EThC hat geschrieben:..muß man sowas wirklich tausende von Kilometern weit transportieren?
Da war ich mal neugierig und habe etwas nach dem CO2-Fußabdruck recherchiert, den der Transport verursacht. Glücklicherweise gibt es heute für alles Mögliche CO2-Rechner, auch für den Gütertransport.
Meine Annahmen: 10.000 Flaschen = 12 Tonnen Frachtgewicht. Transport mit dem Güterzug (diese endlos langen Dinger, die die USA laufend von West nach Ost und zurück durchqueren) von der San Francisco Bay Area nach New York, von dort mit dem Containerschiff nach Hamburg. Durchweg gekühlter Transport.
Dafür fallen in CO2-Äquivalenten (WTW) 840kg für den Transport mit dem Zug an, für den anschließenden Seetransport dann noch einmal 750 kg. Macht in Summe 1590 kg. Das entspricht etwa 600 Litern Diesel.
Vermutlich verursacht die anschließende Distribution innerhalb Deutschlands von Hamburg aus mittels LKW erheblich mehr Emissionen.
Zum Vergleich habe ich mal die CO2-Bilanz eines gleich großen Weintransports mittels LKW (ebenfalls gekühlt) aus Süditalien berechnen lassen, angenommene Relation Messina-Frankfurt. Dafür fallen 1830 kg CO2-Äquivalent an, mal eben 240 kg
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Woran man sieht, dass die Distanz weniger wichtig ist als das Transportmittel, und selbst ein Transport großer Mengen von Flaschen über sehr weite Distanzen (wie aus Kalifornien) nicht notwendigerweise einen größeren CO2-Fußabdruck hinterlässt als die Beschaffung gleicher Mengen innerhalb von Europa.
Ach, und übrigens: die Produktion der 10.000 leeren Glasflaschen für den Wein hat etwa 2000 kg CO2-Äquivalent verursacht, den Transport von der Glashütte zum Abfüllbetrieb noch nicht eingerechnet
Gruß
Ulli