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Rhone 2010

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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austria_traveller

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Re: Rhone 2010

BeitragMi 7. Nov 2012, 20:15

octopussy hat geschrieben:Aber die bewertet ja kaum einer der Profiverkoster.

Sei doch froh darüber! Sonst steigen auch hier wegen der PP die Preise ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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joern_ribu

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Re: Rhone 2010

BeitragMi 7. Nov 2012, 20:33

octopussy hat geschrieben:2010 war übrigens auch im Languedoc und Roussilon ein guter Jahrgang für Rotweine. Aber die bewertet ja kaum einer der Profiverkoster.


Nun, zumindest Parker, bzw. genauer gesagt David Schildknecht, publiziert alle zwei Jahre recht ausführlich und positiv über Languedoc und Roussillon. Zum 2010er Jahrgang hat er letztes Jahr in den Sommerausgaben im Juni und August schon was geschrieben, nächstes Jahr wird da sicher auch noch mal was kommen.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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Grenache

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Re: Rhone 2010

BeitragMi 7. Nov 2012, 23:45

UlliB hat geschrieben:Zwischenfrage von jemandem, der sich an der Südrhone nicht sonderlich gut auskennt: bekommen hier tatsächlich nur die dicken Geschosse (vulgo Blockbuster) hohe Parker-Bewertungen?


Nein, außer den aus meiner Sicht, meist gewaltig überladenen Sondercuvées, gibt es eben doch noch einige Produzenten, die ihr gesamtes Lesegut in einem einzigen Wein konzentrieren und damit von Anfang an angenehm zu trinken sind und nicht marmeladig, überladen wirken. Bei 15% sind die guten Ch9dP inzwischen alle angekommen, das geht aber in den hochkonzentrierten Weinen unter. Da steckt dann alles drin und bei sorgfältigem Ausbau sind da auch 99PP drin, wie z.B. bei 2010 Clos des Papes. Das sind wunderbare Weine, die einen klassischen Ch9dP repräsentieren, solche Weine liebe ich und trinke sie recht häufig. Einige Sondercuvées kaufe ich jährlich vor Ort, sei es bei Vinadea oder beim Produzenten, sie dienen nur zum Vergleich bezüglich Geschmack und Langlebigkeit. Bezüglich Clos des Papes habe ich Vergleichsmöglichkeiten durchgehend bis 1986, alle Weine sind noch ideal trinkbar. Paul Avril schüttete sich immer etwas eines gealterten Clos des Papes auf seine Erdbeeren beim jährlichen Treffen im Mai, eine geniale Kombination.

Gruß, Grenache
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Thomas Love Peacock
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octopussy

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 11:33

nougat hat geschrieben:Anstatt zu den Sonderabfüllungen Cuvee confiture prestige, greife ich lieber zu günstigeren 'Basis C9dP' Hat mir jemand Tipps zu trinkigen 2010ern?

Eine Alternative sind ja auch noch Côtes du Rhône Villages Weine, Vacqueyras, Rasteau, usw.

Ich habe leider sehr wenig Erfahrung mit der Reifeentwicklung/Fruchtphasen, etc. von Weinen von der südlichen Rhône. Aus Interesse habe ich gestern mal den 2010 Châteauneuf du Pape der Domaine Serguier, einem 6 ha Betrieb, der ca. die Hälfte seiner Ernte an Négociants verkauft, entkorkt. Mit knapp unter 20 Euro ist er für C9dP im moderaten Preisbereich. Trinkig würde ich den Wein allerdings nicht nennen wollen. Die 15 % Vol. riecht man nicht, man schmeckt sie allerdings ganz leicht. Die Nase finde ich durchaus attratktiv. Ich mag zwar insgesamt die Pfeffrigkeit und Dunkelwürzigkeit von Grenache nur mittelmäßig (deshalb trinke ich vielleicht auch lieber Cuvées aus dem Languedoc und Roussilon, da gibt es mehr Auswahl mit viel Syrah oder Carignan drin), aber interessant und angenehm ist die Nase des Serguier schon. Im Mund ist er mir dann aber etwas zu wuchtig. Die recht pralle Frucht, die versteckte likörig-kirschige Fruchtsüße im Hintergrund, die etwas grobkörnigen Tannine und der Alkohol machen mir zu schaffen. Mehr als zwei Gläser gehen davon nicht runter. Mit der Zeit besserte sich das zwar etwas, und ich setze Hoffnungen auf Tag 2 und 3, vielleicht sogar 4. Aber insgesamt habe ich doch Schwierigkeiten mit solchen Geschossen. Was soll man dazu überhaupt essen?

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Beste Grüße, Stephan
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Ollie

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 12:33

nougat hat geschrieben:Anstatt zu den Sonderabfüllungen Cuvee confiture prestige, greife ich lieber zu günstigeren 'Basis C9dP' Hat mir jemand Tipps zu trinkigen 2010ern?


Ich persoenlich sehe nicht, wie 15+ Vol-% ohne massiven Koerper versteckt werden koennen. In den heissen Lagen im Flusstal wird Grenache halt erst mit 16% potentiellem Alkohol richtig reif und nicht mit 13.5%, hohe Saeurewerte hin oder her. "Extreme Finesse" (Ulli) ist also immer sehr relativ. Viele Basiscuvees bleiben deshalb gerade in heissen Jahren auf der doch recht rustikalen Seite des Spektrums stehen oder sind eben zu alkoholisch.

Ausserdem kosten auch die Basis-CNDP immer noch richtig Geld. Ich wuerde sie meiden, denn sie liefern ausser dem Appellationsnamen keinen echten Mehrwert im Vergleich zu einem soliden Gigondas, zu den einschlaegigen Villages (falls Mourvedre unbedingt dabeisein muss) oder - gerade 2010 beachtenswert - zu den (kuehleren) Ventoux. Das bisserl "Terroir", das die Erzeugerhandschrift ueberlebt, kann man naemlich in der Pfeife rauchen.

Nochmal den Faden aufgreifend, den Ulli bzgl. der Blockbusters ansponn: Grenache hat im Prinzip recht; es sind wirklich die Sondercuvees, die parkerisiert sind. Allerdings war in C9dP wirklich die Henne (die Supercuvee) zuerst da war, bevor das Ei (Parker) folgte - mit knapp 10 Jahren Versatz.

Cheers,
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Grenache

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 13:04

...und die Hennen wurden dann bezogen auf das Ei aufgeplustert, ein mords Geschäft über den großen Teich. Aber auch hier gibt es ja auch inzwischen viele, die die Punkte kaufen und nicht den Wein.

Gruß, Grenache
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Thomas Love Peacock
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Ollie

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 13:35

Punkte kaufen? Statt Wein?! Aber ich doch nicht! Ist doch Parkers Problem, dass er meinen Geschmack teilt, nicht meins. :roll:

Cheers,
Ollie
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Moulis

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 18:05

Nun ist ja auch nicht jeder von Parker hoch bewertete C9dP ein Monster.
Ausserdem liebe ich persönlich diese wuchtige, aber eben nicht vordergründigen Weine.
Der Janasse VV 2006 z.B. ist extrem lecker.
Kommt eben auf die Tagesform an. Mal darf es wuchtig sein, mal eher filigran.
Heute sind bei mir jedenfalls noch mal 2 Pakete 2010er angekommen. 8-)
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Ollie

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 19:17

Moulis hat geschrieben:Nun ist ja auch nicht jeder von Parker hoch bewertete C9dP ein Monster.


Das haengt vom jeweiligen, sehr eigenen Verstaendnis von "Monster" ab. Als Chambolle-Fan kann ich dir bestaetigen, dass alle Parker-CNDPs untrinkbare Brummen sind, dass mein Durif-Herz mir aber sagt: "Finger weg von der duennen Ploerre!" :lol:

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Moulis

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Re: Rhone 2010

BeitragDo 8. Nov 2012, 20:25

Chambolle kam mir u.a. bei dem Bergriff filigran in den Sinn. :mrgreen:
Ich mag beides gerne, ist stimmungsabhängig.
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