Re: Ferraton
Verfasst: Do 25. Feb 2016, 18:52
Ich habe natürlich ein wenig recherchiert, u.a. hier. Dein Verriss des 2007er Oliviers ist mir dabei auch untergekommen.octopussy hat geschrieben:Ich hab immer mal wieder (aber schon länger nicht mehr) die Weine von Ferraton probiert und war nie begeistert. Bitternoten, Alkohol, das ist das, was ich regelmäßig auch in Erinnerung behalten habe. Vielleicht ist das der Stil bei dem Négociant. Ich verstehe die Weine auch gar nicht.
Tendeziell schon, aber was ist "jung"? 4-6 Jahre würde ich als "mittel" bezeichnen, und das ist ein Alter, in dem ich z.B. meine Saint-Péray bisher am liebsten getrunken habe: rechtzeitig bevor sie deutlich tertiär werden.octopussy hat geschrieben:Beim weißen Hermitage lohnt die Reifezeit regelmäßig schon. Bei allem darunter m.E. nicht wirklich. Ein St. Peray, St. Joseph Blanc oder Crozes-Hermitage Blanc schmeckt für mich letztlich nur jung wirklich gut. Danach kommt häufig der Alkohol durch, es zeigen sich sehr schnell wachsige und alkoholische Noten, die Frucht verschwindet erschreckend schnell.
Überhaupt bin ich inzwischen mindestens in der dritten Phase, was das Altern meiner Weine angeht: Zuerst hatte ich fast keinen Bestand, aber durchaus einige gehobene Exemplare, die dann (zu) früh getrunken wurden. Mit (rapide) wachsendem Bestand wuchs die Reifezeit an, und ich erlebte hin und wieder, dass Weine müde wuden, oxidierten oder einfach zu alt für meinen Geschmack. Und jetzt bin ich mit mir im Reinen, dass ich Tertiäraromen nur in zarter Dosis mag, und meine Weine lieber etwas zu früh als zu spät trinke. Außerdem kaufe ich - von Probeflaschen abgesehen - niemehr weniger als 3 Flaschen, eher 6 oder mehr, so dass ich eben die Entwicklung begleiten kann; das mag ich sehr.