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Jura

Elsaß, Lothringen, Jura und Savoyen
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thvins

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Re: Jura

BeitragDo 18. Okt 2012, 10:41

octopussy hat geschrieben:
thvins hat geschrieben:beim Meister persönlich eingekauft - neben auch den Château - Châlons aus selbigem Jahr. Aber das ist noch einmal ein Quantensprung. 8-) :mrgreen: :ugeek:

Hallo Torsten,

da bin ich ein bisschen neidisch ;). Zumal ich gelesen habe, dass ein Besuch beim Meister persönlich gar nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. An einen Jean Macle Château Chalon werde ich mich bei Gelegenheit auch einmal herantasten. Im Januar kommenden Jahres bin ich vor Ort. Vielleicht versuche ich, bei Jean Macle mal eine Audienz zu bekommen. Sonst hatte ich mir noch Domaine de la Tournelle, Jean-Francois Ganevat und Julien Labet als Winzer notiert, bei denen ich gerne mal probieren würde.


Hallo Stephan,

wer erzählt denn solchen Schmarrn?

Ich war seit den 90ern per Rad und später immer mal wieder mit dem Auto vor Ort, ein einziges Mal zu einer Zeit, wo er keinen Wein zu verkaufen hatte, sonst konnte ich stets mitnehmen, was mein Herz begehrte. Auch der Besuch selbst war, da jedesmal spontan und nicht von langer Hand geplant, stets so, dass ich einfach geklingelt habe, wenn ich zu normal in Frankreich üblichen Geschäftszeiten da war - meist verrät auch ein Schild, dass zum Weinverkauf / Verkostung geöffnet ist.

Nur einmal bat man mich, noch mal etwas später wieder zu kommen, eine halbe oder eine Stunde - kein Problem, da das Dörfchen Château Châlon voll von guten Winzern ist...

Der Empfang ist, wie überall im Jura sehr herzlich und freundlich, meist kümmert sich hier die Frau um den Verkauf und die Verkostung, aber wenn der Chef selbst da ist, läßt er es sich nehmen, selbst guten Tag zu sagen. Auch herumgeführt wurde ich bereits einmal ausführlich durch die Keller und konnte beiwohnen, wie grade die Flaschen versiegelt wurden (Jean Macle arbeitet noch mit einer Hartwachsversiegelung der Flaschen, wie es leider ansonsten im Jura immer weniger praktiziert wird.)

Bei einem Besuch hatte ich sogar das Glück, zwei Jahrgänge vom Vin Jaune mitnehmen zu können, er hatte noch die letzten Flaschen von 2007 und grade frisch in den Verkauf kam 2008. Sonst kann man froh sein, wenn es den grad aktuellen Jahrgang gibt. Alte Jahrgänge = Fehlanzeige, d.h. selber sammeln. Mein ältester gelber Wein von ihm ist eine Flasche des 1993ers.

Wenn du noch paar Besuchstipps brauchst, ich helfe gern - da die Weine der meisten Winzer in Deutschland nicht zu kaufen sind, sind viele richtig gute Sachen bei uns bislang kaum bekannt. Auch mit sonstigen Tipps zum Jura kann ich helfen, ist schließlich eine meiner Lieblingsgegenden. Vielleicht schaffen wir ja noch einen Jura-Schlemmerabend mit all den Tipps, die ich dir geben kann als Vorbereitung auf deine Tour ins Jura?
Beste Grüße

Torsten

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octopussy

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Re: Jura

BeitragFr 19. Okt 2012, 17:57

thvins hat geschrieben:wer erzählt denn solchen Schmarrn?

Der Empfang ist, wie überall im Jura sehr herzlich und freundlich, meist kümmert sich hier die Frau um den Verkauf und die Verkostung, aber wenn der Chef selbst da ist, läßt er es sich nehmen, selbst guten Tag zu sagen. Auch herumgeführt wurde ich bereits einmal ausführlich durch die Keller und konnte beiwohnen, wie grade die Flaschen versiegelt wurden (Jean Macle arbeitet noch mit einer Hartwachsversiegelung der Flaschen, wie es leider ansonsten im Jura immer weniger praktiziert wird.)

Hallo Torsten,

das habe ich vielleicht etwas falsch verstanden hier (sehr empfehlenswert übrigens die Wine Travel Guides von Wink Lorch zum Jura):

http://www.winetravelguides.com/Guides/ ... Jean-Macle

Vom 2007 Côtes du Jura war zum Glück nach dem ersten Abend noch einiges übrig und am zweiten Tag hat der Wein erst richtig losgelegt. Die oxidativen Noten sind etwas zurückgegangen, der Torf und der Karamell geblieben. Neu war eine schier unglaubliche Eleganz und nochmal mehr Fülle, Finesse und Komplexität am Gaumen. Für knapp unter 20 Euro im deutschen Fachhandel habe ich nur sehr selten ähnlich gute Weine gefunden bisher. Am zweiten Abend eher in Richtung 94 Punkte als 91.

thvins hat geschrieben:Vielleicht schaffen wir ja noch einen Jura-Schlemmerabend mit all den Tipps, die ich dir geben kann als Vorbereitung auf deine Tour ins Jura?

Ich fürchte, das wird sehr eng zeitlich. Aber gerne danach. Dann bringe ich auch ein paar verschiedene Comtés mit, Morteau-Wurst, Morbier und mal schauen was sonst noch.
Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Jura

BeitragMo 31. Dez 2012, 14:20

Hallo zusammen,

nachdem ich neulich so begeistert war von dem 2005 Côtes du Jura "Chalasses" von Jean-Francois Ganevat, hatte ich - aus gleichem Hause - große Hoffnungen in den 2005 Côtes du Jura "Les Grands Teppes" aus einer Lage mit etwas jüngeren Reben (heißt hier: 90 Jahre :shock:). Der Wein war wie auch der Chalasses ganz ausgezeichnet, auch mit schöner Jura-Note versehen, allerdings nicht ganz so faszinierend wie der Chalasses. Es fehlte etwas die Tiefe am Gaumen. Nur die Nase konnte mithalten, hier sogar mit noch größerer Eleganz. Fakt bleibt für mich, dass man im Hause Ganevat hervorragende Weine zu guten Preisen bekommt.

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Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Jura

BeitragDi 22. Jan 2013, 14:53

Hallo zusammen,

im Rahmen eines Frankreich-Kurztrips war ich erstmalig auch im französischen Jura, das im Januar abseits der Ski-Hochburgen doch etwas abweisend wirkt. In Arbois zum Beispiel hatte eigentlich jedes vernünftige Restaurant/Bistro/Weinbar geschlossen. Sehr empfohlen worden war mir neben dem Bistro de la Tournelle (nur im Sommer offen) das Bistro des Claquets und natürlich das Restaurant La Balance Mets et Vins. Die hatten alle zu. In den Weinbergen wurde aber kräftig gearbeitet und Rebabschnitt verheizt. Eher spontan denn geplant war ich zu Besuch bei der Domaine Désiré Petit in Pupillin.

Das Weingut scheint mir trotz seiner Größe (ca. 25 ha im Ertrag) eher etwas unter dem Radar zu fliegen, was durchaus daran liegen könnte, dass die Weine zwar sehr gut, aber eher unspektakulär ausfallen. Désiré ist ein Männername, und mittlerweile ist das Weingut vom Großvater auf die Enkelkinder übertragen worden. Sehr sehenswert ist ein kleines Privatmuseum mit alten Weinutensilien (Abfüllanlagen, Scheren, Flaschen, usw.). Sehr interessant fand ich auch das "Show-Fass" für den Vin Jaune, bei dem man die Florschicht über dem Wein sehr gut sehen konnte, ebenso wie den recht beachtlichen Hefesatz am Boden des Fasses. Angeboten wird die ganze Palette der Jura-Weine von "floralen" Chardonnay und Savagnin über einen Tradition hin zu Vin Jaunes aus Château Chalon und aus Arbois-Pupillin, Rotweine aus Trousseau, Ploussard und Pinot Noir, reinsortig und cuvéetiert, Macvin Blanc und Rosé, Crémants Blanc de Blanc und Rosé und Vin de Paille.

Besonders gut gefallen hat mir der 2011 Arbois Pupillin Savagnin "L'Essen'Ciel", nicht oxidativ 18 Monate in 600 l Holzfässern ausgebaut und mit einer schön klaren Aromatik, die Aromen umfasste, die ich bei anderen Weinen sonst nicht so leicht finde, insbesondere von Austernschalen und weißen Blüten dazu. Herrlich. Die oxidativ ausgebauten Weine sind hier - so meine ich - etwas "zahmer" in der Aromatik als bei anderen Gütern. Die oxidativen Noten schienen mir etwas weniger ausgeprägt als anderswo, auf Kosten der Vielschichtigkeit, aber unter Eleganzgewinn. Mein Favorit war der 2006 Vin de Paille, der sehr schön klar rosafruchtig roch und sich auch am Gaumen sehr sanft präsentierte, weitgehend ohne Trockenfrucht- und Likörnoten. Insgesamt war ich von vielen Weinen schon sehr angetan und halte es für möglich, dass das Weingut in Zukunft etwas mehr von sich reden lassen könnte als bislang. Weine wie der Savagnin "L'Essen'Ciel" gehen jedenfalls auch von der Etikettgestaltung neue Wege, die dem leicht angestaubten Image durchaus gut tun könnten.

Hier sind meine Notizen zu den einzelnen Weinen.
Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Jura

BeitragDi 22. Jan 2013, 16:44

Hallo zusammen,

sehr empfehlenswert als Ausgangspunkt für eine ausgedehnte Jura-Wein-und-Käse-Tour scheint mir das Lokal L'Anversis Table de Montagne in Lamoura (Nähe Gex). Das Restaurant liegt im Nichts, aber Bernard, der Inhaber, ist ein großer Fan der Jura-Weine und hat eine Weinkarte zu bieten, die ihresgleichen sucht. Die Jahrgangstiefe ist zu vernachlässigen, da es das Restaurant noch nicht so lange gibt, aber die Auswahl der Erzeuger und auch das Gespür von Bernard für neue Talente machen einen hervorragenden Eindruck. Bernard ist besonders begeistert von den Weinen aus dem südlichen Revermont, allen voran Jean-Francois Ganévat, Alain Labet und dessen Sohn Julien Labet. Die Weinkarte umfasst sicher 200 Positionen aus dem Jura, dazu kommt noch eine Riesenauswahl an Jura-Bieren und an Absinth (fast 20 verschiedene Sorten). Das Essen ist ausgezeichnet und ausschließlich aus lokalen Produkten zubereitet.

Jede Woche changierend gibt es 8 Weine glasweise zum Probieren. Probiert habe ich die folgenden:

1. Chardonnay Floral: Domaine de la Roche 2009 Arbois Pupillin Chardonnay Caillot

Dies ist ein nicht-oxidativer 100% Chardonnay von einer Einzellage mit - wie im Jura durchaus üblich - sehr langem Feinhefelager. Wie auch recht typisch für das Jura war er (vielleicht durch das lange Feinhefelager) sehr gut strukturiert und dicht am Gaumen, dabei aber eher leicht. Die Nase fand ich nicht soooo umwerfend, aber das waren meine Ansprüche auch hoch.

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2. Chardonnay Typé: Claude Buchot 2009 Côtes du Jura Chardonnay

Wie auch die Domaine de la Roche kannte ich natürlich Claude Buchot nicht. Ein Blick ins www brachte hervor, dass es sich um einen der durchaus zahlreichen Vins Naturels Winzer im Jura handelt, d.h. Bioanbau und nicht viel machen im Keller. Auch die trübe Farbe im Glas deutete gleich auf einen unfiltrierten Wein hin. Eigentlich war er aber durchaus zivilisiert, dieser oxidative 100% Chardonnay von Claude Buchot, wobei ich nicht weiß, ob oxidativer Chardonnay ohne Savagnin drin mich auf Dauer wirklich wird überzeugen können.

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3. Vin Jaune: Denis & Marie Chevassu 2000 Château Chalon Granges Bernard

Auch diese Domaine kannte ich nicht. Der Wein hatte im Guide Hachette seinerzeit drei Sterne und einen Coup de Coeur bekommen. Tatsächlich fand auch ich ihn sehr bezaubernd, sehr Vin Jaune typisch, auch wieder mit der herrlich kalkartig-zitronigen Säure im Mund, hier als Besonderheit aber auch mit sehr stark tabakigen Noten in Nase und Mund. Mir schien allerdings, dass der Wein noch ein paar Jährchen liegen sollte.

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4. Vin de Paille: Morel Thibaut 2007 Vin de Paille

Überhaupt nicht mein Ding war danach der Vin de Paille von Morel Thibaut. In der Nase kamen zu recht kräftigen Trockenfruchtaromen, v.a. von Rosinen, auch leichte urinale Anklänge. Yikes. Auch am Gaumen mochte mich der Wein überhaupt nicht überzeugen.

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5. Bonus-Track: Didier Grappe 2011 Côtes du Jura Savagnin Ouillé

Mein Lieblingswein des Abends kam dann ganz zum Schluss (nach dem Motto: "Didier Grappe musst du uuuuunbedingt noch probieren"). Der 2011 CdJ Savagnin Ouillé von Didier Grappe hatte ein durchaus ähnliches Aroma wie der am selben Tag probierte 2011 Savagnin Ouillé von Désiré Petit, nämlich so ein bisschen samtig-floral nach Aloe Vera, Meer- bzw. Schwimmbadaromen, Zitronen und weißen Blüten. Auf mich wirkten beide Weine ein bisschen wie auf Hawaii in der Hängematte liegen und seichte Musik hören. Herrlich. Didier Grappe muss ich beim nächsten Besuch mal heimsuchen.

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Wie gesagt ist das L'Anversis wirklich ein guter Startpunkt, denn Bernard ist wirklich sehr freundlich, gibt einem großartige Empfehlungen und macht einem auf Wunsch auch Termine für Verkostungen bei den Winzern. Da er Gott und die Welt zu kennen scheint, ist seine Empfehlung sicher auch eine gute Eintrittskarte. Ausprobieren konnte ich es leider nicht. Wärmstens ans Herz gelegt hat er mir einen Besuch bei Julien Labet, dessen Weine auch in der letzten RVF aufs Höchste gelobt wurden. Schade, dass die Zeit nicht gereicht hat.
Beste Grüße, Stephan
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thvins

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Re: Jura

BeitragDi 22. Jan 2013, 23:59

Hallo Stephan,

danke für den ausführlichen Bericht zu deinem Jura - Kurztrip. Das Restaurant werde ich mir auf jeden Fall mal notieren... ;) - denn selbst Lamoura liegt für jemanden wie mich nicht ganz im Nichts... 8-) :ugeek:

Von den Winzern sagt mir nur die Domaine de la Roche bislang nichts, von allen anderen hatte ich zumindest schon mal was im Glas bzw. habe ich auch was im Keller. Persönlich kenne ich Desiré Petit - bereits aus den 90ern, als wir per Rad öfter in der Gegend waren, aber auch später auf den Salons und vor Ort war ich öfter mit der Domaine zugange. Im Keller liegen diverse Vin de Paille Jahrgänge (ist fast immer das für mich Beste von dort), aber auch Vin Jaunes, in der Regel der Château Chalon.

Didier Grappe habe ich seit Februar 2010 auf meinem Fokus und war inzwischen auch mehrfach vor Ort. Ganz wunderbare Leute, sowohl der Winzer, der zu den Jungen Wilden im Jura zählt, als auch seine Eltern, die meist den Ab-Hof-Verkauf machen. Der Besuch dort ist unbedingt zu empfehlen, die Preise sind allesamt mehr als fair und die Weine gefallen mir seit der Umstellung auf Bio noch mehr - da kann man fast alles mitnehmen - jedoch sind die Roten und der Savagnin bislang am Herausragendsten. Aber auch der Cremant ist respektabel. Ich warte schon gespannt auf seinen ersten Vin Jaune Jahrgang...
;) Wenn ich in der Gegend bin, scheint das für mich ein Pflichtstopp incl. kleinem Umweg zu werden.

Das südliche Revermont ist für mich schon seit mehr als 10 Jahren ein Geheimtipp. Da gibt es noch so einige tolle Winzer, die nicht laut trommeln, aber deren Weine für mich immer Offenbarungen waren. Wenn ich´s recht bedenke, wäre es mal wieder an der Zeit, in Dörfern wie Rotalier oder Gevingey zu schauen, was meine alten Asse und die jungen Buben neuerdings so ausspielen.

Hätte ich mich nicht so auf´s Priorat gestürzt, wäre es auch eine Idee, einen Jura Führer zu machen. Nur wer außer einer Handvoll Freaks würde das lesen? Und wer wäre über diese Weine dankbar, würde man sie nach Deutschland holen? Das Jura ist und bleibt ein sehr spezielles Gebiet, allerdings mit der Neigung, richtig große Weine zu machen. Nur - ein Vergleich mit der Musik sei gesagt - Captain Beefheart macht auch unbestritten große Kunst, ist aber nie hitparadentauglich...
Beste Grüße

Torsten

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Grenache

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Re: Jura

BeitragMi 23. Jan 2013, 10:47

octopussy hat geschrieben:3. Vin Jaune: Denis & Marie Chevassu 2000 Château Chalon Granges Bernard


Zur Richtigstellung:
1. Von der Bezeichnung her ist das kein Vin Jaune, sondern ein Chateau Chalon. Wäre es ein Vin Jaune, hätte er den Status eines AOC Côtes-du-Jura.
2. Mit der Angabe >>Château Chalon Granges Bernhard<< wird der Eindruck erweckt, daß Granges Bernhard eine Lagenbezeichnung (lieu dit) sei, es ist aber nur Teil der Adresse:
Denis Chevassu, Granges-Bernhard,
39210 Menétru-le-Vignoble
So steht es auch auf dem Etikett.
Der Wein war 2009 im Guide Hachette mit *** als Coup de Coeur ausgezeichnet.

Gruß, Grenache
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thvins

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Re: Jura

BeitragMi 23. Jan 2013, 11:04

Sicher ist das bissel unglücklich aufgedröselt gewesen von Stephan, dennoch hat er mit Vin Jaune auch Recht.

Alle Weine der AOC Château Chalon sind automatisch Vin Jaunes - das ist die einzige Weinart, die in dieser AOC zugelassen ist.

Andere Weine aus diesem Ort dagegen, die keine gelben Weine sind, müssen als Côteaux du Jura bezeichnet werden.

Vin Jaunes dürfen auch die AOC Arbois und L´ Etoile tragen, wenn die Reben aus diesen Gebieten stammen.

Das sicherste Erkennungsmerkmal, einen Vin Jaune zu trinken, ist die spezielle Clavelin - Flasche mit einem Inhalt von 0,62 l.

Ich habe zumindest verstanden, was Stephan da getrunken hat... - und ja Vin Jaune aus 2000 ist sicher noch bissel jung, aber wenn es denn der Wissenschaft dienlich ist, nur zu... ;)
Beste Grüße

Torsten

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octopussy

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Re: Jura

BeitragMi 23. Jan 2013, 13:18

Grenache hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:3. Vin Jaune: Denis & Marie Chevassu 2000 Château Chalon Granges Bernard


Zur Richtigstellung:
1. Von der Bezeichnung her ist das kein Vin Jaune, sondern ein Chateau Chalon. Wäre es ein Vin Jaune, hätte er den Status eines AOC Côtes-du-Jura.

Hallo Grenache,

warum soll ein Château Chalon kein Vin Jaune sein?

Die AOC heißt Château Chalon. Aber ich zitiere von der offiziellen Website des Comité Interprofessionnel des Vins du Jura:

Le vin Jaune est considéré comme l'un des plus grands vins du monde. Château-Chalon est son vignoble natal mais il est également produit en appellation Arbois, L'Étoile et en Côtes du Jura.
(http://www.jura-vins.com/le-vin-jaune.htm).

Zum Thema Granges Bernard hast du wahrscheinlich recht. Ich meine, dass Granges Bernard recht prominent auf dem Etikett stand und mir der Resto-Besitzer sagte, dass dies der Name des Weinbergs sei. Aber da habe ich vielleicht etwas falsch interpretiert.
Beste Grüße, Stephan
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Grenache

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Re: Jura

BeitragMi 23. Jan 2013, 14:02

octopussy hat geschrieben:warum soll ein Château Chalon kein Vin Jaune sein?

Das habe ich doch garnicht geschrieben. Ein Château Chalon ist sogar immer ein Vin Jaune. Von der Bezeichnung und der AOC her ist es aber ein Château Chalon. Das klingt jetzt zwar nach Wortklauberei, ist aber gegenüber dem Vin Jaune aus der AOC Arbois, L'Étoile und Côtes-du-Jura abgegrenzt.

Betrachtet man das Etikett besagter Flasche (ich habe gerade mal im Weinkeller nachgeschaut), so steht rechts und links de Jahreszahl 2000 auf dem Etikett, darunter dick hervorgehoben Château Chalon, darunter zentriert in kleiner Schrift VIN DE GARDE, links 13,5%, rechts 62cl. Am unteren Rand des Etiketts befindet sich der Aufdruck
Mis en bouteille par Marie et Denis Chevassu
"GRANGES BERNARD"
Vitikulteur à Menétru le Vignoble-Jura-France

Gruß, Grenache
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