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Zweite Themenwoche

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Tackleberry

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragMo 14. Mai 2012, 21:17

Sodele, letzte Woche war ich bei mir in der Gegend unterwegs folgenden Wein / folgendes Weingut neu zu entdecken:

Weingut Steffen Röll, Lemberger Corvus Alte Reben 2009, trocken, 12,5%, BIO, Württemberg (Hohenlohe)

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By bwasb at 2012-05-14

Das Weingut wird von Steffen Röll geführt, der auf 1 ha neben Lemberger auch Riesling anpflanzt. Manchen hier evtl. von der Generation Riesling bzw. WineVibes bekannt. Als Newcomer und gleichem Jahrgang wie ich war ich auf das "Neuland" im Vorfeld gespannt...
Für ca. 8,50€ hatte ich mir Überlegungen im Vorfeld gemacht diesen Wein als Alltagswein einzuführen um nebenbei die hiesige Weinwirtschaft etwas anzukurbeln. Doch zuerst aber kosten!
Da ich einen 2009er Jahrgang hatte den Tropfen ab in den Dekanter. Von der Farbe her kräftiges Kirschrot mit leichtem Wasserrand. Zu jenem Zeitpunkt war das Bouquet fabelhaft. Holzige Kräuteraromen mit kraftvollem Tiefgang. :o
Nach 3 Stunden erster Schluck aus dem Glas, welches ca. 10 Minuten befüllt war. Vom Bouquet deutlich weniger zu riechen, im Mund fast schon mild trotz Säure, kaum Tannine, viel Frucht, rote Beeren inkl. gut eingebundenen Holz. Ein eleganter Wein mit ordentlichem Abgang. Alles in allem ein gut gemachter Lemberger mit gutem PGV! Für das Geld wird das nicht meine letzte Flasche davon sein. A real bang for the buck! 8-)

Gruß Alex
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octopussy

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragMo 14. Mai 2012, 22:30

Tackleberry hat geschrieben:Weingut Steffen Röll, Lemberger Corvus Alte Reben 2009, trocken, 12,5%, BIO, Württemberg (Hohenlohe)

Interessant. Das Weingut kannte ich noch nicht. Nächstes Mal, wenn ich da bin, schaue ich mal vorbei oder lasse mir alternativ ein paar Flaschen mitbringen. Aus Bretzfeld hatte ich übrigens auch mal einen Lemberger, vom Weingut Mai. Der Lemberger schmeckte in etwa so, wie die Website aussieht ;). Taugt der Riesling von Röll auch etwas?
Beste Grüße, Stephan
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sociando

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragMo 14. Mai 2012, 23:05

themenwochen müssen ja nicht immer spass machen ...

vg, martin

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es lebe die freiheit! es lebe der wein!
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Tackleberry

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragDi 15. Mai 2012, 16:40

octopussy hat geschrieben:
Tackleberry hat geschrieben:Weingut Steffen Röll, Lemberger Corvus Alte Reben 2009, trocken, 12,5%, BIO, Württemberg (Hohenlohe)

Interessant. Das Weingut kannte ich noch nicht. Nächstes Mal, wenn ich da bin, schaue ich mal vorbei oder lasse mir alternativ ein paar Flaschen mitbringen. Aus Bretzfeld hatte ich übrigens auch mal einen Lemberger, vom Weingut Mai. Der Lemberger schmeckte in etwa so, wie die Website aussieht ;). Taugt der Riesling von Röll auch etwas?


Offtopic: Der Riesling Alte Reben war ein 2010er. Daher für meinen Geschmack zu viel Säure, auch nach 2 Tagen an der Luft. Das Holz war im Wein gut eingebunden. Ansonsten ein sauber gemachter Wein, nach geschältem grünen Apfel und Zitrus geschmeckt, mit passablem Abgang. ;)
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Oh Dae-Su

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragDi 15. Mai 2012, 20:19

Halló!

Ich habe nun meinen zweiten Lem-Blaufränk-Kék vor ner guten Stunde aufgemacht:

Heimann Kékfrankos Baranya-Völgy 2008, Szekszárd

Die Trauben für diesen Kékfrankos wurde im Gebiet Szekszárd, südlich von Budapest und nördlich vom recht bekannten Weinbaugebiet Villány (z.B. Attila Gere und der Bock), angebaut. Aufgrund meines äußerst schwachen Ungarisch kann ich Folgendes nur ganz verwegen erraten (vielleicht kann ja jemand von euch dem Ungarisch Mächtigen mich korrigieren ;) ): Die Trauben stammen wohl von 40 Jahre alten Reben (bullámos lankáin termett egy közel 40 éves ültetvényen) und wurden wohl 18 Monate in französischen Holzfässern gelagert (18 hónapig ászkoltuk elobb nagy majd kisebb fabordókban).

Die Farbe erscheint mir recht normal. Typische, relativ dunkle und vital wirkende, Lem-Blaufränk-Kék-Farbe mit ganz leicht ins Braune gehenden Verfärbungen am Rand. Die Nase klassisch und typisch für die Rebsorte. Ich schnappe dunkle Johannisbeeren, etwas Heidelbeeren, leichten schwarzen Pfeffer, ganz schön viel herbe Lakritzaromen, dunklen herben Rauch und leichten Kuhstallduft. Im Geschmack springen mich die Lakritzarmomen ganz stark an, die Frucht ist präsent, hält sich aber noch etwas zurück. Die Fruchtaromen sind ganz typisch Lem-Blaufränk-Kék: dunkle Johannisbeeren gepaart mit Heidelbeeren/Blaubeeren und vielleicht ein paar vermutenden dunklen Kirschen. Die typischen herben Bittermandelnoten sind ebenfalls gut ausgeprägt. Die Länge im Abgang und die Konzentration ist mehr als nur stattlich. Für diese Preisklasse allemal! Vom Holz spürt man nur marginale Eindrücke, was mir sehr passend erscheint. Das Tannin wirkt noch ein wenig jugendlich. Die Säure ist doch ziemlich kräftig, aber keinesfalls aus dem Rahmen fallend. Es scheint mir eher ein bodenständiger, fast schlicht wirkender, Wein (im absolut positiven Sinne gemeint) zu sein, der nicht versucht mehr anzugeben als er ist. Kein überkonzentrierter-holzlastiger Mode-Lem-Blaufränk-Kék. Im Bezug auf Bodenständigkeit und der von mir behaupteten Schlichtheit unterscheidet er sich zu dem vorher verkosteten Blaufränker von Krutzler sehr stark. Letztendlich hat der heutige Wein nicht die enorme Vielschichtigkeit und das überaus elegante Filigranmuster mit dem der Krutzler mich begeistern konnte.
Mir kommt der Kékfrankos sehr klassisch von den Aromen und wunderbar ausgeglichen konzentriert (nicht zu dick und nicht zu dünn ;) ) vor. Ich finde den Wein toll. Ein wirkliches erstaunliches Schnäppchen und vielleicht der beste Kékfrankos den ich bis jetzt verkostet habe. Bin mal gespannt wie der Rest morgen Abend sein wird. Ich bin voller guter Hoffnung!

Gruss

Chris
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Erdener Prälat

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragDi 15. Mai 2012, 23:18

sociando hat geschrieben:themenwochen müssen ja nicht immer spass machen ...

Spaß? Wir betreiben Wissenschaft.
Der Wein ist nichts für Säureschwächlinge, aber auch sonst nicht das Gelbe vom Ei. Am Jahrgang kann es eigentlich nicht liegen, und der Erzeuger soll zu den besten des Landes gehören. Vielleicht (auch in dieser Preisklasse) kellertechnisch etwas zu ambitioniert und in die Hose gegangen. Farblich ist er auch etwas duster.
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Die reine Freude dagegen und ein ziemlich großer Wurf ist der nur wenig teurere 09er Eisenberg von Uwe Schiefer, der wohl auch noch nicht ganz zeigt, was er kann.
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Alas

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragMi 16. Mai 2012, 19:06

Hallo!

Soooo..., mein Blaufränkisch 2009 von Hafner hat sich erwartungsgemäß in der Folge fülliger, runder gezeigt.
'Voller Beerenkorb', sagte Frau O.
Für den langen Abgang entwickelte er eine feine Note von dunklen Kirschen. Für 7,- € ab Hof ein guter Preis.
Nun habe ich das Gleiche noch einmal als Reserve aus dem Jahre 2006.
Dafür bin ich heute mit zwei Enten auf dem Schoß Bus gefahren. Besser als eine dicke Pute, war mein Gedanke.

Hallo Martin, sehr geehrter Herr Prälat!

Was macht den der Triebaumer mit Jena? Ein schlechte Lieferung?

Hallo Chris!

Danke für den Kekfrankos. Das liest sich auch sehr interessant. Anscheinend hast du bei der Auswahl deiner Weine eine glückliche Hand.

So long

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Oh Dae-Su

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragMi 16. Mai 2012, 20:04

Hallo,

@Alas: Stimmt eine dicke Pute auf dem Schoß ist nicht so toll ;).
Dein erster Blaufränker hört sich ebenfalls gut an. Scheint ebenfalls ein Schnäppchen zu sein. Ähnlich wie der Kékfrankos (hat ein Euro mehr gekostet).

Nebenbei erwähnt zeigte sich mein Ungar heute auch ein wenig fülliger und runder. Die Säure hat sich auch ein wenig abgeschwächt und leichte Bitterschokoladenaromen traten etwas in den Vordergrund. Immernoch ein überzeugender Wein. Heute ist der Spassfaktor noch ein wenig höher.

Bin gespannt wie sich dein Reserve im Vergleich zu dem Einfachen zeigen wird :)
Ob ich bei meinem letzten Wein, dann wird es ein Lemberger sein, auch ein glückliches Händchen haben werde muss ich noch sehen :D . Vielleicht überreize ich mal mein Glück ein wenig und hole mir etwas Ausgefallenes ;)

@Sociando und Erdener Prälat: Ich muss zugeben ein großer Fan vom Gmärk war ich noch nie, aber der 2006 scheint mir doch ziemlich traurig zu sein. Eigentlich zeimlich erschreckend für einen absoluten Starwinzer wie Ernst Triebaumer. Vom Oberen Wald 2006 habe ich noch eine Flasche wenn ich mich nicht vertue. Die sollte ich demnächst mal antesten.

Viele Grüße

Chris
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octopussy

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragDo 17. Mai 2012, 10:54

Gestern läutete bei uns die Glocke zur zweiten Runde der 2. Themenwoche, jetzt mit dem 2007 Blaufränkisch Hockäcker von Weninger. Das war mein erster Wein von Weninger seit ungefähr 10 Jahren. Seinerzeit hatte ich glaube ich einen Zweigelt, den ich noch sehr gut in Erinnerung habe.

Direkt nach dem Öffnen war ich erst einmal entsetzt. Die Säure war noch stechender als anfangs beim Schnaitmann Lemberger, dazu kamen noch kantige Tannine :o. Also die Flasche erst einmal stehen lassen und eine halbe Stunde später wieder probiert. Jetzt trank sich der Blaufränkisch sehr schön mit wunderbarer Eleganz und einer schön puren und frisch wirkenden Kirsch- und Krätuernote. Allerdings war mein Eindruck, dass der Wein jetzt auch getrunken werden will. Das mag daran liegen, dass ich ihn im stationären Weingeschäft gekauft habe und er schon eine Weile im Regal stand. Ich weiß es allerdings nicht sicher. Wie sieht denn so üblicherweise das Trinkfenster für Burgenländer Blaufränkisch der Mittelklasse aus?

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Beste Grüße, Stephan
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Blaufränker

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Re: Zweite Themenwoche

BeitragDo 17. Mai 2012, 11:17

octopussy hat geschrieben:Wie sieht denn so üblicherweise das Trinkfenster für Burgenländer Blaufränkisch der Mittelklasse aus?


Also den Weninger Hochäcker würde ich jetzt eher zu den EinstiegsBF zählen. Trinkfenster würde ich sagen ist etwa 10-15 Jahre.

Da gabs letztes Jahr übrigens eine kleine Vertikale auf der Prowein. Einfach mal im Google "Weninger Hochäcker Vertikale" eingeben. ;)


@ Oh Dae-Su

Beim Oberer Wald 06 gibts noch keine Eile, den würde ich eher noch liegen lassen. Selbst der 2000er den ich vor einer Weile hatte wirkte noch recht jung.


lg
Gerald
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