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Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Fr 8. Mai 2020, 19:59
von Gaston
Angesichts der Vielfalt und Qualität deutsche Rieslinge verspüre ich kein dringendes Bedürfnis, mich näher mit Elsässer Rieslingen zu beschäftigen. Aber hin und wieder ein Abstecher zum westlichen Nachbarn kann durchaus interessant sein. Diesmals allerdings eine Enttäuschung.

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Der Wein wurde mir von einem Bekannten geschenkt, eine kurze Internetrecherche ergab, dass es sich bei den "K"-Weinen um die Basis des Produzenten handelt, die preislich bei ca. 12-15 Euro liegt, also auch nicht gerade wenig.
Stutzig machte mich natürlich der Jahrgang. Dass mein Bekannter diesen Wein selbst gelagert hätte, ist auszuschließen. Höchstwahracheinlich hat er ihn im stationäre Weinhandel erworben... die Lagerung der Flasche in den letzten Jahren ist also unklar.

Kurz und gut - der Wein kann in jungen Jahren durchaus gut gewesen sein, aber jetzt ist er in meinen Augen über den Zenith, Trinkvergnügen sieht ander aus. Andererseits hat mich dieser karge und eher strenge Stil im elsässer Zusammenhang ein wenig überrascht, verbinde ich doch mit elsässer Rieslingen traditionell eher einen barocken und opulenten Stil - aber das stimmt wahrscheinlich gar nicht (mehr?) - wie gesagt, von elsässer Rieslingen habe ich eigentlich keine Ahnung...

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: So 10. Mai 2020, 15:05
von stollinger
Hallo,

als es noch möglich war, war ich noch einen Tag im Elsass unterwegs. Genauer im Südelsass, zwischen Colmar und Thann. Auch wenn Riesling nicht die Rebsorte der ersten Wahl bei mir ist, habe ich mich trotzdem auf trockenen Riesling beschränkt.

Die Weingärten im Elsass liegen an den Hängen der Vogesen und in der Ebene des Rheingrabens. Es gibt 51 Grand Cru Lagen mit ~40.000 hl, auf ~1.1 mio hl Gesamtfläche (im Burgung zum Vergleich: 33 Grand Cru Lagen) was mir recht viel erscheint. Im Elsass gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Böden, die mit der Entstehungsgeschichte der Vogesen und des Rheingrabens zusammenhängen. Auch wenn man seine Zweifel haben kann, ob die ein oder andere Grand Cru Lage seine Klassifikation verdient hat, bietet das Elsass für mich, von der Papierform her, eine schöne Gelegenheit sich mit unterschiedlichen Terriors zu beschäftigen.

Das kristalline Fundament, das Grundgestein der Vogesen, ist während der variszischen Orogonese (vor 420 - 250 ma) im Paläozoikum entstanden. Die variszische Orogonese ereignete sich bei der Kollision der Kontinente Gondwana und Laurussia, welcher ein wichtiger Schritt in der Bildung des Superkontinents Pangea war, in dem sich alle Landmassen der Erde vereinigten.

In vielen Teilen des heutigen Mitteleuropas findet man noch Gestein, auch metamorphes und kristallines Gestein oder Gebirge aus dem Paläozoikum, die auf die variszische Orogenese zurückgehen. Dabei sind die Gesteine in unterschiedlichen Bereichen geologisch deutlich unterschiedlich, abhängig davon aus welchen litho-tektonischen Domänen sie sich gebildet haben. In den Vogesen spielen zwei Domänen eine Rolle: In den Nordvogesen die saxothüringische Domäne, in den Zentralvogesen und Südvogesen die moldanubische Domäne. Hier findet man eine Karte vom Fundamentgestein der Vogesen [Link]. Der Weingärten um Colmar und bis südlich nach Thann liegen auf zwei vorherrschenden Fundamentgesteinen: Um Thann und Oderen variszische Vulkangesteine und Sedimentgeteine (autochthone Einheiten), im Bereich Colmar wesentlich Granit (metamorphe Einheiten).[1]

Auf diesem Fundament aus dem Paläozoikum haben sich dann im Laufe der Jahrmillionen noch Buntsandstein, Muschelkalk und jüngere Sedimente abgeschieden. Im Verlauf der Entstehung der heutigen Vogesen und des Rheingrabens sind diese Gesteine wieder unterschiedlich stark erodiert worden (schreibe ich später mehr). Das macht für mich den Reiz aus, dass im Elsass bei identischen klimatischen Bedingungen auf Böden aus unterschiedlichen Zeitaltern der Erdgeschichte Wein wächst.

Die südlichste Grand Cru Lage ist Rangen de Thann. Hier sind die Vogesen bis auf das Fundament aus dem Paläozoikum erodiert. Es ist die einzige Lage auf Vulkangestein, bei anderen Lagen bzw. Weingärten auf dem Fundamentgestein handelt es sich um Granit und/oder Gneis.

Rangen.JPG

Im unteren Bereich dominiert Grauwacken, weiter oben ist auch Rhyolith zu finden. Hier eine Trockenmauer im unteren Bereich:

Grauwacken.JPG

Rhyolith, oder auch Porphyr genannt, ist von der Zusammensetzung Granit fast gleich. Im Gegensatz zum Tiefengestein Granit, kristallisiert das Vulkangestein schnell, teilweise erstarrt es auch glasartig. Entsprechend steht es unter Spannung und erodiert schneller. Wenn ich mich nicht täusche, handelt es sich hier, im oberen Bereich, auch um Rhyolith, was fast scherbenartig Erodiert.

Rhyolith.JPG

Die lithostratigraphische Alleinstellung vom Rangen de Thann sorgt gleichzeitig aber auch für eine preisliche Alleinstellung. Noch bezahlbar ist für mich der Riesling von der Domaine Schoffit.

Riesling Schistes - Rangen Grand Cru - Clos Saint-Théobald - Domaine Schoffit 2013:

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Den Beinamen Schistes trägt der Riesling weil er unter 5 g/l Restzucker besitzt, mit Schiefer hat der Name nichts zu tun. Wenn ich mich recht entsinne, haben sie erzählt, dass der Name sich auf eine Schichtung und nicht auf das Gestein bezieht. Wegen der Missverständlichkeit haben sie aber mittlerweile aufgehört, den Namenszusatz zu verwenden. Neben dem Schiste gab es aus 2013 auch einen Riesling Rangen de Thann ohne den Zusatz und mit mehr Restzucker. Clos Saint-Théobald ist der mittlere obere Teil des Rangen.

Ich habe den Rangen mit ein paar anderen elsässer Grand Cru Rieslingen (vom Buntsandstein) mit Freunden blind verkostet. Wir wussten, dass ein Riesling von einem anderen Boden dabei ist, und waren uns blind alle recht einig, dass es sich um diesen handeln muss. So wirklich festmachen, woran er zu erkennen ist, konnten wir aber nicht. Es war nicht eine andere Aromatik, Reife, Säure oder Ähnliches; irgendwie ein anderer Grundton. Erwähnt sei aber auch, dass in der Blindverkostung von sechs südelsässer Rieslingen dieser Rangen eindeutig den letzen Platz gemacht hat.

Beim Weingutsbesuch habe ich auch den Riesling Rangen de Thann aus 2018 probiert. Er hat ebenfalls weniger als 5 g/l Restzucker und hätte in der alten Systematik den Beinamen Schistes getragen. Gekauft habe ich ihn nicht, er wirkte mir, wie viele 2018er, zu süßlich (Glycerin) und es fehlte an Struktur. Den Riesling 2018 vom Sommerberg fand ich besser.

Wenn man eine Bildersuche Rangen de Thann macht, findet man eine Menge idyllische Bilder mit Blickrichtung auf die Kirche von Thann, ein solches Bild zu posten, will ich mir natürlich auch nicht nehmen lassen:

Vieux Thann.JPG


Was ich vorher jedoch noch nirgends gesehen oder gelesen habe, ist, dass der Weinberg nur durch das kleine Flüsschen Thur vom Industriegebiet von Thann mit den ansässigen Chemieunternehmen Tronox (TiO2 Pigmente) und Vynova getrennt ist. Vynova stellt unteranderm PVC und zugehörige Zwischenstufen her, ein Klick auf den Link und mein Bild lässt die Idylle vom Rangen etwas schwinden und zweifeln ob das Mikroklima ausschließlich vom Flüsschen beeinflusst ist...

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to be continued...

Josef

[1] E. Skrzypek, K. Schulmann, A.-S. Tabaud, J.-B Edel, (2015). Paleozoic evolution oft he Variscan Vosges mountains. In: Schulmann, K., Martínez Catalán, J. R., Lardeaux, J. M., Janoušek, V. & Oggiano, G. (eds) The Variscan Orogeny: Extent, Timescale and the Formation of the European Crust. [link]

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: So 10. Mai 2020, 15:25
von Ollie
stollinger,

wie der Zufall so will, bin ich gerade auf der Suche nach Pinot Gris vom Vulkanboden, und ich wusste gar nicht, daß der Rangen die einzige echte Vulkansteinlage im Elsass ist. Danke für den Hinweis, kommt genau richtig! :)

(Für genau kartographierte Weinberge auf Googlemaps eignet sich übrigens weinlagen.info ganz hervorragend.)

Cheers,
Ollie

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: So 17. Mai 2020, 18:58
von stollinger
Hallo,

wie in dem letzen Post beschrieben, ist das kristalline Fundament der Vogesen im Paläozoikum im Zuge der variszischen Orogenese entstanden. Im zeitlichen anschließend, ab dem späten Karbon (vor ca. 325 mio Jahren), haben sich dann durch die Kontinetaldrift alle Landmassen der Erde zum Superkontinent Pangea vereint. Das Grundgebirge der Vogesen war zu diesem Zeitpunkt schon stark erodiert und wohl eher, wenn überhaupt, eine leichte Erhebung und kein Gebirge.

Beginnend im Perm bis zum oberen Trias (also vor 300 - 200 mio Jahren) kam es zu einer kontinentalen Extension und es senkte sich im Westen der heutigen Vogesen das Pariser Becken. Dieses Becken hat sich dann während der Senkung und im Anschluss erst mit kontinentalen Sedimenten (Buntsandstein) und anschließend mit marinen Muschelkalken und dann wieder mit kontinentalen Sedimenten (Keuper) gefüllt.[1]

Diese Sedimentschichtfolge ist wohl vielen auch aus Deutschland bekannt. Im gleichen Zeitraum senkte sich auch das Germanische Becken (neuer: Europäische Becken); die Sedimentgesteine Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper findet man heute in einer Vielzahl der deutschen Weinanbaugebiete.

In Deutschland weit verteilt, finden sich diese lithographischen Gruppen im Elsass auf engem Raum in den verschiedenen (Grand Cru) Lagen. Von Rangen de Thann in nördliche Richtung, ca. 20 km Luftlinie befinden sich in der Gemeinde Guebwiller die vier Grand Cru Kitterlé, Kessler, Spiegel und Saering. Die ersten drei genannten auf Buntsandstein.

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Kitterlé - Kessler - Spiegel - Saering - Exponate bei Dirler-Cadé

Die Buntsandsteinschicht im Elsass ist etwas 450 Meter dick und besteht im Wesentlichen aus kontinentalen, fluvialen Sanden, und weniger aus windabgelagerten Sanden. Erst in den obersten, jüngsten Schichten kommen marine Einflüsse der Ablagerung hinzu.[2] Etwas oberhalb der Weinberge befindet sich ein Aufschluss von verschiedenen Buntsandsteinschichten in der Gegend. Ich glaube, bei der Falaise de Bergholtz handelt es sich um einen alten Steinbruch, heute stellt sie einen beliebten Spot bei Kletterern da.

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Wenn ich mich nicht irre, sieht man zwei Bereiche des mittleren Bundsandstein (Grès Vosgien); unten der Couches de Karlstal, bei dem es sich um feinkörnige, runde, verwehte Quarzkörner handelt, die im Vergleich zu anderen Sandsteinschichten weniger zementiert sind. Durchzogen wird diese Schicht von schluffigem Ton.

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Im oberen Bereich der Poudingue de Sainte Odile (manchmal auch Conglomérat Principal genannt). Dieser besteht aus grobkörnigeren Sanden, gefüllt mit ca. 5cm großen Quarzit-Kiessteinen (fluviale Ablagerungen). Darüber hinaus charakteristisch ist die Abwesenheit von Ton in der Schicht.[2,3]

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Herabgestürzter Buntsandstein - Poudingue de Sainte Odile

Diese Eigenschaften und der Aufbau der Schichten begründen eine unterschiedliche Porösität und Permeabilität der beiden Schichten.

Diese beiden Schichten finden sich dann auch in den Böden der Grand Cru Lagen wieder. Die oberste Lage, Kitterlé befindet sich auf dem Pouding de Saint Odile; die Lagen Kessler und Spiegel auf Couche de Karlstal.

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Kitterlé

Von zwei Weingütern habe ich etwas vom Kitterlé probiert. Beide Weingüter arbeiten biodynamisch.

Domaine Loberger - Riesling - Alsace Grand Cru Kitterlé 2015:

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Ein kraftvoller, reifer Wein, nicht auf die Säure stützend sondern auf Substanz und Struktur. Schmeckt auch etwas nach BSA, muss ich evtl. noch mal nachfragen. Ein interessanter Wein, der Eindruck hinterlässt.

Domaine Loberger - Riesling - Alsace Grand Cru Kitterlé 2017:

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Der 2017er etwas frischer, wohl auf Grund des Jahrgangs, noch weniger komplex. Im Gegensatz zu den anderen Winzern aus den Lagen erntet Loberger wohl typischerweise zwei Wochen später. Das führt zu einem kräftigen, reifen Stil.

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Bei Loberger im Keller

Dirler-Cadé - Riesling - Alsace Grand Cru Kitterlé 2017:

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Frisch, zart, klar, leicht und filigran. Auch ein sehr schöner Wein, gänzlich andere Stilistik.

Von Kessler, Spiegel und Saering schreibe ich das nächste mal.

Grüße, Josef

[1] S. Bourouin, R. Friedenberg, F. Guillocheau, Depositional sequences in the Triassic seriesof the Paris Basin: Geodynamic implications, Cuadernos de Geología Ibérica, n° 19, 337-362, 1995.[Link]
[2] P. Duringer, C. Aichholzer, S. Orciani, A. Genter, Earth Sciences Bulletin 2019, 190, 13. [Link]
[3] C. Aichholzer, P. Duringer, A. Genter, Geothermal Energy, 7, 34, (2019). [Link]

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:43
von EThC
Vielen Dank für diese informativen Berichte! Die könntest Du Dir m.E. auch in diversen Fachgazetten vergolden lassen (falls die sowas interessiert...)

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Fr 22. Mai 2020, 19:58
von stollinger
Danke Erich, ich freue mich über deine Rückmeldung und verstehe das mal als Kompliment. Ich habe ja Spass am Schreiben, und dass soll so bleiben; ich denke das funktioniert am besten, wenn ein Hobby ein Hobby bleibt.

Nördlich anschließend an die Lage Kitterlé befindet sich die Grand Cru Lage Kessler. Im Gegensatz zum Kitterlé befindet sie sich auf dem Grés Vosgien, dem Buntsandstein aus feinen Sanden, ohne Kiessteine und mit einem Tonanteil.

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Diese Beschaffenheit führt, im Vergleich zum Kitterlé, zu einer besseren Wasserspeicherfähigkeit, die Weine sind wohl etwas kräftiger.

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Blick auf Grand Cru Kessler

Dirler-Cadé - Riesling - Alsace Grand Cru Kessler 2014:

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Der Wein hat mir ganz ausgezeichnet gefallen. An der Petrolnote scheiden sich wohl die Geister, mich stört das eher wenig. Keine Ahnung, warum ich die am ersten Tag gar nicht wahrgenommen habe, vielleicht war sie nicht da, vielleicht kam sie erst später richtig raus. Im Vergleich zum Dirler-Cadé Kitterlé von 2014 ist der schon etwas kräftiger und voller. Ich würde ihn aber immer noch als eher leichteren Wein beschreiben.

Domaines Schlumberger - Riesling - Alsace Grand Cru Kessler 2014:

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Gleiches Jahr, gleiche Lage. Etwas reifer, die Petrolnote findet sich auch hier. Kann in Punkto Komplexität und Feinheit nicht mit dem Wein von Dirler-Cadé mithalten. Ein zugänglicherer Stil. Trotzdem auch ein recht schöner Wein.

Dirler-Cadé - Riesling - Alsace Grand Cru Kessler 2016:

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Der 2016er hat nicht die Komplexität vom 2014er, vielleicht entwickelt sich das noch. Auch etwas voller, wenngleich ich den Dirler-Cadé Stil als fein, filigran und mit knapper Reife beschreiben würde.

Am nördlichen Ende der vier Grand Cru Lagen in Guebwiller, östlich an Kessler anschließend, befindet sich die Lage Spiegel. Von den drei Sandstein-Lagen hat diese am meisten Lehm/Ton. Somit sollte sie wohl die schwersten, kräftigsten Weine im Vergleich liefern.

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Spiegel befindet sich, glaube ich, am Blickhorizont.

Ich habe die beiden Weine nur ab Hof probiert, die VKN nicht so detailiert. Beide haben mich nicht so angesprochen, dass ich sie kaufen wollte. Ich glaube nicht, dass es mit der Lage direkt zu schaffen hat, sondern eher mit dem Jahrgang 2016. 14, 15 und auch 17 vom haben mir da besser gefallen.

Domaine Loberger - Riesling - Alsace Grand Cru Spiegel 2016:

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Typisch für Loberger recht reif. Das führt bei diesem Wein dazu, dass ihm schlicht die Säure für meinen (eh säurearm bevorzugenden) Geschmack fehlt.

Dirler-Cadè - Riesling - Alsace Grand Cru Spiegel 2016:

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Dieser auch, für Dirler-Cadé, eher voll und weich, etwas spannungsarm.

Vom Boden noch mal deutlich unterschiedlich ist die Lage Saering. Sie liegt östlich unterhalb von Kitterlé; von den Hängen der Vogesen weiter in Richtung Rheingraben. Ich hatte ja schon vorher geschrieben, dass die Vogesen, bzw. das kristalline Fundamentgestein, schon seit dem frühen Perm vollständig erodiert waren und sich die Sedimentschichten Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper im Laufe der Jahrmillionen darauf gebildet haben.

Der Grund, warum diese Sedimente nun wieder angehoben sind, ist die Bildung der oberrheinischen Tiefebene (Oberrheingraben). Vor ca. 50 Mio Jahren hat sich durch eine Zugspannung und damit verbundene Dehnung der Erdkruste die oberrheinische Tiefebene abgesenkt. An den Grabenschultern, und damit auch an den heutigen Vogesen, kam es gleichzeitig dabei zu einer Anhebung. Je nach Mächtigkeit der Anhebung hat das dazu geführt, dass in naher geographischer Lage Sedimentgesteine aus unterschiedlichsten Erdzeitgeschichten das heutige Fundament bilden.

Diese, an die Oberfäche beförderten, Sedimentgesteine sind dann wiederum teilweise erodiert worden und haben sich in Vertiefungen und im Graben gesammelt und ihrerseits die Sedimentgesteine des Eozän und des Oligozän (also in der Zeit von ca. 56 - 23 Mio Jahren) gebildet. Ein solches, verhältnismäßig junges, Sedimentgestein findet man in der Lage Saering.

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Grand Cru Saering - unterscheidet sich farblich schon deutlich von den anschließenden Buntsandstein Grand Cru.

Laut der Karte (vorletzte Seite des Dokuments) des Bureau de recherches géologiques et minières nennt es sich Conglomérats côtiers et Gompholite d'Ajoie und es handelt sich dabei um kalksteinhaltigen Mergel, Buntsandstein und Kiesel. Der Boden ist zwar recht kalksteinhaltig, es handelt sich aber nicht um Muschelkalk wie z.B. bei der Lage Zinnkoepfle (kommt auch noch dran). Im Vergleich zum Muschelkalk ist der Boden etwas schwerer, besser geeignet, Feuchte zu speichern.

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An einigen der Felsen der Steinmauer sieht man, etwas an Waschbeton erinnernd, die Konglomerate.

Domaines Schlumberger - Riesling - Alsace Grand Cru Saering 2015:

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Den Säuregehalt wie auf der Homepage von Schlumberger angegeben (4,34 grs/l) glaube ich nicht, wird vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler sein. Zu säurearm kommt mir der Wein nicht vor, etwas Struktur und Spannung fehlt.

Dirler-Cadé - Riesling - Alsace Grand Cru Saering 2016:

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Der gefällt mir besser. Bei Dirler-Cadé erzählte der Senior, dass der Saering eine charakteristische Grapefruit-Note hat. So wirklich ist mir das nicht aufgefallen. Ich hätte jetzt eine spezifische Fruchtnote auch eher einer Reb-Selektion oder der Arbeit im Keller zugeordnet, als dem Terroir.

Zuletzt noch zwei Weine von der Domaine Eric Rominger. Der erste von 2009, noch von Eric Rominger selber vinifiziert.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Saering 2009:

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Die Nase versprach für mich viel, im Mund leider zu unpassend süß, unbalanciert. Der Saering in 2015 von seiner Frau, Claudine Rominger gemacht.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Saering 2015:

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Der hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn es ein eher polarisierender Stil ist. 2015 war auch im Elsass ein ziemlich heißes Jahr, der Wein hat sich aber trotzdem eine schöne Frische und schlanke Struktur erhalten.

Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Rieslinge von diesen vier Grand Cru Lagen eigentlich fast alle sehr gut gefallen haben. Die Säure ist nicht so resch wie bei vielen deutschen Rieslingen, dass ist nicht unbedigt für jeden etwas, aber meinen Präferenzen kommt es entgegen. Stereotypen, mit denen die Elsasser Rieslinge häufig konfrontiert sind, dass sie zu süß, zu reif und was weiß ich, sehe ich hier nicht bestätigt.

Wie sich das Terroir bemerkbar macht, finde ich eher schwer zu sagen. Zwar fiel der Rangen in der Blindverkostung schon auf, aber die unterschiedlichen vier Lagen, Kitterlé, Kessler, Spiegel und Saering über verschiedene Winzer zu erkennen, fühle ich mich nicht im Stande.

Ich denke, der Stil der Winzer ist in den Verkostungen deutliche zu Tage gekommen. Dirler-Cadé mit einem feinen, leichten, frischen Charakter mit früher Ernte. Loberger mit später Ernte, ein reifer Typus, wenig Frucht, würzig und durchaus kraftvoll. Schlumberger eine recht zugängliche Stilistik; Schlumberger besitzt vom Kitterlé 20 von 26 ha, vom Kessler 22 der 29 ha, beim Saering sind es 20 von 27 ha, beim Spiegel etwas weniger, nur 5 von 18 ha. Deshalb finde ich die zugängliche Stilistik nicht wirklich verwunderlich, die Menge muss ja auch irgenwie Käufer finden. Die Weine von Rominger sind am deutlichsten von ihrer Bereitung geprägt, dazu mehr, wenn ich über den Zinnköpfle schreibe.

Grüße, Josef

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Sa 30. Mai 2020, 18:59
von stollinger
Weiter nördlich, ca. 2 - 3 km von Guebwiller und den vier Grand Cru Lagen (Kitterlé, Kessler, Spiegel und Saering), befinden sich die Ortschaften Bergholtzzell und Orschwihr und daran anschließend die nächste Grand Cru Lage, der Pfingstberg, unterhalb, in östlicher Richtung, liegt die Lage Lippelsberg, bei der es sich aber nicht um eine Grand Cru Lage handelt.

Lithostratigraphisch gesehen ist das, ausgehend von Guebwiller und seinen Lagen auf dem mittleren Bundsandstein (mit dem Grés Vosgien und dem Poudingue de Sainte-Odile), eine Reise über den oberen Bundsandstein (Grés à Voltzia) zum unteren Muschelkalk (Grés Coquillier). Oder erdgeschichtlich die Zeit vom Übergang aus dem unteren Trias ins mittlere Trias vor 247 - 242 mio Jahren.

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Unten sieht man noch den Lippelsberg, im oberen Bildausschnitt den Pfingstberg. Der Lippelsberg liegt noch auf den abschließenden Schichten des oberen Buntsandsteins, dem Grés à Voltzia. Dieser besteht aus Lehm und Sandstein. Im oberen Teil dolomit- und kalkhaltiger Sandstein (~10% Carbonatgehalt), eher grau und grün. Im unteren Bereich der Sand feinkörniger, der Carbonatgehalt geht weiter runter, Dolomit verschwindet vollständig.

Die Lage Pfingstberg hingegen befindet sich auf Gestein des unteren Muschelkalks, dem Grés Coquillier. Bei diesem handelt es sich um alternierende, sandstein- oder mergeldominierte Formationen, die als randmarine Ablagerungen interpretiert werden.

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Diese Bild stammt aus dem Weingut Camille Braun. Links der Lippelsberg mit grauen, grünem und pinken Sandstein, rechts der Pfingstberg mit der helleren Farbe des Mergels. Wie bei einer Vielzahl von Winzern im Elsass wird auch bei Camille Braun biodynamisch gearbeitet.

Camille Braun - Riesling - Alsace Grand Cru Pfingstberg 2017:

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Eher reif vom Stil, nicht allzu viel Spannung, zugänglicherer Typ. Die Frucht ganz schön, noch nicht komplex oder entwickelt. Die Riesling-Parzelle von Camille Braun auf dem Pfingstberg liegt ungefähr hier:[Link].

Neben dem Grand Cru Riesling habe ich auch noch einen Riesling vom Bollenberg probiert. Der Bollenberg liegt östlich, fast anschließend am Lippelsberg. Es handelt sich aber beim Bollenberg nicht mehr um einen Hang der Vogesen, sondern um eine Erhöhung im Rheingraben auf Sedimentgeteinen aus dem Eozän und dem Oligozän (vor ca. 56 - 23 Mio Jahren) aus kalksteinhaltigem Mergel, Buntsandstein und Kiesel. So richtig einsichtig, warum bei den doch sehr ähnlichen Vorraussetzungen, bzw. Terroir, Saering eine Grand Cru Lage ist und der Bollenberg nicht (bzw. umgekehrt), ist mir das nicht.

Camille Braun - Riesling - Bollenberg 2018:

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Klar, der Boden und das Terroir mag vergleichbar sein, aber wenn man den Wein nicht als Grand Cru verkaufen und bepreisen kann, kommt natürlich nichts vergleichbares bei raus. Der Wein ist für mich wesentlich vom Hitzejahrgang 2018 geprägt, leicht überreife Frucht (die ich fast über alle weißen Rebsorten sehr ähnlich finde) und fehlende Struktur, matte Säure.

Die Parzelle Luft befindet sich ungefähr hier:[Link]. Vom Boden ist das das Selbe wie am Bollenberg.

Camille Braun - Riesling - Luft 2018:

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Auch der wusste mich nicht wirklich zu begeistern. Ich glaube, dass liegt aber auch wesentlich am Jahrgang. Der Hitzestress war massiv, die Reben haben zwischendurch für zwei Wochen das vegetative Wachstum eingestellt, um nicht zu verenden. Beide Rieslinge finde ich mit um 10€ für einen biodynamischen Betrieb äußerst fair bepreist.

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Ein Boden-Exponat vom der Parzelle Luft am Bollenberg im Weingut Camille Braun.

Ganz gut fand ich einen Riesling aus 2017, aus der Parzelle Effenberg, ebenfalls am Bollenberg. Diese liegt etwa hier: [Link]. Auch wenn in meiner Erinnerung seit 1994 Effenberg auf ewig mit erhobenem Stinkefinger vor der Kurve der deutschen Fans im Stadion Cotton Bowl in Dallas zu verorten ist.

Camille Braun - Riesling - Effenberg 2017:

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Für die Säure-Fraktion der Rieslingliebhaber ist das wohl nichts. Ich fand es ganz gut.

Was ich von dem Terroir gesamt halte, ist schwer zu sagen, da ich nur einen Winzer in dem Gebiet probiert habe, und auch nur aus 16, 17 und 18. Nach wie vor (und auch insgesamt, auch nach Zinnköpfle, Kaefferkopf und Sommerberg, um schon mal zu spoilern) bleiben meine Favoriten die Weine vom Kessler, Kitterlé, Spiegel und Saering. Ich fand die auch unabhängig von den Lagen die Weine von Dirler-Cadé, Loberger und Rominger spannender als bei Camille Braun.

Grüße, Josef

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Do 18. Jun 2020, 16:19
von stollinger
Hallo,

ich hatte ja schon in einem der letzten Posts beschrieben, dass sich der Buntsandstein als kontinentales Gestein im Perm und in Teilen des Trias im Pariser Becken angesammelt hat. Das Pariser Becken lag damals im Inneren des Superkontinents Pangea. Vor ca. 230 Mio Jahren, dem späten Trias, begann dieser Kontinent durch die Plattentektonik auseinander zu brechen, anfangs in einen nördlichen und in einen südlichen Teil. Dieses Auseinanderbrechen, die Teilung, ermöglichte es, dass von Osten der Ozean Tethys ins Innere des vormaligen Pangea eindringen und sich ausbreiten konnte. Die ehemaligen kontinentalen Gebiete wie z.B. das Pariser Becken und das Germanische Becken wurden bedeckt, und die heutige Gesteinsformation dieser marinen Episode, der Muschelkalk, ausgebildet.

Der Grund, warum im Elsass an den Hängen der Vogesen nun auf engem Raum Sedimentgesteine (Buntsandstein und Muschelkalk) und das Fundament (Vulkangestein und Granite) aufgeschlossen liegen, geht auf die Bildung des Oberrheingrabens zurück.

Analog zum Germanischen Trias hat sich nach dem marinen Muschelkalk noch die lithostratigraphische Einheit des Keupers ausgebildet. Es handelt sich hierbei um Kalk- und Tonstein und Sand-Gestein die sich sowohl fluvial als auch durch Tidenereignisse und marine Episoden abgeschieden haben. Im Anschluss daran Tonstein und Tonmergel im Jura (Lias und Dogger) und zuletzt, vor der Bildung des Oberrheingrabens, die Gesteine des Eozän und Oligozän. Hier kann man sich das deutlich anschaulicher zu Gemüte führen: [Link]

Vor ca.50 Mio Jahren begann dann die Ausbildung des Oberrheingrabens. Ich habe hier noch mal die Gesteinsabfolge im Querschnitt dargestellt:

IMG_1100.jpg

Zur Ausbildung des Oberrheingrabens kam es durch eine Dehnung der Erdkruste in heutiger Ost-West-Richtung, die auch ihre Ausdünnung zur Folge hatte. In der Grabenzone mit der ausgedünnten Erdkruste senkte sich die Oberfläche ab:

IMG_1101.jpg

Gleichzeitig wurden die Grabenschultern, Vogesen und der Schwarzwald angehoben. Die oberen Gesteinseinheiten bis hin zum Keuper wurden in den folgenden Jahrmillionen erodiert und das Material bildete die Grundlage für die Gesteinseinheiten des Pliozän im Oberrheingraben. An den Hängen der Vogesen bildete sich das Relief aus den Gesteinseinheiten des Muschelkalks, dem Buntsandstein und dem Paläozoikum. Zeichnen ist nun wirklich nicht meine Stärke, anschaulicher gibts das auch noch hier: [Link] und hier: [Link].

So, kommend vom Vulkangestein in Thann über Guebwiller mit den Buntsandstein Grand Cru Kitterlé, Kessler und Spiegel, hatte ich ja letztes mal über Pfingstberg bei Orschwihr, dem Übergang vom Buntsandstein zum Muschelkalk, und dem im Rheingraben liegenden Bollenberg mit den Sedimentgesteinen aus dem Eozän und Pliozän geschrieben, gehts jetzt ca. 2-3 km weiter nördlich nach Westhalten zu der Grand Cru Lage Zinnkoepfle.

Zinnkoepfle.JPG

Der Berg hat eine Höhe von ca. 460 Metern und geht runter bis auf 260 Meter. Im untersten Bereich ist noch etwas Buntsandstein aber im Wesentlichen handelt es sich um Muschelkalk. Ich habe leider nur ein Bild aus dem untersten Bereich, wo es sich m.M. nach noch um Buntsandstein handelt.

ZK2.JPG

Der Name Zinnkoepfle geht wohl auf so was ähnliches wie Sonnenkopf zurück, die Lage ist bekannt für ein trockenes und heißes Mikroklima. Im Gegensatz zu den Lagen in Guebwiller und Orschwihr ist der Berg über den Lagen auch nicht bewaldet.

Zuerst habe ich die Domaine Eric Rominger besucht und konnte eine Reihe von Jahrgängen verkosten. Das Weingut arbeitet biodynamisch. Die Trauben werden vor der Pressung nicht entrappt und geschwefelt und anschließend für ca. 12 Stunden ganz sanft in einer Ballonpresse abgepresst. Die Weine sind spontan vergoren und lagern lange auf der Feinhefe.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé - Les Sinneles 2014:

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Der Wein ist nicht so komplex und besitzt auch eine gewisse Süße, aber mit dem herben Eindruck harmoniert das für mich ganz gut. Vom Geruch wirkt das ziemlich reif, vom Körper ist das aber nicht fett oder übervoll. Ich finde den Wein nicht so Riesling-Typisch.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé - Les Sinneles 2015:

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Der besitzt für meine Empfindung noch mehr Phenole und wirkt dadurch nahezu straff. Das fängt den kräftigen und reifen Körper gut ein.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé - 2016:

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Der 2016er fällt durch eine ausgeprägte Würzigkeit auf.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé - 2018:

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Der 2018er kann den Jahrgang nicht verleugnen, das für mich typische Loch und ein kurzer Abgang. Die Aromen gefallen mir in der Kombination auch nicht so gut.

Domaine Eric Rominger - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé - Les Sinneles 2003:

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Dass die Weine aus Hitzejahren trotzdem vernünftig reifen können, zeigt der 2003er. Der Wein hat immer noch eine gute Struktur und animiert zum Trinken. Etwas fehlt die Harmonie, die Aromen gehen schon in eine speziellere, gereifte Richtung.

Ich finde, die Weine sind weniger vom Terroir als von der Machart geprägt. Es wird eine hohe Reife angestrebt, damit bei der Pressung mit dem Rappen keine Bitternoten vorhanden sind. Mir gefällt der Stil, aber er ist schon speziell. Die hohe Reife wird für meinen Geschmack schön von einer leichten Adstringenz vom Rappen und einer ausgeprägten reifen Phenolik balanciert. Ich habe die Weine auch als ausgesprochen bekömmlich und verträglich empfunden. Das Preisniveau finde ich sehr attraktiv, ich habe mir auch einiges mitgenommen.

Den Wein von Agathe Bursin habe ich zwei mal verkostet.

Agathe Bursin - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé 2018:

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Vielleicht war die zweite Flasche nicht in Ordnung, der war schon sehr matt und spannungsarm. Insgesamt kann der Wein den heißen Jahrgang jedoch in keiner Weise kaschieren, die von mir als nicht angenehm empfundene 2018er Aromatik ist vorhanden und die Struktur ist fragil.

Bereits 2017 war im Elsass ein hitzegeprägtes Jahr, das merkt man diesem Wein auch an.

Moltès - Stéphan & Mickael - Riesling - Alsace Grand Cru Zinnkoepflé 2017:

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Der hat angenehme Seiten, mir aber zu zugänglich und süffig-saftartig.

Einige der Weine vom Zinnkoepflé habe ich mit meiner Weingruppe blind verkostet, einige Wochen vorher hatten wir auch schon die Weine vom Buntsandstein getrunken. Wie waren uns alle einig, dass der Buntsandstein eindeutig die Nase vorn hat. Bei Eric Rominger hat sich die Gruppe etwas geteilt, hier steht eher die Weinbereitung im Vordergrund als das Terroir. Aber insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die heiße und trockene Lage, der Zinnköpflé, und die schlechteren Feuchtespeichereigenschaften es besonders in heißen Jahren für Riesling sehr schwer macht. Ich fand, dass man den Weinen, bzw. den Trauben durchaus den Trockenstress anmerken konnte. Ich habe auch noch Rieslinge von den Winzern vom Zinnkoepflé von Lagen vom Buntsandstein probiert, schreibe ich auch noch, dabei wurde das m.M. nach auch noch mal deutlich.

Grüße, Josef

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Do 18. Jun 2020, 20:34
von Ollie
Boah. Einfach nur boah. Ganz, ganz groß!

Irgendjemand sollte diesen Strang auf Facebook verlinken, damit mehr Leute diese tollen Beiträge lesen! Vielleicht bietet es sich an, den Beiträgen einen eigenen Thread zu spendieren, à la "Elsaß: Stein und Wein"...

Cheers,
Ollie

Re: Alsace Riesling

BeitragVerfasst: Fr 19. Jun 2020, 08:22
von stollinger
:oops:, danke