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Cahors und Côteaux du Quercy

Bergerac und Umgebung, Madiran und die Pyrenäen, Cahors und Umgebung, Toulouse und Umgebung, Gaillac und die kleinen Appellationen um Rodez und Millau
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nougat

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDo 13. Dez 2012, 09:00

Zur Weihnachtsgans wurde mir zu einem Cahors geraten. Hatte schon ewig keinen mehr im Glas, im Kopf spukten noch die Vorurteile vom rustikalen abweisenden Tanninklumpen. Deshalb im Vorfeld mal einen
Clos de Gamot 2005
aus der Halben zum schwäbischen Zwiebelrostbraten angetestet. Reinsortiger Malbec von einem traditionellem Erzeuger, wie man mir sagte. Beste Voraussetzung also, um mein Vorurteil zu bestätigen :D
Ein Wein, der einen nach dem ersten Riechen förmlich ins Glas zieht. Glasklare und ultralebendige helle Beerenfrucht. Am Gaumen mittelgewichtig, auch hier wieder diese Geradlinigkeit und Präzision. Perfekt ausbalanciert, mittlerer fruchtiger Abgang. Absoltut enttäuschend war, dass die Halbe so schnell leer war. Suchtpotential! 17nP

Perfekter anregender Tischwein mit moderatem Alkoholgehalt (13 Vol%). Es ist genau der Stil, den ich an Bdx so sehr schätze, aber bei aller Wertschätzung immer seltener im Glas habe.
Grüße
Martin

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thvins

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDi 25. Dez 2012, 12:47

Hallo allerseits,

ich brauch mal eine fixe Antwort:

Heute abend soll es Wilschweinbraten mit Grünkohl geben, dazu lachte mich der
Le Cedre Von Château Le Cedre aus 1999 an.

Ist der reif genug, dass er sich schon zeigt?

Alternativ hätte ich noch den Quintessence von Les Rigalets - aber der ist erst aus 2002...

Oder doch gar einen 1995er Poujeaux?
Beste Grüße

Torsten

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nougat

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDo 27. Dez 2012, 12:58

Als vermeintliche Steigerung vom 'Standardwein von ' Clos de Gamot, gabs die olle Rebenabfüllung Cuvée de Vignes Centenaires 2002 zur Gans.
Die über 100 Jahre alten Reben geben dem Wein im Vergleich eine auf subtile Art komplexere Nase mit. Man meint, der Früchtecocktail ist mehr aufgefächert und es gibt eine frische dezente Grünnote, wie Teeblatt. Noch mehr angelehnte Nase an alten Bdx-Stil. Hat noch ausgeprägte Tanninreserven, wirkt aber jetzt schon gut balanciert und trinkreif. Zwar keinesfalls schlapp oder säurearm, fehlt es diesem eher braven Vertreter am treibenden Kick-Ass Gefühl zum perfekten Speisebegleiter. Schlanker bis mittelgewichtiger Körper, noch so mittl. Abgang. Die gediegenere Cuvee hat für den doppelten Preis m.M. nach nicht viel mehr zu bieten als die geradlinige Standardabfüllung.
Grüße
Martin

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olifant

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDo 27. Dez 2012, 13:06

thvins hat geschrieben:Hallo allerseits,

ich brauch mal eine fixe Antwort:

Heute abend soll es Wilschweinbraten mit Grünkohl geben, dazu lachte mich der
Le Cedre Von Château Le Cedre aus 1999 an.

Ist der reif genug, dass er sich schon zeigt? ...


... von dem hätte ich auch noch eine Flasche im Keller, ja wie isser denn nun?
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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thvins

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDo 27. Dez 2012, 13:23

Hallo Ralf,

du kannst damit machen, was du willst... :mrgreen:

Da niemand einen Tipp abgeben wollte, hab ich mich eben mal wieder selbst geopfert...

Château Le Cedre; Le Cedre; Cahors; 1999 rot;

Nach wie vor ein schwarzer Wein, undurchdringlich. Offene Nase, sehr nobel, Brombeere, Cassis, Kräuter und ja - auch Nadelwald. Am Gaumen sehr frisch, anfangs leicht trocknend, legt sich dann aber, wird runder und zeigt Tiefe Für mich einer der bislang größten Weine aus dem Cahors, die ich kenne und auch im Gesamtkontext meiner Skala ein großer Wein.
95/100 Th.

Gestern hatte ich aus dem Roussillon den La Torre von Gardiès aus 2004, den ich zwar ebenso hoch bewertet habe, weil es objektiv auch ein großer Wein war, aber bei der Frage des Trinkspaßes geht die Sache für mich an den Le Cedre, der einfach wunderschön lief und schon Spaß macht. Er sollte sich aber auch noch lange Jahre halten und vielleicht überrascht ja eine zweite Flasche später noch mehr...

Martins Clos de Gamot´s kenne ich auch aus früheren Jahren - immer zuverlässig, vom C.C. hab ich noch den 2000er liegen, von dem ich mir doch viel verspreche. Als ich den einfachen und den C.C. auf der Messe verkostete, war in diesem Jahrgang schon eine deutliche Steigerung zum EInfachen. We will see next years...
Beste Grüße

Torsten

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nougat

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragFr 4. Jan 2013, 15:38

Hallo Torsten,

ich habe nochmal mit einer Halben vom einfachen Clos de Gamot 05 nachgespült. Zum Solotrinken hat der C.C. Dank seiner Komplexität und Dichte schon etwas mehr zu bieten. Würde ich in einer Probe auch dem Standard jederzeit vorziehen.
Aber mit einem Steak und dem Oifache habe ich eine umwerfende Kombination. Die Cuvee zum Steak wäre auch ganz nett, aber halt nicht der Burner. Die trinke ich anschließend in aller Ruhe im Sessel zwar lieber, aber unter Preisgesichtspunkten unaufgeregt nach dem schwäbischen Motto: m'r muaß halt z'frieda sei ...
Grüße
Martin

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Frankie Wilberforce

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragDo 14. Feb 2013, 21:45

Gestern und heute Abend im Glas gehabt:

Terre de Gaule, Cahors, 2005,
Guide Hachette hatte ihn mit 2 Sternen bedacht.
Schwarzes Rot mit lilareflexen und Wasserrand, dunkle Beeren, dunkle Schokolade, etwas Wuerze. Am Gaumen, saftig, spritzige Saeure, abgerundete schmelzige Tannine, dunkle Beeren, Brot, Holzaromen. Langer saftiger, dunkelbeeriger Abgang, 86 FW Punkte.

Vor 5 Jahren bei den Foire aux vins in Frankreich im Supermarkt gekauft
Bietet erstaunlich viel Wein zum sehr kleinen Preis. :mrgreen:
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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thvins

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragSo 31. Mär 2013, 09:08

Zu in ihrem Schmalz eingelegten Gänsekeulen (Danke David, es hat gemundet - bzw. das Gänseschmalz tut es noch...) auf Wachtelbohnen gab es

Château Les Rigalets; La Quintessence; Cahors; 2002 rot;

Hier galt ein regionales Gericht passt mit dem dazugehörigen Wein... - im Quercy und im Cahors gibt es zwar nicht ganz so viele Farmen wie im Perigord, aber Enten und Gänse und all ihre Produkte daraus sind auch an der D820 zwischen Souillac und Caussade zu "erleben" und den getrunkenen Wein bekommt man auch an den Weinverkäufen an dieser Straße, nämlich in den Läden der Atrium - Kette (hier haben sich mehrere Erzeuger zusammen geschlossen, um ihre Weine besser vermarkten zu können.).

Insofern passte das alles und kam gerade recht, um noch mal zu schwärmen, aber auch, um die in Kürze startende Tour ins Priorat zu starten, wo wir diesmal die schnelle D820 durch kleine Landstraßen im Hinterland der Gegend ersetzen, um hier ein wenig Urlaub vorneweg zu machen.

Der Wein ist ausgereift und füllig und kann jetzt und in den nächsten Jahren mit viel Genuss getrunken werden. Er besitzt sogar eine gewisse Tiefe und Noblesse, die nicht jeder Cahors zwangsläufig hat, auch wenn oft "Chateau" auf dem Etikett zu lesen steht. Aber der Quintessence hat eben dieses gewisse Etwas und ist sowohl sein Geld wert, als auch rechtfertigt er die **, die er für diesen Jahrgang im Guide Hachette bekommen hat - und 2002 ist im Cahors ein Jahrgang, den man durchaus empfehlen kann, auch wenn dieser Jahrgang sonst vielerorts eher mau war.

Ich habe beim Trinken selbst leider keine Notizen gemacht, aber 94/100 stehen auf´s Etikett gekritzelt - ein Exzellenter Wein.
Beste Grüße

Torsten

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Oberpfälzer

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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragMi 3. Jul 2013, 21:19

Hallo zusammen,

leider bereits mein vorletzter 2002er Les Laquets:

Bild

Hat meine Erwartungen nach den Lobeshymnen meines Händlers mehr als erfüllt. Ein verblüffend grosser Wein aus 2002 und das Beste, was ich aus diesem Jahrgang bisher im Glas hatte. Was für ein kühler, strukturierter, lebhafter, balancierter aber auch kantiger Charakterwein. Für mich erst am Beginn seiner Trinkreife.
Servus
Wolfgang
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Re: Cahors und Côteaux du Quercy

BeitragMo 10. Feb 2014, 21:20

Hallo zusammen,

heute wieder einen klasse Cahors im Glas:

Bild

Mir gefällt die kühle und mittelkräftige Stilistik sehr. Auch die lebhafte und dennoch recht feine Säure passt super. Die Stoffigkeit mindert meine Wertung etwas, da der Wein trotz seiner Harmonie auch etwas Rustikalität zeigt. Finesse und Struktur sind klasse. Und Ecken und Kanten hat er auch. Für mich kein moderner, glatter "Schönling" sondern ein Charakterwein par excellence. Gefällt mir im Laufe des Abends immer besser und aus zunächst 92-93 OpfP wurden schliesslich 94 OpfP.
Servus
Wolfgang
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