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Restsüßer Kabinett

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sorgenbrecher

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragSa 11. Apr 2015, 16:28

Andreas, mir erschließt sich nicht, wie Sie einerseits derart rigoros den vermeintlichen puren Genuss proklamieren, anderseits aber genau diesen mit ihrer dogmatisch verkopften und theorie-überladenen Argumentation ad absurdum führen. Sie müssen sich doch vor niemandem hier für ihre Geschmackspräferenz rechtfertigen. Egal welche Weine Sie schätzen, niemand hier wird Ihnen das nicht gönnen. Mich überrascht nur diese monotone Wiederholung der immer wieder gleichen Argumentation in missionarischer Form.
Gruß, Marko.
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EThC

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragSa 11. Apr 2015, 17:04

Jetzt zitiere ich einfach mal, was in Wikipedia unter "Kunst" steht:

Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.

Wenn jemand Kunst unbedingt auf die Schubladen Musik, Malerei, Dichtung etc. beschränken will, i.O., ist dann halt eine qualfizierte Einzelmeinung.
Für mich ist es eindeutig auch eine Kunst, einen Wein (Kulturprodukt!) herzustellen, der wie gute Musik in der Lage ist, die Sinne zu betören.
Daneben gibt es dann natürlich komplett kunstfremde Weine sowie Musik, das gibt's dann in den gängigen Mainstream-Radiosendern und im Supermarkt.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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AH.

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragSa 11. Apr 2015, 18:51

Hallo,

ich bin kein Dogmatiker - schreibe ich doch stets "über Geschmäcker kann man nicht streiten". Jeder soll genießen, was ihm gefällt.

Wikipedia ist keine zuverlässige Quelle, da kann jeder schreiben, auch ohne kunsttheoretische Bildung. Daher sollte man Wikipedia immer mit größter Vorsicht lesen und nie darauf vertrauen.

Zuverlässiger ist der Duden, er definiert nach meiner Kenntnis die deutsche Sprache.

Kunst:

schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt

einzelnes Werk, Gesamtheit der Werke eines Künstlers, einer Epoche o. Ä.; künstlerisches Schaffen

das Können, besonderes Geschick, [erworbene] Fertigkeit auf einem bestimmten Gebiet


http://www.duden.de/rechtschreibung/Kunst

Wissenschaftler wissen oft und werden es gelehrt, daß Wikipedia nicht zuverlässig ist. Laien wissen es oft leider nicht.

Heilkunst ist also keine Kunst. Das ist die Schulmedizin, eine Naturwissenschaft.

Es sei denn man "glaubt" an Homöopathie oder ähnliche unwissenschaftliche Heilmethoden:
Krebs wird mit Mistelextrakt bekämpt. Gleiches mit gleichem.
Mistelextrakt wird dann "potenziert" (verdünnt, bis keine Mistel mehr im Medikament ist oder fast keine)
dann hilft es :shock:

Das ist dann keine Naturwissenschaft, sondern Betrug. Hier muß ich als Wissenschaftler "dogmatisch" sein - alles andere wäre verantwortungslos gegenüber kranken.

Und wenn chemische und biologische Theorien doch nicht vollständig sein sollten:

Noch in keiner klinischen Doppelblindstudie konnte m.W. die Wirksamkeit eines Homöopathikums im Vergleich zu einem Placebo nachgewiesen werden.

Liebe Grüße

Andreas
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EThC

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragSa 11. Apr 2015, 20:47

Wenn man Wikipedia nicht traut, na gut. Aber der Duden definiert in erster Linie die Rechtschreibung und Grammatik, weniger die Sprache und deren Bedeutung selbst. Da würde ich dann eher empfehlen, mal zum guten alten Brockhaus in 24 Bänden zu greifen. Ich erspare mir jetzt mal, das alles abzuschreiben, aber inhaltlich ist da der Brockhaus näher an Wikipedia als am Duden.

Aber sei's drum. Das (Privat-) Leben ist in erster Linie zum Genießen da und solche Grundsatzdiskussionen um des Kaisers Bart fördern diesen bei mir nicht wirklich. Deshalb jetzt eine Flasche Ankermühle und Miles Davis, da habe ich genußtechnisch sicher mehr davon, nichts für ungut...
Viele Grüße
Erich

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MichaelWagner

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragSa 11. Apr 2015, 23:43

@ AH: Data vom Raumschiff Enterprise argumentiert ähnlich...
Wenn du im Wein keinen kreativen, kulturellen Prozess erkennen kannst - tja, dann kannst du es einfach nicht. Punkt.
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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WeinLove

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Re: Restsüßer Kabinett

BeitragMi 30. Mär 2016, 08:28

Egon Müller Scharzhofberg aus Wiltingen: Einer der besten Riesling Kabinett. Der 2007er ist sowas von ein Traum, leider etwas zu teuer, weil er so rar geworden ist. ich bin erst kürzlich in den Genuss gekommen: Ein echter Traum! Wer mal an der Saar (Wiltingen) ist, der sollte unbedingt dort vorbeischauen!
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