Vin naturel et la soirée sera belle

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Gerald
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Gerald »

Hmmm, einerseits sind meine Arme ohnehin nicht ganz so stark :oops:, andererseits ist die Anreise von Wien doch ein bisschen weit. Ich hoffe sehr auf Verständnis, dass ich dafür leider nicht in Frage komme ...

Grüße,
Gerald
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Birte
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Birte »

Du bist entschuldigt. Aber vielleicht finden sich ja noch ein paar "Hantelstemmer" aus der Umgebung.
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Weinzelmännchen
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Weinzelmännchen »

Wie angekündigt, habe ich gestern die beiden Weine nochmals nachverkostet. Ich habe die Weine gut 2 Stunden im Glas im Kühlschrank aufbewahrt und dann bei Tisch auf Trinktemperatur gebracht (ca 15 Grad). Auch jetzt wieder eine aktuelle Zustandsbeschreibung.

Gelb

runde balsamische Nase, leicht flüchtige Estertöne, wandelt sich immer noch

am Gaumen rund und verwoben, Holz tritt jetzt zurück, aber sehr sehr trocken, Kokos, balsamisch, sauberer Abgang

Orange

noch wilder, noch ungestümer, noch kräftiger wie kurz nach dem Öffnen, vegitable Noten, Maggikraut, Sellerie, feuchtes angebranntes Holz, Minze, viel Menthol

am Gaumen kann der Wein derzeit nicht mit seinem "Nasenvolumen" mithalten, sehr trocken, eher eindimensional, das Mund wässernde fehlt jetzt, noch immer ein Tanninbitterl im Abgang

aktuelles Fazit:
Beide Weine sind alles andere als reduktiv ausgebaut, oxidativ finde ich sie aber auch nicht. Es fehlt beiden jegliches Primärfruchtaroma, was natürlich kein Fehler ist (es ist halt das Geschmacksbild). Orange hat gegenüber dem letzten Mal in der Nase aufgeholt und läßt mich auf noch mehr hoffen. Gelb ist jetzt schon "stimmig". Orange dürfte aber noch mehr in sich haben, bei diesem Wein ist das typisch rotweinige stark zurück gegangen. Beide Weine haben aktuell keinen guten Trinkfluss.
MvG
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Daniel
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Birte
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Birte »

Ich bin schwer beeindruckt, wie genau Du der Sache auf den Grund gehst. Interpretiere ich Dein Fazit richtig, dass der Genussfaktor bisher gegen Null geht?
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Weinzelmännchen
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Weinzelmännchen »

Birte hat geschrieben:Interpretiere ich Dein Fazit richtig, dass der Genussfaktor bisher gegen Null geht?
Nein Birte, so würde ich das nicht sehen. Es sind sehr "fordernde" Weine, die auf ihre Art durchaus Genuss bereiten. Neben dem Trinkfluss, der zugegebener Weise aktuell nicht besonders ist, ist es für mich ein intellektueller Genuss, dem Wesen dieser sehr speziellen Weine auf den Grund zu gehen. Der Trinkfluss steht für mich primär als Ausdruck hedonistischer Schönheit eines Weines, aber es gibt auch eine andere Welt :ugeek:
MvG
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Daniel
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Birte
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Birte »

Domaine des Griottes, Patrique Desplats et Sébastien Dervieux, Anjou, Loire
Sauvageonne 2009 50% Sauvignon, 25% Chardonnay, 25% Chenin


Heute der zweite Teil. Am schönsten war er gestern mit Luft. Am besten hat er mir jedoch im Laden gefallen, da dort der Orangenschalenabrieb intensiver raus kam. Ich meine aber, dass er dort vorher dekantiert worden ist. Heute ist es nur noch ein wohlschmeckender Apfelsaft, bei welchem die Säure stark zurück gegangen ist, nicht mehr sehr interessant. Aber mir ist ja gesagt worden, dass man diesen Wein an einem Abend trinken sollte, also brauche ich mich auch nicht zu beschweren.
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Gerald
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Gerald »

So, gerade wieder ein Glas vom Muster probiert. Die Aromatik ist in etwa ähnlich wie gestern (Dörrobst, Calissons, ätherische Noten), vielleicht auch ein bisschen einer oxidativen Sherrynote, gefällt mir nach wie vor ziemlich gut. Leider hat der Gaumeneindruck doch ein wenig gelitten, endet mit einer deutlich unharmonisch-schalen Note.

Grüße,
Gerald
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Birte
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Birte »

Mich würde noch interessieren, ob Ihr Beobachtungen bezüglich der Verträglichkeit gemacht habt. Mir ist bei der Probe im Laden aufgefallen, dass ich hinterher kein unangenehmes Gefühl an der Mundschleimhaut hatte. Sonst habe ich das nach dem Verkosten unterschiedlicher Weine immer. Das ist natürlich eine subjektive Momentaufnahme, zumal mir keine logische Erklärung dafür einfällt.
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Gerald
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Gerald »

Und nun ein Glas vom Strohmeier. Der Wein riecht jetzt (am dritten Tag) nach abgestandenem Apfelsaft mit einer leichten Fliedernote. Am Gaumen erinnert er an Beeren, die man jahrelang in der Tiefkühltruhe vergessen hat, dazu zusammenziehend und bitter am Ende. Eigentlich nur mehr mit einiger Überwindung zu trinken. Aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft ;)

Grüße,
Gerald
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Re: Vin naturel et la soirée sera belle

Beitrag von Gerald »

Mich würde noch interessieren, ob Ihr Beobachtungen bezüglich der Verträglichkeit gemacht habt. Mir ist bei der Probe im Laden aufgefallen, dass ich hinterher kein unangenehmes Gefühl an der Mundschleimhaut hatte. Sonst habe ich das nach dem Verkosten unterschiedlicher Weine immer.
nein, so etwas kenne ich gar nicht, kann daher keinen Zusammenhang mit den Naturweinen herstellen. Ich musste aber nur gestern/heute öfters niesen, vielleicht ein Zusammenhang mit biogenen Aminen im Wein? Möglicherweise aber auch nur Einbildung, nachdem wir über das Thema ja schon im Vorfeld diskutiert haben :oops:

Grüße,
Gerald
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