Suche bestimmte Art von Chardonnay

Für uns besonders heraus stach ein Chardonnay. Fragt mich nicht, was das genau für einer war, das spielt in diesem Zusammenhang auch gar nicht so die Rolle. Viel mehr war es so, dass wir dort Aromen gefunden hatten, die wir so von Weißwein überhaupt nicht kannten.

Butterig, Nussig, Röstaromen usw. "Cremig" am Gaumen...das fanden wir klasse. Darauf hin haben wir nun doch recht viele Chardonnays probiert aber NICHT EINER kam da auch nur ansatzweise an diese Aromen mit ihrer Dichte und Fülle ran.


Satori

Guten Morgen,

die Weine vom Weingut Milch könnten auch deinem Anforderungsprofil entsprechen. Auch wenn ich die letzten Jahrgänge nicht mehr ganz verfolgt habe, sind die Chardonnay-Weine in der Regel holzbetont, höher im Alkohol, extraktsüß und schmelzig gewesen. Die holzbetonter ausgebauten Lagenweine dürften dein Budget aber vermutlich auch überschreiten.

Viel Erfolg bei der Suche!

Viele Grüße

Philipp

Könnte mir vorstellen, dass auch die Chardonnays von Bernhard Koch sehr gut passen. Zumindest die Reserve- und Grande Reserve-Weine sind im getoasteten Holz ausgebaut - trotzdem aber nicht zu dominant!!

Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst, aber Kochs haben einen sehr schönen Gutsausschank in Hainfeld (Pfalz) - einfach mal vorbeifahren und die Weine glasweise probieren!

Gruß,
Jochen

PS: ... und wenn das dann zusagt, kannst Du dich Richtung Burgund orientieren!!

PS: ... und wenn das dann zusagt, kannst Du dich Richtung Burgund orientieren!!

Du willst jetzt schon mit der Umerziehung beginnen?
Ist das nicht ein bißchen früh?

Ach, ihr!

Ich würde mich sicherlich gerne in Richtung Burgund orientieren. Damit ginge aber vermutlich auch eine Orientierung Richtung Dispo einher.

Hab ihr meine anderen Posts gesehen? Die werden ja irgendwie nicht hinten angestellt, sondern kommen, wegen dieser Admin-Review-Sache, immer zu ihrem Postzeitpunkt rein, auch wenn da zwischenzeitlich schon wieder neue geschrieben wurden. Ich finde das ein wenig befremdlich. Ich nehme aber an, dass eure Posts nicht vorher begutachtet werden und das so eine Art Schutzmaßnahme ist, die für eine gewisse Zahl von Posts aufrecht erhalten wird?

In Südtirol gibt es übrigens auch den ein oder anderen angeholzten Chardonnay, z.B. den Untermazzon von Thomas Pichler, da hatte zumindest der 2012er soviel Holz, daß ich den anfangs gar nicht trinken konnte. Nach 4 Tagen ging's dann...

Angeholzte Chardonnay sehe ich genauso wenig verwerflich wie angeholzte Pinots, beide Rebsorten können bei entsprechendem Holzeinsatz durchaus gewinnen. Entscheidend ist der gekonnte Umgang mit dem Barrique und nicht dieses als reines Holzparfüm zu verwenden. Du hattest doch kürzlich einen Tiefenbrunner Lintiklarus Chardonny aus 09 im Glas, oder? Deine VKN las sich so, als ob du durchaus angetan gewesen wärst ... jung war der Wein ein ziemliches Barriquemonster, der hat einfach ein paar Jahre gebraucht

Allgemein fällt mir auf, dass über derartige Weine im Jungweinstadium ziemlich vernichtend geurteilt wird ... einzig problematisch sehe ich lediglich dass wohl kaum jemand irrtumsfrei beurteilen kann, wie sich derartiger Holzlikör entwickelt - von Gut bis Böse ist da m.E. immer alles möglich.
Ebenso fällt auf, dass der Weingeschmack stets Moden unterliegt - und bei Chardonnay ist die Mode derzeit nicht das Wuchtbrummengeschoss der 90er und Anfang 00er Jahre, oder? Vielmehr heisst es derzeit "wie aus dem Burgund", wenn ich nicht irre, aber was ist Burgundisch - wird da nicht auch mehr als nur ein Stil gepflegt?

Sollte ich eine Empfehlung für Chardonnay, beschrieben wie von satori im Ausgangspost ggf. zu interpretieren abgeben, der sowohl eine gewisse direkte Ansprache, Reife, Exotik und Cremigkeit aufweist, würde ich wohl Süditaliener auf dem Schirm haben. Ob Planeta Chardonnay (Sizilien) oder Cantele Teresa Manara Chardonnay (Salento) - beides würdige Vertreter um 20 €uronen.

Danke, Philst und Dilbert. Die Liste wird länger. *freude*

Du hattest doch kürzlich einen Tiefenbrunner Lintiklarus Chardonny aus 09 im Glas, oder? Deine VKN las sich so, als ob du durchaus angetan gewesen wärst ... jung war der Wein ein ziemliches Barriquemonster, der hat einfach ein paar Jahre gebraucht

Absolut richtig! Der Pichler-Chardonnay war zum Öffnungszeitpunkt auch erst gut 3 Jahre alt. Aber der war einfach so extrem, daß ich mir damals schwer vorstellen konnte, daß der Wein sich auch mit mehreren Jahren Lagerzeit von (für mich) fast untrinkbar doch noch zum Gaumenschmaus entwickeln könnte. Und der 2009er Linticlarus war in jungen Jahren zwar auch mit ordentlich breiten Schultern ausgestattet, jedoch weit entfernt von dem, was ich da mit dem Pichler-Wein erlebt habe...

Verwerflich ist der Holzeinsatz natürlich nicht, ich stelle auch fest, daß es diesbezüglich nach wie vor eine nicht geringe Anzahl von Liebhabern dieser Stilistik gibt. Ich selbst mag's nur nicht so gerne, wenn mit dem Holz einfach alles andere plattgebügelt wird und von der Rebsorte an sich nichts mehr übrig bleibt.

Übrigens: der Baron Salvadori von Nals-Margreid könnte hier noch ganz gut passen; hier fand ich die Holzbalance auch noch ganz angenehm, obwohl der 13er zum Trinkzeitpunkt auch erst 5 Jahre alt war...

Ok Leute. Danke vielmals, für die mittlerweile doch recht zahlreichen Anregungen und Vorschläge. Auch eure weiteren Ausführungen und Fachsimpeleien zum Thema finde ich äußerst interessant und lehrreich. Danke auch hierfür. Ich finde das ganze Thema Wein doch ziemlich spannend. Dass es einen derartige Tiefe hat, bedeutet für mich, dass ich mich lange Zeit genüsslich damit auseinandersetzen kann und werde. Das wiederum bedeutet, dass ich mich hier wahrscheinlich schon das ein oder andere Mal blicken lassen werde.

Jetzt haben wir auf jeden Fall schonmal einiges auf der Probier-Liste und allein dafür bin euch den ein oder anderen Trink-Report (wie ist das richtige Wort dafür?) schuldig.

Weiter möchte ich fragen...

Dies ist ja ein Forum. Dort steuern oftmals viele Member wertvolle Informationen bei. In Foren zu unterschiedlichsten Themen gibt es oftmals ein paar Threads, die besonders herausragend sind bzw. besonders gut aufgearbeitete und differenzierte Information enthalten.

Gibt es hier vielleicht bestimmte Threads, die einem Neuling wie mir ans Herz legen würdet?

So oder so...meine besten Dank euch allen nochmal, für diese nette Unterstützung.

Bei meiner Suche nach geeigneten Kandidaten stieß ich auf einen Wein mit folgender Beschreibung:

"Chardonnay Reserve"
Heublumen, deutliche Röstnoten, Erdnussbutter. Kräuteraromen, Karamell, straffe Textur, milde Säure,
dicht und konzentriert, tolle Spannung, macht ordentlich Druck. Herrlicher Mokka im Nachhall.

DAS ist so ziemlich genau das, was wir suchen. Dummerweise...nicht mehr lieferbar.

So...kleines Update. Dieses Weingut "Dombi-Weiss" aus Österreich schrieb mich an und sagten, sie hätten irgendwie noch 6 Flaschen von dem Wein, dessen Beschreibung ich in im Eingangspost erwähnte, gefunden. Also gibt es als erstes jetzt mal den "Chardonnay Barrique (Reserve) 2013" von Dombi-Weiss. Man wird sehen und ich werde berichten. Spannung! =)

Da sieht man wieder, wie nett die Österreicher doch sind . Und im Weinforum lesen sie auch alle mit . Kaum taucht die Beschreibung ihres Weines im Netz auf, zaubern sie schon sechs Flaschen aus ihrem Fundus hervor und senden sie Dir zu .

Jedenfalls viel Spaß mit diesem Chardonnay, der hoffentlich auch (zu Hause) Euren Erwartungen und Geschmacksbild entspricht. Über Deine/Eure Eindrücke würden wir uns sicher alle freuen.

[Gerald]

"Chardonnay Reserve"
Heublumen, deutliche Röstnoten, Erdnussbutter. Kräuteraromen, Karamell, straffe Textur, milde Säure,
dicht und konzentriert, tolle Spannung, macht ordentlich Druck. Herrlicher Mokka im Nachhall.

ich bin auch schon sehr neugierig, wie deine Weinbeschreibung aussehen wird.

Mir persönlich geht es jedenfalls fast immer so, dass meine VKN so gut wie nichts mit der vom Weingut bzw. vom Händler gemeinsam hat. Aber vielleicht bin ich nur sensorisch so unbegabt ...

Grüße,
Gerald