EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Mo 28. Sep 2020, 21:09
Viel Spaß! Bin gespannt, wie die Sachen bei Dir / Euch so wirken und ob sich da signifikante Wahrnehmungsunterschiede auftun!
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Lorne Malvo
- Beiträge: 279
- Registriert: So 27. Okt 2019, 00:43
- Wohnort: NRW
Do 15. Okt 2020, 10:23
Wir konnten unser Treffen nun nachholen und haben das WRINT Georgien-Paket getrunken. Sehe Deine Eindrücke nicht diametral, dennoch hast Du einige andere Aspekte drin. In weiser Voraussicht haben wir uns eine sehr würzige und hochwertige Käseauswahl nebst Sauerteigbrot und franz. Baguette dazu einverleibt. Besonders die 2 Orangeweine waren absolute Essensweine und durchaus Horizont erweiternd. Passen extrem gut zu schön gereiftem Käse und gutem Brot. Solo ist das aber besonders bei Wein 2 für mich ne andere Nummer. Gotsa Tsitska Tsolikouri - 2017Orange-Goldgelb, recht transparent Braucht etwas Temperatur Riecht recht kompakt und fest, kaum Frucht, etwas Honig und eine Klebstoffspur, eher feines, kompaktes, aber doch etwas elegantes Bukett. Am Gaumen ein Mittelgewicht, eine kleine Spur Orangenschale, minimal sowas wie Kumquat (oder Kaki), habe etwas Baumharz und Nadeln dabei und ein bischen Erdiges, aber nur so eben. Begrenzt sich zu den Seiten recht gut auf der Zunge. Ganz schöner Abgang mit entspannter Säure, aber überraschenderweise alles eher geradlinig und trocken ohne irgendwie mollig zu sein. Leichte Phenolik und milde Gerbstoffe rufen dennoch nach Speisen am Gaumen. Hat alles in allem durchaus guten Trinkfluss, sauber und schön gemacht, blüht dann zum Essen noch mal mehr auf. 90-91 P. Tsikhelisvili Mtsvane - 2016Dunkles Orangegold, transparent, leicht ölig Etwas Luft und Temperatur bekommen ihm gut In der Nase haben wir die Assoziation Kräuter-Eistee, etwas aus der Anis-Cardamom-Richtung, Bergblüten, eine Spur Mentholiges. Sucht man nach Frucht gibt’s nicht viel, am Gaumen vielleicht entfernt ein ganz reifer Weihnachtsapfel, der Auftakt nicht ganz trocken, leichte Süßespur auf der Zungenspitze, dann kommt etwas schwer zu beschreibendes Medizinales, mehr Wärme und Breite als der Vorgänger, hintenraus dann für meinen Geschmack etwas zu wenig Säurerückgrat für den Körper. Leichte aber nicht unangenehme Bitternoten. Bei dem Wein gibt es ständig was Neues zu entdecken, ist auch recht komplex, aber insgesamt schon etwas anstrengend läuft er nicht so recht von allein. Als Solist schon speziell, mit Essen geht das dann sehr SEHR viel besser. Müsste ich aber nur in kleineren Mengen zur passenden Speise nochmal haben. 88-89 P. Alapiane Shavkapito - 2018Rubinrot, leicht trübe Einschläge Geruch nach säuerlichen dunklen Beeren, eine kleine Malzbiernote, kühl, ansonsten nicht viel. Im Mund dann ein frisches Brombeer-Erdbeergemisch, junges aber nicht rauhes Tannin bei recht schlankem Körper und feiner Säureader mit ordentlichem Abgang, ansonsten läuft es so runter ohne viel übrig zu lassen. Die schlanke, recht kühle Struktur gefällt mir noch recht gut, aber aromatisch war es für mich und meinen Mittrinker zu beliebig, da fehlt irgendwie ein spezieller Charakter, besonders im Vergleich zu den ziemlich außergewöhnlichen Weißweinen zuvor. 84-85 P.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Do 15. Okt 2020, 10:57
Lorne Malvo hat geschrieben:Sehe Deine Eindrücke nicht diametral, dennoch hast Du einige andere Aspekte drin.
...im Großen und Ganzen erkenne ich die Weine mit Deinen Beschreibungen auch gut wieder, auch das Ranking der Weine paßt absolut. Die Wahrnehmungsunterschiede im Detail sind normal, da haben wir bei unseren Blindtasting-Runden häufig viel größere Differenzen, und das zur gleichen Zeit bei gleicher Flasche und gleichem Catering...
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Di 19. Jan 2021, 22:29
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
So 7. Nov 2021, 17:15
Jetzt kenne ich wieder eine weitere der über 500 autochtonen Rebsorten Georgiens beim Namen:
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Herr S.
- Beiträge: 1053
- Bilder: 6
- Registriert: So 12. Dez 2010, 15:11
- Wohnort: Bockenheim a.d. Weinstrasse
Mi 22. Dez 2021, 21:07
Hallo zusammen, ein guter Freund, der temporär in Georgien lebt, hat folgenden, hochinteressanten Wein mitgebracht: Diese unfassbare aber nie dominante oder marmeladige Fruchtigkeit war schon spannend, mir fehlt aber etwas „Kante“ in Form von Tannin. Viele Grüße, Björn
-------------------------------------------- "Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
nordmann
- Beiträge: 274
- Registriert: Di 30. Mai 2017, 07:51
- Wohnort: HL
Sa 15. Jan 2022, 00:30
Und die Tastings bei Edel und Faul gehen weiter, heute dann mit Baia Abuladze aus Georgien.
Ich verstehe nicht, warum diese Tastings hier nicht mehr Resonanz finden. Es ist eine großartige Gelegenheit, neue und interessante Dinge und Themen kennenzulernen. Und heute war die junge Winzerin ca. 2 Stunden mit uns im Gespräch und hat mit großer Freude alle Fragen ausführlich und kenntnisreich beantwortet.
Drei Weißweine, wie folgt:
2020 Tsitska Tsolikouli, 13%vol 70% Tsolikouli, In der Amphore, tw. auf den Schalen ausgebaut.Feine kräuterige Würzigkeit, steinig, herbe Frucht, wie saurer Apfel, etwas Steinobst.
2020 Tsolikouli, 13%vol, Ausbau siehe oben. Ausgeprägtere Säure, bittere Orange, feine Salznote im Nachgeschmack. Sehr animierend.
2020 Krakhuna,12,5%vol, Ausbau siehe oben, etwas länger auf den Schalen. Auch wieder prägnante Säure, eher Mirabelle, süße Würzigkeit, vielleicht honigsüß. Und im Nachgeschmack wieder die feine Salzigkeit. Schon vorab zum Pilzrisotto, was eine ausgezeichnete Kombination ist.
Im Hintergrund immer feine Bitternote bei allen Weinen, die sich wie eine Art Trademark durchzieht und irgendwie in allen Gläsern zu schmecken ist. Generell gewinnen die Weine mit Luft und etwas höherer Temperatur. Wir hatten alle direkt aus dem Kühlschrank und dann nach ca. zwei Stunden später außerhalb, was dann zu deutlich mehr Komplexität führt.
Für mich wie immer lehrreich, unterhaltsam, spannend, lustig und eine einzigartige Gelegenheit, Winzer kennenzulernen.
PS für Erich: der Importeur schreibt auf die Etiketten Baia Sisters. Daher die etwas in die Irre führende Benamsung. Er war sogar auch mit in der Runde,ich habe nur vergessen, ihn zu fragen. Richtig wäre Abuladze Sisters.
EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Sa 15. Jan 2022, 11:01
nordmann hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum diese Tastings hier nicht mehr Resonanz finden.
...ich hab's mir überlegt, hatte aber vorhersehbar keine Zeit und die Zoom-Runden kann man ja leider nicht "nachholen". Aber den "Krakhuna" kenn ich ja schon als 2019er, sehr schöner Wein, der vor Allem mit einem Tag Luft noch enorm gewonnen hat. Da würde mich interessieren, ob Eure 3 Flaschen auch von der Luftzufuhr profitieren. Oder war gleich alles weg?
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
nordmann
- Beiträge: 274
- Registriert: Di 30. Mai 2017, 07:51
- Wohnort: HL
Sa 15. Jan 2022, 18:42
Der Krakhuna ist tatsächlich leer geworden, der war ja auch schon im Risotto und dann sehr passender Essensbegleiter für uns. Bei den anderen sehen wir mal.
EThC
- Beiträge: 8316
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
So 11. Sep 2022, 18:03
...mein erster Rosé aus Georgien:
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Zurück zu Sonstige
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast
|
|
|