Portugal ist ja eigentlich so überhaupt nicht meine Baustelle. Ab und zu - aber sehr selten - ein LBV, Vintage oder Colheita, das ist nett. Die trockenen haben mich bisher garnicht erreicht.
Angefixt durch das Forum (danke, Matze!), fand ich,
Colares sollte man vielleicht mal probiert haben. Und manchmal hat es eben auch Vorteile, in Berlin zu leben: 15 Minuten Spaziergang zu meinem Portugal-Weinhändler, und ich erfuhr, dass der Colares im Anflug sei. So erstand ich
Antonio B. Paulo da Silva, Colares Chitas Reserva branco '12aus 100% Malvasia de Colares, und, aus gleichem Hause, den
tinto '07, der zwar noch ein Baby sein dürfte, aber zu Testzwecken ebenfalls demnächst geschlachtet wird.
Pop'n'pour. Im Glas sehr blassgelb. Nase: erster Impuls: "Bananensaft!"
(Mme. Amatrice fand nichts dergleichen...). Etwas Birne und Aprikose, aber es ist nicht die Frucht, die hier Eindruck hinterlässt, sondern die "Mineralität". Floral, sogar leicht parfümiert wirkend. Geringe Säure;
jetzt ausreichend. Erinnert deshalb insgesamt stark an einen Rhône-Wein oder Südfranzosen aus viel Viognier mit etwas Marsanne, jedoch vergleichsweise schlank und mit nur 12% Alkohol.
Der Wein gewinnt deutlich mit der Luft und sollte auch nicht zu kalt getrunken werden. Interessant und recht gut, aber die aufgerufenen 23,50€ sind mir für das gebotene
deutlich zu viel. Aber durchaus eine schöne Alternative für Leute, die gerne schlanken Weißwein trinken, aber Säure nicht gut vertragen.