Michl
- Beiträge: 1220
- Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04
Mi 13. Nov 2019, 20:37
Die Weine des Weinguts sind mir nun wirklich nicht unbekannt, aber die 10er Ausgabe des Cubillo hätte ich blind mit Sicherheit weder dem Weingut noch der Region zugeordnet. Wahrscheinlich hätte ich auf einen Blaufränkischen aus dem Burgenland getippt. Vor allem in der Nase fehlen die für mich typischen "Autowerkstatt"-Noten und von Reife ist bei diesem Wein noch überhaupt gar nichts zu spüren. Leider erschließt sich vor diesem Hintergrund für mich - ähnlich wie beim weißen Gravonia - noch nicht die Qualität des Jahrgangs, die ja richtig herausragend sein soll. Der Wein selbst wirkt angesichts dieser Verschlossenheit auch bei weitem nicht so individuell und charaktervoll wie frühere Jahrgänge. Vielleicht kommt das alles ja noch und vielleicht sogar noch in noch besserer Qualität als gewohnt...
Viele Grüße
Michl
Judo
- Beiträge: 207
- Registriert: Di 27. Nov 2012, 15:50
- Wohnort: Bayern
Mi 27. Jan 2021, 21:58
austria_traveller
- Beiträge: 3469
- Bilder: 6
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 07:52
- Wohnort: Wien
Do 28. Jan 2021, 07:56
Judo hat geschrieben:Beim Stöbern im Internet taucht immer wieder eine Versin „6 ano“ des roten Tondonia auf.
Ich tippe auf den Vorgänger der Reserva. Bei Rioja Alta gab es auch so etwas. Wenn ich mich nicht täusche war der Vina Arana der Nachfolger eines Weines, der schlicht „6 ano“ hieß ohne weitere v.a. Jahrgangsbezeichnung.
Beste Grüße Gerhard aus Wien
Judo
- Beiträge: 207
- Registriert: Di 27. Nov 2012, 15:50
- Wohnort: Bayern
Do 28. Jan 2021, 08:39
Danke, dann war das wohl früher mal eine gebräuchlichere Bezeichnung. Hab grad durch Zufall auf Seite 1 des Threads gesehen, dass die Frage so schon mal vor zehn Jahren diskutiert wurde @Moulis: ist lange her, hast du noch Notizen dazu?
Michl
- Beiträge: 1220
- Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04
So 31. Jan 2021, 21:00
Seit fast 3 Jahren hatte ich einmal wieder den 09er des Cubillo im Glas. Am 1. Tag hatte ich schon den Eindruck, er sei etwas drüber raus. Die Nase war gar nicht mehr "herausragend" wie ich es noch vor 3 Jahren wahrnahm (s.u.), eher diffus, disparat und wenig einnehmend. Natürlich ist der Cubillo per se kein Wein, der mit Harmonie glänzt, sondern eher ein rauerer Bursche, aber ich war durchaus enttäuscht. Gestern war der Wein dann so lala, machte mich auch wenig an und ich hatte ihn gedanklich schon abgeschrieben und für die Soße vorgesehen, aber heute, am 3.Tag, blüht er plötzlich auf. Die Nase findet eine innere Ruhe, der Wein kommt insgesamt in eine innere Balance und schmeichelt sogar mit etwas Extraktsüße. Das ist mal wieder mein besonders schönes Weinerlebnis, nicht weil der Wein besonders an Qualität gewonnen hätte - ich sehe ihn immer noch bein 87-88 P - sondern weil er ganz unverhofft noch zu sich kommt und mich einnehmen kann. Bei einem Wein in diesem Alter hätte ich eher das Gegenteil vermutet , umso schöner ist die Überraschung.
Viele Grüße
Michl
Nora
- Beiträge: 626
- Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
- Wohnort: Kühlungsborn
Mo 29. Nov 2021, 23:19
Nach diversen Roten hatte ich In den letzten 3 Tagen meinen ersten weißen Wein von López de Heredia, den Viña Gravonia Crianza blanco 2010
im Glas. Michl hat geschrieben:
Eine tolle Notiz von Michl, der nicht nicht viel hinzuzufügen ist. Der tiefe, vielschichtige Geruch zeigt m.E. neben den von Michl erwähnten Aromen auch getrocknete Früchte, deutlich Curry und nussige Noten mit etwas Karamell. Im Mund dann wirkt der Wein noch recht verschlossen, in den ersten beiden Tagen ist die Säure für mich sehr dominant, die vielfältigen Aromen lassen sich lediglich dahinter erahnen. Am dritten Tag dreht der Wein dann mächtig auf. Die Säure wirkt besser integriert, es zeigt sich ein toller Schmelz und die gelbe Frucht wird deutlicher. Die feinen Holzaromen sind bezaubernd. Derzeit besticht der Wein durch sein äußerst komplexen, beeindruckenden Geruch. Am Gaumen wirkt er immer noch etwas unentwickelt, wie auch Michl bemerkte. Jedenfalls bleibt der deutlich hinter dem Naseneindruck zurück. Aber das alles lässt auf eine schöne Zukunft schließen. Mit dieser Hoffnung werde ich die anderen Flaschen noch ein paar Jahre liegen lassen. Ich bin sehr beeindruckt und frage mich, wenn das der „einfache“ ist, was bringen da erst die anderen weißen Weine von diesem Weingut? VG, Nora
Michl
- Beiträge: 1220
- Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04
Di 30. Nov 2021, 19:26
Nora hat geschrieben:Ich bin sehr beeindruckt und frage mich, wenn das der „einfache“ ist, was bringen da erst die anderen weißen Weine von diesem Weingut?
Liebe Nora, zwischen dem Gravonia und der Tondonia Blanco (Gran) Reserva liegen für mich Welten. Wenn du an der stilistischen Grundausrichtung gefallen findest, dann kann ich dir diese nur wärmstens ans Herz legen. In meinem Weinhorizont gehören sie zu den ganz großen europäischen Weinunikaten im Weißweinbereich. Leider sind die Preise bei den mir bekannten deutschen Händler jedoch in den letzten Jahren explodiert und bei spanischen Quellen ist der Wein praktisch sofort ausverkauft. Vom 10er habe ich leider nichts zu akzeptablem Kurs ergattern können.
Viele Grüße
Michl
Kle
- Beiträge: 959
- Registriert: Fr 10. Dez 2010, 18:18
- Wohnort: Hamburg
Di 30. Nov 2021, 20:18
Hallo Michl,
Du schreibst (Gran) Reserva, weil Reserva draufsteht, aber die Reifezeit Gran gleichkommt? Ich habe nur wenig Erfahrung mit dem Weingut, konnte aber den Reserva Blanco 2009 vergleichsweise günstig in einem Tondonia-Paket erwerben. Würdest Du bei einer solchen Einzelflasche mit dem Öffnen unbedingt noch warten (K-R lässt grüßen) ?
Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this. Tristram Shandy
Michl
- Beiträge: 1220
- Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04
Di 30. Nov 2021, 22:03
Kle hat geschrieben:Du schreibst (Gran) Reserva, weil Reserva draufsteht, aber die Reifezeit Gran gleichkommt?
Nein, Carsten, es gibt ja auch noch eine Gran reserva, die aber dann preislich wirklich abhebt (gerne auch mal in den mittleren dreistelligen Bereich, s.bspw. winesearcher) Kle hat geschrieben:Ich habe nur wenig Erfahrung mit dem Weingut, konnte aber den Reserva Blanco 2009 vergleichsweise günstig in einem Tondonia-Paket erwerben. Würdest Du bei einer solchen Einzelflasche mit dem Öffnen unbedingt noch warten (K-R lässt grüßen) ?
) Nicht unbedingt, ich habe die Reservas eigentlich immer mit Erscheinen bereits mit größtem Genuss getrunken, aber es sind Weine, die meines Erachtens wie wenige andere im trockenen Bereich reifen können und dabei nicht abbauen, sondern eben anders werden. Aber lass mal den Zapfen drin. Jetzt weiß ich, womit ich mich bei dir revanchieren kann
Viele Grüße
Michl
Nora
- Beiträge: 626
- Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
- Wohnort: Kühlungsborn
Di 30. Nov 2021, 23:35
Michl hat geschrieben:Liebe Nora, zwischen dem Gravonia und der Tondonia Blanco (Gran) Reserva liegen für mich Welten. Wenn du an der stilistischen Grundausrichtung gefallen findest, dann kann ich dir diese nur wärmstens ans Herz legen. In meinem Weinhorizont gehören sie zu den ganz großen europäischen Weinunikaten im Weißweinbereich. Leider sind die Preise bei den mir bekannten deutschen Händler jedoch in den letzten Jahren explodiert und bei spanischen Quellen ist der Wein praktisch sofort ausverkauft. Vom 10er habe ich leider nichts zu akzeptablem Kurs ergattern können.
Lieber Michl, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich habe in den letzten Tagen versucht, ein paar Weiße auch neuere Jahrgänge nachzukaufen. Aber die Preise haben sich in den letzten 2,3 Jahren verdoppelt! Ich war schon sehr erstaunt. Zum Glück habe ich noch ein paar Flaschen vom 04er und 06er Vina Tondonia Blanco Reserva und freue mich jetzt nach deiner Anmerkung besonders darauf. Michl, hast Du ggf. auch Erfahrung mit Vina Tondonia Rosado Gran Reserva? Leider finde ich keine Notiz hier im Faden. Der 09er liegen bei mir im Keller. Sollte man mit dem Genuss noch warten? Leider sind die Angaben im Netz sehr uneinheitlich. VG, Nora
Zurück zu Rioja
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste
|
|
|