Weingüter und die Corona-Pandemie

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Allegro
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von Allegro »

Wenn Müllens das Video dann auch zeitgleich dort einstellen, ist er entsprechend auch zu sehen ;)

Gerade habe ich einen aktuellen Artikel in der FAZ zum Thema entdeckt:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ ... 91615.html
Viele Grüße - Allegro
niers_runner
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von niers_runner »

Ein Bericht von Martin Kössler:

Die Corona-Krise hat auch etwas Gutes: Verkehr und Industrieproduktion ruhen. Das hat ungeahnte Konsequenzen, die Wissenschaftler aller Disziplinen noch lange beschäftigen werden: es gibt kaum noch Smog, die Luft ist klar und rein, die Feinstaubkonzentration auf historisch niedrige Werte gesunken, der Himmel kristallklar wie seit Jahrzehnten nicht mehr. So konnten viele Kinder in China zum ersten Mal in ihrem Leben den Sternenhimmel sehen und auch bei uns treffen aus ganz Europa Berichte ein, die über saubere Luft, klare Flüsse und phantastische Sicht staunen.

Unsere jüngste Tochter z. B. lebt in Südfrankreich. Sie berichtet von einem Blick über das Rhônetal, wie sie ihn noch nie hatte - und zeigt sich prompt betroffen über den Einfluß des Menschen auf seine Umwelt. Daniele Delaini von der Villa Calicantus, dem höchsten Weingut am Ostufer des Gardasees, schreibt uns: »We have to rethink everything! In one week without cars here the sky and air on lake Garda are so clean that people are amazed and shocked. We´ve been to Venice last week. Imagine, Waters in Venice canals are transparent! One week, Martin, just one week. That means we do have a huge impact. We have to use this break to re-think EVERYTHING!«

Unser Winzer Sylvain Liotard betreibt ein kleines Weingut auf 700 m Höhe in Savoyen, mitten in den französischen Alpen. Er schreibt uns (übersetzt): »Ich bin in meinem Tal hier aufgewachsen und genieße den Blick darauf jeden Tag, den ich im Weinberg stehe. Noch nie war der Blick so klar, die Luft so kristallin, so rein, wie in dieser vermaledeiten Corona-Krise. Noch nie sind uns Dreck und Smog in unserem Tal so bewußt geworden. Alle Bewohner unseres kleinen Dorfes sind schockiert darüber, was wir unserer Welt antun. Wir müssen jetzt handeln, so weiterzumachen wie bisher geht gar nicht!«

Die kommenden Tage ist Neumond. Genießen auch Sie den (kostenlosen) Blick in die Sterne, wie Sie ihn so schnell nicht wieder erleben werden. Zeigen Sie Ihren Kindern den Sternenhimmel so lange er noch so klar und hell zu erleben ist.

Den klaren Blick in die Sterne unterstützen wir mit einem Sternenhimmel-Paket von Winzern, deren Reben dem Himmel näher sind. Sie haben keine Probleme mit der natürlichen Gärung per Wildhefe, weil ihre Trauben in der klaren Luft der Höhe wachsen. Ein Paket, das in diesen denkwürdigen Tagen zu Gedanken über unser Tun anregen und zum Durchhalten in der Quarantäne animieren möchte. Es enthält drei Weine von steilen und hohen Lagen abseits der Ebenen, der Touristenströme und des Drecks der Zivilisation:

Einen so raren und leichten wie originell süßen Schaumwein aus Bugey in den französischen Alpen in den französischen Alpen, der unter nachtschwarzem Etikett Staunen macht und die Gedanken in den Frühling katapultiert, weil er an Erdbeeren mit Rhabarber erinnert.

Einen Weißwein aus Savoyen, der so kristallklar und rein über die Zunge geht, wie die Luft ist, in der er entsteht. Seine Trauben blicken auf die Fünftausender der Schweiz. Harmoniert hervorragend zu Geflügel und ersten Gemüsen der Saison.

Lilith, ein samtig dichter Meditations-Rotwein, gekeltert aus der Rebsorte Cinsault. Die steht hier am Rande der südfranzösischen Cevennen mit weitem Blick über das Languedoc. Winzerin Emmanuel Schoch hat ihn Lilith gewidmet: Unser Mond beschreibt eine Ellipse. Die hat zwei Brennpunkte, der eine ist unsere Erde, den anderen, leeren Brennpunkt bezeichnet man als den schwarzen Mond Lilith.

Wir wünschen einen klaren Blick, Geduld und Ausdauer. Genießen Sie die gute Luft und den Blick in den Sternenhimmel und denken Sie darüber nach, was wir tun können, um sie uns zu bewahren.

Herzliche Grüße aus Nürnberg im Namen aller Mitarbeiter

Beste Grüße

Peter
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austria_traveller
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von austria_traveller »

Ich weiß was du schreiben möchtest, trotzdem ist ein wenig Utopie dabei.
Das "Sternenhimmel-Paket" liefert der Kössler schließlich nicht mit dem Fahrrad aus - da ist ihm der Schwerverkehr dann doch ganz recht.
Und so hat halt jeder seine Befindlichkeiten, was ihm wichtig ist und was nicht.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
niers_runner
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von niers_runner »

Erstaunlich finde ich, wie schnell der Planet sich erholen kann, auch ohne Greta. ;)

Beste Grüße

Peter
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amateur des vins
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von amateur des vins »

niers_runner hat geschrieben:Erstaunlich finde ich, wie schnell der Planet sich erholen kann, auch ohne Greta. ;)
Du meinst, immer wenn man was für die Umwelt tun möchte, Viren verbreiten? :twisted:
Jetzt passiert halt das, was Greta (neben anderen) gefordert hat - aus anderen Gründen. Es hat nur kaum jemand auf sie gehört. Ein paar Viren, und schon spuren alle. Erschreckend, aber nicht überraschend.

Danke für das Exzerpt. Hättest Du da bitte einen Link? Im K&U-Blog finde ich's nicht.
Besten Gruß, Karsten
mixalhs
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von mixalhs »

Statt Spekulationen darüber zu beginnen, ob die aktuelle Krise eine schnelle Erholung des Planeten von den Umweltsünden der letzten Jahrzehnte bewirken kann, lasst uns doch bitte beim Thema bleiben, das da lautet

"Weingüter und die Corona-Pandemie"
Weinschlürfer
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von Weinschlürfer »

Die Familienweingüter werden vermutlich am stabilsten sein. So blöd es klingt.

Wenn dir die Weinberge gehören und vor allem die Familie im Betrieb arbeitet kann man auf Sparflamme schalten
und sich ne Weile retten. Selbst wenn am Ende nur 50% des Weines geerntet wird...
Das ist die eigentliche Stärke von Familienbetrieben.
Die Familie kann mal 1 Jahr auf Sparflamme schalten finanziell.
Falls nicht andere Dinge wie Hausbau etc. einen Liquiditätsfluss benötigen.

Bei laufenden Verpflichtungen und Krediten (junge Weingüter, expandierende Weingüter) sieht das natürlich schon ganz anders aus. Ebenso bei größeren Weingütern mit vielen Angestellten...
niers_runner
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von niers_runner »

amateur des vins hat geschrieben:
niers_runner hat geschrieben:Erstaunlich finde ich, wie schnell der Planet sich erholen kann, auch ohne Greta. ;)
Du meinst, immer wenn man was für die Umwelt tun möchte, Viren verbreiten? :twisted:
Jetzt passiert halt das, was Greta (neben anderen) gefordert hat - aus anderen Gründen. Es hat nur kaum jemand auf sie gehört. Ein paar Viren, und schon spuren alle. Erschreckend, aber nicht überraschend.

Danke für das Exzerpt. Hättest Du da bitte einen Link? Im K&U-Blog finde ich's nicht.

Hallo Karsten,
der Auszug stammt aus dem aktuellen K&U Newsletter, Flaschenpost 8.2020

Beste Grüße

Peter
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amateur des vins
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von amateur des vins »

Danke, Peter. Anscheinend ist der Newsletter wirklich nicht online (oder ich zu blöd), und die e-Mail habe ich diesmal (zu) schnell gelöscht.
Besten Gruß, Karsten
niers_runner
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Re: Weingüter und die Corona-Pandemie

Beitrag von niers_runner »

Karsten, ich könnte Dir die E-Mail weiterleiten. Bei Interesse die E-Mailadresse per PN senden.

Beste Grüße

Peter
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