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Re: Quinta do Crasto

Do 4. Apr 2013, 21:10

Hallo zusammen,

will nur kurz meine Begeisterung für die Touriga Nacional 2005 von Crasto loswerden.

Kein ganz einfacher Wein, denn am ersten Abend war - trotz der herrlichen Frucht - die Säure noch etwas dominant und der ganze Wein noch etwas "komponentig". Ich habe dann die Hälfte davon einfach in eine 0,375 Flasche umgefüllt und diese heute abend - einen Tag später - wieder geöffnet (eine Stunde vor dem ersten Glas), und siehe da, jetzt hat sich alles zusammengefunden und eingebunden, die Harmonie ist da. Immer noch ein sehr jugendlicher Wein, aber gerade am Anfang seines Trinkfensters, mit einem langen weiteren Leben vor sich. Für seine Gewichtsklasse wunderbar frisch.

Ich bin zwar schon lange ein Fan der Old Vines Reserva, die für mich ein geniales PLV hat, aber dieser Wein gefällt mir (einmal mehr) noch besser, weil er weniger vom Holz geprägt ist und die Sortencharakteristik schön herausarbeitet.

Cheers
Jürgen

Re: Quinta do Crasto

Mi 4. Sep 2013, 08:58

Gestern Abend im Glas gehabt: Crasto Old Vines 2006.

Nase: Sehr wenig.

Geschmack: Wie schon beschrieben dicht und voll im Geschmack, sehr beerig. Nur scheint mir so langsam der Säure abhanden zu kommen bei diesem JG. :? ...und jetzt weiß ich auch, was Leute meinen, dass solche Weine kaum noch schmecken bzw. wie wichtig Säure im Wein ist. Denn ich hatte keine Lust auf noch ein Glas. Also als Tipp an die Lager-Anleger: Auch mal auf Wiedervorlage setzen und prüfen. Ist mir so bei den C9dP od. Gigondas so schnell noch nicht passiert :-/ . Eigentlich sollte der so langsam in den Top-Zustand kommen...aber weit gefehlt.

Ergänzung 2. Tag: Die Säure ist zurück, leicht auf Kosten der Samtigkeit und der roten Früchte. Aber dafür ist der Wein nur (wieder) sehr gut trinkbar und spielt wieder in der 92-93 Puntkeliga ;)

Re: Quinta do Crasto

Do 10. Sep 2020, 13:46

...ganz netter Dickwein:

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Re: Quinta do Crasto

Do 10. Sep 2020, 14:08

Hallo Erich,

der von Dir beschriebene Einheitsbrei beruht m.E. auf der Tatsache, dass niemand mehr wirklich weiß, was alles wo steht. Der Wein ist quasi ein gemsichter Satz. Von einem anderen Weinugt in Portugal weiß ich, dass dort ebenfalls viele meist autochthone Rebsorten zusammen angebaut und ausgebaut werden, was in Portugal durchaus üblich ist. Ein getrennter Ausbau, auch wenn ervon wissenschaftlich-nerdigen Standpunkt her interessant wäre, ist demnach gar nicht möglich.

Viele Grüße,
Björn

Re: Quinta do Crasto

Do 10. Sep 2020, 14:21

...auf einen getrennten Ausbau will ich auch gar nicht hinaus. Ich hatte schon verschiedene "Field blends" aus Portugal im Glas, die bei einer ähnlichen Anzahl an Rebsorten dennoch ein differenzierteres Aromensprektrum geboten haben. Man muß dabei ja auch nicht unbedingt die Eigenheiten jeder enthaltenen Rebsorte 'rausschmecken können, das würde irgendwann sehr anspruchsvoll, aber eine etwas klarere Abgrenzung der Einzelaromen wäre schön gewesen, z.B. wie hier:

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