Hallo Jürgen,
hast Du mal einen Grundkurs in der VHS gemacht, dass Du zwischen
traditionellem und einfachem Chinesisch unterscheiden kannst?
Gruß Peter
Neues aus China
- Jürgen
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Re: Neues aus China
hpk hat geschrieben:Hallo Jürgen,
hast Du mal einen Grundkurs in der VHS gemacht, dass Du zwischen
traditionellem und einfachem Chinesisch unterscheiden kannst?
Gruß Peter
Wo meine Schulbildung versagt und auch die Allgemeinbildung nicht mehr weiterhilft, kann ich mich auf google und das www verlassen
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Re: Neues aus China
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
bei dem Artikel über Chinas Wirtschaftsmacht und Chinas Scheckbuch-Diplomatie im aktuellen Spiegel kann einem tatsächlich Angst und Bange werden.
Dafür welchen Einfluss China auf die Weinwelt haben wird, gibt es auch jetzt schon genügend Belege: eine 2009 von der englischen Firma Berry Brothers & Rudd in Auftrag gegebene Studie prognostiziert das China im Jahr 2058 sowohl mengenmäßig als auch qualitativ das wichtigste Weinland der Welt sein wird. Da China auch viele potentielle Cool-Climate Gebiete hat, könnten die Chinesen auch den deutschen Winzern Konkurrenz machen...
Interessant zu diesem Thema sind auch die Artikel im wein-plus magazin von Peter Züllig
„Die Chinesen kommen“ „Gambei“ und „China Weinland derZukunft“ in denen er aufzeigt, dass das Interesse an Wein in der chinesischen Oberschicht wächst.
In der aktuellen Vinum 1/2/2011: steht unter dem Titel „Chinas unaufhaltsamer Griff nach Bordeaux“ zu lesen, dass nachdem Lafite-Rothschild angekündigt hat „ die Flaschen seines Grand Vin 2008 mit dem glücksverheißenden Zeichen für die Zahl 8 zu versehen “ der Preis in China über Nacht um 20 % gestiegen ist. (Übrigens hat die Laftite Holding meinen Informationen nach in China investiert und will den ersten „großen“ chinesischen Wein im Jahre 2014 auf den Markt bringen!)Des weiteren wird berichtet, dass bereits zwei Bordeaux -Chateaux von reichen Chinesen gekauft wurden.
Auf www.decanter.com stand zu lesen, dass sich die Preise für den 2008er Mouton Rothschild verdoppelt haben, nachdem bekannt wurde, dass ein chinesischer Künstler das Etikett gestaltet
Auch die Preise für Chateau Beychevelle sollen aufgrund der starken Nachfrage aus China kräftig gestiegen sein. Das „Drachenboot“ auf dem Beychevelle-Etikett hat für die Chinesischen Weinfreunde anscheinend einen hohen Wiedererkennungswert, da es wohl auch in China Drachenboote gab. Da der Drache in China als Glückbringer gilt zählen „Dragon Seal“ und „Noble Dragon“ zu den erfolgreichsten Marken...
Besonders dekadent schien mir ein Artikel den ich vor ein oder zwei Jahren in einer Weinzeitschrift gelesen habe, wonach in den Szenebars von Shanghai ein Getränk namens „Moitié-Moitié“ ausgeschenkt wird, das zur Hälfte aus Chateau Petrus und zur Hälfte aus Chateau d`Yquem gemixt wird.
Na denn „Gambei“!!!
Peter
bei dem Artikel über Chinas Wirtschaftsmacht und Chinas Scheckbuch-Diplomatie im aktuellen Spiegel kann einem tatsächlich Angst und Bange werden.
Dafür welchen Einfluss China auf die Weinwelt haben wird, gibt es auch jetzt schon genügend Belege: eine 2009 von der englischen Firma Berry Brothers & Rudd in Auftrag gegebene Studie prognostiziert das China im Jahr 2058 sowohl mengenmäßig als auch qualitativ das wichtigste Weinland der Welt sein wird. Da China auch viele potentielle Cool-Climate Gebiete hat, könnten die Chinesen auch den deutschen Winzern Konkurrenz machen...
Interessant zu diesem Thema sind auch die Artikel im wein-plus magazin von Peter Züllig
„Die Chinesen kommen“ „Gambei“ und „China Weinland derZukunft“ in denen er aufzeigt, dass das Interesse an Wein in der chinesischen Oberschicht wächst.
In der aktuellen Vinum 1/2/2011: steht unter dem Titel „Chinas unaufhaltsamer Griff nach Bordeaux“ zu lesen, dass nachdem Lafite-Rothschild angekündigt hat „ die Flaschen seines Grand Vin 2008 mit dem glücksverheißenden Zeichen für die Zahl 8 zu versehen “ der Preis in China über Nacht um 20 % gestiegen ist. (Übrigens hat die Laftite Holding meinen Informationen nach in China investiert und will den ersten „großen“ chinesischen Wein im Jahre 2014 auf den Markt bringen!)Des weiteren wird berichtet, dass bereits zwei Bordeaux -Chateaux von reichen Chinesen gekauft wurden.
Auf www.decanter.com stand zu lesen, dass sich die Preise für den 2008er Mouton Rothschild verdoppelt haben, nachdem bekannt wurde, dass ein chinesischer Künstler das Etikett gestaltet
Auch die Preise für Chateau Beychevelle sollen aufgrund der starken Nachfrage aus China kräftig gestiegen sein. Das „Drachenboot“ auf dem Beychevelle-Etikett hat für die Chinesischen Weinfreunde anscheinend einen hohen Wiedererkennungswert, da es wohl auch in China Drachenboote gab. Da der Drache in China als Glückbringer gilt zählen „Dragon Seal“ und „Noble Dragon“ zu den erfolgreichsten Marken...
Besonders dekadent schien mir ein Artikel den ich vor ein oder zwei Jahren in einer Weinzeitschrift gelesen habe, wonach in den Szenebars von Shanghai ein Getränk namens „Moitié-Moitié“ ausgeschenkt wird, das zur Hälfte aus Chateau Petrus und zur Hälfte aus Chateau d`Yquem gemixt wird.
Na denn „Gambei“!!!
Peter
- susa
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Re: Neues aus China
Hat nicht Konrad Adenauer schon mal vor der "gelben Gefahr" gewarnt, genauso wie vor dem "Russ" und dann kam alles doch irgendwie anders. Ist also alles gar nicht so neu.
Uns mag die chinesische Art mit unserem Lieblingsgetränk umzugehen nicht gefallen, wir mögen die wirtschaftliche und politische Entwicklung in China mit Skepsis sehen, wir halten die Dinge nicht auf und wenn sie "uns unseren Lafite" wegkaufen/trinken, dann sollen sie, es gibt noch viele andere schöne Weine und nun gehört Lafite eben zu all den anderen Dingen, die ich mir nicht leisten kann oder mag weil es in keinem Verhältnis steht.
Bordeaux war immer und ist ein Exportmarkt, der sich fix dorthin wendet, wo sein Wein am stärksten nachgefragt wird, die Strukturen sind darauf ausgelegt heute nach Russland und morgen nach China zu liefern. Während wo anders noch diskutiert wird, ob man seinem Topmanagement einen Kurs in chinesischen Wirtschaftsgepflogenheiten angedeihen lassen soll oder nicht, sind die schon da die Rothschilds, Moeuix and friends. Da kann man auch von lernen.
Ich befürworte sehr, dass sich europäische Winzer (Unternehmer) in China engagieren, denn wenn die Inlandsnachfrage dort nach Wein (Produkten) auch nur ein kleines wenig ansteigt, dann kann das kaum mit Exporten allein gedeckt werden. Und irgendwann werden wir sie besser verstehen die Chinesen und sie uns.
Wie sagt der Ruhrpottpoet Fritz Eckenga so treffend: "Der Ball ist rund und die Erde ist 'n Dorf. Die Welt passt in 'n Stadion....."
lieben Gruß
susa
Uns mag die chinesische Art mit unserem Lieblingsgetränk umzugehen nicht gefallen, wir mögen die wirtschaftliche und politische Entwicklung in China mit Skepsis sehen, wir halten die Dinge nicht auf und wenn sie "uns unseren Lafite" wegkaufen/trinken, dann sollen sie, es gibt noch viele andere schöne Weine und nun gehört Lafite eben zu all den anderen Dingen, die ich mir nicht leisten kann oder mag weil es in keinem Verhältnis steht.
Bordeaux war immer und ist ein Exportmarkt, der sich fix dorthin wendet, wo sein Wein am stärksten nachgefragt wird, die Strukturen sind darauf ausgelegt heute nach Russland und morgen nach China zu liefern. Während wo anders noch diskutiert wird, ob man seinem Topmanagement einen Kurs in chinesischen Wirtschaftsgepflogenheiten angedeihen lassen soll oder nicht, sind die schon da die Rothschilds, Moeuix and friends. Da kann man auch von lernen.
Ich befürworte sehr, dass sich europäische Winzer (Unternehmer) in China engagieren, denn wenn die Inlandsnachfrage dort nach Wein (Produkten) auch nur ein kleines wenig ansteigt, dann kann das kaum mit Exporten allein gedeckt werden. Und irgendwann werden wir sie besser verstehen die Chinesen und sie uns.
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Re: Neues aus China
mundschenk hat geschrieben:Besonders dekadent schien mir ein Artikel den ich vor ein oder zwei Jahren in einer Weinzeitschrift gelesen habe, wonach in den Szenebars von Shanghai ein Getränk namens „Moitié-Moitié“ ausgeschenkt wird, das zur Hälfte aus Chateau Petrus und zur Hälfte aus Chateau d`Yquem gemixt wird.
Peter
Ich dachte bisher, dass sich eben jener Cocktail zur Hälfte aus Petrus und zur Hälfte aus Cola zusammensetzt?
Naja, dann muss ich wohl die Rezeptur überdenken.
Viele Grüße,
Christoph
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Re: Neues aus China
susa hat geschrieben:Hat nicht Konrad Adenauer schon mal vor der "gelben Gefahr" gewarnt, genauso wie vor dem "Russ" und dann kam alles doch irgendwie anders. Ist also alles gar nicht so neu.
Uns mag die chinesische Art mit unserem Lieblingsgetränk umzugehen nicht gefallen, wir mögen die wirtschaftliche und politische Entwicklung in China mit Skepsis sehen, wir halten die Dinge nicht auf und wenn sie "uns unseren Lafite" wegkaufen/trinken, dann sollen sie, es gibt noch viele andere schöne Weine und nun gehört Lafite eben zu all den anderen Dingen, die ich mir nicht leisten kann oder mag weil es in keinem Verhältnis steht.
Hallo,
ich sehe das ähnlich. Klar gibt es im Moment Entwicklungen in der Weinwelt die uns überzogen und teilweise abstrus vorkommen, aber gleichzeitig bin ich ein bisschen konsterniert wenn ich sehe wie eben diese Entwicklungen diskutiert werden (also nicht nur hier, sondern auch in anderen Foren und Blogs). Da wird sehr schnell ein bestimmtes Feindbild konstruiert und eine unangenehme "ihr gegen uns" Mentalität. Die Zeiten ändern sich halt, und "wir" haben das Weinwissen auch nicht auf immer und ewig gepachtet
Grüße,
bordeauxlero
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Re: Neues aus China
kristof hat geschrieben:mundschenk hat geschrieben:Besonders dekadent schien mir ein Artikel den ich vor ein oder zwei Jahren in einer Weinzeitschrift gelesen habe, wonach in den Szenebars von Shanghai ein Getränk namens „Moitié-Moitié“ ausgeschenkt wird, das zur Hälfte aus Chateau Petrus und zur Hälfte aus Chateau d`Yquem gemixt wird.
Peter
Ich dachte bisher, dass sich eben jener Cocktail zur Hälfte aus Petrus und zur Hälfte aus Cola zusammensetzt?
Naja, dann muss ich wohl die Rezeptur überdenken.
Beide Rezepturen gehören sicherlich zumindest in China zu den urban legends. Szenebars in Shanghai wie der "Blue Frog" schenken sowas nicht aus, zumal Moitié-Moitié in Pinyin geschrieben kein richtiges Chinesisch ergibt. Das könnte allenfalls in einem regionalen Dialekt "Nicht wieder erwähnen" bedeuten.
Gruß, Grenache
There are 2 reasons for drinking: one is when you are thirsty to cure it, the other, when you are not thirsty to prevent it...prevention is better than cure.
Thomas Love Peacock
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Re: Neues aus China
mundschenk hat geschrieben:Besonders dekadent schien mir ein Artikel den ich vor ein oder zwei Jahren in einer Weinzeitschrift gelesen habe, wonach in den Szenebars von Shanghai ein Getränk namens „Moitié-Moitié“ ausgeschenkt wird, das zur Hälfte aus Chateau Petrus und zur Hälfte aus Chateau d`Yquem gemixt wird.
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Peter
Das klinkt spannend , werde ich mal in einer weniger finanziell belastenden Version probieren. Ich werde berichten.
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Deep And House
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Re: Neues aus China
Grenache hat geschrieben: zumal Moitié-Moitié in Pinyin geschrieben kein richtiges Chinesisch ergibt. Das könnte allenfalls in einem regionalen Dialekt "Nicht wieder erwähnen" bedeuten.
Gruß, Grenache
Ahoi,
jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte, dass heisst 50/50 auf Französisch und bezieht sich auf den Ursprung der beiden Cocktailpartner. (Allerdings spreche ich kein Französisch).
cheers
Felix
http://www.webweinschule.de – die Weinschule im Internet
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Re: Neues aus China
Nachem ich mal irgendwo anders gelesen habe, dieses Moité-Moité hätte Johnny Depp mit Kumpnanen in einem Pariser Hotelzimmer degustiert, da hieß es allerdings Panaché und danach hätte er noch eine Flasche 19ichweissnichtwievielundvierziger DRC aus der Flasche auf Ex geleert, bevor er dann das Zimmer verwüstete, denk ich auch, dass es wohl eher zu den urban legends gehört (sowohl was Herrn Depp angeht als auch die chinesischen Connaisseurs) - so nach dem Motto "und wenn's auch nicht stimmt, so ist's doch nett erfunden".
lieben Gruß
susa
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