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Ein Freund von mir war in der Gegend unterwegs und hat Weine von der Domaine de La Maison Carrée mitgebracht. Die haben wir letzte Woche gemeinsam verkostet. Das Weingut arbeitet biodynamisch.
Die Weißweine sind alle von einer sehr langen Hefestandzeit geprägt. Ich finde, ein eher weicher und voller Stil, weniger spannungsreich. Ich würde behaupten, dass das Weingut in seiner Stilistik sehr konsistent ist. Soviel ich weiß, werden alle Weine im Holzfass (in der Regel gebrauchte) ausgebaut.
So auch dieser, im Fuder auf der Feinhefe. Wird sowohl filtriert, als auch in einer unfiltrierten Variante vertrieben.
Chasselas - Vin sur lie - Neuchâtel Auvernier AOC - Domaine de La Maison Carrée 2018:
Gewollt besitzt der Wein noch recht viel Kohlensäure. Das bringt Frische im Antrunk. Durch die Feinhefelagerung erinnert mich der Wein dann in der Mitte regelrecht an einen Protein-Shake, das ist mir persönlich zu viel. Die Meinung am Tisch war geteilt, ich denke es ist ein Wein, dessen Stil polarisieren kann. Ich glaube die Empfehlung war als Begleiter zum Käsefondue.
Es gibt auch noch einen Lagen-Chasselas, ohne Kohlensäure.
Chasselas Cru des Abbesses - Vin sur lie - Neuchâtel Auvernier AOC - Domaine de La Maison Carrée 2017:
Dem Grauburgunder sieht man schon an der Farbe eine längere Maischestandzeit an. Aus 50 Jahre alten Reben.
Pinot Gris - Neuchâtel Auvernier AOC - Domaine de La Maison Carrée 2017:
Im Moment noch sehr jung, der muss noch länger liegen und ist im Moment nur schwer zu beurteilen. Mal sehen, ob die Frische für die Reife ausreicht, auch eine gewisse aromatische Eintönigkeit kann der Wein aktuell nicht überwinden.
Zuletzt noch der Chardonnay, im Barrique ausgebaut.
Chardonnay - Neuchâtel Auvernier AOC - Domaine de La Maison Carrée 2017:
Insgesamt zwar eher zart, aber irgendwie ist mir das vom Süßeeindruck, von der Cremigkeit und der Weichheit too much. Vielleicht auch einfach zu jung, um den Wein gut einschätzen zu können. Etwas in Richtung Crowd-Pleaser.
Insgesamt finde ich das Sortiment sehr konsistent und auch qualitativ sehr ansprechend. Der Winzer scheint eine ganz klare Linie zu verfolgen und kann damit etwas polarisieren. Der Chardonnay schert etwas aus, den fand ich eher etwas massenkompatibel. Für meine Vorlieben ist mir das bei den Weißweinen alles etwas zu weich, cremig und spannungsarm.
Zu den Spätburgundern schreibe ich bald auch noch was, die haben mir sehr gut gefallen.
Grüße, Josef