Fr 4. Mai 2018, 08:12
Gestern wurde der Prozess um gepanschten Schilcher (Spuren von Ribiselmus) in Graz fortgesetzt. Was mir dabei jetzt etwas zu denken gibt, ist nur ein kleiner Nebenaspekt, der am Rande der Verhandlung aufpoppte.
Zitat steiermark-orf.at
Eine Supermarktkette ließ ebenfalls den Wein überprüfen, und da fanden sich Spuren des Stoffes auch im Qualitätswein eines anderen - ebenso bekannten - Winzers. Wie sich herausstelle, hatte der Angeklagte ihm Wein verkauft, den der andere unter seinem eigenen Namen abfüllte - eine durchaus gängige Praxis, wie der Zeuge betonte, und absolut legal. „Also wenn ich Wein von einem bekannten Hersteller kaufe, weiß ich nicht, ob der ihn wirklich erzeugt hat?“, hakte die Richterin nach. „Ja“, bestätigte der Kellerei-Inspektor. „Sehr beruhigend“, kommentierte die Vorsitzende.
Frau Rat dürfte in dem Bereich ganz gut "beschlagen" sein, vielleicht auch gerne guten Wein trinken, sonst hätte sie diese Frage wohl kaum gestellt und entsprechend kommentiert
. Wir sprechen hier ja von einem „renommierten“ Winzer. Das im normalen Segment (im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, versteht sich) „getrickst“ wird (ich frage mich oft, wie sonst so mancher Heurigenbetrieb ständig „Eigenbauweine“ verkaufen könnte), beunruhigt mich als Konsument und Käufer nicht allzusehr. Dass aber womöglich auch im hochwertigen (= hochpreisigen) Segment solche „Tricksereien“ angewandt werden, dann schon.