Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
T's Weinblog
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So 6. Mai 2012, 11:46
welari
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So 6. Mai 2012, 11:58
Die alte Leier, wie schon von Heinrich Heine beschrieben : Wasser predigen und Wein trinken
Sie sang vom irdischen Jammertal, von Freuden, die bald zerronnen, vom Jenseits, wo die Seele schwelgt, verklärt in ewigen Wonnen.
Sie sang das alte Entsagungslied, das Eiapopeia vom Himmel, womit man einlullt, wenn es greint, das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, ich kenn' auch die Herren Verfasser; ich weiss, sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser.
(Heinrich Heine, 1797 - 1856)
innauen
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So 6. Mai 2012, 12:37
Hallo, als Frankreichs künftiger Expräsident (ok. wir sollten noch das Ergebnis abwarten, aber das Wortspiel ist so hübsch ) sein Amt antrat, hat er erstmal den Weinkeller aufgegeben. Als das britische Unterhaus letztens seine Weinvorräte taxierte, fand man neben einem 1978er Petrus (wesentlich interessanter als die für den EuGH angegebenen "edlen Tropfen") insgesamt Werte in Höhe von rund 1 Mio. Euro http://www.n-tv.de/panorama/Unterhaus-bunkert-teuren-Wein-article2461316.html. Später wollte ein Gutachten belegen, dass das billiger sei, als das Catering von Außen zu gewährleisten. Bevor ich mir zu all dem eine pointierte Meinung bilde, rate ich immer gern zur Sachverhaltsaufklärung: Mal jenseits von allen Euro-Bashing Intentionen: In der Politik wird gelegentlich anlässlich von Empfängen und Abendessen Wein und nicht nur Selters ausgeschenkt. Mir ist dabei selten edleres untergekommen, als der einmal getrunkene 2001er Chateau Fonroque 2001. Klar ist, dass in der Wirtschaft gerne mal Cheval Blanc kistenweise verzehrt wird. http://www.wiwo.de/unternehmen/prozess-gegen-ex-arcandor-chef-thomas-middelhoffs-dubiose-geschaefte/5258424.html. Das ist weder Vorbild noch Maßstab. Es darf bescheiden sein, sollte aber auch nicht Erben Spätlese für 1,99 sein. Entscheidend ist die Transparenz des Verfahrens und die wirtschaftlichste Beschaffungsform. Wenn man sich die Weine extra kauft, kann das recht teuer sein. Insofern kann eine Vorratswirtschaft günstiger sein. Das entscheidet sich am Einzelfall. 15.000 Euro jährliche Kosten an Weinbeschaffung für das höchste Gericht der Europäischen Union scheinen mir auf den ersten Blick nicht allzuviel zu sein. Bellegrave und Prado Enea kosten jedenfalls kaum mehr als 30 Euro und diese Weine stellen sicher die qualitative Spitze eines öffentlich-rechtlichen Weinkellers dar. Grüße, wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
Birte
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So 6. Mai 2012, 12:50
15.000 Euro jährliche Kosten an Weinbeschaffung für das höchste Gericht der Europäischen Union scheinen mir auf den ersten Blick nicht allzuviel zu sein.
Eben, ich kann auch nicht verstehen, wo da jetzt "der Aufreger" liegen soll. Das ist ein Bildzeitungsartikel, der es darauf anlegt: "Wir müssen hungern und die leben in Saus und Braus." Die Zahl hätten sie für die Menschen, die rechnen können, vielleicht besser weggelassen.
sorgenbrecher
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So 6. Mai 2012, 12:58
ich finde es lächerlich, dass dies überhaupt eine meldung wert ist und bin geradezu erschrocken darüber, dass am höchstem eu-gericht keine besseren tropfen ausgeschenkt werden....also alles in allem aus meiner sicht nicht nur angemessen, sondern eher sehr sparsam.
Gruß, Marko.
Birte
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So 6. Mai 2012, 13:19
Wenn man bedenkt, dass dieser Verlag vor einer Mindestlohndebatte an den entsprechenden Stellen anruft, um ein Mindestlohngesetz zu verhindern, fällt das mal wieder unter Volksverdummung.
Alas
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So 6. Mai 2012, 14:01
Grüß dich Thorsten!
Mein Rat: Spare dir das Geld für die Bild-Zeitung und gebe lieber ein Wenig mehr für Wein aus. Dieses Blatt war schon vor Jahrzehnten ein Dumm-Papier.
MlG
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
WoFu
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So 6. Mai 2012, 16:26
Moin, moin,
unabhängig von der Angemessenheit. Warum braucht ein Gericht einen Weinkeller? Können die Entscheidungen nicht nüchtern gefällt werden?
Kopfschüttelnde Grüße
Wolfgang
innauen
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So 6. Mai 2012, 17:29
Neben der Rechtsprechung veranstaltet ein Gericht beispielsweise noch:
- Arbeitsessen mit Delegation anderer Gerichte - Empfänge mit Ausschank, alkoholischer und nicht alkoholischer Getränke - Abendveranstaltungen mit Fachvorträgen, wo anschließend bisweilen Brot und Wein gereicht werden.
Der EuGH ist nicht das Amtsgericht Kempen. Es hat neben seiner Funktion als Rechtsprechungsorgan einige repräsentative Aufgaben (wie auch der Bundesgerichtshof oder das Bundesverfassungsgericht für Deutschland). Es ist wichtig, dass es seine Rechtsprechung erklärt und nicht nur einfach in einer amtlichen Sammlung veröffentlicht. Das alles muss maßvoll geschehen. Wenn bei BILD die Rede von einem Weinkeller ist, dann würde ich mir bei einem Gericht darunter nicht einen klimatisierten Natursteinkeller, sondern eher einen nüchternen Lagerraum im Keller vorstellen.
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
WoFu
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So 6. Mai 2012, 19:52
Moin, moin, das ist ja alles schön und gut. Ich bin da bloß ziemlich altmodisch und kann mich immer noch nicht, auch mit fortschreitendem Alter, damit anfreunden, daß das Drumherum wichtiger (oder zumindest so wichtig) genommen wird, mir persönlich wäre es wesentlich lieber, wenn der Schuster bei seinen Leisten bleiben würde. Fachvorträge mit Wein etc. sind schön und gut, allerdings m. E. nicht die Sache einer unabhängigen Gerichtsbarkeit. Wenn ich eingeladen werde, gehe ich - bis auf private Termine - davon aus, daß der Veranstalter mir ein Programm bietet teils mit Inhalt, teils mit Unterhaltung um mich letztlich für sich eingenommen zu machen, mir etwas zu verkaufen. Ich gebe es gern zu, damit ziemlich altmodisch zu sein. Die Höhe des Weinbudgets beim angesprochenen Gericht dürfte im Verhältnis zu den anderen Kosten gering sein, der Bildbericht, den ich nur überflogen habe, will das sicher anders vermitteln. Ich bin halt kleiner Norddeutscher und keine Hauptstädter . Grüße Wolfgang
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