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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: So 26. Feb 2017, 08:27
von Tannat
Hallo zusammen,

die Tage eine kleine horizontale 2002er Madiran Weinprobe mit den Weinkumpels veranstaltet.

1. Ch. Viella
2. Ch. Berthoumieu Charles de Batz
3. Ch. Saint Go (als Pirat aus Cotes Saint Mont)
4. Ch. Montus
5. Ch. Laffont Erigone
6. Ch. Laffont Hecate

der Viella war hinüber fand ich aber nicht so Dramatisch ist ja nur ein Einsteiger Madiran.
Der Hecat war auch komplett oxidiert und das hat mich doch sehr gewundert.
Aber so kann es gehen.
Der Mittelteil insgesamt war sehr gut,
Der de Batz wirkte sehr frisch und die Überraschung war der Ch. Saint Go richtig leckerer Stoff

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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Fr 3. Mär 2017, 22:36
von Ralf Gundlach
Ein Privileg im Glas: 1989 Montus, animalische Nase nach Wildbret, wie ein "Old-School-Bordeaux", am Gaumen präsentiert er sich vom Zustand her ähnlich wie ein Poujeaux aus dem gleichen Jahrgang, aber eher noch frischer, Kirschen, rote Joahnnisbeeren, angenehme Holznoten, die animalischen Noten sind am Gaumen kaum noch vorhanden, mittlerer Körper, komplett abgeschliffeneTannine ( die gibt es auch bei einem Madiran, die Tannine nimmt er nicht mit ins Grab ;) ), kein Komplexitätswunder, aber wunderbar gereift und ein schöner Genuss eines Stiles, den man wahrscheinlich heute nur noch vereinzelt findet und vor Ort suchen muss, 90 Punkte

Gruß

Ralf

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: So 21. Jan 2018, 21:44
von Frankie Wilberforce
Heute Abend zum Dry-aged Rib-Eye-Steak einen Chateau Montus, 1996, Madiran
Die ersten 5 Flaschen (jedes Jahr im Januar eine Flasche geköpft) waren immer reine Tanninmonster gewesen die keine sonstigenAromen aus dem Wein heraus liessen. Diesmal bei der schsten Flasche aus einer 12er OHK, war es endlich anders.

Ein mittleres Granatrot ohne Randaufhellung und ohne Reifenoten, rote und schwarze Beeren, Teer, Holz, Leder, Gewürze und florale Noten. Am Gaumen, ein mittlerer Körper mit roten und schwarzen Beeren fast wie ein Bordeaux, dazu Röstaromen, Holzwürze, Gewürze und endlich abgeschliffene Tannine (wie lange habe ich darauf gewartet), gute Struktur mit Tiefgang, endich erscheint mir der Wein stimmig und harmonisch, ausgewogen und mit ein wenig Charme. Langer Abgang wie Gaumen.

89 FW Punkte.

Ich habe noch eine halbe 12er OHK von diesem Wein. Ich weiß, warum ich nicht noch mehr hiervon gekauft habe. Diesen Wein muß man mögen, mitsamt seinen Tanninmonstern, die so lange bis zur Reife benötigen. Mein Ding ist es nicht.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Do 5. Jul 2018, 21:19
von thvins
Wow! Was ein schwarzes Biest (gezähmt, aber fauchend) im Glas...

Kantig, aber mit abgeschliffenem Tannin, intensiv und mit der Faust auf die Kante des Beistelltischchens schlagend, zu Entenfilets auf Berglinsen bestens gepaßt habend, aber auch solo ein Genuß - dooferweise meine einzige Flasche... - ein wirklich großer Madiran, jetzt in bester Trinkreife.


Château Bouscassé; Vieilles Vignes; Madiran; 2002 rot;

Der Wein und das Essen erinnern daran, dass ich in den Pyrenäen noch ein paar Säcke zu hängen hätte...


Ich lass mal den Essenstipp da, weil er einfach ist, wenn man an Entenfilets kommt (die ich leider immer von Frankreich mitbringen muss, gibt es in Deutschland leider nicht)


Berglinsen mit Kartoffelstücken kochen, ich habe mit Thymian, Bohnenkraut und ein wenig Arrabiata gewürzt und am Ende einen Schuß Balsamico untergerührt, Ende ist, wenn die Kartoffeln und die Linsen gar sind und fast kein Wasser mehr im Topf ist.


In einer Pfanne Schalottenstreifen glasig dünsten, grünen Pfeffer (in Lake) dazu, dann die Filets (ich ziehe immer noch die kleine Mittelsehne) 60 bis 90 Sekunden dazu geben, dann schon vom Feuer nehmen, einen Eßlöffel Salzzitronenlake und einen Teelöffel flüssigen Honig drunterrühren, mit etwas provenzalischem Gewürzsalz abschmecken und kurz verschlossen ruhen und durchziehen lassen und dann anrichten.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Do 5. Jul 2018, 22:26
von anonymouse
thvins hat geschrieben:Entenfilets [...] gibt es in Deutschland leider nicht
Doch, doch.

Aber im Ernst: Was soll denn ein Entenfilet sein, wenn nicht die Entenbrust, die es ja nun überall gibt?

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Fr 6. Jul 2018, 07:36
von thvins
anonymouse hat geschrieben:
thvins hat geschrieben:Entenfilets [...] gibt es in Deutschland leider nicht
Doch, doch.

Aber im Ernst: Was soll denn ein Entenfilet sein, wenn nicht die Entenbrust, die es ja nun überall gibt?


hier ist nicht nur noch ein Rezept, es ist auch erläutert, was es ist...

Manchmal findet man hier eine Entenbrust, wo das feine Filet noch mit dran ist. Hab ich in Deutschland leider noch nie separat gesehen.

https://valentinas-kochbuch.de/rezept-v ... -moutarde/

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Fr 6. Jul 2018, 09:34
von anonymouse
Hm. Ich hatte vermutet, dass das das Äquivalent zum "Chicken Tender" bei der Hühnerbrust sein könnte, allerdings habe ich das bei selbst ausgelöster Entenbrust noch nie bemerkt. Hier und hier ist man etwas spezifischer, was das für ein Teilstück ist - ich muss mir wohl bei der nächsten Gelegenheit eine Ente kaufen und das mal suchen, vielleicht nächste Woche.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Fr 6. Jul 2018, 10:45
von thvins
Ich hab das Stückchen mitunter noch an der ausgelösten Entenbrust "hängen" gehabt, meist, wenn man keine französische kauft.

Auf Märkten in Entengegenden findet man sie, aber auch in den großen Supermärkten gibt es sie abgepackt - meist 4 bis 6 Stück in einem Paket, was sich dann auch zu Hause sehr gut einfrieren läßt. Bekommt man auch in Label Rouge Qualität, wenn man Glück hat.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Sa 2. Dez 2023, 20:47
von Jochen R.
Montus – Madiran Cuvee Prestige 1999:
Suboptimaler Füllstand und Korken, der Flascheninhalt ist aber einwandfrei.
Recht dunkel im Kern mit Aufhellungen zum Rand. Zedernholz und Tabak,
Karamell, Heidelbeeren und Kirschen, mit wenig Luft florale Noten und eine
animalische Note, im Hintergrund eine Prise Pfeffer. Komplex!
Am Gaumen wird’s dann schon recht rustikal und ist auch nicht auf dem Niveau
der wunderbaren Nase. Mittlerer Körper mit anfangs mächtigen Tannin –
harmonisiert sich mit Luft, herb/würzig, roter Paprika, frische Säure, Sauer-
kirschen, anfangs mittellang mit der Zeit kürzer werdend/austrocknend.
90-91 P.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

BeitragVerfasst: Di 30. Jan 2024, 21:57
von stefane
Domaine Berthoumieu, Viella
Madiran La Fé 2019
14%
€ 11,50

Komplett im Edelstahl ohne Holzeinfluß ausgebaut. Zudem wurde beim Abfüllen kein Schwefel zugesetzt ("Tannat sans Soufre" auf dem Rückenetikett).
Im Glas ein dunkles Violett, das fast ins Schwarze geht.
In der Nase viele dunkle rote Früchte, Waldbeeren sowie etwas Pfeffer, Tabak und Rosmarin, aber auch kräuterige Aromen.
Sehr saftiges Mundgefühl mit kernigem, aber doch weichem Tannin. Auch hier wieder ein tiefdunkler Eindruck, aber auch leichte balsamische Anklänge und etwas Graphit.
In der Flasche verbleibt sehr viel Depot.
Trotz der 14% und der hohen Konzentration ist das ein sehr frischer, lebendiger und animierender Wein. Keine allzu große Komplexität, aber auf eine angenehme Weise rustikal und eigen.
Hat Spaß gemacht!
15/20