Zoll probleme?

Hallo Zusammen,

Ich habe von mehrere Winzern in Frankreich gehört, dass sie aufgehört haben, Kunden im Ausland (und besonders in Deutschland) Wein zu liefern, weil es irgendwie Probleme gibt, sodass der Wein am Ende auf dem Weg verschwindet und nie zum Kunden ankommt!

Es liegt offenbar nicht am Speditionsunternehmen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass immer das selbe Unternehmen im Einsatz kommt.

Weißt ihr schon zufällig über evtl. Wein-Sperrungen am Zoll oder irgendwelche Regeln, die dazu führen, dass man ein in Frankreich gekauften Wein nicht nach Deutschland liefern lassen kann?

Vielen Dank für jede Information zum Thema!

Gruß
Pierre

[thvins]

Hallo Pierre,

geht es hier um:

- palettenweisen Versand an Wiederverkäufer in Deutschland

oder um

- paketweisen Versand an Endkunden?

Paletten per Spedition sollten eher nicht verschwinden, denn die Flaschen sind ja über das EMCS-Verfahren allesamt erfasst und müssen vom Empfänger quittiert werden über dieses System. Der Wiederverkäufer muss sodann auch die Einfuhrumsatzsteuer anmelden. Da sollte es schwer sein, dass etwas verloren geht.

Bei Paketen kommt es immer drauf an, mit wem geschickt wird. Bei Paketen, die mit den staalichen Postunternehmen geschickt werden, habe ich es auch schon erlebt, dass diese wochenlang in irgendeinem Zolllager zur Prüfung rumlagen, bevor sie mich schlußendlich doch erreichten. Auch da geht es innerhalb der EU nur um die Mehrwertsteuer. Der Endkunde entrichtet sie im Land, wo der Winzer sitzt und alles ist gut. Wenn das Paket dann ankommt, steht dann ein Vermerk über die zollrechtliche Prüfung drauf. Hat der Winzer vergessen, Mehrwertsteuer zu berechnen und auszuweisen, dann müßte der Endkunde entsprechend nachzahlen, aber das Problem kennen die Winzer und machen das beim Versand eigentlich nicht.

Bei den anderen Paketversendern (UPS etc.) hatte ich das Hängen beim Zoll noch nie.

Dennoch verschwinden immer mal Pakete bei einzelnen Unternehmen auf wunderliche Weise oder werden als beschädigt gemeldet - komisch dann, dass bei Rotweinbruch dann nicht immer Flecken auf der Rechnung oder den Etiketten der "unverletzten" Flaschen zu sehen sind... Meist ist das Ganze dann für Versender wie auch Empfänger sehr nervenaufreibend, bis dann der Geschädigte den Schaden vom jeweiligen Versandunternehmen ersetzt bekommt. Grade im grenzüberschreitenden Verkehr habe ich da schon sehr wunderliche Dinge erlebt. Oft wird zu vertuschen versucht bei den Paketdienstleistern. Aber das hat dann mit dem Zoll nichts zu tun.

[susa]

Und viele Winzer versenden auch deswegen nicht oder äußerst ungern an Endkunden in Deutschland, weil das im Gegensatz zur anderen Richtung schweineteuer ist und gerade bei eher einfachen Weinen nicht lohnt.

lieben Gruß
susa

Vielen Dank an euch beide für die ausführliche Antworten.
Es handelt sich in meinem Fall nur um kleine Weinpakete (6 bis 12 Flaschen). Ich kann mir wohl vorstellen, dass der Wein irgendwie geklaut wird oder eben nur problematisch versendet werden kann.
Ich glaube, ich werde mal versuchen Winzern zu finden, die per UPS versenden. Ist ja ein tickchen teuerer aber immerhin sicher!

Hallo Pierre,

hier fehlte es, wie von Susa vermutet, einfach am Willen. Der Versand an sich, mit welchem Paketdienst auch immer, ist völlig unproblematisch, schließlich haben wir freien Warenverkehr in der EU.

Von den an mich gesandten Paketen aus aller Herren Länder (z.B. mit Musterflaschen) ging in den letzten 20 Jahren jedenfalls keines verloren.

Allerdings ist der Versand über die Landesgrenzen hinaus immer noch ein sehr teurer Spaß, deshalb lohnt es sich eben vielfach nicht.

Aber dafür gibt es ja uns Importeure

Der Fränkie