Seite 2 von 3

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Di 13. Mär 2018, 20:06
von weingeist
weinaffe hat geschrieben:Wenn man allerdings Kaffee nach der Prüfung trinkt, gab es beim "Blasen" deutlich niedrigere Werte. Nur so als Tipp ;) Seitdem gibt es immer nach der Prüfung das besagte Heißgetränk.
Grüße Bodo

Liebe Mediziner, korrigiert mich bitte, aber erweitert Kaffee nicht die Blutgefäße und müsste daher die Alkoholaufnahme nicht sogar rascher erfolgen?

Sonst dürften wir bei unseren Erfahrungen ja relativ beisammen liegen.

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Di 13. Mär 2018, 20:53
von amateur des vins
Blutalkohol ≠ Atemalkohol

Ich habe allerdings auch meine Zweifel...

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Di 13. Mär 2018, 21:04
von weingeist
Stimmt natürlich, diesen "kleinen, aber feinen Unterschied" ;) habe ich bei meiner Antwort nicht bedacht.

Mag vielleicht daran liegen, dass ich gerade von der Weinviertel-DAC-Verkostung aus der Hofburg heimgekommen bin, wo ich doch bei 25 Winzern jeweils zwei bis vier Weine verkostet habe. Auch wenn ich mich - infolge konsequenten "spuckens" - noch recht wohl und nüchtern fühle, dürfte die Konzentration bei der Antwort trotzdem gelitten haben.

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 15:59
von toff
weingeist hat geschrieben:
weinaffe hat geschrieben:Wenn man allerdings Kaffee nach der Prüfung trinkt, gab es beim "Blasen" deutlich niedrigere Werte. Nur so als Tipp ;) Seitdem gibt es immer nach der Prüfung das besagte Heißgetränk.
Grüße Bodo

Liebe Mediziner, korrigiert mich bitte, aber erweitert Kaffee nicht die Blutgefäße und müsste daher die Alkoholaufnahme nicht sogar rascher erfolgen?

Sonst dürften wir bei unseren Erfahrungen ja relativ beisammen liegen.


Hallo Weingeist,

der Gefäßdurchmesser dürfte ein vernachlässigbarer Parameter sein. Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist vermutlich die Diffusion über das jeweilige Epithel (= Zellschicht, die die jeweilige Höhle auskleidet). Dieses Epithel ist im übrigen in der Mundhöhle mehrschichtig und damit viel dicker als das einschichtige Epithel im Magen-Darm-Bereich, was die Absorption in der Mundhöhle begrenzen dürfte. Ist der Alkohol einmal über die Epithelbarriere gelangt, mag die Durchlässigkeit der Gefäßwände noch eine gewisse Rolle spielen, diese ist aber weniger vom Gefäßdurchmesser abhängig. Zudem beeinflussen Kaffe und andere Wirkstoffe im Wesentlichen den Durchmesser größerer und mittlerer Gefäße, die Kapillaren, in denen die Aufnahme vorwiegend stattfinden dürfte, sind davon eher nicht betroffen.

Wodurch der von Bodo erwähnte Effekt des Kaffes begründet ist, weiß ich allerdings auch nicht.

Beste Grüße

Christopher

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 16:06
von Gerald
Abgesehen davon würde die Behauptung "Wenn man allerdings Kaffee nach der Prüfung trinkt, gab es beim "Blasen" deutlich niedrigere Werte." eher darauf hindeuten, dass der Alkoholabbau beschleunigt wäre, die Aufnahmegeschwindigkeit wäre da gar kein Thema.

Allerdings habe ich noch nie davon gehört, dass man die Leber mit Coffein zu schnellerem Alkoholabbau "motivieren" könnte. Vielleicht ist das auch nur Einbildung, da man sich munterer fühlt? Ich nehme einmal an, die Datenlage der Beobachtung von Bodo wird wohl nicht den Regeln für evidenzbasierte Studien entsprechen ;)

Grüße,
Gerald

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 17:46
von weingeist
@ Christopher - Danke für Deine Erklärung, wobei ich zugebe, dass ich den Text jetzt dreimal (langsam) gelesen habe, damit ich ihn auch (so glaube ich jedenfalls) verstanden habe... :D

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 17:55
von weingeist
Gerald hat geschrieben:Ich nehme einmal an, die Datenlage der Beobachtung von Bodo wird wohl nicht den Regeln für evidenzbasierte Studien entsprechen ;) Grüße, Gerald

Ich denke, Bodo wir hier auch lediglich ein "Empfinden" oder wie Du schreibst, eine "Beobachtung" zum Ausdruck gebracht haben. Empirische Studien dazu wird's wohl kaum geben. Was ich mir, im Zusammenhang mit dem "Blasen", noch vorstellen könnte, aber auch das ist nur eine reine Hypothese, wäre, dass das (im Mund, der Atemluft) verbliebene Koffeein, das Messergebnis irgendwie beeinflussen könnte. Wobei das, wie gesagt, lediglich der Versuch wäre, die Erfahrung von Bodo irgendwie zu begründen.

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 18:08
von Gerald
Hallo Herbert,

Was ich mir, im Zusammenhang mit dem "Blasen", noch vorstellen könnte, aber auch das ist nur eine reine Hypothese, wäre, dass das (im Mund, der Atemluft) verbliebene Koffeein, das Messergebnis irgendwie beeinflussen könnte.


na ja, Kaffee enthält auch nicht so viel Koffein (50-80 mg/Tasse), davon werden im Mundraum wohl nur Mikrogramm "hängenbleiben". Und das ist dazu wenig flüchtig und wird an der Alkoholmessung gar nichts ändern können - so mein Informationsstand ...

Grüße,
Gerald

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Do 15. Mär 2018, 11:43
von weinaffe
Hallo zusammen,

natürlich ist die Sache mit dem "Kaffee danach" nicht wissenschaftlich belastbar überprüft worden ;) Die Promilleergebnisse waren aber bei allen Probanden nach dem Kaffeegenuss tatsächlich deutlich niedriger. Woran das lag, keine Ahnung.... Aber manchmal versetzt ja der Glaube an die Wirksamkeit Berge :lol: Auf jeden Falle kaschiert der Kaffee danach etwas die "Alkoholfahne" ;)

Grüsse
Bodo

Re: Blutalkohol trotz Spucken

BeitragVerfasst: Fr 16. Mär 2018, 21:49
von Georg R.
Wenn man etwas im Netz stöbert, findet man lediglich Aussagen die bestätigen, daß all diese "Zaubermittel" wirkungslos sind.

Lediglich eine Geschichte scheint interessant: Wer eine bestimmte Atemtechnik beherrscht wie z.B. Berufsmusiker, könnte den Test positiv zu seinen Gunsten beeinflussen.
Dazu wird während des Ausatmens gleichzeitig Frischluft durch die Nase eingeatmet und somit das Gemisch etwas verdünnt.

Das würde ich gerne selbst ausprobieren, doch als (miserabler) Gitarrenspieler sind mir solche Techniken völlig fremd.

Können die Berufsmusiker hier im Forum diese Theorie bestätigen?

Gruß
Georg