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Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Di 17. Okt 2017, 21:20
von P-No
Für mich persönlich sind Moric und Ridge zwei großartige Beispiele für stil- und sinnvolle Etikettgestaltung - schlicht, informativ (im Fall von Ridge), zeitlos.

(Kann gut sein, das Roland Velich ein bisschen bei Ridge abgeschaut hat :mrgreen: )

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Di 17. Okt 2017, 21:52
von EThC
...weil wir schon dabei sind, hier noch was Schlichtes von Claus Preisinger:

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Ach ja: ist übrigens total bio, sogar super-bio, also nach den Steiner-Lehren und so...

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Mi 18. Okt 2017, 21:23
von Winedom
Nur Schriftsatz gefällt mir nicht so. Habe gern ein Bild dabei.
Blankweiss ist schon sehr sachlich. Denke auschlaggebend ist dann doch der Charakterdes Weinguts.
Mehr verträumtes Bio oder mehr die sachliche Schiene. Anbei ein Etikett was beides ganz gut verbindet. https://www.vinos.de/capcanes-les-taule ... bioprodukt
Schrift ist gut; klar und lebendig. Nähe zur Natur sofort da. Sachlichkeit und Verspieltheit.
Die Preisklasse wird für mich auch vermutbar.
Für mich ist das Etikett schon sehr einkaufsentscheidend und das absolut bei der Wahl vergleichbarer Weine.
Müllen und Rebholz finde ich auch beide toll!
Wenn ein Winzer einen Wein mit einem gut gestalteten Etikett präsentiert, egal in welche Stilrichtung, ist
das jedenfalls für mich immer überzeugend und attraktiv und der erste (vertrauens)Pluspunkt.
Bei Massenprodukten bin ich da aber eher skeptisch bei zu ausgefeilten Ettiketen.
Gruss Rainer

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Do 19. Okt 2017, 11:01
von EThC
Winedom hat geschrieben:Anbei ein Etikett was beides ganz gut verbindet. https://www.vinos.de/capcanes-les-taule ... bioprodukt


Da zeigt sich wieder mal schön, daß es wohl sehr schwierig oder gar unmöglich ist, mit der Etikettengestaltung alle Adressaten gleichermaßen positiv anzusprechen. Das Etikett des verlinkten Weines spricht mich selbst z.B. überhaupt nicht an. Es stößt mich zwar auch nicht ab, aber Interesse weckt es auch nicht, dazu ist es irgendwie zu belanglos, hat keine "Kante". Wenn ich den Wein aus anderen Gründen nicht direkt suchen würde, ginge ich sicher dran vorbei.

Ob jetzt "bio" automatisch mit verträumt gleichgesetzt werden muß, sei mal dahingestellt. Ich weiß auch nicht, was sich Claus Preisinger genau bei seinen extrem minimalistischen Etiketten gedacht hat. Vielleicht stehen die auch für extrem minimalistischen Eingriff in die Weinwerdung bzw. die Konzentration auf's Wesentliche. Ist jetzt natürlich reine Spekulation von mir.

Es gibt übrigens auch Weine, die -aus welchen Gründen auch immer- vom Weingut aus gleich mit unterschiedlichen Etiketten angeboten werden, wie z.B. der "Mar i Muntanya" von der Domaine de l'Horizon:

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...wobei mir das schwarz-weiße Etikett deutlich besser gefällt...

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Do 19. Okt 2017, 13:11
von Lurchus
Erstmal: Ich persönlich mag moderne, eher graphische Etiketten (Loersch, Franzen z.b.) sehr. Nehm so Weine auch gerne irgendwo hin mit.
Aber ich stehe auch total auf traditionelle, ggf. mega verspielte Ettiketten (Merkelbach, Maxim Grünhäuser, etwas weniger JJ Prüm...etc).
Dann gibt es noch das, was ich bei traditionellen Betrieben an der Mosel zurzeit am häufigsten sehe: Die gewollt edlen, etwas biederen, die zwar traditionelle Motive irgendwie aufgreifen aber eher versuchen zeitlos zu sein (Später-Veith,Dr. Hermann, Günther Steinmetz, Markus Molitor,etc pp.) Gefallen mir persönlich am wenigsten, wenn der wein gut ist, greif ich da aber auch gerne zu, dann ist es mir egal.
Nicht zugreifen tu ich wegen eines Ettiketts allenfals bei Weinen, die lustig sein wollen, es aber in meinen Augen definitiv nicht sind.

Was ich aber noch als Anregung geben würde: Was ich mag, ist, wenn innerhalb des gesamten Sortiments über das Design etwas kommuniziert wird. Loersch ist da für mich das Paradebeispiel: Grüne Elemente auf dem Ettikett-> feinherber Wein, gelb->trockener Wein, lila/pink->frucht- und edelsüß. Ich find das vermittelt das Sortiment sehr gut. Die Lagenkarte, wie sie erwähnt wurde, ist natürlich auch prima, ergibt aber nur dann m.E. wirklich Sinn, wenn es Lagen sind, die den Kunden bekannt sind oder wenn die Lagen für die Kunden besonders wichtig sind. Also z.B. bei Markus Molitor, Dr. Loosen etc würd ich mir sowas fast wünschen.

Ansonsten, die Bioweine die ich kenne und ab und zu mir gönne haben irgendwie alle durch die Bank weg eher langweilige, biedere Ettiketten, da ist definitiv noch viel Luft nach oben in dem Bereich.

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Do 19. Okt 2017, 15:07
von Gerald
Dafür, dass hier oft zu lesen ist, dass man auf das Etikett überhaupt nicht achtet und nur der Inhalt zählt, gibt es aber eine unerwartet große Zahl von Antworten über ansprechende bzw. weniger ansprechende Etiketten ... :D

Grüße,
Gerald

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Do 19. Okt 2017, 15:49
von EThC
Gerald hat geschrieben:Dafür, dass hier oft zu lesen ist, dass man auf das Etikett überhaupt nicht achtet und nur der Inhalt zählt, gibt es aber eine unerwartet große Zahl von Antworten über ansprechende bzw. weniger ansprechende Etiketten ... :D


Da ist sicher was Wahres dran! Wer gibt schon gerne zu, daß er sich eben nicht nur ausschließlich vom Inhalt leiten läßt. Positiv kaufentscheidend sind die Etiketten und deren Informationsgehalt bei mir tatsächlich nicht, auch wenn ich da jetzt mal genauer d'rüber nachdenke. Negativ aber schon. Vor einigen Wochen war ich in einem Restaurant am Starnberger See und zum Essen hätte auch eine Scheurebe gut gepaßt, es gab aber nur "Scheu, aber geil" von Emil Bauer (der hat ja noch mehr solche pseudo-originellen Etiketten im Programm) und da habe ich mir gedacht: "Nö, kein Bock drauf, daß sowas neben mir am Tisch steht." Vielleicht sind seine Weine sogar gut, aber aus eigenem Antrieb werde ich's nicht erfahren...

Ansonsten finde ich aber schon, daß ein guter Wein mit einem ansprechenden und vor allem auch passenden Etikett subjektiv noch ein bißchen gewinnen kann, das Auge genießt schließlich mit, nicht nur bezüglich der Weinfarbe. Aber nur weil das Etikett schön ist, fälle ich keine Kaufentscheidung, auch wenn ein gut gemachtes Label bei einem an sich erst mal unbekannten Wein das Interesse durchaus wecken kann.

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Do 19. Okt 2017, 18:30
von puschel
Moselglück hat geschrieben:Ich stehe zb total auf traditionell gehaltene Etiketten wie bei Max Ferdinand Richter

Hallo Daniel,
historisch, ja traditionell und sehr, sehr schön die Weinranken. Die Etiketten von den Richter's gefallen mir auch.
Nicht ärgern , der Ralf hat keine Ahnung von Etiketten-Design :lol: - Mir gefällt das Etikett, wie auch das schlichte Weingüter Wegeler Etikett :D
2016_Doctor_Spaetlese_750ml_ETIKETT.png
2016_Doctor_Spaetlese_750ml_ETIKETT.png (110.57 KiB) 2627-mal betrachtet


Wer natürlich keine Tradition hat, kann und sollte auch nicht damit werben. Dem bleibt nur Wortspiel , Witz, puristische Moderne... :mrgreen: Alles eine Frage des Geschmacks. Gott sei Dank - egal welches Etikett, Vor-oder Rückseite, der Wein in der Flasche bleibt davon unberührt :!:
Nicht auszudenken , wenn Joh.Jos. Prüm sein schönes , traditionelles , historisches Etikett ändern würde.
Sollte wie auch immer designed "Wiedererkennungswert" haben :idea:
Gruß Adi

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Mo 23. Okt 2017, 15:15
von DerHugo
Hallo,

ich denke das Wort Bio zieht vielleicht noch im Supermarkt. Eine bestimmte Zielgruppe könnte sich davon angesprochen fühlen. Jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass bei dem Produkt Wein der Käufer stark darauf achtet. Immerhin vertrauen viele Kunden gerade dem Deutschen Wein und gehen daher von einer hohen Qualität aus.

Aber Olifant hat schon recht, Optik hin oder her, rechtlichen Vorgaben müssen leider auch beachtet werden.
Laut https://www.label-network.de/produkte/weinetiketten/ sind das:
Ort der Abfüllung wer ist der Erzeuger?
Gutsabfüllung oder Erzeugerabfüllung
Qualitätsstufe
Alkoholgehalt
Nennvolumen der Weinflasche
Loskennzeichnung und die amtliche Prüfungsnummer
Angaben zu Sulfiten und Schönungsmittel

Eine ganze Menge gibts also doch zu beachten.

Ich möchte noch die Jean Jullien erwähnen, der Etiketten für Majestic Wine designed hat: https://www.jeanjullien.com/work-220-ma ... wines.html

Sicherlich auch wieder Geschmackssache, aber das ist eben momentan auch Trend.

Re: Bio-Wein Etikett

BeitragVerfasst: Mo 23. Okt 2017, 21:40
von TLW
Hallo,
sehr schöne Diskussion :)
Ich geb auch immer gerne zu, dass mich Weinetiketten zum Kauf verleiten können. Wie hier schon jmd gesagt hat, entscheide auch ich bei mir unbekannten Weinen im Zweifel nach Etikett...nicht nur, aber auch in der Hoffnung, dass sich die auf die Gestaltung aufgewendete Mühe womöglich auch im Geschmack niederschlägt.
Einen einheitlichen Geschmack hab ich überhaupt nicht, mir gefallen verschiedene Sachen...v.a. moderne reduzierte Designs. Das Etikett finde ich zB ganz gut: https://baltic-weinkontor.de/produkt/talento-by-ego/
Oder das, super zum Verschenken :) https://www.vineshop24.de/weine-aus-all ... gJ8APD_BwE
Und das hier fand ich auch richtig toll: http://www.tasteslikewine.de/2016/02/10 ... h-kamptal/

Viele Grüße
Sascha