Aktuelle Zeit: Do 25. Apr 2024, 20:57


Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
  • Autor
  • Nachricht
Offline

Sigbert

  • Beiträge: 35
  • Registriert: Do 8. Sep 2016, 10:35

Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragMi 7. Dez 2016, 22:23

Immer wieder tauchen in Beiträgen Auseinandersetzungen mit Weinkritikern und ihren Bewertungen auf, so zuletzt durch den eigentlich ganz harmlosen Hinweis von „BerlinKitchen“ auf eine Bewertung des Heerkretz GG von Wagner Stempel durch den Weinkritiker Stuart Pigott. Das veranlasste mich, in jenem Beitrag eine kurze Zusammenfassung von Pigotts Best-of-Liste zu verfassen, die wiederum von Ralf Gundlach und Bernd Schulz mit süffisant-kritischen Bemerkungen über Pigott versehen wurde.

Bernd Schulz bat ich, seine Kritik an Pigott zu präzisieren, wozu er sich gerne bereit erklärte, wenn ich dazu einen neuen Diskussionsbeitrag eröffnen würde. Voilá, hier ist er.

Zwei Bemerkungen vorweg:

1. Die professionelle Weinkritik hat in den letzten zwei Jahrzehnten hierzulande einen massiven Bedeutungsverlust erlitten. Weinfreundinnen und –freunde, wie sie sich auch in diesem Forum tummeln, begegnen dem Thema Wein inzwischen mit einer fast professionellen Ernsthaftigkeit. Das heißt: Sie probieren wie früher es nur Profis taten, sie besuchen Winzer, sie setzen sich mit Bedingungen der Weinproduktion auseinander und nutzen die Globalisierung des Weinmarktes, die es ihnen ermöglicht, nahezu jeden erdenklichen Tropfen zu kosten. Selbstbewusst sehen sie sich auf Augenhöhe mit professionellen Weinkritikerinnen und –kritikern, deren Urteile sie mit einiger Kennerschaft überprüfen und eigene entgegensetzen. Das bedeutet auch eine Demokratisierung der Weinkritik. Und die Frage taucht auf: Sind die Zeiten der Großkritiker( zumindest für deutschen Wein) gezählt?

2. Stuart Pigott: Er hat sicherlich zusammen mit dem Gault Millau-Weinguide viel zur Entdeckung und zum Aufstieg des deutschen Weins in den 90ern beigetragen. Seine Bücher aus dieser Zeit sind profund. Zu diesen profunden Werken zähle ich auch „Wein spricht deutsch“ (zus. mit anderen Autoren) von 2007 sowie zuletzt „Planet Riesling“ von 2014. Pigott war allerdings für mich zwischendurch regelrecht von der Bildfläche verschwunden, er hatte sich in irgendwelche exzentrische Projekte verfranzt, lebte zumindest eine ganze Weile in den USA. Er schrieb wohl auch für einige Fachblätter wie „Falstaff“ oder „Fine“, aber ich habe über die Jahre nur seine (oft sehr belanglose) Kolumne in der F.A.S. mitbekommen. Mit Punkten bewertet hat er seine Weine lange nicht mehr, hat auch deshalb eine Entwertung als Kritiker erfahren müssen. Jetzt ist er zurück, schreibt bei James Sucklíng und hat sich als erstes vor allem die 2015er GGs vorgenommen. Und dies – wie ich finde – in tadelloser Weise: Seine Bewertungen sind für mich nachvollziehbar, zumal er seine Kriterien darlegt. Ohnehin ist Pigott ein ausgezeichneter Verkoster, was auch manche Winzer eindrucksvoll bestätigen, die sonst kein gutes Haar an ihm lassen. Von der extremen Exzentrik, die sein Auftreten und auch manche publizistische Ergüsse stark eintrüben, ist hier nichts zu spüren. Für mich ein großes Comeback. Pigott ist für mich inzwischen ein Neo-Traditionalist. Aber er hat auch seit seinem Geisenheim-Kurz-Studium einen engen Draht zur jungen deutschen Weinszene. Er ist überdies der wohl größte Kenner von Rieslingweinen auf der Welt. Alles in allem eine Stimme, die auch in unserer demokratisierten, von Geschmacksvielfalt bestimmten Weinwelt und ihren Diskursen Respekt und Gehör verdient.
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6568
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragDo 8. Dez 2016, 23:45

Sigbert hat geschrieben:Selbstbewusst sehen sie sich auf Augenhöhe mit professionellen Weinkritikerinnen und –kritikern, deren Urteile sie mit einiger Kennerschaft überprüfen und eigene entgegensetzen.


Um Missverständnissen vorzubeugen: Im Rieslingbereich, mit dem ich mich seit langer Zeit ziemlich intensiv beschäftigte, erlaube ich mir durchaus ein eigenes Urteil. Trotzdem sehe ich mich nicht auf Augenhöhe mit vernünftigen Weinkritikern (wie z.b. Wolfgang Faßbender oder Jens Priewe), die sich hauptberuflich mit kaum etwas anderem befassen. Ich habe einen sehr arbeitsintensiven Beruf, der mir viel zu wenig Zeit für mein Weinhobby lässt. -

In einem Nachbarthread habe ich mich dazu verleiten lassen, Ralfs Aussage, er könne Stuart Pigott nicht mehr ernstnehmen, zu unterschreiben. Es ist eine undankbare Aufgabe, diese Aussage etwas näher zu begründen, denn eine negative Perspektive auf bekannte Größen der Szene zieht meistens Dresche von allen Seiten nach sich. Aber ich will mich trotzdem nicht davor drücken:

Stuart Pigotts grundlegende Bücher über die besten deutschen Weingüter (nämlich "Die führenden Winzer und Spitzenweine Deutschlands sowie "Die großen Weißweine Deutschlands: Meine Weinheimat") habe ich vor mehr als fünfzehn Jahren mit großer Begeisterung und großem Gewinn gelesen. Pigott bot damit als erster einen umfassenden Überblick über die maßgeblichen deutschen Erzeuger mit ihren ganz unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen. Seine intuitiven Beschreibungen waren manchmal sehr fantasievoll und damit eigenwillig formuliert; ich fand sie nicht immer nachvollziehbar oder auch nur verständlich, aber spannend zu lesen waren sie allemal. Und damit war ich zunächst ein großer Pigott-Fan!

Pigotts nächstes Buch, welchem ich dann meine Aufmerksamkeit gewidmet habe, war "Schöne neue Weinwelt". Die Lektüre gestaltete sich schon deutlich zäher, aber mit seiner Kritik an diversen neuen technischen Verfahren, die häufig zu einer Uniformierung der Weine führen, rannte der Autor bei mir immer noch offene Türen ein.

Darauf folgte "Wilder Wein" - und beim Lesen dieses Buches habe ich zeitweise meinen Augen kaum getraut. Da standen nach ellenlangen, für mich eher wenig interessanten Schilderungen über den Weinbau (oder auch Frucht- beziehungsweise Wurzel"weinbau") in Asien plötzlich Absätze wie die folgenden: "...Einige behaupten, ich hätte eine *taube Zunge* oder stecke einfach *voller ---*...." - "... Oh ---! dachte ich....." - "Letztes Jahr mussten meine Gäste auf einer Kirchenbank niederknien und mir durch ein Metallgitter ihre Gläser hinhalten für einen Schluck *Honig* -Riesling Trockenbeerenauslese - oder *Eis* -Riesling Eiswein" Ich war komplett in schwarzes Gummi gekleidet, um dem Ganzen einen Sadomaso-Touch zu geben" - "Ich schlüpfe in türkisfarbene Lacklederhosen und ein schwarzes, transparentes Unterhemd von Vivienne Westwood - hätte ich Titten, könnte man wirklich alles sehen..."

Man kann mich gerne für eine zutiefst spießbürgerliche, moralinsaure Spaßbremse halten, aber auf mich wirkt der wiederholte Gebrauch von Fäkalsprache in zum Druck freigegebenen Büchern ausgemacht widerlich. Und ebenso widerlich fand/finde ich den von Pigott hergestellten Bezug zwischen Wein und billigem Seximus. Mit dem Verfassen dieser Zeilen (was genau wollte er wohl mit ihnen bezwecken?) hatte sich ihr Autor für meine Begriffe auf eine erschreckende Art und Weise selber diskreditiert....

....aber trotzdem blieben noch genug Reste von meiner früheren Sympathie übrig, um mich bei Pigotts damaligen Projekt "WEINHIER" anzumelden. Ich hatte unter anderem die vage Hoffnung, irgendwann einmal selber mit Pigott in Kommunikation treten und ihn dann eventuell sogar zu den Gründen der inhaltlichen wie stilistischen Diskrepanz zwischen seinen frühen und späten Büchern befragen zu können. WEIINHIER erwies sich im weiteren Verlauf aber strukturell keineswegs als eine Art Forum, sondern als ein mehr oder minder monologisierender Blog, der mit den bei der Eröffnung angegebenen Zielen überhaupt nichts zu tun hatte....

In der Glotze sah ich dann irgendwann einen Beitrag, der Stuart Pigott im Zug sitzend und nach Art und Weise eines Grundschülers äußerst banale Reimereien zu Thema Wein vor sich hinbrabbelnd zeigte. Ich sah weiterhin einen Beitrag, in dem Franz Kellers Aldi-Weißburgunder von Pigott über den grünen Klee gelobt wurde....

....und ganz abgesehen von den unsäglich geschmacklosen Hosen nerven mich die affektierten Anglizismen eines Menschen, der (mit kurzen Unterbrechungen) seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und etliche Bücher in deutscher Sprache veröffentlicht hat, gar nicht einmal wenig...

...das alles sind die Mosaiksteine, aus denen sich zuletzt ergeben hat, dass ich Stuart Pigott ganz unabhängig von seinen in jüngerer Zeit bei Suckling oder sonstwo erschienenen einzelnen Weinbewertungen nicht mehr richtig ernstnehmen kann. Wobei die Betonung natürlich auf ich liegt! Denn Fragen der ästhetischen Wahrnehmung sind nun mal keine Fragen, die sich objektiv gültig beantworten lassen.

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Fr 9. Dez 2016, 00:40, insgesamt 5-mal geändert.
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6568
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragDo 8. Dez 2016, 23:54

P.S.: Von der Forumssoftware wird in meinen Pigott-Zitaten aus "Wilder Wein" ein Wort mehrfach unterdrückt. Ich halte diese Unterdrückung für überaus sinnvoll, aber trotzdem möchte ich, damit ich richtig verstanden werde, noch einmal darauf hinweisen, dass es sich jeweils um ein/das Wort handelt, welches mit "Sch...." anfängt.

Herzliche Grüße

Bernd
Offline

Kle

  • Beiträge: 953
  • Registriert: Fr 10. Dez 2010, 18:18
  • Wohnort: Hamburg

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragFr 9. Dez 2016, 01:18

Bernd Schulz hat geschrieben: - "... Oh ---! dachte ich....." - "Letztes Jahr mussten meine Gäste auf einer Kirchenbank niederknien und mir durch ein Metallgitter ihre Gläser hinhalten für einen Schluck *Honig* -Riesling Trockenbeerenauslese - oder *Eis* -Riesling Eiswein" Ich war komplett in schwarzes Gummi gekleidet, um dem Ganzen einen Sadomaso-Touch zu geben" - "Ich schlüpfe in türkisfarbene Lacklederhosen und ein schwarzes, transparentes Unterhemd von Vivienne Westwood - hätte ich Titten, könnte man wirklich alles sehen..."

Ironisiert Pigott da das hochamtliche Gehabe um Wein und auch die lüsterne Hörigkeit, mit der Weinfreaks bestimmten Winzern/Weinen huldigen oder will er im Gegenteil dazu auffordern, bestimmte großartige Weine besser zu beachten, Sinne und Aufmerksamkeit zu schärfen wie es kirchliche Rituale bei wirklich Gläubigen erreichen oder ungewöhnliche Sexualität bei Normalos, bzw. beides zugleich? Ohne den Kontext zu kennen, vermute ich eher das Zweite. Einem ansonsten guten Verkoster würde ich es nicht übel nehmen, wenn er seine Überzeugung derart in Worte fasst. Sie klingen blöd, auch lächerlich, aber so ist es oft, wenn versucht wird, nicht eine Sachlage, sondern eine Passion annähernd zu umschreiben.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
Offline

Carpetbagger

  • Beiträge: 134
  • Registriert: So 15. Mai 2016, 21:25

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragFr 9. Dez 2016, 09:19

Mit allem Respekt, aber mir wird nicht klar, um was es hier geht. Viele Worte und wenig Inhalt oder muss man zwischen den Zeilen lesen? Wer kann Aufklärung bringen?
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6568
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragFr 9. Dez 2016, 14:12

Kle hat geschrieben:Ironisiert Pigott da das hochamtliche Gehabe um Wein und auch die lüsterne Hörigkeit, mit der Weinfreaks bestimmten Winzern/Weinen huldigen oder will er im Gegenteil dazu auffordern, bestimmte großartige Weine besser zu beachten, Sinne und Aufmerksamkeit zu schärfen wie es kirchliche Rituale bei wirklich Gläubigen erreichen oder ungewöhnliche Sexualität bei Normalos, bzw. beides zugleich? Ohne den Kontext zu kennen, vermute ich eher das Zweite.


Möglich ist das natürlich, lieber Carsten - aber ich vermute eher, dass Pigott so etwas aus dem gleichen Grund, der auch die Ursache für das unmögliche Betragen eines Vierjährigen ist, beschreibt bzw. macht: Es geht um nichts anderes als das Erregen von Aufmerksamkeit.

Und mir ist es nicht besonders sympathisch, wenn Erwachsene das enfant terrible geben, um mehr Publicity zu erzielen....

Herzliche Grüße

Bernd
Offline
Benutzeravatar

Charlie

  • Beiträge: 1065
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 16:13
  • Wohnort: Berlin, Heidelberg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragFr 9. Dez 2016, 15:04

Danke, Bernd! Was die Bücher anbelangt teile ich in etwa deine Einschätzung. Ich bin nur etwas weniger empfindlich auf Fäkalsprache.

Seine Texte zu dem Phänomen der Hipster-Sommeliers und zu der natural-wine Bewegung würden dir wahrscheinlcih einigen Spass bereiten.

Die Filme fand ich grosso modo sehr gelungen.

Zur Ergänzung. Pigott hat noch zumindest 2 weitere Seiten mit Weinbezug, die ich erlebt habe:

1. er organisiert hin und wieder Proben. Ich war zbsp. regelmäßig bei "Wein hilft" in Hammers Weinkostbar in Berlin. Er gibt das Thema vor und jeder bringt was passendes mit. Ich fand Pigott und die Proben großartig und vermisse sie sehr. Er hat eine entspannte, freundliche Art zu informieren und andere zu Wort kommen zu lassen.

2. er liest in Buchhandlungen aus seinen Büchern. Ich habe ihn einmal in Speyer erlebt. Dort hatte er dann gar nicht vorgelesen, sondern Gläser verteilt und paar Flaschen von jungen, unbekannten Winzern (meist seine Kollegen in Geisenheim) ausgeschenkt und darüber gesprochen.

Gruss, Charlie
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6568
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragFr 9. Dez 2016, 23:35

Charlie hat geschrieben:Danke, Bernd! Was die Bücher anbelangt teile ich in etwa deine Einschätzung. Ich bin nur etwas weniger empfindlich auf Fäkalsprache.


Ich gebe ja zu, dass ich im Hinblick auf Fäkalsprache eine Mimose bin - und zwar schon seit meiner Gymnasialzeit (davor hatte ich natürlich wie alle Kinder auch meine üble Phase). Ein naher Familienangehöriger bediente sich immer wieder einer Ausdrucksweise, die auf mich sehr abstoßend wirkte, und deshalb beschloss ich dann, auf keinen Fall in seine Fußstapfen zu treten. Seither verkneife ich mir auch im normalen Alltagsgespräch das Sch-Wort, während ich es anderen dort zugestehe. In gedruckten Büchern oder auch Zeitungsartikeln (zumal in solchen, in denen es um Genussthemen geht), hat es aber für meine Begriffe ebenso wenig verloren wie das A-Wort. Ganz seltene Ausnahmen wie das berühmte Goethe-Zitat dienen einem gewissen literarischen Zeitkolorit und fallen für mich unter die Regel "Quod licet jovi, non licet bovi".

Charlie hat geschrieben:Zur Ergänzung. Pigott hat noch zumindest 2 weitere Seiten mit Weinbezug, die ich erlebt habe:

1. er organisiert hin und wieder Proben. Ich war zbsp. regelmäßig bei "Wein hilft" in Hammers Weinkostbar in Berlin. Er gibt das Thema vor und jeder bringt was passendes mit. Ich fand Pigott und die Proben großartig und vermisse sie sehr. Er hat eine entspannte, freundliche Art zu informieren und andere zu Wort kommen zu lassen.


Weiterhin muss ich zugeben, dass ich Pigott noch nie persönlich erlebt habe. Das Bild, das ich von ihm habe, beruht alleine auf seinen Büchern und Medienauftritten. Möglicherweise wirkt er im direkten Umgang völlig anders - und wäre dann in dieser Hinsicht keine absolute Ausnahme!

Charlie hat geschrieben:Die Filme fand ich grosso modo sehr gelungen.


Da sind wir ganz unterschiedlicher Ansicht. Ich fand zumindest die Filme, in denen Pigott häufig zu Wort kam, ziemlich schwer zu ertragen. ----

Ich warte jetzt noch auf den Einwand (z.b. von Sigbert), dass Pigotts Kompetenz als Verkoster zunächst einmal nichts mit seinem Stil und Auftreten zu tun hat. In gewisser Hinsicht stimmt das schon, aber ich bin trotzdem nicht in der Lage, beides ganz "objektiv" voneinander zu trennen - und ich will eigentlich gar nicht dazu in der Lage sein! Bei aller Wertschätzung der reinen Vernunft spielen auch irrationale Komponenten für mich immer eine größere Rolle, wenn es darum geht, inwieweit ich einen Menschen in seinem Tun und Lassen ernstnehmen kann. Und ich vermute, gerade ein Stuart Pigott könnte mir in diesem Punkt gut folgen. :mrgreen:

Charlie hat geschrieben:Seine Texte zu dem Phänomen der Hipster-Sommeliers und zu der natural-wine Bewegung würden dir wahrscheinlcih einigen Spass bereiten.


Was um Himmels willen sind denn "Hipster-Sommeliers"? Darunter kann ich mir in meiner Weldfremdheit schon wieder gar nichts vorstellen.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
Offline

kristof

  • Beiträge: 889
  • Registriert: So 28. Nov 2010, 16:55
  • Wohnort: Berlin

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragMo 12. Dez 2016, 11:54

Bernd Schulz hat geschrieben:
Weiterhin muss ich zugeben, dass ich Pigott noch nie persönlich erlebt habe. Das Bild, das ich von ihm habe, beruht alleine auf seinen Büchern und Medienauftritten. Möglicherweise wirkt er im direkten Umgang völlig anders - und wäre dann in dieser Hinsicht keine absolute Ausnahme!




Ich kenne SP – wie Charlie – von den „Wein hilft“-Proben (ich bedaure gleichfalls, dass diese sehr lehrreichen, aber stets entspannten Proben nicht mehr stattfinden) und kann nur bestätigen, was Charlie schreibt.
Ein angenehmer und freundlicher Mensch, sich keinesfalls in den Vordergrund drängend. Ich denke, die Karos sind größer als der Selbstdarstellertrieb. ;)
Viele Grüße,

Christoph
Offline

bibulus

  • Beiträge: 6
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:32

Re: Stuart Pigott - (noch) ein wichtiger Weinkritiker?

BeitragMo 12. Dez 2016, 20:46

Um Stuart richtig zu versehen und zu bewerten ist es wichtig zu wissen, dass er einen Gonzo-Journalist ist

bibulus
Nächste

Zurück zu Aktuelle Themen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen