Kabinettprobe 2012

Also die Probe der 2011er Kabinette, restsüß, vom Riesling aus nördlichen Anbaugebieten (Mosel, Saar, Ruwer, Nahe, im Prinzip auch Mittelrhein, war aber keiner dabei) hat letzten Samstag in Mannheim stattgefunden. Es war die achte und diesmal waren auch die drei Gründer dabei. Deshalb hatte diese Probe auch ein bisschen was festliches*. Ziel der Probe ist es, sich ein Urteil über die Kabinettigkeit der Kabinette zu bilden. Nur kurz zum Gesamteindruck:
Sie sind - wie man von 2011 erwarten kann - deutlich weicher, milder, weniger grün als in allen Jahren davor**, die Aromen sind beerig, gelbfruchtig, reif, wenn Zitrus dann eher Orange als Zitrone, Blumen und Kräuter kommen seltener vor, die Gaumen sind etwas saftiger, die Säuren reif. 2011 ist kein Kabinettjahr, aber es ist ein guter Jahrgang, die Weine sind schon zugänglich und charmant. Man kann fast eine generelle Kaufempfehlung aussprechen, wenn einem diese Art zusagt.
Am kabinettigsten war der Gutskabinett von J. J. Prüm, am unkabinettigsten der Würzgarten von Erbes. Die beiden Grünhäuser sind von unglaublicher (Spätlese)Qualität und jeden Cent wert. Gleiches kann von den beiden Othegraven sagen. Nahe dran der allseits bekannte Geheimtipp Julian Haart. Am meisten hat mich der Scharzhofberger von den Hospizien überrascht, zwar auch im Spätlese-Stil, aber mit Stil.

VKNs am bekannten Ort: http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_l ... he+starten

* Für mich. Werde langsam larmoyant.
** mit den 2003ern hatten wir noch keine Kabinettprobe.