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Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

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vanvelsen

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Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDi 7. Dez 2010, 12:17

Am 24. April fand bei strahlendem Wetter eine kleine Degustation auf Schloss Salenegg an. Dieses Gut gehört bei mir quasi zu den jährlichen Must-Käufen, keltert es doch Jahr für Jahr elegante, feingliedrige und äusserst typische Pinots.

Kredenzt wurden in einem herrschaftlichen Ambiente jeweils drei abgefüllte Jahrgänge sowie - später direkt im Torkel - die Jungweine als Fassmuster.

Hier meine Notizen zu den bereits abgefüllten Jahrgängen…

Schloss Salenegg, Chardonnay 2006
Mittleres Goldgelb. Zarte Honignote. Für mich etwas zu präsentes aber sehr gut eingebundenes Holz. Cremiger Auftakt, viel Schmelz, etwas Mango- und Bananen-Aromen, dazu eine herbe Kräuternote. Im Abgang reif, weich und harmonisch. Für mich etwas zu breit aber sehr gut gemacht. 15.5 vvpunkte, 2010-2015.

Schloss Salenegg, Chardonnay 2007
Mittleres Goldgelb, schöner Glanz. In der Nase wahrnehmbar Neuholznoten, wenn auch nicht ganz so dominant wie beim 2006er. Dazu feine Düfte nach Akazienhonig und wieder eine zarte Kräuternote. Weicher Auftakt, wirkt deutlich frischer und mit spritzigerer Säure als der 06er, feine, angenehme Bitternote. Im Abgang lang, endet auf Vanille. Sehr schön gelungen und mit etwas mehr Reserven als der Vorgänger. 16 vvpunkte, 2010-2017.

Schloss Salenegg, Chardonnay 2008
Helles Blassgelb. Feiner, frischer Duft, nicht so viel Holz wie die Vorgänger, dafür mit einer leicht rauchigen Note. Am Gaumen wieder cremiger Auftakt, sehr solide Struktur, Zitrusfrüche, weisser Pfirsich. Weniger Power aber mehr Finesse. Ein tänzerischer, ehrlicher Chardonnay-Wein der so ganz ohne die breiten Schulterpolster auskommt und Spass macht. 16 vvpunkte, 2011-2016.

Schloss Salenegg, Blauburgunder 2006
Sehr helles, mattes Rubin, wässeriger Rand. In der Nase typische Pinot-Aromatik, Erdbeeren, Rauch, Kräuter, dazu auch eine leicht medizinische Note. Weicher, runder reifer Auftakt, rote Beeren, etwas Holz, Kräutertee, sehr klassisch. Weicher, warmer, mittellanger Abgang. Ein ausgereifter, eleganter Pinot der nicht mehr zu lange liegen sollte. 15.5 vvpunkte, 2010-2014.

Schloss Salenegg, Blauburgunder 2007
Sehr helles Rubin mit schönem Glanz. Reinsortige, noch etwas verhaltene Nase, viel rote Beeren, Pfingst-Rosen, dazu auch Wiesenblumen, eine schöne Würze, gequetschte Pfefferkörner. Weicher Auftakt, wirkt frischer als der 06er, zeigt wieder eine schöne Kräuternote am Gaumen, hat ein solides Gerbstoffgerüst. Mittellanger, stimmiger Abgang. 16 vvpunkte, 2011-2017.

Schloss Salenegg, Blauburgunder 2008
Helles Rubin, schöner Glanz, leicht wässeriger Rand. Deutliche Himbeer- und Erdbeeraromen, die Würze weniger ausgeprägt als bei den beiden Vorgänger-Jahrgängen. Klarer, eher schlanker Auftakt, sehr Fruchtbetont. Der mittlere Gaumen zeigt einiges an Kraft, die Fruchtaromen wirken frisch, sehr elegant, die Gerbstoffe sind noch sehr präsent. Alles in allem der einfachste, am meisten auf Frucht getrimmte Wein dieser Dreier-Runde. Muss noch etwas reifen, solle dann aber nicht zu lange liegen. 15 vvpunkte, 2012-2015.

Schloss Salenegg, Pinot Noir Barrique, 2003
Mittleres Rubin, leicht wässeriger Rand. Reife Nase, deutlich holzbetont, blumige Noten, einiges an Thymian, Vanille und ein Hauch Lakrizze, zeigt Tiefe. Weicher Auftakt, dann rasch viele Kräuter, wieder Holz – für mich etwas zu dominant – dafür mit einer erstaunlich schönen Säure für diesen schwierigen Jahrgang. Herber, leicht brennender Abgang. Ein spannender, jetzt perfekt trinkreifer und sehr burgundischer 03er aus der Herrschaft. 16 vvpunkte, 2010-2013.

Schloss Salenegg, Pinot Noir Barrique, 2007
Klares Rubinrot, wässeriger Rand. Duftige, tiefgründige Nase, sehr dezent Holz, Erdbeeren, Tabak, Thymiankräuter, sehr angenehm, man könnte einfach nur schnüffeln. Weicher, samtiger Auftakt, etwas Cassis, dazu eine schöne Würznote, Pfeffer, wieder Thymian, herrlicher Abgang, sehr klassisch und mit perfektem Holzeinsatz. Eine herrliche Pinot-Interpretation. Sollte noch 1 Jahr reifen und kann dann von 2011-2018 genossen werden. Bisher der beste Salenegg. 17 vvpunkte.

Schloss Salenegg, Pinot Noir Barrique, 2008
Klares Rubinrot, schöner Glanz. In der Nase sehr fruchtbetont, „Gletscherzältli und Gummibärli“, viel weniger Würze und Charakter als der 07er, deutlich auf Frucht getrimmt. Am Gaumen frischer, gradliniger Auftakt, noch sehr jung und ungestüm, dann aber auch eine feine Würzigkeit und sehr gut integriertes Holz. Stimmiger, fruchtbetonter Abgang. Alles in allem etwas einfacher gestrickt als der 07er – ein Fruchtjahrgang der nicht zu lange liegen bleiben sollte. 16 vvpunkte, 2012 bis 2016.

Und dann im Torkel gab es noch einige Notizen zu den Fassmustern aus 2009…

Schloss Salenegg, Cuvée Blanche, 2009 (Fassmuster)
12% Chardonnay, 88% Pinot Noir weiss gekeltert. Frische Nase, die Gletscherzältli lassen auf eine kalte Vergährung schliessen, etwas Banane und weisse Birnen. Weicher, fruchtiger Auftakt, guter Schmelz, schöne Säure, wieder Gletscherzältli, Bananen und Aprikosen-Glace. Cremiger, reifer Abgang. Sehr gefälliger Wein mit gutem Körper und viel Schmelz. Jung trinken. 15.5 vvpunkte, 2011-2013.

Schloss Salenegg, Chardonnay 2009 (Fassmuster)
Helles, strahlendes Gelb. Frischer Duft, nicht so holzgeprägt wie die bereits abgefüllten Jahrgänge. Man erkennt die positive Entwicklung in Richtung „dezenterem Holzeinsatz“. Feine Frucht, etwas Lychee, feine Akazienblüten-Note. Weicher, runder Auftakt, stimmige Säure, wirkt frisch. Am mittleren Gaumen cremig, etwas Banane und eine Priese Kräuter. Toller Abgang, sehr stimmig, mit Reserven. 16.5 vvpunkte, 2011-2018.

Schloss Salenegg, Blauburgunder 2009 (Fassmuster)
Klares Rubinrot, heller Rand. Dezente Nase, feine, rotbeerige Aromen, schöne Würze, erinnert an ein mit Lorbeer und Nelken gewürztes Speckstück, dass unprätentiös aber duftig auf einer Elsässer Choucroute-Platte daherkommt. Feiner, frischer Auftakt, sehr elegant. Am mittleren Gaumen viel Körper und Finesse, roter Beeren, Würze, sehr Pinot-typisch. Feine, reife Gerbstoffe und eine stimmige Säure. Mittellanger Abgang, einfach stimmig. Ein hervorragender Pinot, vielleicht der beste Salenegg seit ich den Wein kenne. 16.5 vvpunkte, 2012-2018.

Schloss Salenegg, Pinot Noir Barrique 2009 (Fassmuster)
Mittlers Rubinrot, leicht aufgehellter Rand. Sehr holzgeprägte, noch etwas zurückhaltende Nase, dahinter aber auch schöne Frucht, zeigt Tiefe. Der zweite Riecher bringt viele frische Beeren, eine laktische Note sowie frisch geschnittenes Heu. Der Auftakt ist frisch mit viel roter Beerenfrucht, etwas Cassis, dazu Stroh, ein hauch Zartbitterschokolade und dünn geschnittene Erdbeeren mit Puderzucker und einem Minzeblatt serviert. Sehr feine und reife Gerbstoffe, langer Abgang. Hier reift ein toller Wein heran. Natürlich braucht er noch Zeit sich zu entwickeln aber die Anlagen zu einem „burgundischen Höhenflug“ sind hervorragend. 17.5 vvpunkte, 2013-2020.
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vanvelsen

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDi 7. Dez 2010, 12:18

Es kann passieren, dass man mit einer mässig euphorischen Erwartung eine Weinflasche öffnet. Nicht dass wir uns vom 2001er Gantenbein keinen Genuss versprochen hätten, denn sehr gut schmecken tut er immer, der Ganti. Aber dass dieser fast 10jährige Pinot-Noir einen solchen Hochgenuss bieten würde hätten wir uns nun wirklich nicht geträumt. Zum Ferienende begleitete der 2001er Gantenbein unser Filet vom Büffel.

Die Farbe, Pinot-typsisch, eher hell, sehr klar.

In der Nase hochkomplex, delikate rote Beerenfrucht, dann auch reife Noten, kühler Rauch, Zedernholz, etwas Zartbitterschokolade, schöne Würze, unglaublich tief und äusserst anregend: da kann man einfach nur schnüffeln und nochmals schnüffeln, wow.

Am Gaumen gut wenn auch nicht übermässig strukturiert, vor allem aber perfekt ausgewogen. Noch sehr präsente Frucht, knackige Säure, reife Gerbstoffe, mittlerer Körper, die Aromen der Nase setzen sich fort und tanzen Tango. Ein wahrer Hochgenuss, der nie enden sollte...

Der Abgang ist lang, sehr lang und stimmig. Ein Meisterwerk eines Pinot's, kein Konzentrations-Monster und auch keine Wein für weitere 10 Jahre, dafür fehlt im am mittleren Gaumen die letzte Portion Struktur. Dafür der wohl tänzerischste Pinot den wir in letzter Zeit geniessen durften.

Es passiert uns selten, dass wir so ins Schwärmen geraten, vor allen ausserhalb der Region Bordeaux uns solche Höhenflüge eher mal noch erwarten. Aber dieser Gantenbein kann es mit den ganz Grossen Weinen dieser Welt aufnehmen.
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vanvelsen

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDi 7. Dez 2010, 12:19

Ende Februar 2010 durfte ich zusammen mit Peter Wegelin seinen vielverspechenden Jahrgang 2009 in Malans degustieren. Nachfolgend meine Eindrücke.


Riesling X Sylvaner (Fassmuster - 2009)

Helles Gelb, leicht grünliche Reflexe.

Frische Nase, Blumen, Heu, Grapefruit und andere Zitrusfrüchte, deutliche Gletscherzältli-Note, etwas Zitronen-Thymian, grüner Apfel.

Süsslicher, runder, voller Auftakt. Sehr schöne, nicht zu dominante Säure, am mittleren Gaumen Mandeln, Bergamotte, herbe Kräuter.

Mittellanger, sehr stimmiger Abgang.

Sehr erfrischender und dank dem nicht gemachten BSA so ganz und gar nicht plumper RxS. Macht enorm Spass.

16 vvpunkte. Bis 2013.


Sauvignon Blanc (Fassmuster - 2009)

Blassgelb, leicht grünliche Reflexe.

Sauvignon-Blanc-typisches Bouquet. Stachelbeere, Litschi, Blond-Orange, sehr frisch und anregend, wirkt nicht ganz so modern und gemacht wie der 2008er.

Am Gaumen wieder die typische, frisch-fruchtige Sauvignon-Armoatik, gute Säure, etwas Zitrusfrucht, eine mineralisch Herbe die an einen Loire-Wein erinnert, tänzerisch, sehr präzise Frucht, ganz feine Bitternote.

Im Abgang dann fast schon eine feurig-scharfe Note, sehr stimmig und lang.

Ein hervorragender Sauvignon Blanc der es mit einigen etablierten Gewächsen dieser Sorte aufnehmen kann. Perfekt für Apéro und anschliessende Salat-Vorspeise. 16.5 vvpunkte. Herbst 2010 bis 2013+.


Weissburgunder (Fassmuster - 2009)

Mittleres Gelbgold, leicht aufgehellter Rand.

Etwas reduktive aber auf den zweiten Riecher sehr komplexe Nase, laktische Note, weisse Birne, Melone, feine Barriquearomen aber nicht zu dominant – zur Zeit recht zurückhaltend aber vielversprechend.

Am Gaumen ein Kraftbündel, sehr präsentes Holz, schöne Fruchtsüsse, gute Säure, am mittleren Gaumen fast schon fette Frucht, ein Kuchen mit weissen Johannisbeeren und viel Vanille-Puder dekoriert, einfach lecker.

Harmonischer, runder, Abgang, vielleicht eine Spur zu alkoholisch.

Wer kräftige, gut strukturierte Weissweine mag, die verführen ist hier richtig. 16 vvpunkte. 2011 bis 2013.


Chardonnay (Fassmuster - 2009)

Kräftiges Gelbgold.

Würzig-süssliche Nase, erinnert an Honig, leicht buttrig, dazu etwas Gletscherzältli.

Kräftiger Gaumen, aufgrund des frühen Degustations-Zeitpunktes noch deutlich Kohlensäure. Am mittleren Gaumen fette Frucht, „vanillig“, angenehme Säure.

Mittellanger Abgang.

E ein gut strukturierter Wein. Noch sehr jung aber mit sehr guten Anlagen…

15.5+ vvpunkte. 2011 bis 2014.


Scalisse (2008).

Eindrückliche Nase, wirkt fett, erinnert an einen modern vinifizierten Chardonnay.

Am Gaumen stimmig, gute runde Frucht, feine Säure, ein Hauch Kräuter, etwas Vanille und Mirabellen.

Im Abgang eher kurz, etwas zu wenig Tiefe.

Sehr gefällig, sehr trinkig.

15 vvpunkte. Jetzt bis 2012.


Pinot Gris (Fassmuster - 2009)

Kräftige Nase, Akazienblüten, Butter, Honig, reife Frucht, etwas Rauch.

Runder, weicher Auftakt, gute Struktur, verführerische Fruchtsüsse, dann wieder eine rauchig-schweflige Note, geräucherter Speck, sehr stimmige Säure – ein sympathisches „Mönsterchen“.

Langer, schwerer, fleischiger Abgang. Die 14 vol % Alkohol spürbar aber nicht zu dominant.

Ein Bodybuilder-Wein, etwas auf Kosten der Eleganz. Dafür kann er es mit einem hellen Fleisch an cremiger Sauce aufnehmen. 15.5 vvpunkte


Pinot Noir (Fassmuster - 2009)

Helles Granatrot. Noch leicht trüb.

Extrem reduktive Nase. Aktuell nicht wirklich beurteilbar. Eine schöne, rote Beerenfrucht kämpft sich durch.

Am Gaumen zeigt der Wein viel Kraft, stützende Säure, solide Gerbstoffstruktur, etwas Erdbeeren, dazu Blutorange frische, würzige Noten, Johannisbeeren und Pfeffer und dieser wunderbare Duft von heissen, steinigen Granit-Platten – wow!

Wenn das der Basiswein ist, was kommt wohl bei den „grossen“ Pinots?

16 vvpunkte. 2011 bis 2015.


Pinot Noir (2008)

Zum direkten Vergleich gab’s den 2008er.

Klares Rubinrot.

Frische, rotbeerige, leicht mineralische Nase – dezente Holzaromen und etwas Grapefruit-Schale.

Herrliches Johannisbeeren-Aroma, getrocknete Kräuter, rauchig, sehr filigran, die Frucht perfekt in Balance mit den herben, leicht ledrigen Noten. Die süsslichen Komponenten gut vom dezenten Gerbstoff unterstützt.

Sehr stimmiger Abgang, frisch, fruchtig, mittellang. Kommt bezüglich Struktur nicht ganz an den 2009er ran – bietet aber trotzdem (oder gerade darum) enorm viel Trinkspass.

15 vvpunkte, jetzt trinken, bis 2012.


Pinot Noir Barrique (2008)

Mittleres Rubinrot.

Dezente Barrique-Nase, herb, rauchig, sehr fein aber tief.

Am Gaumen frische, rote Beeren, wieder Rauch, dann eine feine Schokoladenote, fleischig und doch elegant, sehr komplex. Strohballen, rote Beeren, Lebkuchen-Würze – eine sehr betriebige Backstube.

Der 2008er kommt qualitativ nicht ganz an seinen Vorgänger ran. Er ist fein, komplex, verspielt – eine perfekte Interpretation eines „Fruchtjahrgangs“ der bereits heute sehr zugänglich ist. Dafür hat er etwas weniger Reserven als der 2007er.

16.5 vvpunkte. Dürfte 2011 bis 2016 idealen Trinkgenuss bieten.
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Mr. Tinte

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragSo 12. Dez 2010, 16:05

Als Apéro im Glas:

Malanser Riesling Sylvaner von Georg Fromm 2009

In der Nase leicht staubig, dann süss, dropsig nach Zitrone und Maracuja. Im Gaumen spürt man sofort wieder diese Fruchtigkeit mit einer schon fast dominierenden Süsse. Mir persönlich fehlt hier die Säure, das Salz. Zwar ein durchaus schöner Abgang aber leider zu süss und irgendwie flach. Passt aber zu Eglifilet sicherlich ganz gut. Ich könnte mir dazu auch eine passende, hausgemachte Mayonnaise vorstellen mit Zitronenzesten....

Von mir 86 GPoints

Entschuldigt für den kulinarischen Ausflug in meiner VKN aber der Hunger meldet sich und meine Kreativität betreffend möglichen Speisen steigt.... :D :roll:
Liebe Grüsse,

Goce
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dazino

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDi 4. Jan 2011, 09:40

Hoi zäme

Ich wollte das neue Jahr gebührend einläuten und zog darum am 1.1.11 folgenden Wein auf:

Weingut Studach - Malanser Pinot Noir Barrique 2007
In der Nase zeigt sich die typische Pinot-Aromatik. Im Mund sehr burgundisch mit viel Himbeeren, würzig, mineralisch und viel Schmelz. Das Holz ist noch etwas zu stark spürbar, wird sich mit entsprechender Reife aber einfügen. Der Abgang ist lang mit roten Früchten und viel Extrakt. Leider wird der Wein von einer sehr präsenten Säure dominiert, die dahinter vorhandene Klasse ist aber spürbar. Im Moment ist darum nur Potentialtrinken angesagt mit der Hoffnung, dass da in einigen Jahren noch einiges kommt.
89++/100 Punkte. Trinken ab 2012 bis ?

Fazit
Da dies meine erste und vorerst leider auch meine letzte Flasche Studach war (da Einzelflasche) und ich mich noch nicht so lange mit Pinots beschäftige, kann ich die weitere Entwicklung des Weines nicht so gut beurteilen. Wenn sich aber das Holz und die Säure mit genug Reife einfügen wird das ein Spitzen-Pinot der die 90 Punkte Hürde locker hinter sich lässt. Ich werde darum versuchen vom 2007er noch eine oder zwei Flaschen zu ergattern um die Entwicklung des Weines weiter zu verfolgen. :ugeek:

Der Stil des Weines ist ganz anders als z.B. die Barrique-Pinots von Fromm oder Hansruedi Adank. Diese Weine machen mir in jeder Phase ihres lebens Spass. Den Studach würde ich blind wohl ins Burgund stellen, was ja auch der Philosophie des Winzers entspricht. Welcher Stil mir nun eher zuspricht kann ich noch nicht beantworten. Dafür muss ich zuerst einen gereiften Studach ins Glas bekommen.

Gruss
David
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vanvelsen

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragMi 5. Jan 2011, 22:56

Hi David,

ich hab davon noch ein paar Fläschli rumliegen - inkl. Magnum. Können wir gerne in ein paar Jahren (oder auch vorher) antesten.
Studach hält sich selbst in schwierigen Jahren wie 2003 sehr gut.

Gruss,

A.
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dazino

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDo 6. Jan 2011, 10:37

Hoi Adrian

Das ist in der Tat ein verlockendes Angebot. Studach bekommt man ja (leider) nicht an jeder Ecke! Da könnte ich als Vergleich einen 07er Gantenbein mitnehmen. :)

Gruss
David
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vanvelsen

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragDo 6. Jan 2011, 23:27

das klingt gut.

oder wir machen das am nächsten weekend ;-)

gruss,

a.
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dazino

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragFr 7. Jan 2011, 07:27

Ich glaube wir geben den Weinen noch ein Jährchen oder mehr Zeit sich zu finden ...

Bordeaux 1995 oder 2001 (Montrose und Haut-Bailly von mir) wären aber eine schönes Thema. :P

Gruss
David
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vanvelsen

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Re: Graubünden / Bündner Herrschaft / Churer Rheintal

BeitragFr 7. Jan 2011, 12:32

au ja, klingt gut. in welchem schweizer kanton liegen nochmals montrose und haut-bailly? :lol:
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