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Celler Terroir Al Limit

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Jürgen

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragMi 6. Apr 2016, 11:30

Hm, wir haben über drei Tage einen 2010er Pedra de Guix getrunken, wobei sich der Wein bis zum Schluß nicht wirklich geöffnet hat. Ich kenne den Wein von diversen Weinmessen und fand ihn immer sehr gut. Das war jetzt unsere erste Flasche, die wir zu Hause getrunken haben. Sehr schön ist seine deutliche Würze aber viel mehr war da nicht. Kaum Volumen, wenig Finesse - ich bin ziemlich ratlos. Entweder viel zu jung getrunken, zum völlig falschen Zeitpunkt oder eine schlechte Flasche erwischt :? 88P von mir
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thvins

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragDo 7. Apr 2016, 06:39

Jürgen, die Weine sind so wie sie sind, ich kenne das nicht anders, die Weine haben kaum Körper und wenig Druck am Gaumen, das ist genau so gewollt bei Weiß wie Rot. Muss man mögen, diesen anderen Stil der Auslegung des Priorats. Dem typischen Spanien- oder Prioratliebhaber werden diese Weine oft zu zerbrechlich scheinen, aber die sind vielleicht nicht Dominik Hubers Zielgruppe?
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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Jürgen

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragDo 7. Apr 2016, 07:10

Hallo Torsten,

dem 2013er Pedra de Guix habe ich im letzten Monat auf der ProWein 94 Punkte gegeben. Genau so kenne ich den Wein über Jahre. Die zu Hause getrunkene Flasche ist der absolute Ausreißer nach unten. Erklären kann ich es mir nicht wirklich. Ich habe aber einen Verdacht, dem ich versuchen werde nachzugehen.

Les Manyes 2013 98P
Les Tosses 2013 98P
Dits del Terra 2013 94P
Pedra de Guix 2013 94P
Terra de Cuques 2013 90P
Arbossar 2013 92P
Torroja Vi de la Villa 2014 90P
Muscat 2014 93P
Roc d'Aubaga Rosat 90P
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vanvelsen

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragDi 8. Nov 2016, 12:33

Liebes Forum

folgender Reisebericht könnte den einen oder anderen Priorat-Fan interessieren. Terroir al Limit war sehr beeindruckend.
http://www.vvwine.ch/2016/11/spanien-ta ... iorat.html

Lieber Gruss,

Adrian
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vinos

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragDi 8. Nov 2016, 23:23

Hallo Adrian,

vielen Dank für den schönen Reisebericht, ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.
Freut mich sehr, dass es Dir im Priorat gut gefallen hat.

Eine kleine Richtigstellung hätte ich allerdings noch, wobei Du ja nicht der Verfasser des Berichtes bist,
Beim "Mann voller Energie" bei Orto Vins handelt es sich um Joan Asens, einer der Besitzer von Ortovins, er war früher mal Önologe bei Alvaro Palacios - vielleicht hat das ja der Dolmetscher etwas durcheinandergebracht.
Beste Grüße
Klaus-Peter
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Jürgen

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragMi 16. Okt 2019, 09:35

Am Montag durfte ich wieder mal einige Weine von Dominik Huber probieren. Der Winzer war selbst anwesend und hat mir persönlich und anschließend bei einer Vertikale seines Les Tosses sehr Interessantes, zu seiner Philosophie des Weinmachens erzählt. Anfangs baute er beispielsweise den Les Tosses im Holz aus, worauf er mittlerweile gänzlich verzichtet. Und tatsächlich passt der Ausbau in Betontanks zu seinen Weinen.

Anbei von mir verkostete Weine mitsamt meinen Bewertungen:

Terroir al Limit

Terroir Historic Blanc 2017 92P
Terra de Cuques 2015 92P
Pedra de Guix 95P
Dits del Terra 2016 94P
Arbossar 2016 95P
Les Manyes 2013 98P
Les Tosses 2016 97+P

Terroir Sense Fronteres

Brisat 2017 88+P
Negre 2017 92P
Vèrtebra 2017 93P
Guix Vermell 2017 98P

Vertikale Les Tosses

2007 90P
2008 92+P
2009 92++P
2010 94+P (aus der Magnum)
2011 97+
2012 95+P
2013 98+P (aus der Magnum)
2014 97+P (aus der Magnum)
2015 98P
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amateur des vins

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Re: Celler Terroir Al Limit

BeitragDo 30. Dez 2021, 21:31

Mein Erstkontakt mit dem Priorat verlief ja nur mäßig erfolgreich. Jürgen und Torsten empfahlen in ihren Reaktionen als "stilistischen Gegenentwurf" Weine von Terroir al Limit und Nit de Nin. Von ersteren habe ich jetzt mal 'was zur Probe mitbestellt. Den Anfang machte letzten Sonntag

Terroir al Limit, Arbossar 2016 (14,0 %)
          100% Carignan


Tiefdunkles Rot mit leichter Purpurtendenz begrüßt mich im Glas.
Die Nase erinnert initial an (sauguten) Blaufränkisch! :mrgreen: (Nicht, daß ich von Carignan oder Blaufränkisch besonders viel Ahnung hätte...) Dicht und kraftoll, aber kühl und durch florale Anklänge fast ein wenig verspielt; hinzu kommen Schwarz- und Sauerkirsche und etwas Blaubeere. Sehr sauber und transparent.
[+10'] Wieder kühler, frischer Charakter, zu dem dann auch die lebendige, aber unauffällige Säure beiträgt. Dann hinten am Hals eine "Schärfe", die an deutlich unverpackten Alkohol denken läßt — aber Richtung Abgang weit davon weg ist, von daher muß das etwas anderes sein. Nur was? :? Mittelkräftige, extrem feine Tannine. Extrem langer Abgang, mineralisch mit feiner schwarzer Würze. Wirklich schön, elegant und doch kraftvoll!

@Jürgen @Torsten Joa, das ist mal ein ganz anderer Schnack als das bisher Kennengelernte. Mir kommt diese Stilistik sehr entgegen, und ich hatte ordentlich Spaß mit dem Wein. Ob das jetzt nach einer eigenen Kellerrubrik verlangt, sei mal dahingestellt. ;)

Als zweiten im Bunde gab es heute:

Terroir al Limit, Pedra de Guix 2017 (13,0 %)
          je 1/3 Pedro Ximénez, Macabeo und Grenache Blanc


Ah, das ist wieder so ein Gesamtkunstwerk, bei dem die banalen Beschreibungsversuche kläglich hinter dem Gesamteindruck zurückbleiben!
Die Robe zeigt sich (für mich überraschenderweise) dunkelmessingfarben.
Nase: oxidativ gemacht; Mandarine und etwas getrocknete Orange.
Am Gaumen dominiert strahlende Frische über Orangengummi.

Sorry, diese gestammelten Wortfetzen sind mir selbst peinlich, aber wenigstens authentisch. Tatsache ist aber, daß der Wein sowohl zum Essen als auch solo sowohl interessant als auch äußerst einnehmend war und sich die Flasche im Nu leerte. Das satte Orange ließ mich einen ebensolchen Wein erwarten, jagte mich aber in's Bockshorn. Kann es sein, daß der PX-Anteil dafür sorgt? Immerhin sind süße reine PX ja typischerweise tintenschwarz. Besonders gerbstoffig von langem Schalenkontakt ist da jedenfalls nichts. Wenn man mit dem oxidativen Ausbau überhaupt etwas anfangen kann (und ich kann ;)), hat man hier einen frischen, harmonischen und ausdrucksstarken Wein im Glas, der bestenfalls die eine oder andere Ecke oder Kante mehr vertragen könnte. Sehr gut!

Eine neue Baustelle werde ich hier nicht aufmachen, dafür sind die Weine doch recht ambitioniert bepreist; zudem würde mir ein einzelner oder selbst eine handvoll Anbieter für eine Region oder ein Land nicht genügen. Ich nehme aber mit, daß ich hier bei günstiger Gelegenheit bedenkenlos zuschlagen kann und relativ sicher Spaß haben werde.
Besten Gruß, Karsten
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