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Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes?

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Jochen R.

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 12. Dez 2018, 18:09

Schön, dass die Diskussion allmählich in Gang kommt!

Bei uns gibt es an Heiligabend Lachs. Fest eingeplant habe ich
bereits den von Bodo (weinaffe) gelobten Bardong Riesling-Schäumer
und mal sehen auf was wir kurzfristig sonst Lust haben.

Am 1. Weihnachtsfeiertag gibt es Rehbraten, dazu einen deutschen
Spätburgunder (vermutlich von Schnaitmann).

Die obligatorische Weihnachts-Comtesse dieses Jahr: 1993. Und ein
Sauternes wird über die Feiertage defintiv auch dran glauben müssen.

Viele Grüße,
Jochen
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EThC

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 12. Dez 2018, 19:27

amateur des vins hat geschrieben:Menü werden wir keines haben, aber der vorbestellte Hirsch[kalb]rücken ruft jetzt schon laut und deutlich "Burgund!" 8-)
Vielleicht ja die letzten beiden aus der noch guten alten Zeit des Marché Aux Vins... Das wären dann Charmes-Chambertin und Clos de la Roche, beide aus '03.

Sind meine ältesten Burgunder, die müssen ja auch mal weg! :ugeek:


Weihnachten geht bei uns als kulinarischer Overkill vom 24.12. bis zum 01.01., da stehen einige "Menüs" in der Schlange. Dementsprechend wird das auch einigen Platz für Neues im Keller schaffen! :D

Was die 03er Burgunder angeht: wir haben bei einer Burgunderrunde vor zwei Wochen erst einen 03er Volnay Santenots 1er cru von Ballot-Millot (Magnum) aufgemacht. Demnach kann man den Jahrgang gerade gut trinken, aber Eile besteht auch nicht...
Viele Grüße
Erich

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amateur des vins

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 12. Dez 2018, 19:44

EThC hat geschrieben:Weihnachten geht bei uns als kulinarischer Overkill vom 24.12. bis zum 01.01., da stehen einige "Menüs" in der Schlange.
Wo muß ich hin? :lol:

Silvester steht natürlich auch noch an. Da bin ich Weinbeauftragter, ohne zu wissen, zu was. Da das "Was" vermutlich vegetarisch mit ein bißchen Fisch sein wird, gibt es ein Potpourri aus Schäumern und weißen stillen, dazu noch 1-2 rote Meditationsweine. Dachte ich mir so... :?

EThC hat geschrieben:Was die 03er Burgunder angeht: wir haben bei einer Burgunderrunde vor zwei Wochen erst einen 03er Volnay Santenots 1er cru von Ballot-Millot (Magnum) aufgemacht. Demnach kann man den Jahrgang gerade gut trinken, aber Eile besteht auch nicht...
Danke für die Rückmeldung. Ich werde ja nicht müde zu betonen, daß ich notorischer Altweinablehner bin, da sollte das schon passen. Im Zweifel auch jünger; so richtig "zu" machen Burgunder ja eigentlich eher nicht.
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 12. Dez 2018, 20:16

amateur des vins hat geschrieben:Danke für die Rückmeldung. Ich werde ja nicht müde zu betonen, daß ich notorischer Altweinablehner bin, da sollte das schon passen. Im Zweifel auch jünger; so richtig "zu" machen Burgunder ja eigentlich eher nicht.


Bei 12ern würde ich im Zweifel noch ein paar Jahre warten, ansonsten: je nachdem auf welches Reifestadium man steht. Bei zwei 04ern in den letzten letzten Wochen war unisono der Eindruck "grün und Marienkäfer", da wäre ich dann ganz vorsichtig...
Viele Grüße
Erich

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weingeist

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 28. Dez 2018, 09:47

Was trinkt Ihr zu den Feiertagern? Was gibt es Gutes? Eine Frage, die ich im Vorhinein eigentlich nie beantworten kann, da das meistens spontane Entscheidungen sind.

Also versuche ich hier einmal einen Rückblick nach dem Motto „was wurde getrunken, was gab es Gutes“. Beginnen wir mit der (zum Glück) einzigen Enttäuschung der Feiertage, bevor wir zu den positiven Highlights (vor allem den beiden Weißen 1997er) kommen.

Chardonnay Selection 2002, WG Vinum Pannonia Allacher – wie schon die letzte Flasche im Herbst, wo ich noch hoffte, dass es ein Ausrutscher wäre, hat auch diese Flasche die Jahre der Lagerung nicht verkraftet und wurde zu Essig.

Muskateller 2017, QW, WG Rixinger – nett zu trinken, eindeutig erkennbare Nase und auch am Gaumen der typische Muskateller.

Weißburgunder Tannen 2017, QW, WG Rixinger – ein Wein, der „Beachtung“ und „Beschäftigung“ verlangt. Typische Stilistik, trotzdem etwas unharmonisch im Gesamteindruck. Irgendwie hatte ich hier das Gefühl, dass die Flaschenverfassung nicht die Beste war. Zum Essen hat das aber keine so große Rolle gespielt.

Grüner Veltliner Kellerberg Reserve, 2015, DAC, WG Gschweicher – leider kein Geheimtipp, wie noch vor einigen Jahren, mehr. Grüner Veltliner in tollster Qualität und momentan (schauen wir einmal wie es weitergeht) am Höhepunkt der Genusskurve (?). Herrlich eingbundene Säurestruktur, die absolut gut abgepuffert wird, viel Frucht (für manchen vielleicht zu viel, so gar nicht der typische GV, was der Reserve geschuldet sein dürfte), aber auch das typische, aber nicht übertriebene Pfefferl. Sehr harmonisch, man möchte einfach mehr davon.

Grüner Veltliner Höhereck 1997, Smaragd, WG Johann Schmelz – etwas mehr gereift, als eine im Juni 2018 geöffnete Flasche, trotzdem toll zu trinken. Zarte Säure (!), weiße Pfirsiche und etwas Honigmelone, wurde mit Dauer des Abends im besser.

Riesling Dürnsteiner Option 1997, WG Johann Schmelz – wow, einfach nur Beeindruckend. Absolut kein Alter (im negativen Sinn) merkbar, intensiv nach Orangen, Melonen Maracuja, Rosenblüten, Karamelzuckerl und Zimtstangen, der perfekte Weihnachtswein. Ich habe bei mir in der Datenbank zwar „Smaragd“ stehen, glaube aber, die Bezeichnung „Option“ wurde gewählt, da der Wein nicht ganz durchgegoren war, somit einen leichten Zuckerrest aufweist und nicht als Smaragd bezeichnet werden durfte. Allen hartgesottenen Verfechter der absolut durchgegorenen, trockenen Weine sei solch eine Flasche einmal ans Herz gelegt.

Red Fantasy 2000, QW, WG Vinum Pannonia Allacher – meine letzte Flasche – Schade. Würzige Noten, schwarze Beeren, Weichseln, schön eingebundene Tannine. Das Alter kaum merkbar.

Zweigelt Selection 1997, QW, WG Georg Schmelzer (Köllan) – hier hatten wir erst vor kurzem eine (laut meiner Frau) „leere“ Flasche. Bei diesem Exemplar war das Alter zwar schon merkbar, aber im positiven Sinn. Runde, mollige Tannine, dichte Struktur, noch schöne Weichselfrucht, toll zu trinken, wenn man auch diese gereiften Noten schätzt.

So, und jetzt schauen wir einmal, was das kommende Wochenende und der Silvesterabend für Überraschungen bereithalten wird.
Liebe Grüße
weingeist
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austria_traveller

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 28. Dez 2018, 10:11

nette Weine 8-)
Was mich bei den "alten" Smaragden immer so imponiert ist der Alkoholgehalt, der nicht bei 14+ liegt, sondern deutlich darunter.
Trotzdem ist es kein dünnes Wässerchen.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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weingeist

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragFr 28. Dez 2018, 17:26

austria_traveller hat geschrieben:nette Weine 8-)
Richtig, ...einfach nette Weine, keine Burgunder- oder Bordeauxgranaten, somit aber auch nicht "abgehoben"... ;)
austria_traveller hat geschrieben:
Was mich bei den "alten" Smaragden immer so imponiert ist der Alkoholgehalt, der nicht bei 14+ liegt, sondern deutlich darunter. Trotzdem ist es kein dünnes Wässerchen.
Gerade nachgesehen, die Option hat 12,5 % und der Höhereck 13,0 %. Schmelz dürfte damals eher abgerundet haben, aber trotzdem liegen sie deutlich unter 14+, da gebe ich Dir absolut recht.
Liebe Grüße
weingeist
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olifant

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 2. Jan 2019, 10:36

... eigentlich, was "gab's" Gutes ...

Ugolforte 2005 Brunello di Montalcino, Tenuta San Giorgio - Castelnuovo Dell'Abate, NK, Mag., pnp
gereiftes Rubin, bräunlicher Rand; würzige gereifte Frucht- (Kirsche, Schlehen, Orangeat, Likör) und würzig erdige Tertiärnoten (Earl Grey, Leder, Zigarren), etwas rauchig; am Gaumen aromatisch dicht, völlig korrespondierend zur Nase, dazu Bitterschoko, Likör-/Rumtopfnoten, Unterholz/Laub, dichte reife warme Tannine, stimmige Säure, trotz der Fülle mit ordentlichem Trinkfluss; langer würzig-warmer Abgang - 17-17,5/20 op
Als Solist wäre mir das wohl zu anstrengend, zur Gans mit Blaukraut ein stimmiger und würdiger Begleiter.
Im Stil für meinen Geschmack zu Barriquebetont, jedoch dies mit der Reife auch bestens integriert. Würde ich für meinen Geschmack auch nicht mehr länger lagern.
Interessanterweise sind sprechen im cellartracker einige Kommentare von 'fruitiness', 'medium' und 'lighter than other ...'; in diesem Reifestadium für mich nicht nachzuvollziehen.

Donà Noir 2003 Pinot Nero, Hartmann Donà - Auer, NK, pnp
opakes dunkles Kirschrot; dichte würzige leicht gereifte Kirsch- und Beerenfrucht, feines Holz, Leder, Kakao; am Gaumen enorm dicht, noch immer sehr kompakt, angereifte dichte Kirsch- und Preiselbeerfrucht, würzig-schmutzige Unterholz-/Waldbodennoten, im Hintergund feines Holz, dichte reife aber voll presente warme Tannine, perfekt eingepasste Säure (- jedoch völlig im Extrakt aufgehend), Struktur- und Konzentrationsmonster, große Tiefe, öffnet sich nur sehr langsam; sehr langer, etwas fordernder Abgang, auf dichte intakte Frucht gepaart mit würzigen angehenden Reifenoten und üppigem warmen Tannin - 17,5(-18)/20 op
Für Südtiroler Pinot Nero / Blauburgunder ein ungewöhnliches dichtes Strukturmonster, sollte m.E. noch gute 5 Jahre liegen oder aber ordentlich karaffiert werden.
Der heiße Jahrgang wird nicht kaschiert, sondern m.E. gegenteilig zur Geltung gebracht. Der Wein wirkt daher zwar nicht zwingend Regions- oder Sortentypisch, dafür in jedem Falle sehr (gelungen) Jahrgangstypisch.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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port_ellen

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 2. Jan 2019, 22:44

was gab es bei mir über die letzten beiden wochen ?

vieles genüßliches, kaum enttäuschendes, nur ein (schleichender) kork.

1. 1995er Riesling Smaragd Ried Schütt von Knoll:
fein, gut gereift, keine wuchtbrumme, sondern ausgewogen mit noch präsenter riesling-frucht und säure. schön für das alter.

2. 1990er Oberemmeler Raul (Saar), Riesling Spätlese, Friedrich Willhelm Gymnasium (Mitte der 90er im Abverkauf für 5 mark oder so...):
knackige säure mit perfekter süße, keine (!) altersnoten, saar-aromatik, federleicht (8%), sensationell.

3. 1995er Ungsteiner Weilberg Riesling Auslese, Fuhrmann / Pfeffingen
Göttliche Süße, etwas Botrytis, etwas Mineralik, genügend Säure, leichte firne, Weilberg-aromatik (reifer pfirsich/aprikose)

4. 2003er Morstein Weissburgunder Beerenauslese, Wittmann
sehr süß und aromatisch, aber feine säure, nicht überladen / üppig. wie viele hochgradige 2003er vollkommen zeitlos, ohne jede altersnote.

5. 2003er La Tour Blanche
sehr feine süße, samtig, gleichzeitig füllig und leicht, schwebende aromatik, vollkommen harmonisch, ebenfalls absolut zeitlos.

6. 2003er Lafaurie Peyraguey
fetter als LTB, mehr Tannine, mehr Vanille, etwas deutlicher trockenaprikosen / feigen. auf dauer etwas "heavy" und nicht so trinkig wie LTB.

2017er Paulinshofberger Riesling Auslese, Weingut Meierer (Kesten)
Dicht-saftig, unentwickelte aromatik, viel substanz (>120g RS, > 10g Säure), minimal mineralisch. sehr empfehlenswert (10€ für 0.375 ab weingut).

2017er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese, M.F. Richter
Feiner als vor, etwas honig und schiefer, aber noch vollkommen unentwickelt. im abgang schiefer, minimal komplex.

dann ein paar rote:

die überaschung: 2000er Cht. Mansenoble Reserve (Cote du Roussillon)
schöne kräuter-frucht aromatik, ausgereift und ausgewogen, sehr samtige tannine, perfekt.

besser als: 2003 Pegau Reservee
der wein war zwar sehr dicht mit süßlicher (nicht süßer) fülle und ebenfalls kräftigen, aber samtigen tanninen. leider aber aromatisch komplett gebremst, schmeckte fast nach gar nichts. kein kork, aber irgendwie fehlerhaft, minimal muffig. irgendwo (forum) hab ich mal gelesen, dass das beim 2003er schon mal vorkommt.

dann noch ein paar 2000 BDX (Talbot, Du Tertre, Calon Segur, Grand Mayne), s. im dortigen thread.

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Jochen R.

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Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMi 20. Nov 2019, 16:13

Die ersten Überlegungen bei "Barolo" - wer lässt noch die Katze
aus dem Sack? Gerne auch essenstechnisch ...

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Jochen
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