Aktuelle Zeit: Sa 27. Apr 2024, 20:56


Alsace Riesling

Elsaß, Lothringen, Jura und Savoyen
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragSo 4. Nov 2012, 22:33

argentum hat geschrieben:Moinsen, hab mich in den Riesling Schlossberg GC von Bott-Geyl verliebt.

Auch sehr gut: der Klassiker aus dem Schlossberg, der Riesling Grand Cru Schlossberg der Domaine Weinbach. Wir hatten nebeneinander:

2008 Riesling Grand Cru Schlossberg
2008 Riesling Grand Cru Schlossberg Cuvée Ste. Catherine "L'Inédit" und
2004 Riesling Grand Crus Schlossberg Vendanges Tardives Trié Spéciale

Mit den verschiedenen Cuvées aus dem Schlossberg der Familie Faller ist es gar nicht so einfach. Ich habe aber jetzt verstanden, dass es im nicht süßen Bereich neben dem "normalen" Grand Cru noch die Cuvée Ste. Catherine aus dem Mittelstück des Schlossbergs und die meistens mit etwas mehr Restsüße ausgebaute Cuvée Ste. Catherine "L'Inédit" gibt, die aus besonders reifen Trauben cuvéetiert wird, allerdings nur in besonders guten Jahren.

Der 2008 Schlossberg war noch relativ zu, brauchte etwas Zeit und Luft, um überhaupt etwas preiszugeben. Auch stand die Säure noch etwas neben allem anderen. Aber mir schmeckte der Wein trotzdem ausgezeichnet. Elsässer Rieslinge der eher altmodischen Art macht für mich im Vergleich zu deutschen Rieslingen (der moderneren Art) vor allem eine gewisse aromatische Durchlässigkeit, ja Porosität aus. Deutsche Rieslinge finde ich oft konsistent, in sich stimmig, dicht in den Aromen, aber auch mit Schlössern und Siegeln versehen. Es fällt schwer, den Kern zu erkennen. Das fällt mir bei Elsässer Rieslingen häufig leichter, weil sie Löcher haben wie ein Schweizer Käse. Das ist vielleicht eine etwas merkwürdige Erklärung, aber evtl. wird ja dem ein oder anderen klar, was ich meine.

Die Wucht und mit großem Abstand für alle am Tisch die klare Nummer Eins war der 2008 L'Inédit, bei dem Attribute wie die Süße überhaupt keine Rolle mehr spielten. Beim Öffnen der Flasche wirkte er eher mies mit etwas schmutziger Botrytis und v.a. ziemlich viel scharfer Bitterkeit. Beim Servieren am Abend war davon nicht mehr viel zu spüren. Die Botrytis zeigte sich nur ganz dezent und wirkte eher sauber. Seine ganze Klasse zeigte der Wein im Mund mit einer Aromenexplosion sondergleichen, einer himmlischen Stoffigkeit, einem eher trockenen Mundgefühl und einem unendlich langen Abgang. Trotz des stolzen Preises werde ich davon nachkaufen.

Schon etwas unkonzentriert waren wir alle bei der 2004er Vendanges Tardives, die aber ebenfalls ganz himmlisch war. Es fiel die Assoziation nach weihnachtlichen Gewürzen, was danach schrie, schon jetzt im November ein Pain d'épices aus dem Elsass dazu zu trinken. Und was war das für eine göttliche Kombination. Der Wein verlor die doch deutliche und opulente Süße, die er davor hatte und wurde ganz und gar harmonisch und frisch. Ich hatte das schon einmal mit einem Trimbach Gewürztraminer Vendanges Tardives zu einem Dessert mit Pain d'épices und dunkler Schokolade. Für mich eine der herrlichsten terroirgeprägten Kombinationen von lokalem Essen und Wein.

Bild

Bild

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragSa 24. Nov 2012, 23:26

Hallo zusammen,

heute gab es zur Truite au Riesling den 2005 Riesling Grand Cru Kirchberg de Barr von Vincent Stoeffler, der in Deutschland nicht so bekannt ist und zu den zahlreichen Biodynamikern im Elsass zählt. Der Wein ist etwas anstrengend, aber so vielschichtig, dass ich nicht anders kann als ihn zu mögen. Ich liebe Elsässer Riesling als Abwechslung zu deutschem Riesling. Diese leichten Petrolnoten, diese eher wenig kompakte und durchlässige Art (siehe auch die Weinbach Notizen weiter oben), das ist genau mein Ding. Im Vergleich zu dem vor ca. zwei Jahren getrunkenen 2005 Kirchberg de Barr von Heywang ist der Stoefller Kirchberg de Barr etwas üppiger und auch aromatisch dichter. Der Kirchberg de Barr ist mit 40 ha nicht gerade klein und hat Kalkmergel-Böden. Eine etwas kalkige Note meine ich auch festzustellen, aber das könnte Autosuggestion sein. Zur Forelle passte der Wein jedenfalls auch ganz ausgezeichnet. Und für 15 Euro (in Deutschland, in Frankreich kostet er nur unwesentlich mehr als die Basisrieslinge deutscher VDP-Produzenten) ist er dazu noch - wie ich finde - sehr attraktiv bepreist.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragFr 7. Dez 2012, 09:00

Hallo zusammen,

hier im Forum gab es mal eine kurze Diskussion über den 2007 Riesling Grand Cru Schlossberg von Albert Mann, entgegengesetzte Meinungen über denselben Wein aus der halben und der ganzen Flasche.

Ich hatte auch noch eine halbe Flasche, die ich jetzt interessiert geöffnet habe. Für das insgesamt sehr reife Jahr 2007 ist der Wein eigentlich erstaunlich, fast komplett durchgegoren (1 g/l Rz) und trotzdem "nur" bei (laut Etikett) 13,0 % Vol. Angesichts mancher 14,5 und sogar 15 Prozenter Rieslinge im Elsass aus Jahren wie 2007 ist das eher niedrig. Die Profinotiz von Stephen Tanzer deutet an, dass der Wein ziemlich früh gelesen wurde und durch die Malo ging.

Ich fand den Wein am ersten Abend besser als am zweiten, die Nase war expressiver, feiner, harmonischer. Mein Eindruck war, dass der Wein am zweiten Abend eher zu- als weiter aufgemacht hat. Am Gaumen war der Wein an beiden Abenden etwas anstrengend, da leicht ruppig und stoffig-abweisend. Mein Eindruck ist, dass der Wein noch mindestens zwei bis drei Jahre Flaschenreife bleibt. Ich werde davon jedenfalls ein, zwei Fläschchen nachkaufen. Für mich ist das vielversprechender Stoff.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragMo 21. Jan 2013, 13:50

Hallo zusammen,

zwei etwas gewöhnungsbedürftige Gläser Elsässer Riesling habe ich die letzte Woche getrunken. Zum einen (ohne Essen) den 2009 Riesling Grand Cru Brand der Domaine de l'Oriel von Gerald Weinzorl. Das war ein Riesling in einer Stilistik, wie ich sie nicht so richtig verstehe. Eher mollig mit deutlicher Restsüße, sehr wenig Säure, aber auch wiederum nicht der Expressivität, die einige restsüße, fette Elsässer Rieslinge hier und da haben. Ich schiebe das unter anderem auf den Jahrgang 2009, der im Elsass generell recht fett geraten ist. Ein deutsches Pendant wäre vielleicht eine Pfälzer Riesling Auslese halbtrocken :mrgreen: :?:

Bild

Der andere war ein 1998 Riesling Grand Cru Kessler des Château d'Orschwihr, auch dieser deutlich restsüß, eher breit angelegt mit weicher Säure, aber deutlich expressiver wegen sehr angenehmer Reifenoten und größerer geschmacklicher Präzision. "Gerettet" hat den Riesling vor allem das Essen, ein Stück Kabeljau mit Lauch und Trüffelvinaigrette. Mit den schwarzen Wintertrüffeln ergab sich eine herrlich nussig-trüffelige Kombination, die dem Wein auch völlig die Breite nahm. Ohne Essen muss ich einen solchen Wein aber nicht trinken.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragMi 3. Apr 2013, 21:45

Hallo zusammen,

die Elsass-Threads bespiele ich hier ja mehr oder weniger alleine, ich kann es aber niemandem verdenken, wenn er/sie Elsässer Weinen eher indifferent gegenübersteht. Den 1997 Riesling Grand Cru Florimont der mir unbekannten Domaine Kuehn aus Ammerschwihr hatte ich gekauft, da ich gereifte Elsässer Rieslinge gerne trinke und ich - ohne speziellen Grund - eine Affinität zum Jahrgang 1997 habe (und weil der Wein im Abverkauf nur knapp über 7 Euro kostet). Sonderlich toll ist der Wein aber leider nicht, nicht schlecht, passabel gereift, die Firne verschwinden mit der Zeit immer mehr, aber es fehlt an Tiefe und Eleganz. Nun denn, es kann nicht jeder Schuss ein Treffer sein.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Alsace Riesling

BeitragMi 12. Jun 2013, 11:45

Und weiter geht's mit dem Monolog über Elsässer Rieslinge. Ich bin immer mehr "on fire", je mehr Elsässer Weine ich trinke :ugeek:. Bei der Vinaturel Hausmesse am Sonntag, die übrigens ausgezeichnet, ja eigentlich perfekt organisiert war, mit tollem Ausblick und ausreichend Platz und einer guten Anzahl von Gästen, so dass man auch ein bisschen mit den Winzern plaudern konnte. Maurice Barthelmé vom Weingut Albert Mann war mit seiner Frau da, die sehr elegant und urfranzösisch anmutende Colette Faller und Olivier Humbrecht mit seiner Frau.

Vor der Hausmesse gab es noch ein sehr interessantes Seminar zum Thema "Mineralität im Wein" mit Olivier Humbrecht, das wirklich extrem interessant war und mir viele neue Aspekte eröffnet hat. Ich werde die Worte "mineralisch" oder "Mineralität" allenfalls noch in Anführungszeichen verwenden. Es gibt so viele sensorische Eindrücke, die man mit "Mineralität" verwechseln kann (Säure, Kohlensäure, Schwefel, petrolige Noten, etc.), dass die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass man etwas anderes schmeckt, das nur "mineralisch" wirkt. Zur Illustration des Themas servierte Olivier Humbrecht insgesamt sechs Weine aus 2006, davon drei Rieslinge, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Der 2006 Riesling Clos Windsbuhl kommt aus der nicht Grand Cru Lage Clos Windsbuhl in Hunawihr, die eine Monopol-Lage von Zind-Humbrecht ist und mit 350 m nn recht hoch gelegen ist. Der Boden ist von Muschelkalk geprägt. Schon bevor diese Information gegeben wurde, hatte ich mir "Kalk" mit zwei Ausrufezeichen aufgeschrieben. Der Wein ist einfach sehr kalkgeprägt, dabei aber deutlich opulenter als manche Kalkrieslinge wie die von Keller (zum Beispiel). Das Mundgefühl des 2006 Riesling Clos Windsbuhl ist umwerfend, der breitet sich richtig schön aus.

Bild

Ganz anders der 2006 Riesling Grand Cru Rangen de Thann "Clos St. Urbain" aus der Paradelage von Zind-Humbrecht. Der Rangen ist der südlichste Grand Cru im Elsass und einer der steilsten. Zind-Humbrecht besitzt mit dem "Clos St. Urbain" eine abgegrenzte Parzelle im Herzstück. Der Boden ist von vulkanischem Gestein geprägt und hat nur einen sehr kleinen Lehmanteil. 2006 war ein Jahr reich an Botrytis und der 2006 Clos St. Urbain ist sehr stark von Botrytis geprägt, was sich schon an der sehr dunkelgoldenen Farbe zeigt. Wie es Olivier Humbrecht geschafft hat, trotz der vollen Reife, der sehr präsenten Botrytis, dem hohen Restzucker und dem hohen Alkohol einen exzellent balancierten und gerade frisch genugen Riesling zu zaubern, ist wirklich bemerkenswert und zeugt von seinem Können. Mögen muss man einen solchen Stil natürlich schon :mrgreen:.

Bild

Dann kam der 2006 Riesling Grand Cru Brand Vendange Tardive. Der Brand in Turckheim hat einen Granitboden und steht bei Zind-Humbrecht laut eigener Aussage für die mineralischsten Rieslinge, da die Reben sehr tief wurzeln und in tiefen Schichten kleine Lehmablagerungen erreichen, die sich auf der Basis von Granitmehl gebildet haben und gut das Wasser und die im Boden vorhandenen Mineralien speichern (die Erklärung mag falsch sein, so habe ich Olivier Humbrecht und die Website von Zind-Humbrecht verstanden, bin aber geologisch ein absoluter Laie). Diese Mineralität in der süßen Vendange Tardive zu schmecken, war allerdings wirklich schwierig. Nichtsdestotrotz ist die 2006 Brand VT für mich ein absoluter Wunderriesling, weniger von Botrytis geprägt als der Clos St. Urbain, glockenklar, sehr expressiv mit wunderbaren Noten vollreifen Steinobstes. Und über die Länge dieses Weines muss ich wohl kaum Worte verlieren.

Bild

Später habe ich dann noch den Riesling 2012 (Gutsriesling) und den 2008 Riesling "Heimbourg" probiert, beide ebenfalls von bestechender Qualität. Der gerade abgefüllte 2012er Gutsriesling (mit 11,5 Volumenprozent auch recht leicht) hatte eine Nase zum Daniederknien, voll aromatisch, prall und wunderbar elegant. Am Gaumen konnte er leider nicht ganz mithalten, aber das kommt vielleicht noch mit der Zeit. Der 2008 "Heimbourg" von einer lieu dit Lage in Turckheim neben dem Brand mit kalkhaltigen Böden ist noch etwas jung, aber ein wunderbarer Elsässer Riesling klassischer Art.

Bild

Bild

Next: Domaine Weinbach
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Domaine Weinbach Riesling

BeitragMi 12. Jun 2013, 15:39

Der Stand der Domaine Weinbach wurde von Colette Faller persönlich betreut, die wirklich unglaublich freundlich und charmant, dabei aber auch angenehm dezent distanziert ist. Pure Noblesse. Die beiden probierten 2011er Rieslinge zeigten ein bisschen das, was die Profi-Kritiker schon geäußert haben: 2011 kommt in der Breite qualitativ wohl nicht an 2010 heran.

Der 2011 Riesling Grand Cru Schlossberg ist jedenfalls aktuell einen Hauch harmlos, schön frisch, eher säuregeprägt, aber nicht von der Eleganz geprägt, die andere Jahrgänge des Weins haben. Deutlich besser (aber auch deutlich teurer) ist der 2011 Riesling Grand Cru Schlossberg Cuvée St. Cathérine aus der Parzelle im Mittelstück des Grand Crus. Der Wein ist wirklich schön strukturiert, hat auch noch deutlich Luft nach oben und ist ein wirklich old-schoolig, klassischer Elsässer Riesling der nicht ganz opulenten Art.

Bild

Bild

Danach gab es noch den 2004 Riesling Grand Cru Schlossberg Cuvée St. Cathérine "L'Inedit", d.h. die etwas reifere, etwas botrytisgeprägte und mit etwas Restsüße ausgestattete Version des GC Schlossberg Cuvée St. Cathérine zu probieren. Wie auch schon der 2008er ist das ein wirklich großartiger Wein, zeitlos, von jeglichen Moden unabhängig und Elsässer Riesling in Urform.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 11:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Albert Mann

BeitragMi 12. Jun 2013, 16:12

Vom Schlossberg zum Schlossberg:

Im Schlossberg in Kientzheim ist neben der Familie Faller auch die Familie Mann/Barthelmé begütert. Der Schlossberg ist eine der bekannteren Elsässer Grand Cru Lagen und besteht überwiegend aus Granit- und Granitverwitterungsböden. Laut Maurice Barthelmé stehen die Schlossberg-Reben der Domaine Albert Mann quasi direkt auf Granit mit einer nur sehr dünnen Auflage. So schmeckt der Wein aus 2010 auch: wie aus dem Stein gehauen und das trotz 10 g/l Restzucker. Der Wein schmeckt eigentlich "deutsch", linear, direkt, leicht karg, ganz leicht reduktiv. Als ich das Maurice B. sagte, musste er tatsächlich schmunzeln und sagte, das hätte er jetzt schon öfter gehört. Für mich ein echtes Riesling-Monument.

Ganz ehrlich: jetzt wo alle VDP-Weingüter mit ihren GGs preislich durch die Decke gehen (die Top-GGs von Dönnhoff, Schäfer-Fröhlich, Keller, Rebholz u.a. kosten aus 2012 in Richtung 40 Euro oder drüber), muss man seinen Blick wieder ins Elsass werfen. Knapp unter 30 kostet diese Köstlichkeit im deutschen Handel. Das Lagerpotenzial würde ich als immens einstufen. Da können mir die VDP-Elitisten wirklich bald mal den Buckel runterrutschen.

Bild
Zuletzt geändert von octopussy am Mi 12. Jun 2013, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

sorgenbrecher

  • Beiträge: 1233
  • Bilder: 83
  • Registriert: Di 6. Sep 2011, 15:32
  • Wohnort: Ffm.

Re: Alsace Riesling

BeitragMi 12. Jun 2013, 18:26

stephan, danke für die schönen eindrücke !

madame faller ist allein einen besuch im elsass wert, eine derart beeindruckende und charismatische, dabei gleichwohl dezente und zurückhaltende persönlichkeit habe ich selten erlebt. ich kam mal ohne termin bei ihr vorbei, es wurde sehr lang mit ihr gemeinsam unmittelbar verkostet und alles geöffnet was mein herz begehrte, sie für richtig gut befunden hatte und gut und teuer war.
auf meine frage nach einer restaurantempfehlung für colmar rief sie ihre reizende tochter zu sich und ließ diese direkt eine reservierung für mich vornehmen, beim späteren service im restaurant merkte man die wertschätzung und den respekt des restaurantpersonals ihr gegenüber sehr deutlich....
Gruß, Marko.
Offline
Benutzeravatar

Charlie

  • Beiträge: 1065
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 16:13
  • Wohnort: Berlin, Heidelberg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Albert Mann

BeitragMi 12. Jun 2013, 18:28

octopussy hat geschrieben:Der Wein schmeckt eigentlich "deutsch", linear, direkt, leicht karg, ganz leicht reduktiv. Als ich das Maurice B. sagte, musste er tatsächlich schmunzeln und sagte, das hätte er jetzt schon öfter gehört. Für mich ein echtes Riesling-Monument.

Ganz ehrlich: jetzt wo alle VDP-Weingüter mit ihren GGs preislich durch die Decke gehen (die Top-GGs von Dönnhoff, Schäfer-Fröhlich, Keller, Rebholz u.a. kosten aus 2012 in Richtung 40 Euro oder drüber), muss man seinen Blick wieder ins Elsass werfen. 24 Euro kostet diese Köstlichkeit ab Hof, knapp unter 30 Euro im deutschen Handel. Das Lagerpotenzial würde ich als immens einstufen. Da können mir die VDP-Elitisten wirklich bald mal den Buckel runterrutschen.

Meine ich auch. Der Mannsche Schlossberg ist so, wie man sich ein GG vorstellt und wie die guten unter ihnen auch sind. Idealer Pirat für GG-Proben! Aber ich fürchte (kenne mich zu wenig aus, um es zu behaupten), dass es einer der wengen von dieser Stilistik und Qualität im Elsass ist. Schon der andere Riesling Grand Cru von Albert Mann, der Furstentum, ist viel süßer und fetter. Ein bisschen kann man das auch von den Lagen selbst ableiten http://weinlagen-info.de/#gemeinde_id=1530
VorherigeNächste

Zurück zu Ostfrankreich

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen