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Korsika

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragSo 30. Jun 2019, 17:43

Hallo,

hier meine ersten Eindrücke zum Jahrgang 2018 auf Korsika. Wie in den meisten Teilen Europas, war es auch in Korsika ein sehr heißer Sommer. Der Frühling war feucht, kann man z.B. an diesem Foto, im Mai geschossen, von den Reben der Domaine Granajolo sehen. Kräftiger Grasbewuchs.

Granajolo Mai 2018.JPG
Domaine de Granajolo - Mai 2018


Die Winzer hatten in Korsika mit hohem Auftreten von Mehltau zu kämpfen. Erst im Juli fing der Sommer so richtig an. Die Lese erfolgte etwas früher als gewöhnlich, aber wieder später als der Jahrgang 2017 (der meiner Meinung nach sehr durchwachsene Resultate erzeugt hat).

Die optimale Reife vom Vermentino abzupassen, war wohl nicht ganz einfach. Das Ergebnis ist ein recht heterogener Jahrgang, in Bezug auf die weißen Vermentino. Hoher Alkohol und Extrakt, niedrige Säure und fehlende phenolische und aromatische Reife ist hier oft ein Problem. Diese Risiken auszubalancieren war die Herausforderung. Mich erinnert das durchaus auch an 2018 in Deutschland.

Hier die zuletzt getrunkenen einfachen Weißen aus 2018, in der Reihenfolge zuerst die am schwächsten empfundenen, zuletzt die besten. Alle im Bereich von 8 - 14€.

1. Domaine Saparale blanc - Corse Sartene 2018

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Zwar ist ein schlanker Wein entstanden, leider fehlt der Säure die Frische, um ein leichtes Vergnügen daraus zu machen. Auch aromatisch nicht so richtig sauber.

2. Domaine de Tannella - Cuvée Alexandra blanc - AOP Corse Figari 2018:

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Auch noch einigermaßen schlank, aber auch hier zu säurearm. Ohne merkliche Gerbstoffe, die stattdessen etwas Struktur verleihen könnten, oder die Säurewirkung unterstützen.

3. Clos Fornelli blanc - AOP Corse 2018:

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Eine schöne Nase, dafür zu säurearm und ein Extrakt, dem die aromatische Intensität nicht ausreichend entgegensteht.

4. Antoine-Marie Arena - San Giovanni blanc - Appellation Patrimonio Protégée 2018:

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Angesichts der Reputation des Erzeugers überraschend schwach. Hier ist zwar die Säure frisch und vorhanden, weiß aber nicht, den relativ extraktreichen Körper zu balancieren und zu strukturieren. Die Gerbstoffe, die sich gerne in einer Bitternote zeigen, mochte ich auch nicht verorten.

5. Domaine de Granajolo - Cuvée Tradition blanc - AOP Corse Porto-Vecchio 2018:

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Hier passen die Gerbstoffe, die aromatische Intensität und die Säure gut zusammen. Was noch etwas über das Ziel hinaus schießt ist das Volumen, der Extrakt und die Säure. Der Wein erinnert mich damit an viele einfache Weißweine aus Deutschland in 2018. Das war bei diesen auch häufig mein Problem.

Angesichts des Preises finde ich das Ergebnis aber doch recht in Ordnung.

6. Domaine D'Alzipratu - Fiumeseccu blanc - Corse Calvi 2018:

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Zwar nicht übermäßig komplex, aber eine gute Harmonie eingestellt.

7. Domaine Fiumicicoli - Corse Sartene blanc 2018:

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Hier wurde der Jahrgang für meinen Geschmack gut umgesetzt.

8. Enclos des Anges - Semper Fidelis blanc - AOP Corse Calvi 2018:

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Den 2017er habe ich recht breit in Erinnerung. Hier ist es deutlich besser gelungen. Auf den ersten Schluck ein schöner, leichter Sommerwein. Darüber hinaus aber noch ein Mehr an Feinheit, Klarheit und Harmonie.

Bei den roten Rebsorten soll der Niellucciu wohl eine schöne phenolische Reife besitzen. Reinsortig habe ich noch keinen aus 2018 getrunken. Der Sciaccarellu hingegen hat m.M. nach auch das Problem eines sehr hohen Zuckergehalts. Zur Erntezeit Anfang September waren die Säurewerte zwar noch typisch, der zu dem Zucker korrespondierende Alkoholwert mit 15 - 15.5% ca. 2 Vol% aber höher als gewöhnlich.

Das schlägt sich m.M. nach in diesem Rotwein auch negativ nieder.

Domaine D'Alzipratu - Fiumeseccu rouge - Corse Calvi 2018:

Bild

Das ist ein fruchtbetonter Rotwein, der leicht gekühlt getrunken wird. Die gibt es in Korsika häufiger. Selbst bei gut gelungenen ist das nicht wirklich meine Vorliebe. Mit dem penetranten Erdbeeraroma und der Saftigkeit für mich nicht herunter zu bekommen.

Grüße, Josef
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Michl

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 18:16

Josef hat mir im Zuge unserer Korsen-Probe großzügigerweise einen Rotwein zukommen lassen, den ich gerade im Glas habe. Der Wein ist mein erster Rotwein aus Korsika, die Rebsorte ist mir völlig unbekannt. Ich hoffte auf einen möglichst leichten Landwein, wie man ihn in guten Pizzerien als vino de la casa bekommt, da ich Südfranzosen in aller Regel nicht mag (zumindest nicht die einfachen Weine). Tatsächlich ist das ein leichter Wein, der heute wunderbar zu selbstgemachter Pasta (puttanesca) passte, sicherlich aber auch zum herzhaften Vesper eine gute Figur abgibt. Allenfalls eine Umdrehung weniger, wäre noch schöner.
Josef, herzlichen Dank noch einmal für den Wein!

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Viele Grüße

Michl
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 18:30

Michl hat geschrieben:Josef, herzlichen Dank noch einmal für den Wein!

Ich hoffe, dass du ehrlich und nicht höflich warst. :lol:
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Bernd Schulz

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 18:36

Michl hat geschrieben:Josef hat mir im Zuge unserer Korsen-Probe großzügigerweise einen Rotwein zukommen lassen...


In dem Paket an Ralf und mich soll auch noch ein korsischer Rotwein gelegen haben. Wir möchten ihn natürlich demnächst zusammen vernichten und warten noch auf eine Gelegenheit dazu. Mein besonderer Dank geht aber auch schon mal an Josef! Handelt es sich denn um den gleichen Wein?

Herzliche Grüße

Bernd
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 18:48

Bernd Schulz hat geschrieben:
Michl hat geschrieben:Josef hat mir im Zuge unserer Korsen-Probe großzügigerweise einen Rotwein zukommen lassen...


In dem Paket an Ralf und mich soll auch noch ein korsischer Rotwein gelegen haben. Wir möchten ihn natürlich demnächst zusammen vernichten und warten noch auf eine Gelegenheit dazu. Mein besonderer Dank geht aber auch schon mal an Josef! Handelt es sich denn um den gleichen Wein?

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

nein, ist ein anderer. Aber auch was recht einfaches.

Oh je, hoffentlich fühlen die ohne Rotwein sich nicht zurückgesetzt: Allegro, Oswald, ich hatte mir gemerkt, dass ihr keinen Rotwein trinkt. Bei Kle war das Paket schon unterwegs, als ich realisiert habe, dass ich mehr Flaschen aus dem Urlaub mitgebracht habe, als ich werde trinken können.

Grüße, Josef
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Michl

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 18:53

stollinger hat geschrieben:Ich hoffe, dass du ehrlich und nicht höflich warst.


Absolut! Er gefällt mir tatsächlich, aber ich trinke ihn auch fast mit Weißweintemperatur, was ihm gut tut. Der Wein ist sicherlich nicht "sehr gut" (85-89 P), das will er aber auch nicht sein (ganz im Gegensatz zu unserem Probenwein, der Geltungsbedürfnis zeigte), das ist ein einfacher, grundehrlicher Wein, der einmal mehr zeigt, dass die Qualität sich erst im konkreten "setting", und v.a. im Bezug zur Speise zeigt. Wer will schon bspw. zum herzhaften Wurstvesper eine hochwertigen Rotwein trinken? Hier passen, wenn es rot sein soll, bspw. bei Blutwurst, Saumagen, etc. wunderbar einfache Lemberger oder Trollinger (Spätburgunder eher nicht). Und dein roter Korse hat heute wunderbar zur Schärfe, den Sardellen und den Kapern gepasst.
Viele Grüße

Michl
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OsCor

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Re: Korsika

BeitragSo 14. Jul 2019, 20:11

stollinger hat geschrieben:Oh je, hoffentlich fühlen die ohne Rotwein sich nicht zurückgesetzt: Allegro, Oswald, ich hatte mir gemerkt, dass ihr keinen Rotwein trinkt.
Hallo Josef, so ist es. Ich vertrage tatsächlich Rotwein nicht besonders gut. Da wäre es schade gewesen…

Gruß
Oswald
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragFr 26. Jul 2019, 16:13

Hallo,

noch eine Verkostung aus dem zurückliegenden Urlaub. Domaine Giacometti - Cru des Agriate 2017 - Patrimonio rouge.

Die Reben der Domaine liegen in der Desert des Agriate im Bereich des Tenda-Massif. Dieser Bereich liegt westlich von Saint-Florent und gehört zur Appellation Patrimonio, unterscheidet sich geologisch deutlich vom restlichen Patrimonio.

Während weite Teile von Patrimonio in den oberen Gesteinsschichten aus Schiefer (Schistes-lustrés) und kalkhaltigen Sedimentgesteinen bestehen, herrscht im Bereich des Tenda-Massif Granit vor. Wenn ich das richtig verstehe, hat sich während der Bildung der Alpen das heute nordöstliche alpine Korsika über Teile des Granit-Sockels des variszischen Korsikas (corse hercynienne) geschoben. Dabei hat sich der Granit in diesem Bereich teilweise auch metamorph verformt. Später wurde dieses Granitgestein durch Erosion und Tektonik wieder freigelegt.

Hier kann man sich das einigermaßen anschaulich ansehen, im Nordosten das alpine Korsika, im Westen das variszische Korsika (corse hercynienne). Dazwischen im Norden (TE) das Tenda-Massif.

https://www.researchgate.net/figure/2-C ... _323675515

Kann man das schmecken? Keine Ahnung, ob es wirklich am Boden liegt, aber blind hätte ich den Wein nicht in Patrimonio verortet. Auch wenn Patrimonio geschmacklich und von den Böden recht divers ist, hat er doch deutlich mehr Nähe zu anderen korsichen Appellationen mit Granitboden:

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Schon ein ziemliches Dickschiff. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Frucht sich noch zurücknimmt, man sollte dem Wein noch Zeit geben. So wirklich meine Vorlieben trifft er aber nicht.

Grüße, Josef
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragFr 2. Aug 2019, 16:43

Hallo,

zuletzt zwei Weine von der Domaine Leccia - Patrimonio im Glas gehabt. Die Domaine ist nicht mit Yves Leccia zu verwechseln. Yves Leccia hat sich 2004 vom Famillienweingut abgespalten, mit Reben seines Vaters und zugekauften Flächen. Die Domaine Leccia wurde und wird von Annette Leccia geführt. Bis 2015 war Nicolas Mariotti Bindi Kellermeister und hat neben dem Wein der Domaine Leccia auch seinen eigenen Wein im Weingut ausgebaut.

Seit 2015 ist der Sohn von Yves Leccia, Lisandru Leccia, nun in der Domaine Leccia verantwortlich für die Vinification und betreibt das Weingut zusammen mit seiner Tante Annette Leccia. Nicolas Mariotti Bindi ist nun raus aus der Domaine Leccia, er hat nun seinen eigenen Keller.

Der weiße, reinsortige Vermentino von 2014 stammt somit noch aus der Hand von Nicolas Mariotti Bindi:

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Der Wein gefällt mir. Noch keine wirklichen Reifezeichen, immer noch recht frisch. Eher ein Schwergewicht, kraftvoll, aber mit genug Spannung um nicht fett zu wirken. Ich denke, auch als Essensbegeleiter recht geeignet.

Der Rote aus 2016, reinsortiger Niellucciu, stammt hingegen von Lisandru Leccia:

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Der ist noch recht frisch, lebhaft und jung. Braucht noch Zeit, ich bin aber guter Hoffnung, dass er sich schön entwickeln wird.

Letztes Jahr hatte ich den Roten aus 2014, der war vielleicht etwas voller, die Frucht etwas reifer, aber m.M. nach stilistisch recht ähnlich. Beide fallen durch einen sehr schöne, klare Frucht auf.

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Insgesamt, finde ich, sind die Wein der Domaine Leccia vom Typ voll und auch etwas reifer als andere Weine aus Patrimonio und Korsika. Dennoch sind sie nicht südeuropäisch schwer, immer noch frisch und spannungsvoll. Ein wesentlicher Wandel unter der neuen Leitung ist mir bislang nur in den Preisen aufgefallen, die haben leider zugelegt.

Interessant finde ich die geologische Karte auf der Homepage:

http://www.domaine-leccia.com/le-domain ... et-climat/

Viele Reben liegen im schieferhaltigen Teil von Patrimonio.

Grüße, Josef
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stollinger

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Re: Korsika

BeitragDi 6. Aug 2019, 16:37

Hallo,

im letzten Urlaub habe ich auch einen Ausflug in die Appellation Figari gemacht, ich wollte zwei Winzer besuchen, leider konnte ich sie nicht finden bzw. antreffen. Um nicht ganz mit leeren Händen wieder da zu stehen, bin ich noch beim Verkaufsstand der Domaine de Tanella vorbei.

Weine der Domaine de Tanella habe ich immer mal wieder getrunken, jedoch bevor ich begonnen habe Aufzeichnungen zu machen. Sind m. M. aber auch keine Weine, die einen bewegen, groß Aufzeichnungen zu machen.

Die Appellation Corse - Figari liegt ganz im Südosten der Insel und umfasst (Stand 2017) 124 ha Rebfläche. Die Domaine de Tanella stellt dabei die größte Fläche. Laut Angaben im Gespräch 100 ha, in dieser Quelle 72 ha:

http://www.crvi.corsica/wp-content/uplo ... eral-1.pdf

Hinter dem Link findet man, dass die Appellation Figari im variszischen Korsika liegt und es sich geologisch um Alkali-Granit handelt, in Teilen der Appellation jedoch um quartäres Schwemmland. In diesem Schwemmlandbereich liegen die Reben der Domaine de Tanella (ganz im Südwesten, die Rebflächen sind schwarz umrandet/schraffiert).
Darin unterscheidet sich die Domaine de Tanella von den anderen acht Winzern der Appellation. Die Böden sind wohl recht divers: L’appellation présente une mosaïque de différents types de sols.
Die zweitgrößte Rebfläche in Figari besitzt die Domaine Petra Bianca im Südosten. Drittgrößtes Weingut ist Clos Canarelli im Norden. Da befinden sich auch die Rebflächen der übrigen Winzer.
Gegenüber den meisten Bereichen der Insel ist Figari im Sommer und im Herbst noch etwas wärmer. Verfügt jedoch wegen der Nähe zum Meer und den Bergen über einen großen Tag-Nacht-Temperaturunterschied.

Tanella 1.JPG

Die Reben mit Schläuchen zur Tröpfenbewässerung. In Korsika eher ungewöhnlich, außerhalb des Sommers fällt recht viel Regen.

Tanella 2.JPG

Falls die genau Lage noch interessiert: https://www.google.com/maps/place/41%C2 ... d9.0891794

Im April 2017 kam es in der Appellation Figari zu Spätfrost! Die Domaine de Tanella hat ungefähr 30% Verluste hinnehmen müssen.

Zuletzt habe ich vier Rotweine der Domaine getrunken.

Die rebsortenreinen Weine aus Carcaghjolu Neru und Minustellu wurden 2018 das erste Mal bereitet. Die Reben sind neu angelegt und es war die erste Ernte. Am besten leicht gekühlt zu trinken.

Domaine de Tanella - Carcaghjolu 2018

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Wie Michl schreibt, handelt es sich um einen einfachen (Vesper)-Wein. Ich finde ihn eher kräftig extrahiert, da der Wein aber nicht besonders konzentriert ist, führt das nicht groß merklich zu unangenehmen Geschmacksnoten. Ebenso empfinde ich dadurch die doch recht exponierte Fruchtaromatik nicht zu übertrieben.

Etwas besser fand ich den Domaine de Tanella - Minustellu 2018

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Bei einer Blindverkostung hätte ich den vom Geruch her direkt ins Languedoc auf einen Schieferboden gesteckt. Ich verbinde damit etwas metallisch-speckig-rauchiges. So viel also zu meinem Terroir-Wissen :D . Schiefer gibt es in Figari definitiv nicht. Um mein Wein-Weltbild nicht komplett zu zertstören, rede ich mir jetzt ein, es muss an der abgestrahlten Hitze vom Schiefer und der Hitze in Figari liegen... :?

Insgesamt jedenfalls ein einfacher, angenehm ungekünstelter und authentischer Wein.

Nicht wirklich mein Fall ist Domaine de Tanella - Clos Marc-Auréle 2016

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Die Rebsorte Sciaccarellu hat recht wenige Gerbstoffe, viel Säure und ein charakteristisches Aroma nach Erbeeren. Wenn der zu reif geerntet wird, oder zu fruchtig ausgebaut wird, kann das richtig fies werden.

Dann noch Domaine de Tanella - Cuvée Alexandria 2016

Bild

Wenn auch modernes Holz und leicht aufgehübscht wirkend, deutlich als korsischer Wein zu erkennen. Der Korken war schon recht durchgeweicht und eher kurz. Deswegen und insgesamt, sind die vorgestellten Weine keine Weine, die von Lagerung groß profitieren bzw. dafür ausgelegt sind.

Die Weine der Domaine kann man unfallfrei für einen fairen Kurs auf der Insel trinken. Wegen der hohen Stückzahl sind sie eigentlich in jedem Supermarkt verfügbar. Wirklich Sinn, sich außerhalb von Korsika auf die Suche nach ihnen zu machen, sehe ich nicht.

Grüße, Josef
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