Mo 6. Feb 2017, 17:09
Nachdem ich auf Gran Canaria zwei Wochen lang fast nur die im hiesigen Thread auch schon zitierten " fluffigen Plüschhäschen" ( oder so ähnlich)-Weine trank wollte ich mal wieder einen "harten-Männer-Wein".
Dieser Macho-Spruch wird in unserem Haushalt dadurch übertönt, dass ersterer v.a. von meiner Frau geschätzt wird...( also nicht der Spruch , sondern der Wein-Typ, Pinot Noir hingegen hasst sie ).
Mein Lieblingswein aus der Gegend ist der "Charles de Batz", für Madiran sehr zugänglich, für 15.--€ fast unglaubliches Preis-Genuß-Verhältnis... und für die richtig-harte-Knochen-Fraktion für einen Madiran wahrscheinlich schon zu weich.
Nach dieser geschwätzigen Vorrede endlich zum Wein:
2004 Madiran Cuvee Hecate, LafontFarbe dunkles schwarzrot, Nase gibt zunächst wenig her, aber dann: ( Engländer würden sagen: "and then: bamm!!!), erst einmal eine Wand aus Dunkelschokolade und Teer und dann aber gleich eine verführerische Süße, nicht leicht zu beschreiben, fast wie Trockenobst oder leicht portig ( portige Noten sind für mich normalerweise fast das Schlimmste was ich über einen Wein sagen kann, aber in diesem Pelz drin die leichte Süße, das hat was).
Der Wein hat ja in diesem Forum viele Fans, so ab Seite des Threads 9 gehen die Elogen los...und ja, er verändert sich tatsächlich bei jedem Schluck, mal etwas süßer, dann wieder kantiger wirkend.
93 P ( das heißt bei mir großer Wein, ich lasse nach oben reichlich Luft, weil ich fast nie Weine über 35.--€ trinke und ein Margaux aus großem Jahrgang ja vielleicht noch besser schmecken könnte
Und noch eine kurze Anmerkung zum
Chapelle Lenclos.
Dies war früher einer meiner Lieblingsweine, vom 2000 kaufte ich dann begeistert nach, das hätte ich besser bleiben lassen:
ungenießbarer Brett-Pferdestallgeruch, bei anderen Madiran-Weinen ist mir der allerdings nicht aufgefallen.