Fr 20. Jan 2017, 20:36
Heute habe ich wieder den Tondonia 2004 im Glas, weniger aus besonderer Lust, vielmehr aus einer gewissen Befürchtung heraus, denn der Wein war über das saukalte Wochenende von Spanien nach Dtl. unterwegs. Bestellt habe ich nur deshalb, weil ein spanischer Händler ein sehr gutes Angebot hatte und ich mit meinem schwäbischen Sparsinn nicht nein sagen konnte. Glücklicherweise zeigt der Wein keine Schwäche.
Da ich vor kurzem den Ardanza 07 getrunken habe und beide Erzeuger, López de Heredia und La Rioja Alta, für mich die besten traditionellen Riojas ausbauen, hier noch ein paar Gedanken zum Vergleich der aktuellen Jahrgänge:
Oben habe ich über den Ardanza geschrieben, er sei der vordergründigere Wein. Vielleicht hätte ich besser sagen sollen, er ist der offenherzigere, wärmere, generösere Wein. Der Tondonia ist wesentlich "dunkler" und ernsthafter, nach dem Öffnen auch anstregender. Zunächst erscheint er als sehr bestimmte und in sich gekehrte Weinpersönlichkeit. Nach 2 Stunden an der Luft und etwas Wärme (ca.17-18°) schließt er sich dann etwas auf und zeigt auch spielerischere Nuancen.