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López de Heredia

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Michl

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Re: López de Heredia

BeitragSa 17. Mär 2018, 16:14

AmonA hat geschrieben:Muss ich mir eben merken, dass man (roten) Lopez Weinen besser nicht viel Luft gönnen sollte...


Volker, ob ein Tag karaffiert grundsätzlich zu viel ist, kann ich nicht beurteilen, bei mir übersteht eine Flasche meist den Abend nicht ;) , aber Luft brauchen die Weine immer! Verfolge einen Wein doch einmal über +/- 4 Stunde. das ist faszinierend, welche Entwicklung die Weine durchmachen. Ich würde sogar behaupten, in der ersten Stunde zeigen sie überhaupt nicht, was in ihnen steckt. Aber ich kann absolut nachvollziehen, dass man mit ihnen nicht zurechtkommt oder sie einfach nicht mag. Die Aromatik ist schon sehr speziell und gerade die Roten sind auf den ersten Blick anstregende, "harte" Weine, die erst nach einem "Eintrinken" bei mir so richtig zünden. Den Bosconia fand ich darüber hinaus auch immer überteuert.
Viele Grüße

Michl
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AmonA

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Re: López de Heredia

BeitragSo 18. Mär 2018, 21:00

Also, heute dann Vina Tondonia Tinto Reserva 2005. Dekantiert und auch kein Depot.
Leider roch der Korken minimal nach TCA, was er dann auch dem Wein weitergegeben hat wie ich nach 2 h feststellen musste.
Der Wein machte aber einen deutlich jugendlicheren Eindruck als der 2004 er Jahrgang. Sowohl in der Farbe als auch im Geruch (mal abgesehen vom leichten Korkgeruch). Zwei Flaschen habe ich noch und vielleicht auch mehr Glück!
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Michl

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Re: López de Heredia

BeitragDi 27. Mär 2018, 18:37

Heute habe ich den neuen Jahrgang des Cubillo im Glas, also 2009, und bin begeistert. 2007 und 2008 waren gut, aber doch sehr rustikal, kritisch konnte man auch der minimalen Lacknote gegenüberstehen, die ich aber nie als Fehler, sondern als typisches Merkmal der Weine wahrnahm (vielleicht ist es auch dieser Hauch Heizöl-Autowerkstatt, den ich mit Lack verwechsle). Der 2009er zeigt hingegen in der Nase eine Tiefe und Komplexität, die fasziniert und bereits diesen Einstiegswein zu einem großen Genuss macht. Im Mund fällt er dann doch einfacher aus, ist in sich aber wunderbar stimmig. Selten hatte ich in letzter Zeit einen trinkanimierenderen Rotwein im Glas. Der herbe Charakter erzeugt mit dem feinkörnigen Tannin unglaublichen Zug. Am ehesten würde ich dieses Merkmal des Weines mit dem Eisenberg von Uwe Schiefer vergleichen wollen, obwohl der Vergleich natürlich allein aufgrund der Ausbauweise hinkt.

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Michl
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Michl

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Re: López de Heredia

BeitragDo 5. Jul 2018, 21:36

Als ich mitbekommen habe, dass der neue Jahrgang des weißen Tondonia Reserva auf den Markt gekommen ist, musste ich sofort bestellen, heute kam er an und jetzt liegt er schon im Glas. Natürlich gibt es zig herausragende Weine, für mich persönlich haben die wenigsten von denen, die ich kenne, jedoch einen derart singulären Charakter wie dieser. Zu Beginn war ich sehr erstaunt, ohne Schmelz, regelrecht fordernd-straff kam er daher. 20 Minuten später jedoch ein ganz anderes Bild, der typische Schmelz stellte sich ein, die Säure zog sich zurück. Insgesamt wandelte sich der Wein kontinuierlich im Laufe des Abends und vollzog ein faszinierendes Schauspiel, auch wenn ich ihn momentan noch nicht ganz auf Höhe des 2004ers sehe. Aber das ist möglicherweise nur dem setting und der Tagesform geschuldet. Im Vergleich könnte das ganz anders aussehen. Auf jeden Fall schenkt mir dieser Wein diese Momente entrückter Faszination, wegen denen ich eigentlich Wein trinke. Großartig!

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Philst

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Re: López de Heredia

BeitragSo 30. Sep 2018, 18:37

Gerade im Glas:

Vina Tondonia Reserva 2001 tinto

Durchscheinendes Rot, bräunlicher Rand. In der Nase Blut und Leder, aber auch duftige Gewürze mit Vanille und Nelke.

Am Gaumen deutlich gereift und etwas oxidiert. Fleischig, blutig, etwas Eisen. Dazu Maggi, Rinderbrühe, Pilze, dunkle Brühwürfel mit leicht säuerlicher Kirschfrucht. Noch etwas körniges, aber leicht trocknendes Tannin, die Säure ist verhältnismäßig gering, recht langer Abgang.

Sobald der Wein zu warm wird, eher was für Altweinfans. Leicht gekühlt deutlich frischer, aber wahrscheinlich auch nichts mehr für den Mehrheitsgeschmack. Wenn man die Cellartracker-Bewertungen und Kommentaresieht, scheint es erhebliche Flaschenvarianzen geben, was bei dem Alter auch nicht ganz verwunderlich ist. Meine Flasche scheint irgendwie so in der Mitte zu finden zu sein. Deutlich gereift, aber noch nicht wirklich zu alt.

Insgesamt schon ganz gut, aber richtige Begeisterung kommt derzeit noch nicht auf.
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EThC

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Re: López de Heredia

BeitragFr 1. Feb 2019, 11:26

...einfach eine Klasse für sich...

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Erich

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austria_traveller

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Re: López de Heredia

BeitragFr 1. Feb 2019, 13:24

EThC hat geschrieben:für die mir zu fortgeschrittener Stunde (und bei leicht erhöhtem Blutalloholgehalt) im Detail die Worte gefehlt haben

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Michl

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Re: López de Heredia

BeitragDo 4. Apr 2019, 19:21

Immer wenn die neuen Jahrgänge von López de Heredia auf den Markt kommen, freue ich mich besonders, nicht unbedingt wegen den Roten, obwohl diese natürlich grandios ausfallen können, (manchmal und z.T. über lange Phasen aber auch sehr “herausfordernd” oder gar völlig zu), sondern v.a. wegen den Weißen, die für mich, wie ich oben schon mehrfach erwähnt habe, zu den größten Weinunikaten überhaupt zählen. Jetzt gibt’s den neuen Jahrgang des Cubillo (2010), des Bosconia (2007) und des Gravonia (2010), den ich gerade auch im Glas habe. Besser gesagt, den Gravonia gab es schon. Zumindest bei dem spanischen Händler, bei dem ich die Weine immer beziehe, war er binnen Tagen ausverkauft. In Deutschland kann man ihn aktuell meines Wissens noch gar nicht beziehen, den 09er gibts jedoch noch, liegt aber preislich mit 25 € schon deutlich über dem spanischen Preis. Und wie ich gerade sehen konnte, wird der 2000er schon zu absurden 60 Euro angeboten. Dennoch haben auch in Spanien die Preise deutlich angezogen.
Wie auch immer, der 2010er ist ein richtig starker Jahrgang. Die Nase liegt für mich deutlich in den 90ern, derart komplexe, tiefe Nasen kenne ich so nur von sehr reifen Weinen meines deutschen Lieblingspendants, Koehler-Ruprecht. Da erfasst man gar nichts, alles liegt vor einem ausgebreitet, und doch bleibt die Aromatik rätselhaft und zieht einen tief ins Glas und damit auch zu sich selbst. Das ist für mich ja das Schöne bei wirklich faszinierenden Weinen, dass sie einen zu sich selbst bringen, weil sie Innerlichkeit und eine Art von Kontemplation verlangen. Im Mund ist der Wein aber noch deutlich unterentwickelt, er braucht noch einge Zeit. Ich bin aber sicher, dass der Wein in 10 Jahren ganz herausragend sein wird und sich dann noch sehr, sehr lange halten oder gar weiterentwickeln dürfte.

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Michl

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Re: López de Heredia

BeitragFr 5. Apr 2019, 18:13

Heute gibt's den Gravonia einfach zu sehr guten Taggiasche Oliven aus Liguren vor unserer Start-ins-Wochenende Vorspeise. Und ich bin hin und weg! Wein und Oliven finde ich i.d.R. als äußerst schwierig, aber diese Kombi ist kongenial, beide, Wein und Oliven, werten sich auf. Übrigens: Heute finde ich den Wein noch einen Tick besser: 89-90 P.
Viele Grüße

Michl
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Re: López de Heredia

BeitragMo 26. Aug 2019, 12:55

..fällt gegenüber dem 2007er (s.o.) leider deutlich ab:

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Erich

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