Teurer Weißwein

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Jürgen
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Jürgen »

Bernd Schulz hat geschrieben:
Ich möchte einmal ganz heimtückisch fragen: gibt es einen Weißwein (die Frage kann man auch auf Rot ausdehnen), dem man in einer Blindprobe - ohne zu wissen, dass man etwas ganz "Exklusives" vor sich hat - einigermaßen reproduzierbar zugestehen würde, für eine Flasche 70 Euro oder mehr zu bezahlen?


Ja,solche Weißweine gibt es (für mich) - aber es handelt sich dann um edelsüße Exemplare! :mrgreen:

Im trockenen Bereich: Never!

Beste Grüße

Bernd

Hallo Bernd, so ein Unendlich kommt dem Genuss eines Rotweins schon sehr nahe und dafür 70€ bezahlen, sag mir wo ;)

Und natürlich bin ich der Meinung, daß gute Weine zu teuer sind.
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Charlie
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Charlie »

Neuppy hat geschrieben:Um beurteilen zu können, wieviel mir ein Wein wert ist, muss ich schon sämtliche Begleitumstände seiner Erzeugung kennen.
Wieso eigentlich?
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Alas
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Alas »

Hallo Sebastopol!

Neulich schrieb ich:

„Es gibt Menschen, denen schickt der Weingott einen Blitz und die haben dann den unbedingten Willen zum Wein Noëlle Moratin ist so eine Person.“

Vielleicht bist du ja auch so eine Person, dachte ich mir und schickte eine Anfrage an den Weinhimmel. Hier die Antwort sinngemäß übersetzt:

„Haha... der Jüngling kennt unsere Blitze noch nicht richtig....Hahaha...was der glaubt....Hihihi...wirtschaftliche Bedenken....Hihihi...“
;)

Meiner Meinung nach hat man dort recht, denn es gibt u.a. zwei Gruppen von Menschen: Eine Gruppe muss alles haben, was viel kostet, eine andere ist sachlich neugierig. Das allein dürfte zur Finanzierung ausreichen.
Ich wäre auch neugierig, zumal das kein künstlicher Preis wäre, sondern vom Aufwand gerechtfertigt.
Du musst die Sache nur an den richtigen Stellen, auch schon im Vorfeld, bekannt machen. Zum Beispiel in Kreuzworträtseln:
Wer hat den wertvollsten Wein im Land? = Sebastopol.

Auch solltest du nicht zu lange warten, um den Neuigkeits-Effekt mit zu nehmen. Schon gibt es andere, die in diesem Feld ackern. Zum Beispiel: Mechthild

http://www.bio-wein-online.com/Regionen ... u::30.html

Einen guten Tag wünscht

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Neuppy
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Neuppy »

Charlie hat geschrieben:
Neuppy hat geschrieben:Um beurteilen zu können, wieviel mir ein Wein wert ist, muss ich schon sämtliche Begleitumstände seiner Erzeugung kennen.
Wieso eigentlich?


Hallo Charlie,

als Beispiel: Man kann schmecken ob ein Riesling mit 100 hl/Hektar geerntet wurde oder mit 50 hl/Hektar. Wenn es aber um 40 oder 50 oder 15 oder 20 geht, ist das nicht mehr zu schmecken und trotzdem natürlich ein preisrelevanter Faktor.

Um für mich eine Kaufentscheidung zu treffen muss ich doch immer fragen, was ist der Wein mir subjektiv und was ist er eigentlich objektiv wert.

Grüße Peter
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Gerald
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Gerald »

als Beispiel: Man kann schmecken ob ein Riesling mit 100 hl/Hektar geerntet wurde oder mit 50 hl/Hektar. Wenn es aber um 40 oder 50 oder 15 oder 20 geht, ist das nicht mehr zu schmecken und trotzdem natürlich ein preisrelevanter Faktor.


da musst du aber davon ausgehen, dass du auch die korrekten Informationen bekommst. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass man von Winzern gerne das erzählt bekommt, was man hören möchte. Vielleicht nicht beim Hektarertrag, bei Umweltaspekten aber sehr wohl ...

Grüße,
Gerald
Ollie
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Re: Teurer Weißwein

Beitrag von Ollie »

Also, solange mir der Wein so gut schmeckt, dass er mit 70 Euro wert ist (haha), ist es mir doch pupsegal ist, ob der Wein aus 300-hl/ha-Minimalschnitt kommt oder von Jungfrauen im Neumondschein beerenweise mit 10l/ha (man sieht so schlecht...) gelesen wurde.

Hektarertraege koennen wirklich alles moegliche sein:

- Eine 2 Ar grosse Parzelle hat viel mehr Randstreifen als ein 100ha-Feld, macht also einen niedrigeren Ertrag pro hochgerechnetem ha - so werden z.B. in CNdP oftmals die wirklich marginalen Errtraege der Topcuvees generiert.

- Manche Winzer lesen eine Auslese mit 15 hl/ha (wow!), nachdem sie den Kabinett mit 70 hl/ha (booo!) geholt haben.

- Manche Erzeuger verwerfen Trauben auf dem Sortiertisch und druecken so ihren nominellen Ertrag.

- Alte Reben haben einen geringene Ertrag pro Stock. In Spanien stehen Reben durchaus mit einer Dichte von 2000 Stock/ha. So kommt jeder 10-Euro-Rioja auf einen Miniertrag von 25 hl/ha - bei einer scharf aussortierten Lese eine Miniparzelle auch gerne mal unter 10 hl/ha.

- Bei Steillagen wird viel Schindluder getrieben, wenn man mit der Projektion auf die Ebene arbeitet, um die schraegstehende Flaeche zu vergroessern (und also den Ertrag pro Hektar zu verringern, ohne auch nur eine Traube rauszuschneiden).

Die Angabe der "hl/ha" ist ohne weitere Informationen ziemlich wertlos.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
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