Ferraton
Verfasst: Mo 22. Feb 2016, 21:27
Ich mag Rhône-Weine, auch die weißen. Wirklich! Der Lirac Reine des Bois von der Domaine de la Mordorée z.B., den mag ich wirklich gerne. Saint-Péray oder Hermitage von der Cave de Tain, immer wieder gerne. Hermitage von Chave: ein Highlight, once in a lifetime! Auch Südfranzosen mit "klassischen Rhône-Cépages" mag ich wirklich gerne. Auch und gerade die kräuterige Herbheit, die die Roussanne hineinbringt.
Voller Vorfreude orderte ich also Einzelflaschen
Ich habe die beiden jetzt über drei Tage begleitet, und ich verstehe diese Weine überhaupt nicht. Beide beginnen rebsortentpisch (beide 50/50 Marsanne und Roussanne): Keine überbordende Frucht, etwas oxidativ-kräuterig-herb. So weit, so gut. Dann der Abgang:
Und hier werden beide im Abgang von einer sehr merkwürdigen Bitternote "zu Schanden dominiert", die ich einfach nicht verstehe. Der Emitage puffert das durch seinen größeren Extrakt noch ab; beim Saint-Joseph ist es ganz penetrant. Roussanne kenne ich, ok. Ich bilde mir auch ein, nachvollziehen zu können, wenn ganze Trauben vergoren werden ("whole bunches", hier der Fall). Hier aber finde ich eine ganz fiese Bitternote, die mich an keine dieser Varianten erinnert. Nicht grün, eher metallisch, fast "bleiern" (nicht, dass ich besonders viel Blei konsumiere ). Ich habe mich gefragt, ob es sich eventuell um den geheimnisvollen Schwefelböckser handeln könnte, den ich noch nie eindeutig identifizieren konnte. Aber eine Schwefel-Assoziation kommt auch nicht auf. Oder ob besonders viele Phenole diese Eigenart hervorrufen. Oder...
Daher meine Frage: Weiß einer von Euch, ob Ferraton irgendetwas "Besonderes" machen, was diese Bitternote erklären könnte?
Jedenfalls kann ich klar sagen: Für den Preis definitiv nicht. Und bei dieser Erfahrung auch für keinen anderen Preis.
edit:
An Tag 1 und 2 war diese Bitternote so penetrant, dass ich mich echt überwinden musste. Heute, am 3. Tag, ist sie so weit abgemildert, dass ich bereit wäre sie durchgehen zu lassen - ohne dass ich großen Genuss verspürt hätte.
Voller Vorfreude orderte ich also Einzelflaschen
- Saint-Joseph Les Oliviers 2012 und
- Ermitage Le Reverdy 2012,
Ich habe die beiden jetzt über drei Tage begleitet, und ich verstehe diese Weine überhaupt nicht. Beide beginnen rebsortentpisch (beide 50/50 Marsanne und Roussanne): Keine überbordende Frucht, etwas oxidativ-kräuterig-herb. So weit, so gut. Dann der Abgang:
Und hier werden beide im Abgang von einer sehr merkwürdigen Bitternote "zu Schanden dominiert", die ich einfach nicht verstehe. Der Emitage puffert das durch seinen größeren Extrakt noch ab; beim Saint-Joseph ist es ganz penetrant. Roussanne kenne ich, ok. Ich bilde mir auch ein, nachvollziehen zu können, wenn ganze Trauben vergoren werden ("whole bunches", hier der Fall). Hier aber finde ich eine ganz fiese Bitternote, die mich an keine dieser Varianten erinnert. Nicht grün, eher metallisch, fast "bleiern" (nicht, dass ich besonders viel Blei konsumiere ). Ich habe mich gefragt, ob es sich eventuell um den geheimnisvollen Schwefelböckser handeln könnte, den ich noch nie eindeutig identifizieren konnte. Aber eine Schwefel-Assoziation kommt auch nicht auf. Oder ob besonders viele Phenole diese Eigenart hervorrufen. Oder...
Daher meine Frage: Weiß einer von Euch, ob Ferraton irgendetwas "Besonderes" machen, was diese Bitternote erklären könnte?
Jedenfalls kann ich klar sagen: Für den Preis definitiv nicht. Und bei dieser Erfahrung auch für keinen anderen Preis.
edit:
An Tag 1 und 2 war diese Bitternote so penetrant, dass ich mich echt überwinden musste. Heute, am 3. Tag, ist sie so weit abgemildert, dass ich bereit wäre sie durchgehen zu lassen - ohne dass ich großen Genuss verspürt hätte.