila Gere hat in Ungarn selber schon neben diversen Auszeichnungen lange Kultstatus uns ist auch sehr stark für die Reputation der Ungarischen Weine im Ausland mitverantwortlich. Gere besitz viele der besten Lagen in Villanyi, insgesamt ca. 50ha. Deshalb war ich sehr gespannt, was der Bordeaux-Verschnitt aus 2007 zu bieten hat.

Vorerst ein paar Daten:

Der Rotwein trumpft mit ganzen 15vol % Alkohol auf und reifte 16 Monate in neuen Ungarischen und Französichen Eichenfässern. Es handelt sich hiebei um einen Verschnitt aus Cabernet Franc, Merlot und Cabernet Sauvignon.

Der Kopar funkelt im Glas mit lila bis rubinroten Reflexen und erscheint sonst dunkelrot.

Besonders zieht mich hier die Nase an, die sofort präsent ist und beerig-rauchig duftet. Dann am Gaumen wirkt der Wein trotz den präsenten Tanninen nur leicht adstringierend im Abgang. Das strukturiert den Wein, der leicht süßliche Früchte transportiert und viel Körper aufweist. Der Wein wirkt schwer aber schon zugänglich und edel – ganz im Stile eines Bordeaux. Lediglich der Abgang kann nicht mit der Größe mithalten, die beim Bukett startet und bis kurz vor dem Abgang endet.

Ein wirklich toller Wein, der momentan sehr zugänglich ist.
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Gerald

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Re: Ungarn

BeitragMo 12. Dez 2011, 09:57

Ãœber das letzte Wochenende habe ich den neuen Jahrgang 2009 vom Garger'schen Kekfrankos (siehe oben) probiert:

Bild

Verglichen mit dem 2007er wirkt er etwas unzugänglich - was ja eigentlich nicht verwundern sollte. Es ist aber alles da und an der richtigen Stelle (soweit ich das abschätzen kann). Könnte in ein paar Jahren ein toller Wein werden.

Grüße,
Gerald
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Lyonnat

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Re: Ungarn

BeitragMo 12. Dez 2011, 12:54

Hallo!

Habe mir bei einem Kurzurlaub in Budapest ein kleines Sortiment zugelegt und begonnen einige Weine zu probieren. Mein Schwerpunkt lag auf trockene Furmints und edelsüße Weine aus Tokaj (Lenkey Pince, Pelle Pince und den Furmint-Harslelevü 09 aus der Lage Hatari von Homonna hab ich mir auch zugelegt).
Zur Draufgabe noch einige Cabernet Franc, wobei ich dabei bestimmte Vorurteile bezogen auf ungarischen Rotwein überprüfen wollte.

Naja und beim ersten CF trifft das dann schon teilweise zu.
Der CF 2009 von Riczu-Stier - Region Villany. Am Etikett stehen 15,5%, und die hat er auf jeden Fall. Ein richtiges Kraftvieh. In der Nase eine wirklich schöne CF Frucht, aber der strahlt auch im Duft schon eine richtige Süße aus. Am Gaume eine überbordende Fruchtattacke. Weiche Tannine und kaum spürbare Säure. Aber durchaus sauber vinifiziert. Blind hätte ich sofort auf Chile getippt.
Genau zwei Achterl habe ich Müh und Not geschafft, dann war ich aber erledigt. Zu einem Steak sicher passend. Wahrscheinlich auch zur ungarischen Küche, das spielt sich ja auch fleischlastig und auf einer hochkalorischen Ebene ab.
Kostenpunkt trotz schwachen Forint, knapp 12€. Naja...
Bei warmen, hochreifen Jahrgängen wie 09 und der stilistischen Ausrichtung vieler ungarischer Winzer (ähnlich wie AUT in Rot Ende 90er Anfang 2000er) wäre ich auf jeden Fall vorsichtig.

Demnächst vielleicht mehr
LG
Wolfgang
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Oh Dae-Su

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Re: Ungarn

BeitragSo 8. Jan 2012, 18:39

Hallo alle zusammen,

gestern hatte ich einen sehr überraschenden Hárslevelü aus Ungarn im Glas. Er wurde unter der Mithilfe von Zoltan Heimann und Lazlo Kis von Weingut Prince Bussay hergestellt.

2008 Kerakabourum Vörcsöki Hárslevelü, Prince Bussay, Pannonia

Gleich vom Start überraschte mich dieser Wein. Die Farbe erschien mir sehr dicht und dunkel gelb zu sein. Der Duft des Weines war nahezu schon fast überwältigend schön und komplex. Mein Riechkolben konnte Aromen von Jasmintee, Honig, Orangenschalen, Blüten (von mir aus auch die oft verwendeten Lindenblüten), Mandarinen, leichte Anklänge von Vanille, gereiften roten Äpfeln und den eigenartigen süßliche Gerüchen von Currywurstsauce aufsaugen. Im Geschmack zeigten sich die schon beschriebenen Fruchtaromen ebenfalls. Darüber hinaus verspüre ich auch einen Hauch von Vanille und Eichenholz (im 500l Fass ausgebaut) und eine ausgeprägte Würze. Vom Körper her zeigte dieser Wein durchaus Muskel ohne bullig oder überbreit zu wirken. Eine gewisse Breite im Geschmack ist sicherlich nicht zu verleugnen. Die Balance erwies sich als sehr schön entwickelt. Die Säure hauchte dem Wein genügend Leben ein, die durchaus fruchtbetonte Ausrichtung des Weins ist sehr überzeugend und der ganz leicht oxidative Charakter ist meiner Ansicht nach sehr passend. Schlichtweg ein sehr schöner und sicherlich nicht schlichter Wein für unter 10 Euro. Könnte mir durchaus vorstellen, dass der Kerakabourum in gut einem Jahr noch etwas mehr Freude bringen könnte.

Nebst diesem freudebringenden Hungaren konnte ich auch einen brenzligen Anjou (der Vergleich zu einem gereiften Chenin Blanc war meiner Ansicht nach durchaus passend - es zeigten sich gewisse Ähnlichkeiten) und zwei gereifte Saumägen von Koehler-Rupprecht. Mehr dazu findet ihr im Blog.

http://www.wine-zeit.blogspot.com/2012/ ... -some.html

Gruss

Chris
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Dionisos

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Re: Ungarn

BeitragMi 8. Feb 2012, 20:06

Als „Pirat“ in einer Sauternes-Probe verkostet:

Oremus Tokaji Aszù 3 Puttonyos 2002

Im Glas goldener Nektar. In der Nase ein Bouquet von Mandarinen, Aprikosen, Weinbergpfirsichlikör und Met. Am Gaumen schöne Balance von Süße und Säure mit Aromen von Aprikosen und Obstblütenhonig. Fruchtig im Abgang.

Bewertung: 91 DP
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Alas

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Re: Ungarn

BeitragMi 25. Apr 2012, 22:03

Hallo allerseits!

Manchmal gibt es zufällige Situationen, die das Verhalten zumindest temporär verändern, gelegentlich auch dauerhaft. Dass ich entgegen meiner eigenen Aussage hier hochwertigen Riesling fand, mag ja noch angehen, daß dieser sich jedoch in der untersten Lage eines Regales befand, hat Auswirkungen. Seitdem suche ich nicht mehr auf Augenhöhe oder oben nach interessanten Weinflaschen, sondern unten.
Wie auf der Suche nach Pilzen im Wald schreite ich langsam an den aufgestellten Flaschen entlang. Zweimal habe ich nichts entdeckt. Nichts als langweilige, dickbäuchige und müde Flaschen minderer Ware.
Nun aber zum Weinhändler in die Aliya-Strasse. Das Wetter ist sonnig, die Luft krisp wie Riesling. Jedes Jahr diese erfrischende Zeit, bevor der lange Sommer sich einpendelt.
Im Laden dann langsam Fach für Fach den Blick nach unten gerichtet. Da, Schlegel-Flaschen!
Zwei.
Mehrere.
Ein Haufen, olivgrün. Es blinkt grünlich und bläulich auf den Etiketten: LILKI mit Trademark-Zeichen kann ich erkennen.
LILKI?
Ich nehme die Flasche mit dem grünlichen Etikett in die Hand: Tokaji Furmint 2007 steht da. Furmint sagt mir etwas. Das ist eine etwas ungebräuchliche Rebsorte, die ich noch nie gekostet habe. Semi Sweet steht noch unten darunter. Ungarischer Wein also.
Auf der zweiten Flasche steht Hárslevelü 2007 und Dry. Das sagt mir gar nichts.
Ich nehme beide Flaschen. Zuhause finde ich dann eine recht umfangreiche Webseite, aber sonst nicht viel.
Als ich am Abend die Flasche Furmint dann neben den schön-rezenten französischen Käse stelle, staunt dieser nicht schlecht: Eine solche Vermählung hat er nicht erwartet.
Im Glas zeigt der Wein sich goldgelb klar und an der Nase entfaltet sich Apfel, Moos und Baumrinde. Der Geschmack erinnert an Stachelbeere und Guave.
Der zweite Tag bietet zusätzlich vollreifen Apfel, Aprikose, viel Sonne. Dabei wirkt der Wein niemals zu süß, ja erinnert sehr stark an Sauternes im Geschmack und Süß-Säure-Spiel.
Für rund 7,- € ein hervorragender Wein, der noch nicht am Ende ist. PRIMA!
Über den Hárslevelü ('Lindenblättriger') berichte ich später.

Die Mütze über der nächsten Themenwoche lüfte ich am Freitag. Ich denke, es ist genug gewartet.

So long

Alas
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Dionisos

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Re: Ungarn

BeitragMi 25. Apr 2012, 22:10

Alas hat geschrieben:Furmint sagt mir etwas. Das ist eine etwas ungebräuchliche Rebsorte, die ich noch nie gekostet habe.


Naja... eine für ungarische Weine gar nicht sooo ungebräuchliche und allemal vorzügliche Rebsorte! ;)
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Budi

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Re: Ungarn

BeitragMo 14. Mai 2012, 12:26

Wird Zeit mal wieder den Ungarn-Thread zu beleben! ;)

http://budisfoodblog.wordpress.com/2012/05/14/ungarn-szepsy-furmint-2006-tokaj/

Szepsy Furmint 2006 (Tokaj)

Für viele mag die Verbindung von Tokaj und trockenen Weinen nicht die typischste Assoziation sein, doch wer die Entwicklung ungarischer Weine etwas mitverfolgt, wird immer öfters über derartige Weine stoßen.

Einer der besten Süßweinerzeuger Ungarns, der auch im internationalen Kontext problemlos mithalten kann, ist zweifelslos István Szepsy.

Die Süßweine sind legendär und dementsprechend hochpreisig. Seit einigen Jahren macht Szepsy auch trockenen Furmint und ist damit auch ganz erfolgreich.

Wer noch nie einen trockenen Furmint trinken konnte, dem fällt es schwer die spezielle Aromatik beschreiben zu können. Der Wein ist einerseits entfernt mit den trockenen GG-Rieslingen aus Deutschland zu vergleiche, hat aber eher Parallelen mit Chardonnay aus dem Burgund.

Im Jahr 2012 hat der Wein ein tiefes und sattes gelb und riecht nach Quittensaft und etwas Schwarztee. Eine Spur Kamille lässt sich hier auch noch finden.

Am Gaumen ist der Wein absolut trocken, hat Kraft und Körper und zeigt sich mit herben Noten oxidativ im Ansatz. Nach einem Tag in der offenen Flasche empfinde ich den Wein als harmonischer und bin vor allem von der hinten raus runden und fülligen Art des Weines begeistert, die etwas Holz im Abgang durchkommen lässt. Auch erinnert mich der Wein nun etwas an einen Chardonnay und noch viel mehr an einen Champagner mit hohem Chardonnayanteil.

Das alles macht Spaß, weckt Neugierde und lässt mich diese Spur weiterhin verfolgen!
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