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Aalto und Aalto PS

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Chris

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragDo 7. Mär 2013, 21:03

Vor ein paar Tagen hat Parkers neuer Spanien Verkoster Neil Martin wieder zugeschlagen :lol:

Aalto 2009 91PP
Aalto 2009 PS 93PP

Die Bewertungen sind deutlich unter dem was man sonst beim Aalto gewohnt ist. Ich selbst stufe den 2009er Jahrgang im RdD als stark und in der Breite auch besser als 2008 ein.

Was so ein neuer Verkoster ausmacht. Jay Miller gab dem Aalto 2008 immerhin 95PP ;) Vier Punkte weniger für einen eher stärkeren JG ist schon eine Ansage.
Grüße, Chris
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UlliB

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragDo 7. Mär 2013, 21:45

Chris hat geschrieben:Was so ein neuer Verkoster ausmacht. Jay Miller gab dem Aalto 2008 immerhin 95PP ;) Vier Punkte weniger für einen eher stärkeren JG ist schon eine Ansage.


Ohne hier irgend etwas zum Aalto sagen zu wollen, den ich nicht kenne: wenn der Fortgang von Jay Miller dazu führt, dass ab jetzt völlig belanglose spanische Supermarktweine nicht mehr 90+ "Parker-Punkte" bekommen, schadet das der Glaubwürdigkeit des Wine Advocate ganz sicher nicht. Die Spanien-Bewertungen waren im Binnenverhältnis des WA grundsätzlich zu hoch gewesen (dass da wohl auch hin und wieder Geld für Bewertungen geflossen ist, rundet das Bild nur ab).

Dass das bei den an bisherige "Parker"-Bewertungen gewohnte Spanien-Fans Verwirrung auslöst, muss man in Kauf nehmen.

Gruß
Ulli
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m_arcon

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragDo 7. Mär 2013, 23:41

Ich habe den Aalto 2009 schon des öfteren im Glas gehabt und meine das 91 Punkte zu wenig sind. Aber hier spricht wieder die jeweilige Meinung des Verkosters. Neil Martin scheint ganz anders zu werten als ein Jay Miller, der sicher auch beeinflusst vom Geld sehr hoch gepunktet hat, wie Ulli auch schon erwähnt hat.
Als Beispiel kann man den "Baron de Magana 2007" von der Bodegas Vina Magana aus Navarra anführen der 94 PP bekommen hat. Preislich 12,90. Ich will hier nicht sagen das Weine die wo wenig kosten kein hohes Rating bekommen können/dürfen. Aber den Wein hatte ich selbst schon im Glas und er war nie und nimmer 94 Punkte bei mir wert.
Martin kommt vom Bordeaux (hat zum Thema Pomerol auch schon ein Buch geschrieben) und scheint bei der Bepunktung wirklich tief anzusetzen. Sind bei weitem nicht so hoch wie die voherigen Jahre bei Miller.

Grüße Marc
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sorgenbrecher

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 02:07

ich halte nach diversen getrunkenen aalto und aalto ps die neue bewertung für deutlich näher an der realität als die bisherigen bewertungen von jay miller, aber auch das ist nur eine subjektive meinung.
Gruß, Marko.
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Chris

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 09:25

Naja, wenn man den Wein vorher tendenziell 2 Punkte zu hoch und nun 2 Punkte zu niedrig bewertet ist das auch nicht besser. Das die beiden Verkoster anders bewerten ist auf alle Fälle klar.

Ich meine mal im Parker Forum vor einiger Zeit von einem gelesen zu haben, der die durchschnittliche Bewertung von Miller un Martin mal verglichen hatte und erstaunlicher Weise hatte im Schnitt Neil Martin sogar leicht mehr Punkte gegeben. Vielleicht suche das mal raus.

Generell für die Kritiker von Millers angeblich hohen Spanien Bewertungen hier mal ein paar Fakten:
Alleine im CH9DP hat es 2007 ganze 10 Weine mit 100PP gegeben. Mehr als in Spanien über alle Jahrgänge und alle Regionen zusammen! In 2010 sieht es ähnlich aus. Wenn man Rhone komplett betrachtet sogar noch mehr.

Was die Annahme von Geld für Bewertungen angeht so wäre ich da sehr sehr vorsichtig mit der Aussage. Da ist nie auch nur annähernd was nachgewiesen worden. Fakt ist, das Jay Miller Geld für Auftritte genommen hat. Da sehe ich ersteinmal nichts schlimmes dran.
Grüße, Chris
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Chris

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 09:38

Ich hatte noch etwas interessantes vergessen zu erwähnen. Neil Martin hat in der Ausgabe auch den Aalto PS 2004 bewertet.

I have to say that the 2004 Aalto PS continues to displays a lot of cedar-like new oak on the nose that is only slowly being enveloped in the peppermint-tinged fruit, though with aeration it begins to reveal sensual aromas of gingerbread and Asian spices. The palate has an opulent entry with sweet maraschino and soy-tinged fruit. It has gripping tannins and a tightly wound finish that is primal and intense, with a touch of balsamic on the aftertaste. Drink 2018-2030+.


89PP Neil Martin, Millers Bewertung (wurde 2007 bewertet, Martin dieses Jahr) 98PP :lol:
Zuletzt geändert von Chris am Fr 8. Mär 2013, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Chris
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sorgenbrecher

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 09:43

Chris hat geschrieben:Generell für die Kritiker von Millers angeblich hohen Spanien Bewertungen hier mal ein paar Fakten:
Alleine im CH9DP hat es 2007 ganze 10 Weine mit 100PP gegeben. Mehr als in Spanien über alle Jahrgänge und alle Regionen zusammen! In 2010 sieht es ähnlich aus. Wenn man Rhone komplett betrachtet sogar noch mehr.


ich glaube auch weniger, dass es in erster linie um die 100p-weine geht, sondern wie ulli schon schreibt vor allem um die massentauglichen supermarktweine im bereich von 90-95 punkte und hier glaube ich, dass der zwischenzeitliche hype um die spanischen weine sehr massiv durch den einfluss von parker/miller gepusht wurde (und mit der krise eben umso stärker einbricht...).

ps.: die 100p-c9dp's halt ich persönlich auch für einen witz, aber das ist eben das missionarische hobby von parker... ;)
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 10:08

apropos, hier greift übrigens der wineterminator das thema aktuell auf: :lol:

Dann das Gigantentreffen aus Ribera Del Duero von 2003 Pingus und 2009 Garcia Figuero Tinus. Beide sehr rar und beide extrem teuer, aber ihr Geld auch wert? Hedonistisch der Pingus, aber auch mit erstaunlich guter Struktur und Säure – 95/100. Erschlagend und mächtig der rabenschwarze, superkonzentrierte Tinus mit Holz und süßen Tanninen ohne Ende. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen. Das ist die Art Wein, die noch vor einem Jahr bei Parker von Jay Miller mit 100/100 bedacht worden wäre. Bei Neal Martin sind es mal gerade 88/100. Ich würde es persönlich bei 92/100 gut sein lassen. Aber das ist letztendlich eine reine Frage des persönlichen Geschmacks und der bevorzugten Stilrichtung. Aber es zeigt auch, wie nebensächlich und auch irreführend Punktebewertungen sind, wenn man den Gaumen des Testers nicht kennt und die dazugehörige Beschreibung nicht ließt. Noch ein Beispiel gefällig? Der 2004 Aalto PS bekam 2007 von Jay Miller bei Parker 98/100. 2013 gab dann Neal Martin 88/100. Selbst, wenn der Aalto derzeit durch eine etwas schwierige Phase gehen sollte, ist dieser Unterschied grotesk und nicht vermittelbar. Für die Erfolgs- und punkteverwöhnten Spanier ist dieser Neal Martin so etwas wie ein Sargnagel.


http://wineterminator.com/weinkritik/we ... -2013.html
Gruß, Marko.
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octopussy

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 10:20

Ich kann mit der Punktzahl von Neil Miller für Aalto 2009 auch sehr gut leben (ich fand ihn einen Hauch besser, aber auch nur sehr subjektiv). Aber ob nun 90 oder 91 oder 92 oder 93 ist doch eigentlich auch Wurst oder?

Was ich bei Neil Martin & Spanien etwas schwierig finde, ist, dass teilweise das Pendel sehr deutlich von der Jay Miller Richtung ("GQ-Weine") in die andere Richtung ("FAZ-Feuilleton-Weine") ausschlägt. 2001 Vina Tondonia Reserva von Lopez de Heredia hat Martin z.B. gleich mal auf 95 Punkte hochgepunktet. Den Wein fand ich auch ausgezeichnet. Aber die 95 Punkte kommen mir dann doch so vor, als wollte Neil Martin einfach nur ein Zeichen setzen. Ohne das jetzt genau zu wissen, würde ich denken, dass Martin auch diverse Einzellagenweine aus nordwestlichen Regionen mit autochtonen Trauben jetzt höher bewertet als Jay Miller. Vielleicht soll hier eine Trendwende herbeigepunktet werden?
Beste Grüße, Stephan
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Chris

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Re: Aalto und Aalto PS

BeitragFr 8. Mär 2013, 10:27

sorgenbrecher hat geschrieben:ich glaube auch weniger, dass es in erster linie um die 100p-weine geht, sondern wie ulli schon schreibt vor allem um die massentauglichen supermarktweine im bereich von 90-95 punkte...


Ich persönlich finde auch viele der günstigen 90 bs 95PP südliche Rhone Weine recht hoch bewertet. Nicht nur die 98+ Weine aus dem CH9DP. Ich hatte letztens so einen Vertreter beim Essen aufgemacht. Zwei Winzer waren zu Besuch und ich wollte mal was anderes aufziehen. Ich habe mich richtig geschämt. Total Alkoholisch, flach und unlebendig. Ich bin schnell in den Keller und habe einen Ersatz geholt. Nach dem Essen habe ich den ersten Wein nachrecherchiert. Von Parker hatte er glaube ich 95PP bekommen. Angeblich trinkbar bis 2020 und länger. Was für eine Pleite. Ich sah den Wein eher bei 85CP. Die anwesenden Winzer waren ähnlicher Meinung. Da sieht man mal wieder, Punkte kann man nicht trinken.

Interessant ist, wenn man den zugehörigen Artikel von Neil Martin über das Ribera del Duero liest, er den hohen Alkohol Gehalt der Region und deutlich kritisiert. Auch spricht er die flüchtige Säure an, die oft präsent sei. Dagegen ist ja ersteinmal nichts zu sagen, die Geschmäcker sind halt verschieden. Aber was ist denn mit denn mit den Alkohol Bomben der Südlichen Rhone? Die kommen mir persönlich alkohollastiger vor als Weine vom RdD. Von der flüchtigen Säure mal ganz zu schweigen. Die Alkoholreichen Grenaches aus dem CH9DP haben ohne Ende davon. Irgendwie wird hier mit zweierlei Maß gemessen, so ist zumindest mein Eindruck.

Das eine zu rechtfertigen weil es Parkers Hobby ist, macht für mich keinen Sinn. Auch wenn Jay Miller sicher hier und da mal zu viel in die Punkte Kiste gegriffen hat, so war er nicht der schlechteste Verkoster. Allerdings damals in der Not und als Schnellschuss einen Ersatz Verkoster zu nehmen, der offensichtlich keine spanischen Weine mag und keinen Spass an der Region hat, ist auch keine Lösung. So zumindest meine Meinung.
Grüße, Chris
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