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Re: Gigondas

BeitragVerfasst: Fr 18. Nov 2022, 22:42
von Gaston
Hallo,

Rhone ist ja eigentlich so gar nicht meine Baustelle, aber diesen Wein finde ich doch einigermassen interessant, und das obwohl es sich um einen preiswerten Basiswein handelt.

Die Rede ist vom [i][b][b][i]Little James Basket Press rouge[/i][/b][/b][/i] vom ja offenbar nicht ganz schlechtem Weingut St. Cosme.
Zwei Besonderheiten: Es ist immer eine Jahrgangscuvee nach dem Solera-Verfahren, und der Wein hat einen Schraubverschluss - was mich positiv ueberrascht.

Geschmacklich ist das eigentlich ein Stil, von dem ich mich laengst verabschiedet habe - pralle, satte, reife Frucht an der Grenze zu fett, aber gerade noch so die Kurve kriegend. 14% alc, ziemlich dicht, dabei doch weich, aber dennoch frisch. Posiitiv faellt auf, dass hier nichts kuenstlich oder "nuttig" ist, sondern bei aller plakativen Wucht alles natuerlich wirkt. Einfach gut gemacht. Regelmaessig moechte ich das nicht, aber so zwischendurch mal, warum nicht. Preislich sind wir hier bei ca. 8 Euro im Handel, das finde ich sehr sehr fair.

Re: Gigondas

BeitragVerfasst: Sa 19. Nov 2022, 22:33
von Dilbert
Heute Abend zur Pizza zwei Kandidaten von der südlichen Rhone:

Santa Duc, Gigondas Tradition, 2007

Domaine Brusset, Gigondas Les Hauts de Montmirail, 2010

Beide Weine waren auf ihre Weise noch sehr schön zu trinken. Sehr rund und harmonisch, abgeschmolzene Tannine, warme dunkle Früchte. Sehr kräftig - insbesondere der Santa Duc aus warmem Jahrgang.

Ich bin ehrlich: ich trinke das ab und zu mal ganz gerne aber inzwischen mag ich die etwas kühleren reinen Syrah von der nördlichen Rhone lieber. Oder auch die junge Generation aus den Corbières. Das sind Weine aus den gleichen Rebsorten (Grenach, Syrah, Mourvedre und Cinsault), die aber ganz anders ausgebaut werden. Fruchtiger, frischer und mit mehr Finesse - unfiltriert, ungeschönt - ungeheuer trinkanimierend. Dagegen wirken die traditionellen Gigondas eher schwerfällig.

Gruß,
Jochen

Re: Gigondas

BeitragVerfasst: Di 1. Aug 2023, 21:13
von Bernd Schulz
An diesem vergleichsweise sehr kühlen 1. August befindet sich nach längerer Zeit mal wieder ein Roter von der südlichen Rhone im Glas:

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Meine Begeisterung hält sich in Grenzen; der "Les Amis" präsentiert sich als Basiswein durchaus ordentlich, aber in der Preisklasse von um die 10 Euro habe in den letzten Jahren viele deutlich spannendere Rote (vor allem aus dem Burgenland!) getrunken. Dass PdP so etwas als "Coup de Coeur" auszeichnet, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn in der Mitte weist die ganze Angelegenheit gemäß meiner Wahrnehmung ein großes Loch auf. Da herrscht gähnende Leere.

Um es mit Erich zu sagen ;) : "Nachkauf 1 von 3".

Re: Gigondas

BeitragVerfasst: Di 1. Aug 2023, 22:09
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Um es mit Erich zu sagen ;) : "Nachkauf 1 von 3".


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Re: Gigondas

BeitragVerfasst: So 24. Mär 2024, 11:17
von Rotundweiss
Moin zusammen,

gestern gab es zum Hirschgulasch die letzte Flasche Santa Duc - Les Hautes Garrigues 2010.
Allerbeste Korkqualität, null Durchdringung, praktisch wie neu !
Optisch (und auch geschmacklich) keinerlei Alterstöne; das Zeugs scheint reifen zu können !
Solo wäre der Wein für mich (erwartungsgemäß) ein No-go gewesen, ist C9dP & Gigondas
aufgrund seiner Süße und Alkohollast (15,5% !) so gar nicht mein Baustelle.
Jedoch: Zum Hirschgulasch konnte ich mir kaum einen Wein vorstellen, der besser gepasst hätte.
Parker gab seinerzeit 97 Punkte ! Zum Essen waren´s für mich 91 und solo deren 5 weniger.
Aber wer so ´was mag, warum nicht !?

Schönen Sonntag,
Georg