Etwas ist gut... normale Tawnys lagern bis 5 Jahre in kleinen Holzfässern, Aged Tawnys sogar 10 bis 20 Jahre, da dürfte so einiges an Tanninen im Wein landen ohne gleich oxydativ abgebaut zu werden. Ruby Ports haben mit 6 bis 12 Monaten Faßlagerung wohl eher Jungweincharakter.
Das schmeckt man auch... Rubys haben eindeutig fruchtigen Charakter, während Tawnys eine recht kräftige Tanninstruktur aufweisen.
Richtig ist, das Tawnys in kleinen Holzfässern lagern, aber normalerweise nicht in "neuem" Holz, sprich die Fässer sind normalerweise "weingrün", es ist weder ein größerer Tannineintrag gegeben, noch eine deutliche geschmackliche Beeinflussung. Ganz ehrlich ich schmecke den deutlich "tannigeren" Unterschied auch nicht so.
Für mich ist der Hauptunterschied zwischen Ruby und Tawny der, dass die einen deutlich fruchtiger, "weiniger", "süßer" und dunkler sind, die Tawnys eher heller, mehr von oxidativen und reife Aromen geprägt sind. Bei den Rubys und insbesondere bei den jungen Vintages wird das Tannin vielleicht deutlicher von der Frucht und der Süße verdeckt?
Soviel ich weiß werden Tawnys ja auch in kleineren Fässern ausgebaut als die anderen Portweintypen, so daß sie mehr Tannin aus dem Holz ziehen und die Oberfläche, wo die Oxydation stattfindet, im Verhältnis zur Holzkontaktfläche geringer ist.
Auch hier muss ich Dir widersprechen, der Sauerstoffeintrag beim Fass kommt über die ganze Holzoberfläche, deshalb nimmt man bei den oxidativ ausgebauten Ports kleinere Fässer, da so das Verhältnis von Volumen zu Oberfläche hin zu einer größeren Oberfläche verschoben ist. Sprich mehr Sauerstoffeintrag im Verhältnis zum Volumen.
Der entscheidende Unterschied zwischen Tawny und Ruby bleibt die Art des Ausbaus.