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Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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BerlinKitchen

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Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSa 26. Mär 2011, 11:57

Hinter den Kulissen des VDP rumort es. Führende Köpfe im Verband, allen voran Hans-Jörg Rebholz, möchten die bestehende Lagenklassifikation reformieren. Ihre Idee: Die GG tragen nicht mehr den Namen der Ersten Lage, sondern nur noch die Bezeichnung des jeweiligen Flurnamens auf dem Etikett.

http://www.weinkenner.de/wein-news/gesc ... ungen.html

Grüße aus der Hauptstadt,
Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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MQuentel

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSa 9. Apr 2011, 10:01

Lieber Martin,

interessanter link, aber was ist Deine Meinung dazu. Ich kann mich für die erste Regelung begeistern, nur noch die GG aus der 1.Lage und das wars! Kurz und Einfach, außderdem habe ich nicht schon wieder Lust, mich an neue Namen gewöhnen zu müssen. Inzwischen sind viele Namen der GG zu "Markennamen" aufgebaut worden und das ist gut so. Es gibt nicht nur einen Wiedererkennungswert, sondern erleichtert auch die Kommunikation. Gerade auch im Ausland haben sich die GG mit Ihren Namen durchgesetzt und sollten nicht jetzt schon wieder umgestellt werden. Gerade haben die dt. Rieslinge - auch oder gerade wegen der GG - international wieder Beachtung gefunden und werden diskutiert, besprochen und gekauft. Eine umfassende Änderung in der Lagenbezeichnung bzw. in der mit den Langennamen verbundenen Qualitätspyramide würde die Anfangserfolge einer klaren Bezeichnung - sprich einem Markenaufbau - entgegenstehen. Wir brauchen international dringend Nachhaltigkeit im deutchen Wein-Wirrwarr. Keep it short and simple!! 1.Lage, ein GG - das hat was, das ist einfach und gut. Warum sind z.B. die Grand Crus Classe Weine aus Bordeaux so erfolgreich, weil sie Qualität mit einem einfachen, ewig alten und leicht zu merkenden Bezeichnungssystem verbinden. Das sollte unser Streben sein und nicht die etablierten 1.LAgen für alles und jeden Wein missbrauchen und teilweise irrwitzige alte NAmen von Kleinstlagen wieder einführen, die sich sowieso kein Mensch merken kann, denn geschweige richtig schreiben wird;-)))

Gruß aus Hamburg
Michael
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BuschWein

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSa 9. Apr 2011, 12:48

Warum sind z.B. die Grand Crus Classe Weine aus Bordeaux so erfolgreich, weil sie Qualität mit einem einfachen, ewig alten und leicht zu merkenden Bezeichnungssystem verbinden. Das sollte unser Streben sein und nicht die etablierten 1.LAgen für alles und jeden Wein missbrauchen und teilweise irrwitzige alte NAmen von Kleinstlagen wieder einführen, die sich sowieso kein Mensch merken kann, denn geschweige richtig schreiben wird;-)))


Der Vergleich mit Bordeaux ist ein wenig irreführend, da es sich dort nicht um eine Lagenklassifikation handelt sondern eine Gutsklassifikation.

Problem der 1. Lagen in Deutschland, es sind eigentlich durch die Lagenbezeichnung von 1971 keine Lagenbezeichnung mehr, da hier zum Teil Lagen zusammengeführt wurden die im Boden, in der Hangausrichtung und er Wasserversorgung sehr heterogen sind, was auch dazu führt, dass diese Lagen eigentlich gar kein klares Geschmacksbild mehr haben. Was bringt dann die Lagenbezeichnung?

Dazu kommt durch die Größe der Lagen ist es schwierig für die Winzer nur einen Wein aus der Lage zu machen, da sonst alle "kleineren" Weine keine Lagenbezeichnung mehr bekommen können.

Insofern könnte ich eine Topklasse mit Gewann-Namen durchaus nachvollziehen.
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Novize

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSa 9. Apr 2011, 21:30

Um Gottes Willen Armin,

zurück zu 30.000 Lagen??? Die Brauneberger Juffer wieder in 11 Parzellen zerlegen? (die sich btw. von Exposition und Boden nicht signifikant unterscheiden). In einigen Lagen (z.B. Ihringer Winklerberg) gibt es GG aus vier Rebsorten. Da erscheinen dann auf einmal wieviel? 32 verschiedene Mini-GG, deren Erzeuger alle auf der Tonspur erklären, war übrigens früher das XYZ-GG?
Also ein ganz entschiedenes NEIN. Da schauen wir immer neidvoll auf die Franzosen und Ihre kraftvollen Klassifikationen (ex-Burgund), kommen nicht umhin, den Ösis für das DAC-Abenteuer Respekt zu zollen und dann gehen wir selbst den Weg der Parzellen? Und hört auf damit, dass wäreja nur für die Oberüberspitzen... Das sind die PR- und Marketingweine, die Meinungsbildner und 'Signature-Wines' und die müssen griffig und knackig sein, nicht konfus. Ale Welt erklärt die Probleme des Burgunds mit der chaotischen Parzelleritis. Lasst es uns ihnen nachmachen...
Die Jungs vom VDP sind schon zweimal vor Gericht gescheitert beim Versuch Exklusivität zu beanspruchen und wollen jetzt die Büchse der Pandora öffnen: wenn sie das machen, kann das jeder machen und olle Parzellennamen reaktivieren, also alle 30.000. Glatter Selbstmord!
cheers
Felix
(richtig aufgestachelt :twisted: )
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Bernd Schulz

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSa 9. Apr 2011, 22:27

Das sehe ich alles noch etwas anders:

Schwachsinn in meinen Augen ist jedenfalls der sogenannte "Lagenverbrauch", in dessen Folge besonders lagentypische Kabis oder Spätlesen keinen Lagennamen mehr tragen. Oft verhält es sich nämlich nicht so, dass die dicksten Geschosse den Lagencharakter am besten transportieren. Nicht im trockenen Bereich und schon gar nicht bei den edelsüßen Weinen (derjenige Kenner, der angesichts einer TBA blind auch nur die geringsten Vermutungen im Hinblick auf die Lage äußern konnte, ist mir noch nicht begegnet!).

Ein Winzer, der erkennbar lagentypische Weine auf die Flasche zieht, soll die Lage auf dem Etikett auch angeben können. Egal, ob beim QbA oder beim GG.

Im VDP gibt es allerdings solche und solche; solche, die die Lage zum Ausdruck bringen können, und - nach meinen Erfahrungen - weit mehr andere. Für die letzteren ist es aus Marketinggründen natürlich nicht verkehrt, wenn die eh eher nicht nachvollziehbare :mrgreen: Lagen/Parzellenbezeichnung nur den GGs vorbehalten bleibt :mrgreen: :mrgreen: . Für die anderen, sich leider in der Minderheit befindenden...

Aber da ich eh nur noch wenige Weine von VDP-Winzern kaufe, soll der Verein in Sachen Lagenklassifikation meinetwegen entscheiden, wie er lustig ist. Ich beziehe meine (wie ich einfach mal dreist behaupte, in der Regel überdurchschnittlich lagentypischen) deutschen Weine inzwischen weitestgehend abseits der Kategorie des Großen Geschwätzes.

Beste Grüße

Bernd
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MQuentel

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSo 10. Apr 2011, 18:15

Hallo Bernd,

ich kann Deinen Ausführungen bezüglich Deiner Auswahl von Weinen durchaus folgen, aber hier geht es nicht um ein paar Weinfreaks, sondern hier geht es um die Wahrnehmung des deutschen Weins und seiner Spitzen (egal wie man selbst dazu steht). Der VDP hat mit den 1.LAgen und den GG eines zumindest geschafft, dass die Deutschen Weine im Ausland wieder gebührend wahrgenommen, gekauft und getrunken werden. Sie stehen auf vielen Restaurantkarten der guten und der TOP-Gastronomie weltweit und sind damit die Zugpferde für viele kleinere Winzer, die in ihrem Schatten segeln und sich neue Umsatzquellen im Ausland erschlossen haben.

Der deutsche Weine braucht bei den 1.LAgen und den GG keine weitere Verkomplizierung, sondern eher eine weitere Vereinfachung, und daher halte ich die Vorgehensweise für richtig, aus den 1.Lagen nur noch GG zuzulassen und den Rest im Zweifel anders zu bezeichnen. Und wenn jemand zurück zu den winzigen Einzellagen will, dann soll es mir auch Recht sein, wenn das bei den Kabinettweinen und im Zweifel auch bei den Spätlesen erfolgt. Nur letztlich bringt das ganze nichts, denn ausser Weinfreaks, so wie Du einer bist lieber Bernd, blicken normale Verbraucher schon jetzt nicht mehr durch. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz, alles so zu lassen, wie es ist, denn schlecht ist das jetzige System nun auch wieder nicht.

Nur eines bitte nicht: Keine Kleinststaaterei bei den Bezeichnungen für die 1.Gewächse!!!!!!!!!!!!!!!
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AH.

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSo 10. Apr 2011, 21:10

derjenige Kenner, der angesichts einer TBA blind auch nur die geringsten Vermutungen im Hinblick auf die Lage äußern konnte, ist mir noch nicht begegnet!

Hallo Bernd,

was die Lagen angeht, teile ich Deine Ansicht. Mit Verwunderung sehe ich weiterhin, wie Konsumenten ein Marketing-Instrument wie das GG begrüßen, was doch primär dazu dient, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der schwer kranke Bordeaux- oder Burgundmarkt mit seinen unrealistischen Preisen wird dann noch als Vorbild gesehen :?: So als ob man froh wäre, endlich auch für deutschen Wein (zu) viel Geld bezahlen zu dürfen. Mein Tip bei unrealistischen Weinpreisen: Nicht kaufen, stattdessen preiswürdige Weine kaufen und/oder das gesparte Geld z.B. jenen geben, die nicht zu Essen haben, nicht zur Schule gehen oder nicht geimpft sind: http://www.unicef.de/

Manchmal hat aber zumindest eine BA Lagencharakter. Die 2005er Wehlener Sonnenuhr BA von Dr. F. Weins-Prüm (mit 156 ° Oe schon knapp eine TBA) ist sehr deutlich und blind zu erkennen eine Sonnenuhr und hatte quasi kaum merkbare Botrytis (wie es inzwischen ist, müßte ich mal nachprobieren). Der Wein lag in den Führern übrigens meist unter 90 Punkten, meine ich. Für mich ist es ein Jahrhundertwein - weil es so deutlich eine Sonnenuhr ist.

Gruß

Andreas

P.S.

Warum sind z.B. die Grand Crus Classe Weine aus Bordeaux so erfolgreich, weil sie Qualität mit einem einfachen, ewig alten und leicht zu merkenden Bezeichnungssystem verbinden.

Uniformierten, verantwortungslosen und gierigen Geldverschwendern wird das Geld aus der Tasche gezogen - mit einem einfachen, leicht zu verstehenden System von 1855. Ein Vorbild? Und hier ist es ebenso, nur das Klassifikationssystem funktioniert etwas anders:

Da schauen wir immer neidvoll :?: :?: :?: :?: :?: auf die Franzosen und Ihre kraftvollen Klassifikationen (ex-Burgund)

Und bei beiden ist nicht einmal die Chaptalisation untersagt. In Deutschland würden viele dieser Weine es nichtmal zum Kabinett schaffen. Aber achja, die GG´s sind ja auch oft QbA´s, die angereichert werden dürfen. Viel Geld für Pansche.
Zuletzt geändert von AH. am So 10. Apr 2011, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Rieslingmaster

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragSo 10. Apr 2011, 22:27

MQuentel hat geschrieben:Lieber Martin,

Gerade auch im Ausland haben sich die GG mit Ihren Namen durchgesetzt und sollten nicht jetzt schon wieder umgestellt werden. Gerade haben die dt. Rieslinge - auch oder gerade wegen der GG - international wieder Beachtung gefunden und werden diskutiert, besprochen und gekauft.
Michael


Lieber Michael,

ich frage mich ernsthaft woher diesen 'Schmarn' aufgeschnappt hast, GG werden in Kleinstmengen exportiert und da auch nur von 'Weinfreaks' genossen, von Breite keine Spur.
Objektive betrachtet sind GG doch aufgepimpte Spätlesen tr. und darum nur ein Marketinggag vom VDP. Dem Konsumenten werden meist massiv höherer Preise aus der Tasche gezogen bei immer noch gleicher Leistung.

Hätte Weinland Deutschland nicht Jahrzente 'verpennt', ständen die dt. Weine heute sicher wieder wo sie schon vor Jahrzehnten waren oder mindestens auf dem Level von Österreich.

Wenn du die kraftvolle Klassifiktion wie BDX als das richtige für DE haltest, muss du echt mal überdenken warum (dt) Riesling so einzig artig ist, weil jede kleinste Bodenveränderung (Terroirveränderung) und Besonnungswinkel andere Weine hervorbringt. Das ist doch die Klasse vom dt. Wein und das gibt es zu vermarkten, Grosslagenbezeichungen ist was für Terroir homogene Anbaugebiete. Die Klasse muss hervorgehoben werden nicht das Mittelmass.

LG

Dominik
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Bernd Schulz

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragMo 11. Apr 2011, 00:30

Der schwer kranke Bordeaux- oder Burgundmarkt mit seinen unrealistischen Preisen wird dann noch als Vorbild gesehen


Weshalb nun gerade Bordeaux und Burgund als leuchtende Beispiele hingestellt werden, erschließt sich mir überhaupt nicht. In Bordeaux öffnet sich - wenn ich einem langjährigen Kenner wie Peter Züllig glauben kann - die Schere immer weiter: Wenige Kultweingüter können absurde Kurse verlangen, dann gibt es einen vergleichsweise schmalen Mittelbau, und sehr vielen kleineren Betrieben steht das Wasser bis zum Hals. Ist das eine erstrebenswerte Zukunft für den deutschen Weinbau?

Und Burgund gilt für mit den Gebietseigenheiten eher wenig vertrauten Konsumenten wie mich als wahrer Dschungel. Die Chance, für viel Geld ziemlich miserablen Wein zu erhalten, ist hier besonders groß. Wohin hat das zunächst simpel scheinende Klassifikationsmodell im Burgund geführt? Zu großer Klarheit auf Seiten der unbedarfteren Verbraucher? Wohl kaum!

GG werden in Kleinstmengen exportiert und da auch nur von 'Weinfreaks' genossen, von Breite keine Spur.


Da ich mich selten im Ausland aufhalte und im Falle des Falles dort keine deutschen Weine suche und trinke, weiß ich nicht genau, wie es sich dort mit den GGs verhält. Zu vermuten steht aber, dass Dominik Recht hat.

Mein Tip bei unrealistischen Weinpreisen: Nicht kaufen, stattdessen preiswürdige Weine kaufen und/oder das gesparte Geld z.B. jenen geben, die nicht zu Essen haben, nicht zur Schule gehen


Diesem Tipp schließe ich mich gerne an! Allerdings gebe ich zu, dass es bei einigen VDP-Betrieben durchaus preiswürdige Weine gibt - die sich dann allerdings vorwiegend im Kabinett- und Spätlesebereich finden lassen.
Für mich preiswürdige GGs hatte ich auch schon im Glas, aber in der Menge stimmt die Relation zu denjenigen Vertretern dieses Marketingkonzepts, welche meinen Erwartungen kaum oder gar nicht gerecht wurden, einfach nicht. Wenn man schon einen auf GG mit entsprechenden Folgen für die Preisgestaltung macht, dann bitte auch auf weiter Strecke nachvollziehbar! Dazu gehört für mich unter anderen, dass man nicht in jedem noch so schwierigen Jahr ein GG auf die Flasche bringt. So hätte man beispielsweise die meisten 03er GGs, die ich probiert habe, nimmermehr als "große" Weine vermarkten dürfen.

Zumindestens in einer Teilaussage stimme ich Michael jedoch zu:

Der deutsche Weine braucht bei den 1.Lagen und den GG keine weitere Verkomplizierung, sondern eher eine weitere Vereinfachung


Momentan ist es in der Tat ausgesprochen unübersichtlich, und zwar ohne eigentliche Not. Warum heißt es hier "Großes Gewächs", dort "Erstes Gewächs", da "1.Lage", was haben diese verschiedenen Titel mit dem Restzucker zu tun, welche Extrawürste brät sich z.b. der VDP Rheingau, und warum muß er sie braten? Da täte es schon dringend not, mal zu einer klaren und anbaugebietsübergreifenden Nomenklatur zu finden! Dass das nicht schon längst geschehen ist, spricht ebenso wie die mangelnde Konsequenz gegenüber Mitgliedern, die immer wieder besonders mäßige Tropfen unter der GG- und vor allem EG-Fahne segeln lassen, nicht unbedingt für die Institution VDP.



Beste Grüße

Bernd
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BuschWein

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Re: Neue Lagenklassifikation im VDP ?!

BeitragMo 11. Apr 2011, 13:24

@Felix
Den Weg der Parzellen geht doch heute schon fast jeder qualitätsorientierte Winzer, und da s nicht nur im VDP, ich nenn jetzt mal das Weingut Melsheimer mit seinen Rieslingen "Kellerchen", "Pfeffermännchen", "Schäf" etc. oder Hanspeter Ziereisen mit Tschuppen, Schulen, Rhini ...

Natürlich kann man sich immer unterhalten, welche Lagen/Parzellen es wirklich wert sind, dass sie genannt werden. Für mich ist eine Lagenbezeichnung nur sinnvoll, wenn aus der Lage wiedererkennbare Weine produziert werden.

Zum Thema Lagenverbrauch, wenn mit den verschiedenen Prädikaten wirklich unterschiedliche Weinstile erzeugt werden, dann sehe auch ich einen Sinn in der Bezeichnung der Lage + des Prädikats, wenn aber die Prädikatsbezeichnung schlicht eine Qualitäts- und Preisabstufung darstellt, dann sehe ich dies als nicht sinnvoll an. Auch aus Marketing- und Produktionsgründen ist dann eine Bezeichnung der Region oder ein weingutseigener Phantasiename sinnvoller. Aber das kann ja jeder Erzeuger halten wie er will, es wird doch niemand gezwungen etwas in einer bestimmten Art zu machen. Allerdings kann man schon erkennen, dass im trockenen Bereich, die Winzer erfolgreich sind, die den Weg der Prädikate verlassen haben.

Zum Thema Preis, ganz ehrlich ich kann diese sehr polemischen Kommentare zur Preisentwicklung nicht nachvollziehen. Wenn Winzer es tatsächlich schaffen mit schlechten Weinen und überhöhten Preisen ihren Kunden das Geld aus den Taschen zu ziehen, dann soll man doch froh sein, dass man selbst diesen Trick durchschaut und nicht auf solche Winzer hereinfällt. Warum muss man dann immer Kunden, die bereit sind das Geld zu zahlen gleich Dummheit vorwerfen und den Winzern Bösartigkeit unterstellen. Ob ein Preis gerecht ist zeigt sich schlicht daran ob der Winzer den Wein zu diesem Preis verkaufen kann und ob es Kunden gibt, die bereit sind diesen Preis zu zahlen. Warum kann man da nicht einfach mal darüberstehen und selbst günstige trockene Spätlesen kaufen, wenn man meint diese sind besser als GGs.

Und zum Thema GG vs EG, da kann der VDP nun gar nichts dafür, in Hessen hat der Gesetzgeber im Gegensatz zu allen anderen Regionen die EGs selbst definiert, deshalb heißen die Weine da EG und nicht GG. Dafür können in Hessen auch nicht VDP-Weingüter EGs machen.

Und am Ende, jede Weinklassifikation ist nicht nachvollziehbar, wenn man sich nicht mit Ihr befasst und keine gesetzliche Klassifikation schafft allein aus sich heraus nur gute Weine, sprich das Etikett allein genügt nie um erkennen zu können wie gut ein Wein ist.
Armin
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