Re: Korsika
Verfasst: Sa 14. Jul 2018, 17:31
Hallo,
vor einigen Wochen war ich wieder vor Ort und habe auch die Domaine de Granajolo besucht. Die Domaine liegt wenig nördlich von Porto Vecchio. Angebaut werden die Rebsorten Niellucciu, Sciaccarellu und Vermentinu, seit 1987 mit Bio-Zertifizierung.
Die Anbaufläche der Domain kann man in etwa in der Mitte des Bildes sehen. In dem brachen Bereich wird neu bestockt. Die Herkunftsbezeichnung is AOC Vins de Corse - Porto Vecchio. Neben der Domaine de Granajolo mit ca. 100.000 Flaschen jährlich gibt es in dieser Appelation noch die Domaine de Torraccia (ca. 200.000 Flaschen). Einen Weinberg der Domaine de Torraccia kann man rechts im Bild auf der Hügelkette erahnen. Weiter gibt es noch das Weingut Fior di Lecci. Das sind dann meines Wissens auch schon alle wesentlichen Erzeuger, ich meine mal gelesen zu haben, dass etwa 400.000 Flaschen jährlich in der Appelation gemacht werden.
Bei den Böden handelt es sich um Granit-Böden. Die Weine sind deshalb m. M. auch deutlich von den Weinen von Kalksteinböden in Patrimonio zu unterscheiden. Ich finde sie insgesamt in der Regel körperärmer und rustikaler, was ich aber durchaus schätze. Häufiger auch eine lebhafte, fruchtige Säure bei den roten.
Die Weine der Domaine de Granajolo werden von der sympathischen Winzerin Gwenaële Boucher gemacht. Ihr Eltern, Monika und André Boucher, haben das Weingut 1974 gegründet. Monika stammt aus Deutschland und deshalb spricht neben ihr, auch Gwenaële fließend deutsch.
Es gibt jeweild die Cuvée Tradition und die Cuvée Monika in weiß, rot und rose. Einige Vetreter habe ich in den letzten Wochen getrunken:
Bei den Weinen wird Wert auf unverfälschte Sorten- und Regionstypizität gelgt. Mit Preisen von unter 9€ bekommt man hier einen schönen Gegenwert und vor allem auch einen unkomplizierten Einblick in die Gebietstypizität von Weinen vom Granitboden aus dem südlichen Korsika.
Persönlich sehe ich die etwas frischere und leichtere Cuvée Tradition vorne. Es gibt etwas gehobener auch noch den Le J in weiß und rot, der im Holzfass ausgebaut wird, was in Korsika eher die Ausnahme als die Regel ist. Ich konnte nur den roten 2014er aus Niellucciu probieren, der Wein hatte eine prägnante Mentholnote, die laut der Winzerin von der Fasslagerung kommt. Den wollte ich aber noch etwas liegen lassen.
2018 war in Porto Vecchio ein ziemlich feuchtes Frühjahr, weshalb der Weinberg an vielen Stellen einer Blumenwiese ähnelt.
Grüße, Josef
vor einigen Wochen war ich wieder vor Ort und habe auch die Domaine de Granajolo besucht. Die Domaine liegt wenig nördlich von Porto Vecchio. Angebaut werden die Rebsorten Niellucciu, Sciaccarellu und Vermentinu, seit 1987 mit Bio-Zertifizierung.
Die Anbaufläche der Domain kann man in etwa in der Mitte des Bildes sehen. In dem brachen Bereich wird neu bestockt. Die Herkunftsbezeichnung is AOC Vins de Corse - Porto Vecchio. Neben der Domaine de Granajolo mit ca. 100.000 Flaschen jährlich gibt es in dieser Appelation noch die Domaine de Torraccia (ca. 200.000 Flaschen). Einen Weinberg der Domaine de Torraccia kann man rechts im Bild auf der Hügelkette erahnen. Weiter gibt es noch das Weingut Fior di Lecci. Das sind dann meines Wissens auch schon alle wesentlichen Erzeuger, ich meine mal gelesen zu haben, dass etwa 400.000 Flaschen jährlich in der Appelation gemacht werden.
Bei den Böden handelt es sich um Granit-Böden. Die Weine sind deshalb m. M. auch deutlich von den Weinen von Kalksteinböden in Patrimonio zu unterscheiden. Ich finde sie insgesamt in der Regel körperärmer und rustikaler, was ich aber durchaus schätze. Häufiger auch eine lebhafte, fruchtige Säure bei den roten.
Die Weine der Domaine de Granajolo werden von der sympathischen Winzerin Gwenaële Boucher gemacht. Ihr Eltern, Monika und André Boucher, haben das Weingut 1974 gegründet. Monika stammt aus Deutschland und deshalb spricht neben ihr, auch Gwenaële fließend deutsch.
Es gibt jeweild die Cuvée Tradition und die Cuvée Monika in weiß, rot und rose. Einige Vetreter habe ich in den letzten Wochen getrunken:
Bei den Weinen wird Wert auf unverfälschte Sorten- und Regionstypizität gelgt. Mit Preisen von unter 9€ bekommt man hier einen schönen Gegenwert und vor allem auch einen unkomplizierten Einblick in die Gebietstypizität von Weinen vom Granitboden aus dem südlichen Korsika.
Persönlich sehe ich die etwas frischere und leichtere Cuvée Tradition vorne. Es gibt etwas gehobener auch noch den Le J in weiß und rot, der im Holzfass ausgebaut wird, was in Korsika eher die Ausnahme als die Regel ist. Ich konnte nur den roten 2014er aus Niellucciu probieren, der Wein hatte eine prägnante Mentholnote, die laut der Winzerin von der Fasslagerung kommt. Den wollte ich aber noch etwas liegen lassen.
2018 war in Porto Vecchio ein ziemlich feuchtes Frühjahr, weshalb der Weinberg an vielen Stellen einer Blumenwiese ähnelt.
Grüße, Josef