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Rätsel
Er lag im Bett und betrachtete die Fliege, die um die gedimmerte Lampe an der Decke kreiste. Gestern waren es noch zwei gewesen. Sein ganzes Leben lang hatte er nicht ergründen können, warum Fliegen so geduldig schier endlos um eine Lampe kreisten.
Es ging mit ihm zu Ende. Das war klar. Mit 87 Jahren nach einem recht erfüllten Leben auch nicht tragisch. So spürte er langsam die Lebenskraft von sich weichen. Seine Frau brachte ihm regelmäßig etwas Pfefferminztee und ein paar Kekse, saß eine Weile wortlos an seinem Bett und ging wieder. Es herrschte einvernehmen zwischen ihnen.
Er dachte an die letzte gemeinsame Radtour, die sie unternommen hatten.
Drei Wochen waren sie durch südliche Landschaften am Mittelmeer gestreift. Dabei hatte ihre Beziehung eine reife Tiefe gewonnen, die sich für die weiteren Jahrzehnte als tragend bewährte.
Als die Zeit zu Ende ging und sie sich langsam nach Norden wandten, hatten sie sich auf der D17 langsam einem sehr alten Ort genähert, der von einer großen Ruine überragt wurde. Er hatte gestoppt und zu Marie gesagt: „Wir sollten eine Flasche Wein für heute Abend kaufen.“
„Unbedingt. Schau mal, dort drüben, das sieht wie ein Weingut aus.“
Sie bogen von der D!7 nach links ab und näherten sich dem Haus. Marie klopfte an die Tür. Nach kurzer Zeit öffnete ein junger Mann und fragte was sie wollten. Marie bat um eine Flasche Wein zu kaufen. Der junge Mann verschwand im Haus. Nach fünf Minuten schlurfte ein älterer Herr mit einer Flasche Rotwein in der Hand heran. Während Marie bezahlte und sich ein wenig mit dem Herrn unterhielt, verstaute er die Flasche im Gepäck. Bald fuhren sie weiter.
Am Abend saßen sie vor ihrem Zelt, das sie am Ufer eines Flusses aufgebaut hatten. Während er die Flasche öffnete sagte Marie: „Der alte Winzer hatte einen leichten italienischen Akzent. Wie das wohl kommt?“
„Vielleicht hat er seine Lehrjahre in Italien verbracht“ , fiel ihm ein.
Sie genossen den Sonnenuntergang und den Wein, in dem sich die sinnlichen Eindrücke der letzten Wochen mit roter Frucht verbunden hatten.
Er drehte sich im Bett um und seufzte: ' Ein Glas davon noch zum Abschied!'
Gott hatte Erbarmen und sandte einen Engel mit einem Glas genau von diesem Wein, das er schlückchenweise genoss. Dann schlief er ein.
Am Morgen fand ihn Marie mit einem zufriedenen Lächeln verstorben.
Welcher Wein war das?
Er lag im Bett und betrachtete die Fliege, die um die gedimmerte Lampe an der Decke kreiste. Gestern waren es noch zwei gewesen. Sein ganzes Leben lang hatte er nicht ergründen können, warum Fliegen so geduldig schier endlos um eine Lampe kreisten.
Es ging mit ihm zu Ende. Das war klar. Mit 87 Jahren nach einem recht erfüllten Leben auch nicht tragisch. So spürte er langsam die Lebenskraft von sich weichen. Seine Frau brachte ihm regelmäßig etwas Pfefferminztee und ein paar Kekse, saß eine Weile wortlos an seinem Bett und ging wieder. Es herrschte einvernehmen zwischen ihnen.
Er dachte an die letzte gemeinsame Radtour, die sie unternommen hatten.
Drei Wochen waren sie durch südliche Landschaften am Mittelmeer gestreift. Dabei hatte ihre Beziehung eine reife Tiefe gewonnen, die sich für die weiteren Jahrzehnte als tragend bewährte.
Als die Zeit zu Ende ging und sie sich langsam nach Norden wandten, hatten sie sich auf der D17 langsam einem sehr alten Ort genähert, der von einer großen Ruine überragt wurde. Er hatte gestoppt und zu Marie gesagt: „Wir sollten eine Flasche Wein für heute Abend kaufen.“
„Unbedingt. Schau mal, dort drüben, das sieht wie ein Weingut aus.“
Sie bogen von der D!7 nach links ab und näherten sich dem Haus. Marie klopfte an die Tür. Nach kurzer Zeit öffnete ein junger Mann und fragte was sie wollten. Marie bat um eine Flasche Wein zu kaufen. Der junge Mann verschwand im Haus. Nach fünf Minuten schlurfte ein älterer Herr mit einer Flasche Rotwein in der Hand heran. Während Marie bezahlte und sich ein wenig mit dem Herrn unterhielt, verstaute er die Flasche im Gepäck. Bald fuhren sie weiter.
Am Abend saßen sie vor ihrem Zelt, das sie am Ufer eines Flusses aufgebaut hatten. Während er die Flasche öffnete sagte Marie: „Der alte Winzer hatte einen leichten italienischen Akzent. Wie das wohl kommt?“
„Vielleicht hat er seine Lehrjahre in Italien verbracht“ , fiel ihm ein.
Sie genossen den Sonnenuntergang und den Wein, in dem sich die sinnlichen Eindrücke der letzten Wochen mit roter Frucht verbunden hatten.
Er drehte sich im Bett um und seufzte: ' Ein Glas davon noch zum Abschied!'
Gott hatte Erbarmen und sandte einen Engel mit einem Glas genau von diesem Wein, das er schlückchenweise genoss. Dann schlief er ein.
Am Morgen fand ihn Marie mit einem zufriedenen Lächeln verstorben.
Welcher Wein war das?
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall