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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (40)

BeitragDo 20. Jun 2013, 09:18

30.04.2013 - Teil 40

In der Nacht hat sich der Regen irgendwann in Nebel gewandelt. Irgendwie schlafen wir dann doch recht lange, die beinahe extremen Umstände haben uns müde gemacht und kälteresistent. Als wir frühstücken, ist es immer noch recht kalt.

Auch der L´ Espectacle - Weinberg wirkt alles andere als spektakulär, wegen des Nebels sieht man kaum etwas davon. Wir lassen uns dann durch die eigentlich traumhaft schöne Landschaft abrollen und kommen auch irgendwann aus der Nebelzone raus. Endlich sehen wir wieder was von der Landschaft und endlich - endlich ist es wieder trocken und die Sonne bricht durch.

Wandern wäre wegen des aufgeweichten Bodens vielleicht wirklich nicht die beste Idee. Also beschließen wir nach Margalef zum Klettern zu fahren.

Zunächst aber kaufen wir im Dorf Brot, Ansichtskarten und Briefmarken und füllen unsere Wasservorräte auf, dabei lernen wir eine Gruppe Portugiesen kennen, die auch zum Klettern hier hergekommen sind und finden die Bergsteigerhütte, die im Stil einer Jugendherberge zu relativ preiswerter Übernachtung, Speis und Trank einlädt.

Steffen amüsiert sich, dass man hier in eine Richtung 40 fahren darf, in die Gegenrichtung aber nur 30 km / h...
Tja, andere Länder, andere Sitten, andere Regeln im Verkehr...

Dann fahren wir die schmale Straße ins Montsant-Tal hinter und parken bei einem mir bereits bekannten Klettersektor. Das Topo vom Sektor Can Llepafils hatte ich mir damals aus einem Kletterführer abgemalt. Hier finden wir eine Vielzahl leichterer Wege und da die Wand nach Süden ausgerichtet ist, könnte sie recht schnell abtrocknen.

Wir schnappen die Ausrüstung und sind in nicht mal fünf Minuten an der Wand.

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Und tatsächlich, das sieht doch so schlecht nicht aus. Die eine oder andere leichte Route wie diese hier ist schon fast trocken.

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Wir schauen uns noch ein wenig um und dann geht es auch schon los, wir sind durch die Lethargie der Regentage ganz schön unruhig und brauchen endlich ein bisschen Fun...

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Steffen steigt hier was vor, wo ich ungesichert zunächst ein Größenproblem hatte. Für den rettenden Griff war ich knapp 5 bis 7 cm zu klein.

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Gesichert kann man dann schon mal etwas mehr riskieren und so geht es auch bis ganz nach oben.

Der Kalksteinkonglomeratfels ist recht kleingriffig, man greift meist da hinein, wo ein Kiesel aus dem Kalk gefallen ist und ein Loch hinterlassen hat, in das manchmal nur 1 bis 3 Finger passen. Mitunter muss man auch auf Reibung gehen, aber da wo es noch feucht ist, ist es nicht besonders gut mit der Reibung. Aber durch die inzwischen gut den Felsen trocknende Sonne wird das Klettern besser und besser. Und bald schon sind wir hier auch nicht mehr alleine.

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Wir klettern uns nach uns nach ein, bis Steffen dann irgendwann keine Lust mehr hat. Dann probiere ich noch ein wenig was mit der Selbstsicherung aus, aber irgendwann meldet sich auch der Schmerz im im Winter gebrochenen Fuss.

Dann weiß ich - es reicht für heute mit dem Sport.
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (41)

BeitragFr 21. Jun 2013, 08:03

Teil 41

Steffen hat keine Lust mehr auf Klettern, ich spüre meinen im Winter gebrochenen Knöchel, also verlassen wir unsere Kletterwand. Zum Wenden müssen wir zunächst bis an den Biwakplatz unterhalb der Staumauer des Montsant Stausees heranfahren.

Nach wie vor scheint der Platz in Mode zu sein, er ist heute zwar weniger überfüllt als letztes Jahr, wo ich ja richtig erschrocken darüber war, wie populär der Platz plötzlich geworden ist. Auch dieses Mal stehen wieder Autos und Wohnmobile verschiendester Länder hier und auch etliche Zelte stehen auf der Wiese, aber wir hätten noch einen Platz gefunden, wenn wir gewollt hätten.

In diesem Jahr aber erstaunt mich der riesige Wasserfall an der Staumauer, der See muss mehr als randvoll sein und solche Wassermassen habe ich hier noch nie in all den Jahren zuvor abgehen sehen...

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Wir wenden und fahren zurück ins Dorf Margalef. Zuvor halten wir aber noch mal an unserem Kletter - Sektor Can Llepafils und machen noch mal ein par Bilder vom kompletten "Spielplatz".

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Nicht nur wir waren nach den zwei Tagen Regen ausgehungert, überall sehen wir inzwischen die Kletterer an den verschiedenen Wänden hier im Tal.

In Margalef gönnen wir uns zunächst einen Kaffee und als dann der kleine Lebensmittelladen wieder aufgemacht hat, nehmen wir uns noch ein Bier mit - nach so einem Klettertag schmecken mir dann wie auch nach anderen sportlichen Aktivitäten mal ein, zwei Bier und morgen ist ja auch noch mal Sport geplant, bevor es dann mehr um den Wein gehen wird.

Irgendwie kommen wir dann mit der Inhaberin des kleinen Lebensmittelladens ins Gespräch - und es mutet fast wie ein Dejavu an - auch diee Frau stammt urprünglich aus Rumänien und ist vor einigen Jahren hier "hängen geblieben",

Wir fahren dann rüber nach Cabaces. Auch hier soll es etliches zum Klettern geben, aber ich hatte bislang weder ein Topo noch im Internet wirklich verwertbare Info´s gefunden, wo es sich hier lohnen würde, klettern zu gehen.

Aber bei mir war der Tipp hängen geblieben, dass man in der Bar des Dorfes Informationen dazu bekäme...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (42)

BeitragSa 22. Jun 2013, 00:24

Teil 42

In Cabaces parken wir am Ortseingang noch vor der Zufahrt zur Ölmühle - ich weiß, wie eng die Gassen im Dorf sind und muss da nicht wirklich rein, wenn es nicht nötig ist. Lieber gehe ich zu Fuß zur Bar, um Informationen zum Klettern hier zu erfahren.

Steffen ist etwas lustlos und mag mir nicht bei meinem schnellen Schritt folgen. Ich ziehe also durch bis zur Bar, aber dort kann man mir auch nicht helfen. Ich will schon aufgeben, da kommt jemand hinter mir her und spricht mich an - ich hätte doch die Celler d´Scala Dei besucht und er hätte mich dort und auf der Fira letztes Jahr gesehen... Ich erinnere mich, wir haben uns unterhalten - und schon bin ich im Schlepptau des bei Scala Dei Arbeitenden, der mich in die Wohnung seines Bruders mitnimmt. Dann holt er dort eine Mappe mit selbstgezeichneten Topos und erklärt mir, wo die Kletterfelsen sind. Zwei Sektoren mit auch leichteren Wegen male ich mir ab.

Auch erfahre ich, dass man absichtlich keine Infos ins Netz stellt und auch keinen Topo mehr in der Bar ausliegen hat - eine Zeitlang war das Gebiet in Mode und viele Kletterer hätten die Natur eher verwüstet als geachtet, ihre Exkremente überall gelassen und auch ihren Müll nicht wieder mitgenommen. Nun gibt man die Infos nicht mehr preis, einige Kletterfelsen habe man "rückgebaut", sprich Bohrhaken und andere Sicherungen entfernt.

Wenn, dann möchte man nur noch Kletterer, die die Natur und auch das Eigentum respektieren, ich erfahre, dass auch eine Oliven-Parzelle von Fernando so betroffen war, dass er nicht mehr möchte, dass dort ohne Fernandos Wissen und seine Erlaubnis geklettert wird.

Nun habe ich einige nützliche Infos, aber alles handgemalt und abgeschrieben und ich sorge mich um Steffen, der nun schon lange sich selbst überlassen ist... Aber er hat nur zwei Fotos vom Dorf gemacht und kommt mir dann entgegen, als er mich kommen sieht.

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Dann klingeln wir bei Fernando, der mit uns zur Mühle hoch geht, damit Steffen die Mühle kennen lernen kann. Wir bekommen noch etwas Öl für die kommenden Tage, da das, was ich mitgenommen habe, schon fast alle ist - Fernando ist aber auch erstaunt, als wir ihm erzählen, dass das Öl in den letzten Nächten regelmäßig gefroren war.

Zum Schluß macht Steffen noch ein Foto von Fernando und mir vor einem uralten Baum an seiner Mühle.

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Ich erfahre auch, dass er noch ein neues Gebäude als Erweiterung plant - als Lager und auch als touristisches Zentrum mit Probierstube.

Dann fahren wir wieder auf den Biwakplatz, den wir aufgrund des Regens schon kennen lernten - vielleicht ist ja auch Klaus-Peter schon da oder er kommt noch, so dass wir am 01. Mai gemeinsam was im Naturpark Montsant unternehmen können...

Wir nutzen wieder den überdachten Platz und verzichten auf das Aufbauen des Zeltes. Es gibt einen Trangia - Klassiker, Nudeln mit Wurststücken, Tomate, Paprika, Schalotten und Knoblauch.

Zu Trinken gibt es einen kleinen Bordeaux - Bois de Lunier; 2000 rot vom Château Vieux Robin aus dem Medoc, der mir glatte 90/100 Th. wert ist - ein sehr guter Wein, nicht mehr, nicht weniger.

Recht geschafft geht es dann heute in die Falle...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (43)

BeitragSa 22. Jun 2013, 08:55

01.05.2013 - Teil 43

Dieses Jahr ist der 01.05 kein Tag der Arbeit für uns. In vielen Jahren ist dieser Tag in die Fira programmmäßig integriert, dieses Jahr ist es ein ganz normaler, schnöder Feiertag mit allem, was dazugehört. In letzter Konsequenz auch damit, dass die meisten Geschäfte an diesem Tag geschlossen sein werden, man sich also genügend bevorratet haben muss. Aber auch damit, dass es sich nicht gehört, einfach so an Winzertüren zu klingeln, wenn man dafür nicht vorab einen Termin gemacht hat oder der Winzer an diesem Tag einlädt...

Aber es gibt ja noch die wunderbare Natur hier - wir sind mitten im Naturpark Montsant und da kann man wunderbar einen Tag verbringen, zur Not sogar ohne Geld ausgegeben zu haben. Und man kann trotzdem oder grade deswegen besonders glücklich sein, einen besonders schönen Tag verleben.

Genau wie gestern beim Klettern in Margalef bin ich diesmal hier bei der Rückkehr an meine eigenen Prioratwurzeln und so sehr habe ich mir in den letzten Jahren wieder mal Tage wie diese gewünscht, ohne Termine, ohne die Zwänge eines vollen Programms.

In den ersten Jahren ab 1999 bin ich hier regelmäßig zum Wandern und Klettern hergekommen, die wenigen Winzer, die man damals schon besuchen konnte, waren eine angenehme Geschichte für die Abende, zumeist bin ich tagsüber in der Natur gewesen und am Abend habe ich dann einen Termin bei dem einen oder anderen Winzer wahrgenommen, um das eine oder andere Kistchen Wein mit nach Hause zu nehmen.

Gestern schon habe ich es genossen, einmal wieder einen Tag wie in alter Zeit verbracht zu haben, heute wird sich das noch steigern...

Wir frühstücken ausgiebig und räumen unsere Sachen ins Auto. Dieses hat heute einen Feiertag, es bleibt stehen und darf sich ausruhen. Wir wollen alles zu Fuss gehen heute...

Wir haben uns beim Frühstück für eine Wanderung entschieden, denn Steffens Hand tut ihm noch weh vom Vortag und so mag er weder selbst klettern noch mich sichern. Ich habe dann den Montsant - Wanderführer gewälzt und dann kam mir die Idee zu der Tour, auf die ich euch jetzt in vielen bunten Bildern mitnehmen möchte. Es ist nicht einfach das Abwandern eines Tourenvorschlages, sondern ein Mix aus mehreren Touren und in dem Buch nicht besprochenen Wegen - die Idee ist eine Art "Best of Cabaces - Tour".

Entsprechend abwechslungsreich wird es zugehen, aber es ist auch schon mehr als ein kleiner Spaziergang, Ihr braucht dafür schon Ausdauer, ein wenig Kraft und ab und an sogar ein wenig Mut. Es gibt viel zu entdecken und einiges zu erleben...

Wenn ihr bereit seit, dann schnappt euch ein wenig zu Essen und zu trinken, Wasser vor allem, denn es wird wohl warm werden, den Versprechungen des Wetters nach zu urteilen. Wenn ihr zu Mehreren seid, böte sich auch ein schöner Wein aus dem BIB an - vom Celler El Masroig beispielsweise, die bringen auch da anständige Qualitäten rein... Und dennoch ist es kein Verbrechen, so etwas als kräftigenden Schluck auch mal aus der Stahltasse zu trinken. Gläser mitnehmen wäre zu snobistisch, Glasflaschen sind zu schwer und am Ende zu viel Müll, wir wissen uns schließlich zu benehmen und die Natur zu respektieren. Auch wenn es kein Naturpark wäre, unseren Müll würden wir dennoch nicht einfach irgendwo abwerfen...

Bissel Geld kann nicht schaden, vielleicht ergibt ich ja doch eine Einkehr in Cabaces und wenn es in der Bar auf ein Bierchen ist... Sonnencreme und Mückenschutz - oh Gott, jetzt weiß ich es wieder, was wir vergaßen, noch einzukaufen. Wir müssen auf Schatten und wenig beiß- und stechwütige Insekten hoffen.

Es startet alles sehr leicht, der Weg ist breit und es geht bergab, aber sofort sind wir in schönster Natur, manche Bilder lasse ich unkommentiert, lasst es auf euch wirken... (Zum Vergrößern wie immer die Fotos einfach anklicken)

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Da unten entdecken wir schon erstmals alte Olivenbäume - hier im Mix mit anderen Bäumen. Und immer wieder alte Mauern oder Ruinen.

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Das hier sieht schon nach einem gepflegten und ökologisch bewirtschafteten Olivenhain aus, solcherart Parzellen, wie sie hier rings um auch Fernando gehören. Von dieser und anderen Parzellen weiß ich nicht mit Bestimmtheit, dass es seine sind, aber der Stil (die ungemähte grüne Wiese und das nicht tot Gespritzte rings um die Bäume) könnte darauf hin deuten. Er pflegt hier insgesamt 40 ha in derartigen kleinen Parzellen - an einigen, die ich kenne, werden wir später noch vorbei kommen.

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Immer wieder weisen uns Erklärungstafeln auf bestimmte besondere Bäume und Pflanzen hin, hier haben wir eine Noguerola, wie die (angeblich stinkende) Terpentin - Pistazie hier genannt wird. Pistacia terebinthus hat wesentlich kleinere Früchte als herkömmliche Pistazien, ob sie gegessen werden kann ich nicht sagen. Aber wie bei allem unbekannten Gesträuch und Gewächs stellt sich der Genießer ja schon die Frage:"Kann man das essen, zu einem Getränk verarbeiten oder zur Not rauchen?" und so habe ich jetzt rausgefunden, das man wohl damit experimentiert, aus dieser Art Pistazien einen koffeinfreien Kaffeersatz zu kreieren. Ansonsten wurde das Harz in früherer Zeit genutzt, um daraus Terpentin zu gewinnen. Heute aber machen das die großen chemischen Fabriken auf synthetische Art und Weise günstiger. Hübsch sieht die Pflanze - ähm das Bäumchen, alle Male aus und wir finden sie immer wieder hier am Wegesrand.

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Hier schauen wir hinab auf La Covassa, eine riesige Schichtfugenhöhle ähnlich der Boofen in der Sächsischen Schweiz. Dies werden hier allgemein Cova genannt und sind im Montsant-Massiv sehr zahlreich anzutreffen. La Covassa ist ein besonders hohes und großes Exemplar, so dass irgendjemand in früherer Zeit dort sogar ein Haus drunter gebaut hat, welches sogar recht restauriert ausschaut.

Weil man auf größeren Wanderungen immer mal ein Päuschen machen sollte, um sich die Kräfte entsprechend einzuteilen, machen wir erst mal eines. Denn danach geht es erst mal nicht weiter bergab mit uns...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (44)

BeitragSa 22. Jun 2013, 20:18

Teil 44

Wandern wir ein Stück weiter, der Weg hat sich gegabelt, bergab würden wir weiter direkt nach Cabaces kommen - was wir bergab liefen war auch für normale Autos schaffbar und da uns auch eines entgegengekommen ist, sollte es auch ins Dorf weiter runter machbar sein. Wenn man diesen Fahrweg nutzt, hat man nicht den ersten steilen Anstieg auf unbefestigtem Weg vom Parkplatz aus, man kann also bequem abrollen lassen.

Wir wenden uns an der Gabelung aber nach rechts und steigen bergan. Ein paar weitere Eindrücke von der Landschaft hier...

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Später werden wir hier ganz oben auf dem Grat lang laufen...

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Interessant sind nicht nur die Weitblicke in die Schluchten, auch der Geologe hätte hier seine wahre Freude an den zutage tretenden Felsen.

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Erneut haben wir hier eine ökologisch bewirtschaftete Parzelle mit Olivenbäumen, vielleicht sogar eine von Miro Cubells? Ich weiß es nicht, hier entlang ist Fernando mit mir noch nicht gefahren, aber ich kenne auch bei weitem nicht alle seiner Parzellen.

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Hier müssen wir erstmal gleich vom Hauptweg weg, um zu einem nächsten Landschaftshighlight zu gelangen...
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (45)

BeitragSa 22. Jun 2013, 22:46

Teil 45

Wenige Minuten später sind wir in den Coves Altes, einer besonders beeindruckenden Schichthöhlenformation.

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Hier werde ich auch noch beim Fotografieren fotografiert...

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Wir blicken rüber auf den nach Cabaces hinunterführenden Fahrweg.

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Wir gehen wieder zurück auf den Hauptweg und wir blicken noch mal in die Schlucht.

Dann geht es bis auf einen Berggrat hoch und dort oben anfangs durch den Wald, bis wir an die Felsen kommen und schöne Ausblicke auf das Dorf Cabaces runter haben.

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Verweilen wir noch ein wenig hier oben, bevor wir absteigen...
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (46)

BeitragSo 23. Jun 2013, 09:12

Teil 46

Wir stehen oberhalb der Kletterfelsen der Serra dels Solans und haben phantatische Fernblicke.

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Steffen zoomt hier das Dorf la Figuera heran, welches wie ein Adlerhorst auf dem Bergmassiv uns gegenüber thront. Man kann von dieser Stelle aus auch im Rundblick (wäre dann rechts neben dem Bild) den Èlia Weinberg erkennen und - noch weiter rechts neben dem Bild den Espectale Weinberg.

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Aber auch das Heranzoomen des Ortes Cabaces reizt ihn. Dorthin werden wir jetzt gleich absteigen.

Ich mache nur zuvor noch einige Fotos von den Wänden der Serra dels Solans. Dies ist der vielleicht imposanteste Klettersektor in Cabaces, ich entdecke immer mal Bohrhaken und Umlenker im Fels.

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Wir müssen ganz bis zum Ende des Felsriegels laufen - erst dort, wo dann auch die leichtesten Kletterwege wären, führt ein Pfad nach unten und dann schräg vom Felsfuß weg in Richtung des Dorfes. Unten kommen wir noch mal an die Kletterfelsen heran, auch an einigen vorgelagerten kleinen Blöcken finden wir ein paar Bohrhaken.

Kurze Zeit später kommen wir dann wieder auf den Hauptfahrweg und gleich darauf sind wir im Dorf.

Im Zentrum gibt es auch einige schöne alte Häuser mit Arkadengängen und architektonisch interessanten Details.

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Auch die Dorfkirche ist sehr sehenswert - wenn man das Glück hat wie wir, dass sie offen ist, dann sollte man es nicht versäumen, hinein zu schauen. An der linken Seite findet man einen wunderschönen, imposanten gotischen Schnitzaltar, wie man ihn nicht so häufig hier sehen kann. Er war längere Zeit in Barcelona zur Restaurierung und die Bewohner des Dorfes hatten schon Angst, er würde sich dann in irgendeinem Kunstmuseum wiederfinden. Aber inzwischen haben sie ihn wieder und sind entsprechend stolz auf das in dieser Gegend seltene Kunstwerk.

Steffen ist mal wieder detailverliebt beim Fotografieren:

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... oder soll das doch der dezente Hinweis auf Hunger und Durst sein?

Wir entern die Bar des Dorfes. Wir müssen leider erfahren, dass man das nur machen sollte, wenn man keinen Hunger hat... Unser "hier etwas essen" wollen, wird ein höllisches Desaster. Viel schlimmer kann man wohl gar nicht mehr reinfallen...

Die Batatas Bravas entpuppen sich, wie sie denn auf den Tisch kommen, hier als stinknormale Pommes Frites, man hätte sich vielleicht sogar essen können, wären sie nicht ertränkt worden in einem höllisch - scharfen künstlich glänzenden Industrieketchup a la "Heinz"...
Die ganzen anderen bestellten Tapas von der Karte gibt es dann plötzlich doch alle nicht mehr, als wir dann doch im x-ten Anlauf etwas finden, was es noch gibt, bekommen wir da nur eine letzte Portion, die wir uns teilen müssen statt wie gewollt jeder eine Portion. Stattdessen preist sie uns jedes Mal, wenn sie aus der Küche kommt, ihre Tintenfischringe an, die wir aber explizit nicht haben wollen - ich befürchte, dass wir da auf grauslich zähem Zeugs rumkauen würden...

Als die Kellnerin und dann die zu teilende Portion Geflügelkroketten bringt, bringt sie einen Teller Tintenfischringe einfach mit und meint, wir müssten sie nur bezahlen, wenn wir sie doch essen würden. Aber wie befürchtet, sie sind grauslich zäh und wir möchten das nicht essen müssen... Bäääh!!! :|

Fazit - nicht noch einmal hier etwas zum Essen verlangen! Einzig zum Durstlöschen kann man hier vorbei schauen, der große Milchkaffee für Steffen schlägt mit 1,30 € zu Buche, für 0,5 l Bier zahle ich sehr korrekte 2 €.

Wie gut, dass wir auch noch etwas zu Essen mit haben - unsere Wurstbrote werden uns zu einem späteren Zeitpunkt herrlich munden...

Aber nun geht es erst mal an das zweite Drittel der Wanderung.
Beste Grüße

Torsten

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BeitragSo 23. Jun 2013, 12:31

Teil 47

Nach unserem Reinfall in der Bar von Cabaces müssen wir zunächst durch das komplette Dorf bis fast hoch zur Ölmühle laufen. Dann geht es in Richtung Font de Cavaloca weiter, dieser Wanderweg, ein Teil des GR171, dem wir jetzt längere Zeit folgen, ist ausgeschildert und rot-weiß markiert.

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Zunächst führt der Weg unterhalb der Felskette Les Serranies entlang. Schon von weitem sehen wir ein imposantes Felsgebilde, dem wir uns jetzt annähern.

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Es ist La Geganta, die Riesin... Sie bewacht einen der Olivenhaine von Miro Cubells und auch die Kletterrouten des Sektors Can Pistrans an der Wand dahinter. Wer hier klettern will, der muss vorher allerdings bei Miro Cubells um Erlaubnis fragen. Nachdem der Platz durch nicht umweltgerechtes Verhalten Einzelner quasi "verwüstet" worden war, wurde der Kletterfelsen offiziell gesperrt bzw. ist Klettern dort nur mit Einverständnis der Eigentümer von Miro Cubells möglich.

Und weil sich eine Riesin in der Gegend doch einsam fühlen würde, gibt es ein paar hundert Meter ein zweites Felsgebilde:

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El Gegant, der Riese...

Wir müssen weiter bergan auf den ersten mehrerer kleiner Pässe, den Coll de les Valls.

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Auch von diesem Pass haben wir wieder wunderbare Ausblicke:

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Auch hier schauen wir einmal mehr hinüber nach La Figuera und zum dortigen Richtfunkturm auf dem Punta del Guixar Links neben dem Turm ist dann die spektakulär gelegene Weinbergsparzelle von Ficaria Vins, eine der drei alten Grenache - Bestockungen, aus denen der Pater gemacht wird.

Der Blick in die andere Richtung ist allerdings erschreckend...

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Hier hat ein Waldbrand eine riesige Fläche wertvollen Garrigue- und Waldbestandes vernichtet. Auch das sind hier leider traurige Realitäten.
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (48)

BeitragMo 24. Jun 2013, 06:23

Teil 48

Beim Coll de les Valls haben wir beide zwei Fotos in Richtung La Figuera gemacht.

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Auf Steffens Foto ist der höchste Punkt am Massiv uns gegenüber der Punta del Guixar - mit der Antennenanlage, links hinter der Felskante wäre die höchgelegene Pater Parzelle, rechts vom Punta del Guixa erkennen wir das Dorf La Figuera, ganz leicht sieht man auch die hinabführende Straße und an dieser ist, kurz bevor der Berg kommt, auf dem wir stehen, der Èlia Weinberg von Ficaria Vins.

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Auf meinem Bild ist der Anschluß dieses Blickes nach rechts. Das Dorf ist hier im linken Teil, im Fokus habe ich die Serra de la Figuera mit dem St.Pau. An dessen rechter Hangseite hätten wir dann auch schwach erkennbar den Espectacle - Weinberg.

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Später - an der Quelle Font de Cavaloca gönnen wir uns im Schatten einiger Bäume eine Rast und holen unsere Brote raus. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch an einigen Olivenhainen vorbei. Einige davon gehören Fernando von Miro Cubells, aber es gibt hier auch konventionell arbeitende Olivenbauern, die in der Kooperative ihr Öl machen. Man erkennt recht gut den Unterschied, zum Einen Fernandos Bäume auf grünen, saftigen und blühenden Wiesen, zum anderen die Haine der konventionell arbeitenen Bauern in diesem Bereich mit totem, nackten Boden und Resten brauer Grashalme.

Auch Steffen sieht den Unterschied schnell und kann sich jetzt das Geheimnis meines importierten Öles besser erklären...

Nach der Rast wandern wir weiter, immer noch auf dem GR 171.

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Steffens Blick geht erneut in Richtung La Figuera, während meine Blickrichtung nach vorn ist...

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Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (49)

BeitragMo 24. Jun 2013, 10:29

Teil 49

Hinter der Quelle Font de Cavaloca geht es zunächst durch Garrigue wieder leicht bergan zum Collet de l´ Ermengol. Beim Blick zur anderen Seite abwärts wandelt sich das Landschaftsbild erneut.

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Erstmals sehen wir hier einen Weinberg - besser gesagt handelt es sich hier um schon recht hoch gelegene Flachparzellen wie auf Hochebenen. Wir werden diesen Weinfeldern nun immer näher kommen.

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Zur anderen Seite geht es hier einen Weg hinauf auf dem Kamm des Montsant-Massivs.

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Immer mehr nähern wir uns den Weinfeldern hier an, die bereits zur DOQ Priorat gehören. Der Blick ins Priorat ist schon von hier aus genial.

Hier oben haben wir natürlich keine Llicorella, sondern überwiegend das Kalksteinkonglomerat des Montsantmassivs und die eindrücklichen rötlichen Sandstein-Lehmböden. Jetzt im Frühjahr wirkt die Farbe des Bodens natürlich besonders beeindruckend.

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Aber auch zur Gebirgsseite wird der Blick jetzt immer spannender.

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Es geht langsam, aber stetig bergab mit uns, aber wir sind höher als die Weinberge. Diese Parzelle hier heißt Pla de la Macipa. Wir müssen zunächst dort runter auf den breiten Weg, den wir hier schon sehen. Dieser knickt hier unterhalb des Fotos nach links und das ist dann auch unsere Richtung.

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Aber es zieht sich ganz schön... Dafür ist der Blick grob in Richtung Torroja del Priorat sehr schön.
Dann aber erreichen wir doch den breiten Fahrweg und gehen direkt an den Weinfeldern entlang, immer noch weiter leicht bergab.

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Dann sehen wir erstmals, was uns zu Beginn des letzten Drittels unserer Wanderung "blüht" - da irgendwo müssen wir dann hoch, bis ganz nach oben...

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Vorher müssen wir aber noch runter bis fast an dieses Haus, das Mas de Forcans. Dieses gehört wie ein Großteil der Weinfelder hier zum Celler de Scala Dei. Einiges dient der Erzeugung diverser Weine dieses großen und historischen Erzeugers, aber wenig später zur Weißweinverkostung erfahre ich auch, dass grade hier auch Reben für das neue Privatprojekt von Ricard Rofes stehen. Den weißen RAR von Ruby Vintage, dessen Trauben von hier stammen, werde ich dann ins Glas bekommen.

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So ein Gläschen Wein von hier wäre jetzt auch nicht schlecht, aber wir müssen uns derzeit leider mit Wasser begnügen.
Beste Grüße

Torsten

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