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Re: Was ist das

BeitragVerfasst: Mi 19. Feb 2020, 21:12
von EThC
Grundsätzlich schrecken mich Feststoffe in der Flasche nicht, meist ist's Hefe und / oder sonstiger Trub, der aufgrund nicht stattgefundener Filtration gewollt in die Flasche gefunden hat. Aber gewollt ist da anscheinend nix, wenn ich das richtig deute. Vielleicht auch einfach ein Malheur beim Abfüllen? Ich würde auf jeden Fall mal beim Winzer nachfragen...

Re: Was ist das

BeitragVerfasst: Mi 19. Feb 2020, 21:17
von stollinger
Michl hat geschrieben:
mixalhs hat geschrieben: Nur: Welches Weingut stellt so etwas her?


Holger Koch, Weißburgunder Herrenstück, 2016.

stollinger hat geschrieben: Ich hatte mal was ähnliches bei einem Rotwein. Nach dem Öffnen hat er wie Joghurt mit ranziger Butter mit Erbrochenem gerochen. Da haben Milchsäurebakterien noch Biochemie in der Flasche gemacht. Wäre auch hier vorstellbar.


Wie gesagt, Josef, der Wein schmeckt wirklich gut, aber zeigt ungewöhnliche Adstringenz, fast etwas rotweinartig, wobei ich das nicht einmal als unangenehm empfinde.


sorry, überlesen. Dann ist mein Post natürlich Quatsch.

Re: Was ist das

BeitragVerfasst: Mi 19. Feb 2020, 21:43
von Sauternes
amateur des vins hat geschrieben:
Sauternes hat geschrieben:Schwebstoffe im Wein, würde ich reklamieren.
Du würdest Schwebstoffe im Wein per se reklamieren?! :roll:
(Wo ist das Facepalm-Emoji, wenn man es braucht?)

Ich wusste das so etwas kommt, also per se natürlich nicht, nur in diesem Fall ist wohl etwas schief gelaufen, weil ein Weißwein sollte doch eher klar daher kommen und nicht flockig.
Die schon erwähnte Vermutung der Eiweiß Ausflockung klingt nachvollziehbar.

Gruß Heiko

Re: Was ist das

BeitragVerfasst: Do 20. Feb 2020, 19:57
von Michl
Ich habe jetzt tatsächlich 'mal beim Weingut nachgefragt und mir wurde binnen Minuten geantwortet. Top!

Ich erlaube mir jetzt einfach einmal das für alle Interessierten zu zitieren:

"Da unsere Weine dem Naturweingedanken folgend, nur grob filtriert sind, enthalten Sie etwas Feinhefe. In 2016 hat diese Feinhefe zusammen mit Gerbstoff ein Depot ausgebildet. Geschmacklich und qualitativ hat das keine Auswirkungen. Ca. 10% des Weins sind maischevergoren, was den Gerbstoffgehalt erhöht. Die Weine sollen dadurch an Würze, Lebendigkeit und auch etwas Herbe gewinnen.
Wenn man die Flasche etwas hin und her bewegt, verteilt sich das Depot, verschwindet die optische Wahrnehmung."

Ob sich das Weingut damit einen Gefallen tut, vermag ich nicht zu beantworten, denn der letzte Satz stimmt nach meiner Erfahrung gar nicht. Da löst sich nichts auf. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass das nicht wenige Konsumenten abschreckt. Auch auf mich, der ich den Wein wirklich mag, ist das etwas abstoßend. Ähnlich wie heiße Milch, die eine Haut gebildet hat, nur nicht so schlimm. Taktil ist das aber nicht angenehm. Ich filtere den Wein...