Mo 28. Mai 2018, 08:32
Am Wochenende hatte ich 2 schöne Rosé-Weine im Glas und die Möglichkeit des direkten Vergleichs, da beide aus Rheinhessen.
2017 Spätburgunder Rosé, Weingut Seehof – Fam. Fauth (12% Vol); 7,90 EUR; weiße Flasche (wie üblich für Rosé)
2017 Spätburgunder Rosé, Weingut Klaus Peter Keller (12% Vol); 16,00 EUR; grüne Flasche
Farbe:
Beide in herrlichem Hell-Lachs-Rosa, der Keller trotzdem eine kleine Spur heller.
Nasenbild:
Der Seehof zeigt feinste Aromen von Himbeere, Erdbeere, Zitrone, Grapefruit, Kräuter, frische Mineralik.
Der Keller ist verschlossener, karger, schon in der Nase mineralischer. Früchte sind hier auch da, aber dezenter im Hintergrund.
Geschmacksbild:
Der Seehof bestätigt die Nase, knochentrocken, mit Cremigkeit, einfach Trinkfreude pur. Hintenraus packt er dann so bissel den Hammer aus, mit Steinen, leichter Salzspur, Zitrus und wieder Steine.
Der Keller auch im Mund karger, geradliniger, puristischer, auch knochentrocken. Frucht auch hier eher die 2. Geige. Zieht hintenraus aber ebenso nochmal an.
Beide grundhaft auch mit einer „schmutzigen“ Note und mit langem Nachhall.
Ich habe ja nun nicht die einschlägige Rosé-Erfahrung, aber ich sehe beide auf gehobenem Niveau - den Keller stark, den Seehof saustark.
Den Seehof-Rosé find ich aber einfach trinkanimierender, wirkt frischer. Kommt nicht so bedeutungsschwanger rüber. Das ist Seehof schon mit den anderen Weinen. Der Rosé will einfach nur weggepichelt werden. Und die Flasche ist ruckzuck leer.
Und angesichts des Preisvorteils werden noch ein paar Flaschen des Seehof-Rosé nachgeordert. Beim Keller könnt ich mir durchaus vorstellen, dass er eh schon ausverkauft ist.
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