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Weinankauf aus privatem Keller

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Dustin90

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Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSa 8. Okt 2016, 15:48

Hallo und guten Tag zusammen,

ich habe die Möglichkeit, auf Privatem Wege einige Weine zu beziehen.
Ich bräuchte diesbezüglich einmal euren Rat, ob ein Ankauf lohnt und wenn ja, zu welchen Konditionen.
Der Wein wurde wohl fachgerecht im Keller gelagert. Flaschen, Kapseln, Etikette, Füllstand sehen gut aus.

Nun zu den Weinen:
Cheval Blanc 1997, 1x
Vieux Château certan 2001, 1x
Château la conseillante 2001, 2x
Château ducru beaucaillou 2001, 2x

Zum Thema, ob ein Ankauf lohnt: Erfahrungen zum Wein selbst, zum angegebenen Jahrgang, ggf. eine positive Wertentwicklung, wobei ich deutlichen Wert auf den Genussaspekt lege :)

Zum Thema Konditionen: Die Flaschen würden in einem Privatverkauf den Besitzer wechseln, daher wäre ein vernünftiger Preis natürlich klasse, auf der anderen Seite möchte ich jedoch kein unverschämtes Angebot aufgrund von Unwissenheit o.Ä. Stellen, da es mir wichtig ist, dass beide Seiten mit einem guten Gefühl aus dem Geschäft herausgehen und sich niemand "betrogen" fühlt :)
Ich habe mir zwar auf wine-searcher einmal Preise angeschaut, bin mir jedoch trotzdem unsicher was ein fairer preis für beide Seiten wäre.

Ich freue mich über jede Hilfe und bedanke mich im Voraus bei euch.

Beste Grüße
Dustin
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UlliB

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSa 8. Okt 2016, 17:58

Hallo Dustin,

Cheval blanc 97 habe ich noch nicht im Glas gehabt. 1997 ist ein eher schwaches Jahr, aber Cheval blanc ist halt Cheval blanc - trotzdem würde ich vermuten, dass hier das Ende der Trinkreife erreicht oder zumindest schon absehbar ist. Ganz klar eine Preisfrage.

Die drei anderen Weine kenne ich aus eigener Erfahrung (alle schon mehrfach getrunken) - die sind alle gut, alle jetzt trinkreif, wenn auch nicht die allergrößten Vertreter des jeweiligen Erzeugers (2001 ist ein gutes, aber kein großes Jahr). Große Wertsteigerungen würde ich bei diesem Jahrgang jetzt nicht mehr erwarten.

Preis: ein fairer Preis wäre ein günstiger deutscher Händlerpreis ohne Steuer abzüglich 25 bis 30% - mehr bekommt man bei Verkauf an einen Händler auch nicht. Auf einer Versteigerung kann es für den Verkäufer mal besser laufen oder eben auch nicht; auch da fallen Gebühren an, so dass ich denke, dass das ein korrektes Angebot wäre.

Gruß
Ulli
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Dustin90

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSa 8. Okt 2016, 18:30

Vielen Dank Ulli,

Hättest du auch noch einen vorlag bezüglich eines fairen Preisangebotes für alle 5 Flaschen?:)

Danke im Voraus.
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graves

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSo 9. Okt 2016, 01:23

Von Cheval Blanc 1997 würde ich Abstand nehmen. Ich denke, da ist die Erwartungshaltung des Verkäufers groß und für Käufer, die auf Genuss aus sind, ist er weniger interessant. Das investment potential sehe ich trotz des großen Namens jahrgangsbedingt als mäßig an. Zu Vieux Chateau Certan 2001 kann ich leider nichts konkretes beitragen :|

Conseillante 2001 und Ducru Beaucaillou 2001 sind beide interessante Weine. Wie UlliB schon schrieb, sollten diese aber mit nennenswertem Abschlag den Besitzer wechseln. Ich denke ca. 250 EUR im Paket wären im Privatverkauf angemessen. btw: Solltest Du für den Ducru Beaucaillou 2001 keine Verwendung haben, gern jederzeit PN an mich ;)
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UlliB

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSo 9. Okt 2016, 10:21

Dustin90 hat geschrieben:Hättest du auch noch einen vorlag bezüglich eines fairen Preisangebotes für alle 5 Flaschen?:)

Ich zähle 6, wenn der Cheval blanc dabei ist... ;)

Wenn Du nur die fünf 2001er meinst: günstige Händlerpreise liegen für den VCC bei ca. 100 Euro, für den Ducru und La Conseillante bei rund 85 Euro, jeweils ohne Steuer. Mit 30% Abschlag auf den Händlerpreis wären das für das 5er-Paket ~300 Euro, 250 Euro wie eben erwähnt wären auch nicht grob unfair.

Für den Cheval blanc liegt ein fairer Preis bei mindestens 170 bis 180 Euro. Ich würde da die Finger von lassen, das ist der Wein mit Sicherheit nicht wert. Ich würdem dem Verkäufer empfehlen, die Flasche über ebay zu auktionieren.

Gruß
Ulli
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graves

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragSo 9. Okt 2016, 10:28

Stimmt Ulli, es wurde nach einem Preis für alle 5 Flaschen gefragt (vermutlich inkl. VCC, exkl. Cheval Blanc). Sorry, die genannten 250 bezogen sich nur auf die 4 Flaschen, die ich einschätzen kann (Conseillante, Ducru Beaucaillou)...
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Carpetbagger

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragMo 10. Okt 2016, 08:05

UlliB hat geschrieben:Hallo Dustin,

Cheval blanc 97 habe ich noch nicht im Glas gehabt. 1997 ist ein eher schwaches Jahr, aber Cheval blanc ist halt Cheval blanc - trotzdem würde ich vermuten, dass hier das Ende der Trinkreife erreicht oder zumindest schon absehbar ist. Ganz klar eine Preisfrage.

Die drei anderen Weine kenne ich aus eigener Erfahrung (alle schon mehrfach getrunken) - die sind alle gut, alle jetzt trinkreif, wenn auch nicht die allergrößten Vertreter des jeweiligen Erzeugers (2001 ist ein gutes, aber kein großes Jahr). Große Wertsteigerungen würde ich bei diesem Jahrgang jetzt nicht mehr erwarten.

Preis: ein fairer Preis wäre ein günstiger deutscher Händlerpreis ohne Steuer abzüglich 25 bis 30% - mehr bekommt man bei Verkauf an einen Händler auch nicht. Auf einer Versteigerung kann es für den Verkäufer mal besser laufen oder eben auch nicht; auch da fallen Gebühren an, so dass ich denke, dass das ein korrektes Angebot wäre.

Gruß
Ulli




Warum werden bei Euren Berechnungen eigentlich die 19 % Mehrwertsteuer abgezogen und dann wird noch ein Abschlag von 20 bis 30 % gemacht? Die Mehrwertsteuer muss ich als Endverbraucher doch auch im Handel zahlen oder sind hier alle Insassen Kaufleute, die die Mehrwertsteuer erstattet bekommen?
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UlliB

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragMo 10. Okt 2016, 08:59

Es geht hier nicht darum, was Du als Kunde im Markt bezahlen müsstest, sondern darum, was Dir ein Händler für den Wein bieten würde - das ist die relevante Vergleichsbasis, wenn Du verkaufen und nicht versteigern möchtest. Der Händler macht seine Marge netto auf netto, und nicht mit der Steuer... d.h. der Abschlag für den Verkäufer (= Marge für den Händler) geht immer auf den Nettopreis.

Ausnahme wäre es nur, wenn der Händler mit der Option "Differenzbesteuerung" arbeitet. Das tun die meisten aber nicht, aus welchen Gründen auch immer.

Gruß
Ulli
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Carpetbagger

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragMo 10. Okt 2016, 17:23

UlliB hat geschrieben:Es geht hier nicht darum, was Du als Kunde im Markt bezahlen müsstest, sondern darum, was Dir ein Händler für den Wein bieten würde - das ist die relevante Vergleichsbasis, wenn Du verkaufen und nicht versteigern möchtest. Der Händler macht seine Marge netto auf netto, und nicht mit der Steuer... d.h. der Abschlag für den Verkäufer (= Marge für den Händler) geht immer auf den Nettopreis.

Ausnahme wäre es nur, wenn der Händler mit der Option "Differenzbesteuerung" arbeitet. Das tun die meisten aber nicht, aus welchen Gründen auch immer.

Gruß
Ulli



OK - verstanden und nachvollziehbar.

Die von Dir genannte Ausnahme sehe ich aber recht häufig bei Internethändlern.
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Dustin90

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Re: Weinankauf aus privatem Keller

BeitragMo 10. Okt 2016, 17:47

Vielen Dank einmal mehr an euch für die tolle Hilfe.
Leider weichen die Vorstellungen meines Bekannten stark von euren Angaben ab.

Er stellt sich rund 400€ für die Flaschen (exklusive Cheval) vor.

Ich werde dann wohl davon Abstand nehmen, was sagt ihr?

Beste Grüße
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