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Kapitaler Hirnschiss

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Carpetbagger

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Re: Kapitaler Hirnschiss

BeitragMo 17. Dez 2018, 18:41

Bernd Schulz hat geschrieben:Liebe Diskutanten, die von der Obrigkeit vorgegebenen Mengenbegrenzungen haben in meinen Augen einen preisregulierendenn Sinn; sie dienen dazu, einen mit zu krasser Überproduktion einhergehenden Preisverfall zu vermeiden. Mit Qualität haben sie nichts zu tun - engagierte Winzer, die das wollen und können, machen erstklassigen Wein mit oder ohne amtliche Ertragsregularien; weniger engagierte Winzer machen mäßiges bis miserables Zeug mit oder ohne amtliche Ertragsregularien!

Auf anderen Gebieten sieht das nicht anders aus. Bei Elektrogeräten zum Beispiel kann und soll der Staat zwar Sicherheitsbestimmungen vorgeben, aber wie es um die eigentliche Qualität der Waschmaschine bestellt ist, ob sie 3 oder 15 Jahre hält und ob sie richtig gut wäscht, hängt an der Qualitätsvorstellung des Herstellers und nicht an gesetzlichen Vorgaben. Bei der Wurst kann der Verbraucher vom Staat vor groben gesundheitlichen Schäden geschützt werden, aber die amtlich anerkannte Qualitätsspanne reicht von dem eigentlich kaum noch Wurst zu nennenden Billigplempe zu 69 Cent pro 100 Gramm im Discounter bis zur Edelsalami, die das zehnfache kostet.

Insofern ist es in Bezug auf die Weinqualität, die in einem Betrieb entsteht, überhaupt nicht relevant, ob es Vorschriften bezüglich der Ertragsmengen gibt. Jeder Winzer, der einigermaßen ordentlich arbeitet (und damit meine ich jetzt nicht nur die Spitzenbetriebe, um die es hier im Forum ständig geht), wird sich auch ohne den Staat Gedanken über seine Ertragspolitik machen (müssen).

Herzliche Grüße

Bernd


Richtig erkannt und gleichzeitig bin ich überrascht, wie viel Unsinn hier von flügelschlagenden Experten zu dem Thema geschrieben wird. Liegt es an zu viel Blaulichtbestrahlung?

Um es nochmals ganz klar zu sagen:

Die Mengenbegrenzung dient nicht einer besseren Qualität, sondern dient dazu, einen ruinösen Wettbewerb zu verhindern. Gerade kleine und mittlere Betriebe profitieren davon.

Im Übrigen steht es den Weinbauern frei, ihre Ertragsmengen zu begrenzen (und damit eventuell die Qualität zu verbessern) oder die Trauben zu Tafelwein zu verarbeiten - der bringt halt weniger.

Bevor hier einige Experten mal wieder auf Politiker und Institutionen in Brüssel oder Berlin oder Mainz schimpfen, sollten sie sich kundig machen.
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Desmirail

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Re: Kapitaler Hirnschiss

BeitragDi 18. Dez 2018, 08:47

Ich hoffe es ist noch jedem klar, dass es mir darum ging, dass Trauben auch zu nichts anderem verarbeitet werden durften. Sie mussten vergammeln, das war für mich der Skandal.


Das andere ist/war Bürokratie, damit kenne ich mich nicht aus.
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