TICINO - Sonnenstube der Schweiz

Lagern. Ganz fest lagern und dann geniessen, wenn er keienn Kork hat...

05er Sassi Grossi ist etwas wirklich wirklich wunderschönes!

Hallo Philipp,

freut mich zu hören, dass ich da was schönes im Keller lagern habe.

Was bedeutet "ganz fest lagern" in Jahren 5 Jahre oder noch länger

Den 2000er Costamagna fand ich jedenfalls noch in Saft und Kraft und durchaus nicht überlagert.

Zum Hühnchen mit Gemüse solls heute als Rotwein folgendes geben:

Tenuta Montalbano, Ronchi Paleari Stabio, 2007 Riserva (Winzergenossenschaft Mendrisio)

Ich bin sehr gespannt, wie sich der kraftstrotzende Jahrgang machen wird im Glas. Dunkles Rubin mit aufhellendem Rand. Schöne engmaschige Viskosität.

In der Nase Zigarre, Pflaume, rote Beeren. Dann wieder Pflaume mit etwas gut parfümiertem Holz. Nicht unangenehm und elegant wirkend.

Am Gaumen stramme aber geglättete Tannine. Da ist viel Frucht, viel Extrakt und eine überaus schön eingebundene Säure, die diesem Merlot Frische verleiht. Das ist ein schöner erster Einblick in den 2007er Jahrgang, der doch einiges an Erwartung geweckt hat. Wenn das so weiter geht, darf sich der Weingeniesser noch auf einiges freuen!

2012-2020

Hallo Philipp,

freut mich zu hören, dass ich da was schönes im Keller lagern habe.

Was bedeutet "ganz fest lagern" in Jahren 5 Jahre oder noch länger

Den 2000er Costamagna fand ich jedenfalls noch in Saft und Kraft und durchaus nicht überlagert.

Hoi Klaus-Peter

Beim Sassi ist in der Regel 10 Jahre ein gutes Alter. 2005 ist aber ähnlich 2007 ein vor Kraft strotzender Jahrgang, der einiges wegstecken kann. 2015+ ist meine Einschätzung.

Liebe Grüsse in den Norden und hoffentlich auf bald mal wieder

Getern schon geöffnet und heute nochmals im Glas

Cavallini, Vacallo Merlot, 2009

Schöner Merlot. Kein Grosser aber ein wunderbar ehrlicher im Stahltank ausgebauter Wein. Schöner Himbeerduft, rotfruchtig. Am Gaumen gute Säure, nicht zu dominant mit präsenten aber guten Tanninen. Ein sehr gefälliger Wein, der wunderbar zum Risotto gepasst hat. -2016 (?). 13.2 %, 14 Franken.

Am Samstagabend hatte ich das Vergnügen Enrico Traplettis Fassproben zu verkosten. Enrico gehört seit Anfang 2000 als illustrer Name zu Tessiner Weinszene und ist mitunter anerkannt mit seinen Culdree einen der elegantesten Merlots auf die Flasche zu ziehen.

Als wir dann bei Tagliata am Tisch sassen schenkte er mir blind die drei Fassproben ins jeweilige Glas.

Glas 1: Rubin, schöne Himbeerfrucht, die sich mit Pflaume abwechselt. schönes Konzentrat, gute Säure mit etwas zu festem Tannin (wird sich das legen?). Gut extrahiert. Wirkt trotz der Ruppigkeit nicht zu extrem gebaut. Schöner Wein, der mich aber noch nicht von den Socken reisst. Es war der Culdree 2010, aus einem für das Tessin doch nicht ganz einfach Jahr. Ich werde ihn mir wohl trotzdem zulegen...

Glas 2: Nein, das kann kein Merlot sein dachte ich erst. Der war so dicht, so pflaumig, so violett. Purer Samt, der sich über den Gaumen ergoss. Ein wirklich dramatischer Geschmacksdruck. Ich kann wirklich nur nochmals die Dichte dieses Weines erwähnen, so total anders, als ich Culdree sonst kenne. Enrico bestätigte mir den auch, dass er die Vinifikation verändert hat und seinem Topmerlot das angedeihen lassen will, was er eben verdient: die Substanz um reifen zu können und mit dieser Reife noch mehr Grösse aufzubauen. Ich bin überzeugt, mit dem 2011er Culdree ist in Enricos Kellern ein grosser Wein am schlummern, der auch die Bestätigung für meine bisherige Einschätzung des Jahres 2011 im Tessin bietet: Ich glaube wir werden es mit einem weiteren guten bis grossen Jahr im Süden der Schweiz zu tun bekommen.

Glas 3: Definitiv ein Wein internationalen Zuschnittes. Enricos Nabumba 2009, um es vorneweg zu nehmen. Eine Cuvee aus 30% Nebbiolo, 30% Merlot, 10% Petit Verdot, etwas Cabernet Franc und Sauvignon und der Rest sind farbliefernde Sorten. Superdichter, tanninstarker Wein. Auch hier pflaumig, mit viel dunkler Kirsche. Superdicht. Ein, der in einer Blinddegustation nie der Schweiz zugeordent werden würde. Enorm modern und im besten Sinne gewaltig.

Mein Fazit? Nun, Nabumba ist hypermodern aber sicher ein Versuch wert. Culdree 2010 ist eine interesssante Essenz, die aber nicht jedermanns Geschmack treffen kann und Culdree 2011 wird meiner Meinung nach ein ganz grosser werden, weil er wirklich vereint, was einen grossen Wein aus einem grossen Jahr ausmacht - wenn bis dahin im Keller alles glatt läuft

Heute im Glas:

Sottobosco 2009

Ich habe mich schon auf diesen Wein gefreut als dieser noch nicht einmal im Keller war. Nun ist er im Glas. Leider viel zu früh. In der Nase Kirschen, Honig, sehr viel Milchkaffee, ein kleiner Hauch Pflaumen. Im Gaumen wirkt er sehr geschliffen, modern, die Aromatik setzt sich fort, feine Süsse, tiefe Säure. Der Abgang mittellang und ohne Druck. Der Sottobosco wirkt aktuell etwas harmlos, leicht überholzt und zu sehr auf frühe Gefällikeit getrimmt. Die tiefe Säure macht mir Sorgen. Der La Prella vor 2 Monaten präsentierte sich besser. Evt. die Flasche zu früh aufegmacht, evt. der Wein wurde zu sehr abgeschmust. Wo ist die Kraft, die Würze, die Länge. Trinken jetzt(?)-2020

Von mir 89(?) GPoints

Mesdames, Messieurs

Mir persönlich ist 2004 nicht als besonders gut, aber auch nicht als besonders schlecht im Tessin in Erinnerung. Umso spannender fand ich es gestern, als mir im Keller in Deutschland eine Flasche Redegonda von Vinattieri (Zanini-Clan) in die Hände fiel.

Ich muss ja sagen, dass ich persönlich nicht immer mit dem Stil der Zanini's klar komme. Aber ich muss auch anfügen, dass sie eben doch auch unbestritten auf ihre Art zur Spitze im Tessin gehören. Und das sollte sich auch im Glas zeigen.

Die Farbe von 8 Jahren Flaschenaufenthalt immer noch unberührt. Dunkles, im Zentrum zu Schwarz neigendem Granatrot. In der Nase aber erste Reifeanklänge, die ein Merlot zu verströmen vermag. Im ersten Duftzug Waldboden, dann schöne reife nicht übermäassige Pflaume und schwarze Kirschen. Sexy, kann ich da nur sagen und ein dickes WOW durchfuhr meine Hirnwindungen.

Am Gaumen merkte man dann aber, dass 2004 eben 2004 ist. Es wäre falsch zu sagen, dass der Wein nicht hielt, was er in der Nase versprach, aber er konnte nicht daran anknüpfen. Da war Süsse, da war Frucht... Die ersten beiden Drittel wurden gut aber nicht ausserordentlich entsprechend der Nase abgebildet und im letzten Drittel am Gaumen fehlte mir etwas die Länge. Doch etwas zu abrupt hörte mir die angefangene, wirklich schön anmutende Sinfonie auf. Statt Vivaldi war es dann eben eher ein lustiges Tessinerlied aus den Tälern, das geträllert wurde. Nicht minder unterhaltsam, aber eben, weniger FInesse und Kunst wie man es sonst gewohnt ist. Schöner Wein!

Ciao a tutti,

hat von euch Ticino-Spezialisten jemand Tipps für Tessiner Weine, bevorzugt Merlot - natürlich auch andere Sachen, im Preisbereich von bis zu 25 CHF für mich? Das Tessin ist für mich zugegebenermaßen eine Weinregion an der ich schändlicherweise bis jetzt immer vorbeimanöviert habe. Leider! Das muss ich in näherer Zukunft mal ändern. Zumal ich demnächst mal durchs Tessin kommen werde. Eine Anschlussfrage wäre noch:
Gibt es bei Coop, Manor oder einem anderen schweizer Großanbieter irgendwelche empfehlenswerten Tessiner Wein?

Vielen Dank schon einmal vorab

Beste Grüße

Chris

Hoi du

aus dem Coopsortiment, wenn du im Tessin bist, kann ich dir den Rosso del Ticino und den Oro Rosso von Tenimento del Ör mepfehlen, die wirklcih Preis-Leistungsmässige Ausrufezeichen setzen. Den Rest per PN.