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Jura

Elsaß, Lothringen, Jura und Savoyen
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octopussy

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Re: Jura

BeitragDo 3. Apr 2014, 09:37

Hallo zusammen,

gestern hatten wir eine kleine "Soirée Jura" mit zwei schönen Flaschen. Wir haben mit Weiß angefangen, da der "Rote" anfangs noch etwas kühl war. Zu diversen kleinen asiatisch angehauchten Hors d'Oeuvres gab es den 2011 Côtes du Jura "Entre Deux" von Peggy & Jean-Pascal Buronfosse aus Rotalier-La Combe. Das ist eine Cuvée aus zwei verschiedenen Savagnin-Klonen (Savagnin Jaune & Savagnin Vert), nicht oxidativ ausgebaut in gebrauchten pièces. Ich bin bislang sehr happy mit meinen diesjährigen Käufen aus dem Jura, so auch mit diesem Wein. Den guten Eindruck auf dem Gut hat er bestätigt.

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Danach gab es den 2011 Arbois Pupillin (Poulsard) von Pierre Overnoy/Emmanuel Houillon, die Vorbild für sehr viele Vin Naturel Winzer sind. Da der Wein zwar ein bisschen, aber nicht sehr reduktiv war, mussten wir ihn nicht karaffieren, vorzeitiges Öffnen war ausreichend. Das ist erst der zweite Wein von Overnoy, den ich bislang getrunken habe. Die Weine haben Kult-Charakter, vor allem in den USA. Ich glaube, ich weiß, warum. Dieser Wein ist vielleicht die Quintessenz des "Anti-Parker-Weins". Dass viele Leute genervt waren und sind von dem Mantra der tiefdunklen, tanninstarken, intensiv-konzentrierten Rotweinen mit Holznoten, ist nichts Neues. Der Wein ist das glatte Gegenteil, man kann sich m.E. sogar streiten, ob es noch ein Rotwein ist. Der Wein ist sogar noch heller als viele andere Poulsards, die ich probiert habe. Er hat nur ganz sanftes Tannin, Holznoten sucht man vergebens, er ist klar und direkt, trinkt sich wie ein Weißwein.

Anfangs habe ich gedacht, dass er vielleicht ein bisschen zu teuer ist für das, was er ist, wobei der hohe Preis sich zu einem großen Teil auch aus der großen internationalen Nachfrage ergibt. Am Ende der Flasche waren meine Begleitung und ich aber doch ziemlich überzeugt von dem Wein auf eine spezielle Art und Weise. Er hat sich mit der Zeit deutlich verbessert, wurde komplexer und verlor den Charakter eines sommerlichen Schoppens immer mehr hin zu einem hervorragend zu trinkenden, aber auch durchaus Anklänge von Komplexität habenden, völlig eigenständigen Wein. Ich werde jetzt nicht jede Flasche davon kaufen, die ich kriegen kann (wir sprechen hier über Einzelflaschenzuteilung). Aber mal wieder und vor allem auch leicht angereift (vier oder fünf Jahre) würde ich den Wein schon sehr gerne trinken.

Zu Essen gab es dazu ein Rinderherzragout mit Süßkartoffelgratin. Hier hätte ein etwas tanninstärkerer, kräftigerer Wein wohl doch besser gepasst ;), aber die Kombination war auch nicht schlecht.

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Beste Grüße, Stephan
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m_arcon

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Re: Jura

BeitragDo 17. Apr 2014, 11:55

octopussy hat geschrieben:
Danach gab es den 2011 Arbois Pupillin (Poulsard) von Pierre Overnoy/Emmanuel Houillon, die Vorbild für sehr viele Vin Naturel Winzer sind. Da der Wein zwar ein bisschen, aber nicht sehr reduktiv war, mussten wir ihn nicht karaffieren, vorzeitiges Öffnen war ausreichend. Das ist erst der zweite Wein von Overnoy, den ich bislang getrunken habe. Die Weine haben Kult-Charakter, vor allem in den USA. Ich glaube, ich weiß, warum. Dieser Wein ist vielleicht die Quintessenz des "Anti-Parker-Weins". Dass viele Leute genervt waren und sind von dem Mantra der tiefdunklen, tanninstarken, intensiv-konzentrierten Rotweinen mit Holznoten, ist nichts Neues. Der Wein ist das glatte Gegenteil, man kann sich m.E. sogar streiten, ob es noch ein Rotwein ist. Der Wein ist sogar noch heller als viele andere Poulsards, die ich probiert habe. Er hat nur ganz sanftes Tannin, Holznoten sucht man vergebens, er ist klar und direkt, trinkt sich wie ein Weißwein.

Anfangs habe ich gedacht, dass er vielleicht ein bisschen zu teuer ist für das, was er ist, wobei der hohe Preis sich zu einem großen Teil auch aus der großen internationalen Nachfrage ergibt. Am Ende der Flasche waren meine Begleitung und ich aber doch ziemlich überzeugt von dem Wein auf eine spezielle Art und Weise. Er hat sich mit der Zeit deutlich verbessert, wurde komplexer und verlor den Charakter eines sommerlichen Schoppens immer mehr hin zu einem hervorragend zu trinkenden, aber auch durchaus Anklänge von Komplexität habenden, völlig eigenständigen Wein. Ich werde jetzt nicht jede Flasche davon kaufen, die ich kriegen kann (wir sprechen hier über Einzelflaschenzuteilung). Aber mal wieder und vor allem auch leicht angereift (vier oder fünf Jahre) würde ich den Wein schon sehr gerne trinken.

Zu Essen gab es dazu ein Rinderherzragout mit Süßkartoffelgratin. Hier hätte ein etwas tanninstärkerer, kräftigerer Wein wohl doch besser gepasst ;), aber die Kombination war auch nicht schlecht.

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Hallo Stephan,

schöne VKN, ich bin schon sehr lange auf der Suche nach den Weinen der Domaine bin aber selbst letztes Wochenende in Paris (!) nicht fündig geworden. Hast du mir zumindest einen Tipp woher ich wenigstens eine einzelne Flasche herbekomme? Für Tipps wäre ich dir unheimlich dankbar.

Cheers
Marc
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m_arcon

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Re: Jura

BeitragDi 29. Apr 2014, 14:06

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich auch meine ersten Erfahrungen mit der Region Jura machen dürfen. Angestiftet wurde ich eigentlich durch einen Wochenendausflug nach Paris wo ich einige "Vin naturel" probiert habe und durchaus Tolles entedeckt habe. Gerade auch aus dem Jura.

Mein erster Wein stammt von noch relativ junge Domaine de la Tournelle. Sie wurde 1991 von Evelyne und Pascal Clairet gegründet. Angefangen haben die beiden mit einem kleinen Weinberg der ausschließlich Chardonnay beherbergte. Mittlerweile bewirtschaften sie etwas mehr als 7 Hektar an Rebfläche.
Das Ehepaar arbeitet schon seit Beginn biodynamisch, eine Zertifikation erhielten sie aber erst vor 4 Jahren.
Die Trauben für ihren reinsortiger Chardonnay „Terres des Gryphées“ aus dem Jahrgang 2010 werden stets per Hand geerntet. Die Stiele der Frucht werden vor der Pressung nicht entfernt und kommen mit in die Maschine. Vergärt wird nur mit wilden Hefen. Dann wird der Wein u.a. im 228 Liter großen Fass vergoren. Schwefel wird nur minimal bis gar nicht verwendet.
Im Glas ein hell-goldener Saft der in der Nase zu begeistern weiß. Ein ganzer Haufen frisch gepresster Zitronen, Mandel, Noten von Sherry, Austernschale, etwas Bratapfel sowie Bananenschale. Der Wein ist sehr variabel und verändert sich alle 5 Minuten im Glas. Es hilft den Wein vor dem Genuss zu belüften und sich dann nicht zu kalt zu Gemüte zu führen.
Am Gaumen, für einen Chardonnay völlig untypisch, eine laserartige Säure die ich so noch nie bei anderen Vertretern dieser Rebsorte erlebt hatte. Die Säure ist anfangs sehr vordergründig, integriert sich aber nach einer gewissen Zeit sehr gut in den Wein und gibt den Blick frei auf ein sehr eng gespanntes, vibrierendes, mineralisches Korsett das den Stoff bis zum mittellangen Finish begleitet.
Ein sehr eigenständiger Wein mit vielen Gesichtern. Und das zu einem relativ humanen Preis, Vergleichbares aus dem Burgund kostet sicherlich das drei bis vierfache. Diese Adresse sollte man sich unbedingt merken.

Der zweite Wein stammt von einem eher bekannten Winzer des Jura und zwar von Stéphane Tissot.
Die Reben für seinen Pinot Noir „En Barberon“ wachsen auf Kalkstein, das durschnittliche Alter von ihnen beträgt 38 Jahre. Für das Jura ist das eine ganze Menge. Von diesem Wein füllte Tissot im Jahr 2011 gerade mal 3300 Flaschen ab. Mein Exemplar stammte allerdings aus dem Jahr 2010, die genaue Anzahl der Flaschen ließ sich hier allerdings nicht ermitteln.
Ins Glas fließt ein heller roter Saft der ein wenig an roten Johannisbeersaft erinnert. Aromen von Zimt, Nelke und Spekulatius strömen neben der roten Frucht von Erdbeere und etwas Weichsel aus dem Glas. Bemüht man das Riechorgan noch etwas mehr dann fällt mir noch etwas rotes Fleisch, kalter Rauch und eine an Eisen erinnernde Komponente auf.
Am Gaumen sehr delikat und eher auf der leichten Seite ohne dabei aber zu dünn oder gar wässrig zu wirken, denn die sehr agile Säure stellt eine wunderschöne Frische her und hält den Wein so im Gleichgewicht. Vielleicht fehlt der aller letzte Druck am Gaumen aber ich denke das ist hier nicht von Nöten. Der Wein wirkt sehr gut ausbalanciert und kann zu Speisen meines Erachtens nach mehr glänzen als Solist.


Cheers
Marc
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m_arcon

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Re: Jura

BeitragDi 29. Apr 2014, 14:10

Im Übrigen gibt es nun wohl einige Weine der von Stephan so hoch angepriesenen Domaine Labet mittlerweile in Deutschland. Alex Zülch leistet in Sachen "Vin naturel" mit seinem Laden Vins Vivants wirklich tolle Arbeit.

Mehr zur Domaine und den Weinen hier: http://www.vins-vivants.de/unsere-winze ... ine-labet/


Grüße
Marc
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octopussy

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Re: Jura

BeitragMi 30. Apr 2014, 09:51

Hallo Marc,

schöne Notizen. Ich hoffe, von dir regelmäßig etwas über Jura Weine zu lesen.

m_arcon hat geschrieben:Die Reben für seinen Pinot Noir „En Barberon“ wachsen auf Kalkstein, das durschnittliche Alter von ihnen beträgt 38 Jahre. Für das Jura ist das eine ganze Menge. Von diesem Wein füllte Tissot im Jahr 2011 gerade mal 3300 Flaschen ab.

38 Jahre durchschnittliches Rebalter ist im Jura nicht unbedingt viel. Es gibt durchaus eine Menge junger bis sehr junger Rebanlagen (Pflanzjahr ca. 1998 bis 2007), gerade weil viele Quereinsteiger neu bepflanzt haben und keine bestehenden Weinberge übernommen haben oder stark chemisch bearbeitete Weinberge gerodet und neu bepflanzt haben. Es gibt aber auch einen schönen Fundus an alten Reben, siehe z.B. weiter oben im Thread die Übersicht über die Lagen der Domaine Labet. Oder die zahlreichen uralten Rebanlagen der Domaine Ganevat (Chalasse > 100 Jahre alt). Ein Problem ist Esca, eine Rebkrankheit, die offenbar im Jura besonders stark grassiert. Mehrere Winzer sagten, dass sie pro Jahr ca. 5-10% der Stöcke ersetzen müssen, da die mit Esca befallenen Reben abgestorben sind.

m_arcon hat geschrieben:Im Übrigen gibt es nun wohl einige Weine der von Stephan so hoch angepriesenen Domaine Labet mittlerweile in Deutschland. Alex Zülch leistet in Sachen "Vin naturel" mit seinem Laden Vins Vivants wirklich tolle Arbeit.

Alex hat nicht nur Domaine Labet ins Programm genommen, sondern auch Peggy & Jean-Pascal Buronfosse (Besuchsbericht ebenfalls in diesem Thread). So wie ich ihn verstanden habe, wird es im Laufe dieses Jahres auch noch weitere Weine im Programm geben.

Gestern Abend haben wir zum Käse noch einen 2001 Vin de Paille der Domaine Pignier getrunken, der leider einen kleinen Kork-Streifschuss zu haben schien. Ich bin eher wenig TCA-sensitiv, wir haben die (0,375 l) Flasche zu viert auch problemlos geleert, aber ohne diesen Streifschuss wäre der Wein m.E. noch besser gewesen. Ganz sicher, ob er korkte, bin ich mir im Übrigen auch nicht. Nach meiner Erfahrung wird ein Korkschmecker mit mehr Luft nur noch schlimmer, hier ging er für meinen Geschmack mit Luft eher zurück. Tja, nur eine (hier nicht vorhandene) Konterflasche hätte Aufklärung gebracht.

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Beste Grüße, Stephan
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m_arcon

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Re: Jura

BeitragDo 1. Mai 2014, 13:04

octopussy hat geschrieben:Hallo Marc,

schöne Notizen. Ich hoffe, von dir regelmäßig etwas über Jura Weine zu lesen.




Danke, und ja, ich werde mir aller höchste Mühe geben ;)

Cheers
Marc
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Einzelflaschenfreund

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Re: Jura

BeitragSa 17. Mai 2014, 21:00

Aus Monsieur octopussys Fundstücken gab es heute einen L'Hopital 2011 von Buronfosse. Wer mag, sucht diesen Wein in der VKN-Datenbank - besser, als Stephan ihn dort beschrieben hat, könnte ich es sicherlich nicht. Leicht nussig, nur dezent oxidativ und kräftig apfelig. Hier kommt im Detail ein leiser Widerspruch bzw. eine bei mir und an diesem Tage etwas andere Wahrnehmung, denn für mich dominiert eher ein mürber, reifer Apfel und nicht so unbedingt frisch-grüne-knackige Noten.

Aber jetzt: Eine wirklich sehr gute Allianz ergab dieser Wein zum .... Spargel (weiß), ganz klassisch mit etwas Butter, Kartoffeln und Schinken. Das Essen ließ ihn noch etwas leichter erscheinen, die Oxidation war gerade so, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängte, aber dämpfend genug für die Säure, um da keine Zuspitzung von Bitternis und Säure zu ergeben.
Eine der schönsten Spargel-Wein-Kombinationen bislang!

Viele Grüße
Guido
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octopussy

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Re: Jura

BeitragSo 18. Mai 2014, 10:51

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Aber jetzt: Eine wirklich sehr gute Allianz ergab dieser Wein zum .... Spargel (weiß), ganz klassisch mit etwas Butter, Kartoffeln und Schinken. Das Essen ließ ihn noch etwas leichter erscheinen, die Oxidation war gerade so, dass sie sich nicht in den Vordergrund drängte, aber dämpfend genug für die Säure, um da keine Zuspitzung von Bitternis und Säure zu ergeben.
Eine der schönsten Spargel-Wein-Kombinationen bislang!

Hallo Guido,

schön, dass dir der Wein geschmeckt hat. Die Kombination aus Savagnin und Spargel kannte ich vor unserem Jura-Abend noch nicht, ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, zum Spargel Savagnin zu trinken. Schon bei Mme Hu war für mich aber die Top-Kombination des Abends das Spargelsüppchen mit dem Rijckaert Savagnin, der auch ganz leicht oxidativ war. Das werde ich jetzt auch mal zu Hause ausprobieren.
Beste Grüße, Stephan
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thvins

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Re: Jura

BeitragSo 18. Mai 2014, 10:58

Hallo Guido,

die apfeligen Noten, auch die mürber, reifer Äpfel gehören für mich neben den nussigen Noten zum klassischen Geschmacksprofil vieler typischer Jura-Weine, oft noch in Kombination mit grüner Walnuss (wer schon mal burgundische Gerichte mit grüner Walnuss gegessen hat, wird wissen, was ich meine).

Dein Einwurf in puncto Kombination zum Spargel läßt mich für heute nachdenken, auf Karotten und Erbsen zu verzichten... Ich habe gestern wunderbar frisch gestochenen Spargel bekommen, keine 10 km entfernt gewachsen, Bleu de Gex habe ich mir aus Arbois mitgebracht und so lag es auf der Hand, fix ins Nachbardorf rüber zu fahren, um eine Lachsforelle zu besorgen - ebenso ganz frisch aus dem Teich geholt...

Also gibt es dann Lachsforellenfilet mit Spargel und zerlaufenem Bleu de Gex... - mal gucken, was das Trinkregal hergibt, ich denke, es wird auf den 2006er Tradition von Jean Macle hinauslaufen. Könnte dann die große Liga der Traumkombis werden...
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
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octopussy

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Re: Jura

BeitragMo 16. Jun 2014, 10:41

Jura-Weine sind in Kopenhagen offenbar der ganz heiße Schei§§. In so ziemlich jedem Restaurant mit einigem Anspruch sind sie zu finden, meist von Produzenten aus dem "naturel" Camp, teils von Produzenten, von denen ich noch nie gehört habe (Les Dolomies, Domaine Cavarode, Jean-Marc Brignot). Viel geht natürlich vom Noma aus, auf dessen Weinkarte allein vier Seiten Weinen aus dem Jura gewidmet sind.

Zu Schnecken mit Bärlauch hatte ich ein Glas 2007 Côtes du Jura "Les Chassagnes" von Philipp Bornard, dem "gereiften Schönling" (er sieht ein wenig aus wie Jürgen Drews) und französischen Bauer such Frau Teilnehmer aus Pupillin. Dieser 100% Savagnin lag vier Jahre in gebrauchten Barriques auf der Feinhefe und wurde laufend aufgefüllt (ouillé). Er war dadurch extrem dicht, allenfalls ganz dezent oxidativ, sehr aromatisch. Leider ist der Wein in Deutschland offenbar nicht erhältlich, davon würde ich gerne ein paar Flaschen im Keller haben.

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In Rot gab es 2012 Arbois Poulsard "Bella Dora" der Domaine de l'Octavin, die ebenfalls weitgehend schwefelfrei arbeitet. Der war nur bedingt mein Ding, in der Nase zeigte sich doch einige Reduktion und im Mund schmeckte er - wie Frau octo zutreffend bemerkte - fleischig, nach Räucherspeck oder Schweinebraten. Gute Poulsards bestechen für mich eher durch eine sehr klare, fast jungfräulich wirkende Frucht. Insofern war ich eher wenig begeistert.

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Beste Grüße, Stephan
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